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Veröffentlicht am 20.12.2020

Kochen und Genießen

Groß & Fett
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Meine große Liebe:
Kochbücher, alleine von ihnen drohen meine Regale aus den Nähten zu platzen. „Groß und Fett“ ist ein Kochbuch, das sich sofort in meine Hände schmiegt. Der Einband ist genial stabil ...

Meine große Liebe:
Kochbücher, alleine von ihnen drohen meine Regale aus den Nähten zu platzen. „Groß und Fett“ ist ein Kochbuch, das sich sofort in meine Hände schmiegt. Der Einband ist genial stabil und die Haptik spitze. Blitzartig tauche ich in die Seiten ein. In diesem Buch wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Die Menge einer Butterflocke mutiert zur Esslöffelgröße, denn eines ist unbestritten: Fett ist ein Geschmacksträger und entsprechend liebevoll und intensiv ist hier der Umgang damit.

Wer Wert auf eine fettarme Ernährung legt, wird mit diesen Rezepten seine liebe Not haben. Und wer auf grammgenaue Angaben steht, erleidet unter Umständen Schnappatmung, denn hier werden mitunter Tassen geschwungen, die zur Maßangabe herhalten. Doch wen das nicht schreckt, der wird mit glückseligen Geschmackserlebnissen, kostbaren Tipps und humoristischen Texten zwischen den Rezepten belohnt.

Aller Anfang liegt in der Vorbereitung:
Los geht‘s mit witzigen Steckbriefen über die beiden Hauptdarstellerinnen, die kaum Fragen offenlassen. Maria geht auf die Grundzutaten ein, erläutert Kniffe und Tricks, um mir die Kochwelt zu erleichtern, und stellt erprobte Rezepte aus folgenden Gruppen vor: Kleine Gerichte, Vegetarisches, Fleisch und Fisch sowie Desserts.

Sie gibt Einkaufstipps und zeigt auf, welchen Einfluss die Erzeugung eines Produkts auf dessen Qualität und Geschmack hat. Ja, das kann ich nur betätigen. Alleine die unterschiedlichen Aromen von Eiern sind frappierend. Selbst Bio-Eier unterscheiden sich untereinander stark im Geschmack und nicht nur in der Farbe ihres Eidotters. Und bei nächster Gelegenheit erschnuppere ich weißen Pfeffer. Zur Abrundung bereiten Tipps zu Kochtechniken auf die Rezepte vor. Elena schenkt dem Buch Witz mit ihren Einstreuungen. Was nicht unwichtig ist: Das Buch wird in Deutschland gedruckt und vermeidet damit lange Wege im Herstellungsprozess, was der Umwelt zugutekommt.

Ab in die Küche zum Praxistest:

Nussbutter, Seite 32:
Zuerst habe ich mich auf die Nussbutter gestürzt, von der ich bis dato nichts gehört habe. Dementsprechend stand ich bald ratlos vor meinem Topf und habe der sanft vor sich hin köchelnden Butter zugesehen, ohne zu wissen, ob die Temperatur so passt, oder, ob ich mal rühren soll. Dazu brauche ich mehr Anleitung: Also fix das Tablet geangelt und gegoogelt und siehe da, mit einer Bilderstraße und einem Minimum an Text habe ich sie beruhigt fertiggestellt. Für mich ist die Anweisung im Buch für Nussbutter-Anfänger nicht ausreichend, aber das Ergebnis duftet fantastisch.

Schneller Apfelkuchen, Seite 146:
Mit der leckeren Nussbutter habe ich mich an den schnellen Apfelkuchen auf Seite 147 gewagt. Eines vorweg: Der Kuchen geht wirklich fix und ich habe ihn nur mit dem Schneebesen per Hand gerührt. Womit ich wenig anfangen kann, sind z. B. Tassenangaben. Wenn ich meinen Schrank öffne, schauen mich in mitunter 23 unterschiedliche Tassenformen und Größen an. Ich habe mich für eine kleine Teetasse entschieden, die ihr auf meinen Fotos seht. Damit bin ich gut gefahren.

