Ach, Die Heraklesaufgaben der Selbstzweifler!
Autobiographisch geprägtes "Aufklärungsbuch" über ADHS, mit Selbstironie und seriösem Anspruch. Besser als akademische Lehrbücher!
Warum nur hegen soviele Menschen den Wunsch, den Konventionen der Gesellschaft ...
Autobiographisch geprägtes "Aufklärungsbuch" über ADHS, mit Selbstironie und seriösem Anspruch. Besser als akademische Lehrbücher!
Warum nur hegen soviele Menschen den Wunsch, den Konventionen der Gesellschaft entsprechen zu wollen? Um dazuzugehören? Wieso? Warum sollte man sich verbiegen, um Leuten zu gefallen, die man im Grunde gar nicht mag?
Aimo Nyland ( kleiner Scherz: klingt wie ein "alter" Schwede! ) ist auch anders, aber das ist eine Bereicherung, kein Makel.
Chaotisch, hibbelig, planlos ... Er erfährt jedoch erst im späten Erwachsenenalter, daß er ADHS hat. Endlich fallen die letzten kryptischen Puzzleteile an ihren jeweilig richtigen Platz. Er weiß nun, worunter er leidet, aber ebenso bereichert.
Das ist das Besondere an diesem Autoren. Er verschließt nicht die Augen vor den Schattenseiten, verharmlost Negatives nicht, erwähnt all dies. Ebensowenig versinkt er in Selbstmitleid und Jammerei. ( Obwohl, ich habe noch nie ein Ei jammern hören! )
Er zeigt eindrücklich die Tag - und Nachtseiten seiner Diagnose, seines speziellen "Zustands".
Er ist seriös und sprachmächtig, aber ebenso selbstironisch und von einem differenzierten Humor. Er schildert hautnah Episoden aus seinem Leben und gibt dem Leser klasse Impressionen.
Er will aufzeigen, daß Betroffene innerhalb ihres speziellen Feldes genauso normal und / oder gestört wie wir alle sind. Wer oder was ist normal? Wer will im Grunde genommen normal sein? Das hieße ja der Norm entsprechen, was wiederum eklig bürokratisch klingt.
Es gibt ebenso einen Ratgeberteil, der wertvolle Aufklärungsarbeit leistet sowie weitere drei Erzählungen von Betroffenen.
ADHS - Anders Denken Hat Stil, wie der Autor so treffend es benennt. Wenn das Andersdenken ganz allgemein nur endlich weiter verbreitet wäre ...