Einerseits cool, andererseits fehlte mir etwas
88 NamenBroschiert: 336 Seiten
Verlag: FISCHER Tor (25. November 2020)
ISBN-13 : 978-3596700936
Originaltitel: 88 Names
Übersetzung: Alexandra Jordan
Preis: 16,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich
Einerseits ...
Broschiert: 336 Seiten
Verlag: FISCHER Tor (25. November 2020)
ISBN-13 : 978-3596700936
Originaltitel: 88 Names
Übersetzung: Alexandra Jordan
Preis: 16,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich
Einerseits cool, andererseits fehlte mir etwas
Inhalt:
John Chu ist in Online-Spielen als Sherpa unterwegs. Er hilft anderen gegen Geld, Abenteuer durchzuspielen.
Als er eines Tages ein Wahnsinnsangebot erhält, fragt er nicht lange, sondern nimmt es an, ohne zu bemerken, in welchen Schlamassel er sich dadurch bringt.
Meine Meinung:
Dies war mein erster Roman von Matt Ruff. Ich hatte schon viel Gutes von ihm gehört und eine entsprechende Erwartungshaltung. Da konnte „88 Namen“ leider nicht mithalten. Der Anfang war noch ganz gut und interessant mit ein wenig subtilem Humor, der im weiteren Verlauf aber immer mehr auf der Strecke blieb.
Fast die gesamte Handlung spielt sich im virtuellen Raum ab, und es werden etliche Gamer-Begriffe verwendet, von denen ich noch nie gehört hatte. Will man dieses Buch lesen, sollte man entweder selbst Online-Games spielen oder absolut bereit sein, sich in die Materie hineinzudenken. Letzteres war bei mir der Fall, und so hatte ich dank der Begriffserklärungen im Anhang (spoilerfrei, daher am besten vor dem Rest des Buchs lesen) und zu Beginn jedes Kapitels sowie der Spielerläuterungen im laufenden Text keine Probleme, der Story folgen zu können.
Matt Ruff hat in diesen Cyberroman jede Menge Gesellschaftskritik eingebaut. Es geht um Rassismus, Sexismus, Genderfragen und mehr. Leider erschien mir dies alles aber ein wenig zu oberflächlich abgehandelt, während die Rollenspiele an sich einen sehr großen Raum einnehmen und hier auch vieles zur Sprache kommt, was auf die Story keinen Einfluss hat, sondern nur „beschönigende“ Beigabe ist.
Was mich aber noch mehr gestört hat, war das Ende. Die Auflösung fand ich etwas unbefriedigend, da vieles noch ungeklärt bleibt.
Matt Ruffs Schreibstil hat mir allerdings sehr gut gefallen. Mein Kopfkino ist direkt zu Beginn des Buches angesprungen und ich war beim Lesen in die Geschichte vertieft. Daher will ich es demnächst noch mal mit einem anderen Roman von ihm probieren.
★★★☆☆