Im Rezept steht, dass man am Ende den Zimt über die Äpfel in der Backform streuen soll. Das habe ich gemacht, aber vorher schon etwas in den Teig gerührt. Ich liebe Zimt und was passt jetzt besser in die Vorweihnachtszeit als dieses Gewürz. Die Geschmacksprobe des rohen Kuchenteigs hat mich meine Augen begeistert verdrehen lassen. Da ich keine rechteckige Kastenform wie Maria und Elena habe, aber den Kuchen in genau der gleichen Form backen wollte, habe ich mich für eine Auflaufform entschieden. Dadurch (jedenfalls vermute ich, das es an der Dickwandigkeit der Form lag) hat sich die Backzeit verdoppelt, was für mich okay ist.

Schmackhafte Ergebnisse:
Diesen Kuchen backe ich bald wieder. Er ist fluffig, aufgrund des Sprudelwassers und schmeckt trotz der gehaltvollen Nussbutter leicht. Was für ein Geschmackserlebnis. Den empfehle ich mit hundertprozentiger Geschmacksüberzeugung und wegen seiner Einfachheit in der Herstellung. Beim nächsten Mal gebe ich noch frische Vanille dazu. Die passt hervorragend hinein.

Knoblauchpaste, Seite 27:
Die Herstellung ist keine Hexerei. Bei der Gefäßauswahl ist es unbedingt nötig, dass der Pürierstab nicht nur ins Glas hineinpasst, er darf auch beim Herausziehen nicht die Wände berühren. Ich musste alles umtopfen, weil der Inhalt wohl wegen der Verunreinigung am Rand schneller verderben würde.

Beim nächsten Mal würde ich die Knoblauchzehen auch nicht vollständig mit Öl bedecken, sondern etwas weniger nehmen. Meine Knoblauchpaste ähnelt er einer Sauce, als einer Paste, was aber für den Geschmack und der Haltbarkeit nichts ausmachen wird.

Kartoffel-Lauch-Gratin, Seite 74:
Die Zubereitung gelingt spielend einfach, obwohl ich die Kartoffel- und Soßenmenge etwas erhöht habe. Anstelle des körnigen Senfs, den ich nicht mag, habe ich den selbstgemachten Senf einer Arbeitskollegin meines Mannes genommen. Den lieben wir und er hebt sich wohltuend vom industriellen Einheitsgeschmack der Senfwelt ab. Statt mehligkochender Kartoffeln, kamen bei mir vorwiegend festkochende in die mallorquinische Auflaufform. Trotzdem hat die Garzeit gepasst. Und der Gruyère, ich könnte mich reinlegen. Ich habe alles vorschriftsmäßig überwürzt und im Mund harmonierte es köstlich. Selbst die Knoblauchnote überlagerte nichts. Ein weiteres gelungenes Geschmackserlebnis. Dieses Rezept erhält von mir eine große fette Empfehlung.

Mein Fazit:
„Groß und Fett – Die eine kocht, die andere isst“ versprüht Lebensfreude, Kochlust und weckt die Kreativität in mir. Ich habe einiges über Brüste gelernt. Männliche und weibliche Brüste; Entenbrüste natürlich. Was denn sonst. Mein Kaufverhalten bedarf keiner weiteren Optimierung, da ich schon vor dem Buch auf hervorragende Qualität, naturnahe Erzeugung und die Herkunft der Produkte achtgebe. In den Seiten entdecke ich nützliche Tipps, die ich gerne umsetze. Kochen ist keine Raketenwissenschaft, aber etwas Anleitung ist nötig, die mir ein wenig fehlt. Statt eines Seitenbildes wäre eine Fotostrecke mit einem Minimum an Text darunter bei einigen Rezepten hilfreich. Doch mit Kreativität und Mut zum Ausprobieren, lassen sich viele Klippen in der Küche umschiffen und essbare Ergebnisse erzielen.

Elena und Marias Kommentare zum gemeinsamen Kochen, den Rezepten und eigenen Koch-Erlebnissen, lockern die Seiten auf und unterhalten mich zwischen den Rezepten großartig. Ich habe mir sofort einen Podcast angehört und fühle mich ihnen dadurch noch näher. Der Spaß, den sie zusammen haben, fließt ungefiltert ins Buch und springt auf mich über. Summend und pfeifend agiere ich in der Küche und teile meine Fortschritte begeistert Kater Ismo mit, der staunend im Türrahmen sitzt und mich neugierig beäugt.

Von mir erhält „Groß und Fett – Die eine kocht, die andere isst“ 4 geschmackvolle Sterne von 5 und eine absolute Ausprobierempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Lesen und Spaß haben

Villa Konfetti
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Was wäre die Welt ohne leuchtende Kinderaugen, Menschen, die sich um andere Sorgen und unentgeltlich dort einsetzen, wo sie gebraucht werden? Sie wäre verflixt einheitsdunkelgrau. Doch solange das Feuer ...

Was wäre die Welt ohne leuchtende Kinderaugen, Menschen, die sich um andere Sorgen und unentgeltlich dort einsetzen, wo sie gebraucht werden? Sie wäre verflixt einheitsdunkelgrau. Doch solange das Feuer der Liebe in uns brennt, wird sie bunt sein und in eine farbenfrohe Welt passt ein Buch wie die „Villa Konfetti“ ausgezeichnet hinein.

Zur Handlung:
Das Kinderheim in der Villa Pappenburg steht vor dem Aus. Es ist marode und das nötige Kleingeld für die Renovierung fehlt an jedem Ende. Wird es gelingen, das Zuhause der Kinder zu retten und mit ihm wieder die Sonne in das Leben von den Menschen zu bringen, die sich verloren haben?

Hier geht`s rund:
In dieser Geschichte gibt es einige Figuren, die alle gleichermaßen für das Gelingen der Story verantwortlich sind. Da wäre der schweigsame Walter, ein Schreiner mit einer Adlerfeder im Haar und zu viel Schatten im Herzen.

Ritter Sir Henry, der vor Langeweile im Seniorenheim das Träumen und Leben verlernt hat, gehört unbedingt dazu.

Ebenso die exzentrische Kitty, die auf keinen Fall ins „normale Leben“ passen möchte und das verwöhnte Partygirl Alina. Bruno Brummbär ist gleichermaßen erwähnenswert und die Heimleiterin Frau Pippinger darf ich nicht vergessen.

Persönlich habe ich oft Probleme, sobald zu viele Charaktere in einer Handlung auftauchen, aber hier war es für mich okay. Sie alle machen eine berührende Entwicklung durch.

Die schönsten Überraschungen sind die, die man anderen machen kann
Jedes Kapitel beginnt mit einer liebevollen Zeichnung zu süßen Zitaten, die von den jeweiligen Figuren der Geschichte stammen. Die Kapitellängen sind angenehm kurz. Der Schreibstil ist klar und durchsetzt mit Witz, Charme und Herz, flüssig zu lesen. Es ist eine große Freude zu erleben, wie sich die unterschiedlichsten Menschen mit den verschiedensten Macken gemeinsam für ein Projekt einsetzen. Und ich staune, mit welchen Problemen sie sich auseinandersetzen müssen, um ein Scheitern zu verhindern.

Nachdem 1. Blick lohnt sich immer ein Zweiter, um wirklich hinzusehen
Das Buch erzählt eine Geschichte mit einer herzergreifenden Botschaft, die Hoffnung, Mut und Durchhaltevermögen in uns allen anspricht. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven der 3. Person im Präsens geschildert.

Was ich mir gewünscht hätte:
Einige der emotionalen Charakterentwicklungen bleiben im Verborgenen. Ich lese darüber nur als Zusammenfassung, dabei hätte ich vieles davon gerne hautnah miterlebt. Der Erzählstil gleitet ab und an ins Passive. Hier hätte ich mir mehr Schwung, Lebendigkeit und Esprit gewünscht.

Mein Fazit:
„Villa Konfetti“ wie das Kinderheim liebevoll von seinen Bewohnern genannt wird, ist ein besonderer Ort. Ein Hauch Magie schwebt dort durch die Wände, oder ist es die Liebe der Menschen, die mir unter die Haut kriecht? Am besten besucht ihr diese entzückende Villa selbst und findet es heraus. In die Bewohner werdet ihr euch im Nu verlieben. In diesem Sinne: Meinereiner, Deinereiner, Unsereiner.

Von mir erhält die „Villa Konfetti“ 4 warmherzige Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Beklemmung setzt sich in meiner Brust fest

Cold Kiss – Der Kuss des Todes
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Zur Handlung:
Marlie erlebt einen unvorstellbaren Albtraum, als sie in die Fänge eines Serienkillers gerät. Ihr gelingt die Flucht. Jahre später verschwindet ihre jüngere Schwester spurlos und sie muss ...

Zur Handlung:
Marlie erlebt einen unvorstellbaren Albtraum, als sie in die Fänge eines Serienkillers gerät. Ihr gelingt die Flucht. Jahre später verschwindet ihre jüngere Schwester spurlos und sie muss sich fragen, ob der totgeglaubte Täter von einst zurückgekehrt ist.

Zu den Figuren:
Marlie Jacobson lebt etwas außerhalb von Colorado Springs. Ihre Heimatstadt Denver hat sie verlassen, um endlich zu sich selbst zu finden. Sie leidet unter entsetzlichen Albträumen und ist eine Kämpfernatur. Marlie handelt nicht immer rational und macht Kenai damit das Leben und die Ermittlungen schwer.

Kenai Michaelson ist 33 Jahre alt und einer der besten Privatdetektive, allerdings mit einem wenig schmeichelhaften Ruf, was seine Manieren betrifft. Er tritt arrogant und rau auf, was mich sofort neugierig macht. Nachdem er mich hinter seine Fassade sehen lässt, schmelze ich dahin.

Zur Umsetzung:
Zum Start erwartet mich ein spannungsvoller Prolog, ehe die Handlung sieben Jahre später wieder einsetzt. Dieser Zeitsprung ist Foster prima gelungen. Sie vermittelt mir rasch ein Gefühl für Marlie. In den Seiten steckt oft eine große Beklemmung, die sich in mir festsetzt, was Einiges für mich beim Lesen authentisch macht.

Die Stimmung zwischen Kenai und Marlie ist oft aufgeheizt; ein Mix aus Erotik, Schroffheit und Herausforderung. Das bereitet mir Spaß. Der Schreibstil ist top; lebendig, mitreißend und bildhaft und es gibt einige explosive Spannungsbögen. Das manches vorhersehbar ist, stört mich nicht. Die Geschichte wird aus den Ich-Perspektiven von Marlie und Kenai im Präsens geschildert, wobei der größere Anteil auf Marlie entfällt, was für mich passt. Die wenigen expliziten Szenen sind anregend geschrieben.

Was mir nicht gefällt:
Marlie benimmt sich angesichts der drohenden Gefahr äußerst naiv und unvorsichtig. Es gibt eine klassische Szene, wie man sie aus Horrorfilmen kennt: Jedem ist klar, dass das Opfer die falsche Tür wählt und es dahinter kein Entkommen gibt. Ja, in diesem Augenblick rolle ich mit den Augen, denn das hätte Foster geschickter gestalten können.

Die Gefühle zwischen Kenai und Marlie verlieren sich zwischen fürchterlichen Erlebnissen. Sie erreichen mich nicht in dem Maß, wie ich es brauche, was total schade ist.

Leider fehlt die Verhütung.

Mein Fazit:
„Cold Kiss – der Kuss des Todes“ ist ein spannungsvoller Romantik-Thriller, verwoben mit einer süßen Lovestory und einem tollen Privatdetektiv. Mir gefällt seine schroffe Art und das, was sich dahinter verbirgt. Der Schreibstil und die Spannungsbögen ziehen mich mit Magnetwirkung durch die Seiten. Trotz vorhandener Schwächen unterhält mich das Buch prima und entführt mich blitzartig aus meinem Alltag.

Von mir erhält „Cold Kiss – Der Kuss des Todes“ 4 unterhaltsame Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Eine süße Lovestory

Bastard Millionaire - sanft berührt
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Wie sehr ich auf die Geschichte des ältesten der Wilsaw-Brüder gewartet habe. Da sein Schicksal in den anderen Bänden eingebunden ist, bin ich furchtbar neugierig zu erfahren, wie es mit ihm weitergeht.

Zur ...

Wie sehr ich auf die Geschichte des ältesten der Wilsaw-Brüder gewartet habe. Da sein Schicksal in den anderen Bänden eingebunden ist, bin ich furchtbar neugierig zu erfahren, wie es mit ihm weitergeht.

Zur Handlung:
Der schwerreiche Hotelmagnat Gabriel Wilsaw kämpft sich nach einem Sportunfall von vor drei Jahren zurück ins Leben. Zoey übernimmt die Vertretung ihrer Kollegin und damit die Physiotherapie bei Gab und kommt ihm dabei verflixt nahe. Es prickelt und knistert in den Seiten.

Die Figuren:
Gabriel Wilsaw (Gab) ist zäh, engagiert und lebt für das Familienimperium, welches sein Vater geschaffen hat. Er ist der älteste der drei Brüder. Ihm ist ein unverbindliches Liebesleben wichtig, denn für etwas anderes hat er ohnehin keine Zeit.

Zoey Gilligan ist 26 Jahre alt und arbeitet als Physiotherapeutin. Sie ist gut in ihrem Job und lebt mit ihrer Mitbewohnerin Tanya zusammen. Zoey leidet unter einem Helfersyndrom, dessen Ursache in ihrer Kindheit liegt. Das Verhältnis zu ihrem Vater ist kaum existent, wohingegen sich das zu ihrem Halbbruder Rory bessert.

Die Umsetzung:
Gab und Zoey haben keinen guten Start, doch Zoey ist stur und lässt sich nicht so leicht einschüchtern, was mir prima gefällt. Die Entwicklung zwischen den beiden geht rasch vonstatten und die gesundheitlichen Fortschritte werden eindrücklich geschildert. Summers schenkt mir ein wunderbares Setting und ich genieße die Zeit mit den Annehmlichkeiten, die Gabs Reichtum mit sich bringt. Logischerweise gibt es einen Gegenspieler, was für Spannungsbögen sorgt.

Die wenigen expliziten Szenen sind anregend geschrieben und die abwechselnden Ich-Perspektiven von Gab und Zoey in der Vergangenheit, passen bestens zur Story. In den Seiten liegt eine angenehme Atmosphäre; alles scheint so klar, ehe sich der Nebel des Schicksals darüber legt und seine Kälte in jede Zelle dringt.

Was mir weniger gefällt:
Der Schreibstil enthält mir an etlichen Stellen zu viele Füllwörter, die das Lesen sperrig machen. Zu Gabriel kommt mir gegen Ende die Verbindung abhanden und damit gehen einige Emotionen verloren, was total schade ist.

Mein Fazit:
„Bastard Millionaire – sanft berührt“, ist eine süße und leichte Geschichte, die mich schlagartig den Alltag vergessen lässt. Ich tauche sofort in die Story ein und lese sie zügig durch. Dabei genieße ich den bildhaften Schreibstil, der mir ein bemerkenswertes Kopfkino schenkt. Es ist nicht der stärkste Teil dieser Reihe und bereitet mir dennoch jede Menge Lesespaß.

Von mir erhält das Buch 4 tolle Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Ohne Vertrauen geht nichts

Legal Love – Nie wieder ohne dich
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Die „Legal Love“ Reihe gefällt mir super und so stürze ich mich mit Begeisterung auf den 3. Teil, in dem Shannon und Steven ihre Geschichte bekommen.

Zur Handlung:
Steven ist aushilfsweise von Australien ...

Die „Legal Love“ Reihe gefällt mir super und so stürze ich mich mit Begeisterung auf den 3. Teil, in dem Shannon und Steven ihre Geschichte bekommen.

Zur Handlung:
Steven ist aushilfsweise von Australien in die Londoner Kanzlei gekommen und fühlt sich in der Stadt äußerst wohl. Shannon, die als neue Anwältin ihren Dienst in der gleichen Kanzlei aufnimmt, erwischt sein Herz und verdreht ihm den Kopf. Doch kann das funktionieren, Berufliches und Privates zu vermischen, und ist die zurückhaltende Shannon überhaupt interessiert?

Zu den Figuren:
Shannon Sullivan ist Anfang 30, geschieden und wechselt in eine aufstrebende Londoner Kanzlei. Ursprünglich stammt sie aus Irland, wo ihre Eltern noch immer leben. Sie ist tief mit ihrem Heimatland verwurzelt. In Notting Hill teilt sie sich ein kleines Haus mit ihrer Freundin und dem Kater Cap. In ihrer Vergangenheit hat sie Misshandlung erlebt, woran sie psychisch noch immer zu knabbern hat.

Steven Knight, genannt Steve, ist 38 Jahre alt, Australier und Anwalt. Er ist witzig, charmant und fürsorglich. In ihn muss sich einfach jede Frau verlieben, oder fast jede. Wann immer er in den Seiten auftaucht, fühle ich mich megawohl. Seine Feinfühligkeit raubt mir nahezu den Atem.

Zur Umsetzung:
Ich liebe den lockeren und angenehmen Umgangston, der in der Londoner Kanzlei herrscht. Und das Wiedersehen mit all den bekannten Gesichtern macht jede Menge Spaß. Der Schreibstil ist weitestgehend flüssig, überaus bildhaft und strotzt vor Lebendigkeit. Ziemlich rasch taucht eine latente Gefahr auf, die mich lauern lässt, woher sie kommt. Steve und Shannon arbeiten an einem brisanten Fall, der genau mein Interesse trifft. Diese Arbeit hautnah mitzuerleben und die Mandantengespräche, bereiten mir einen großen Spaß.

Die Geschichte wird wie gewohnt aus den abwechselnden Ich-Perspektiven der Protagonisten in der Vergangenheit geschildert, was ausgezeichnet zum Geschehen passt. Sheridan schenkt mir ein tolles Setting. Neben London führt sie mich nach Nordengland und sogar Australien bereise ich kurz.

Zwischen den Figuren knistert es von Beginn an und Sheridan lässt den Funkenregen sprühen. Die Entwicklung zwischen den beiden folgt ihrem eigenen Tempo und ist bis an einen Punkt für mich stimmig harmonisch.

Was mir nicht gefällt:
Ich mag Shannon echt gerne, aber an einer Stelle in der Geschichte versetzt sie mit ihrem Verhalten nicht nur Steve einen Tiefschlag, sondern auch mir. Das kann ich nicht eine Sekunde nachvollziehen und frage mich, wie empathielos sie in diesem Moment reagiert hat. Nicht miteinander reden ist ja oft der Aufhänger in den Geschichten, womit ich klar komme, aber hier hat Sheridan komplett die Balance in der Lovestory verloren. Diese Falltiefe ist nicht abzufedern. Ab hier gäbe es für mich kein Anknüpfen mehr an irgendetwas.

Obendrein vermisse ich einen Epilog – so kommt das Ende zu abrupt und es verschwinden jede Menge Emotionen im Nirgendwo, was jammerschade ist und bei mir bleiben Fragen offen, die vorher durch die Seiten schwebten.

Mein Fazit:
Legal Love: Nie wieder ohne dich, ist eine romantische, emotionale und eher ruhige Lovestory, die mich wunderbar unterhält. Sofort versinke ich in den Zeilen und koste den beruflichen wie privaten Alltag der Protagonisten in vollen Zügen aus. Alles wird mir so spannungsvoll präsentiert, das ich das Buch in wenigen Stunden durchgelesen habe. Sheridan bringt mich zum Lachen und schenkt mir Bauchkribbeln. Ich genieße den Aufenthalt in Großbritannien.

Aufgrund meiner genannten Kritikpunkte erhält das Buch 4 knappe Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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