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Veröffentlicht am 21.03.2017

Shazi und Chalid - Ein traumhafter Abschluss

Rache und Rosenblüte
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Inhalt: Einhundert Leben für das eine, das du nahmst. Ein Leben bei jedem Sonnenaufgang. Gehorchst du auch nur an einem einzigen Morgen nicht, nehme ich deine Träume von dir. Ich nehme deine Stadt von ...

Inhalt: Einhundert Leben für das eine, das du nahmst. Ein Leben bei jedem Sonnenaufgang. Gehorchst du auch nur an einem einzigen Morgen nicht, nehme ich deine Träume von dir. Ich nehme deine Stadt von dir. Und ich nehme von dir dieses Leben tausendfach. Shahrzad und Chalid haben sich gefunden. Und obwohl ihre Gefühle füreinander unverbrüchlich sind, lauert da immer noch der Fluch, der dem jungen Kalifen auferlegt wurde. Sie wissen beide, dass diese Last ihrer gemeinsamen Zukunft im Weg steht. Und so verlässt Shahrzad den Palast. Sie verlässt Chalid. Aber kann sie einen Weg finden, ihre große Liebe nicht zu verlieren? Und kann sie verhindern, dass noch mehr Unschuldige sterben? (Quelle: Verlag)

Meine Meinung: Schon Zorn & Morgenröte hat mich völlig in seinen Bann genommen. Ich war verliebt in die Geschichte, die die Märchen aus 1001 Nacht wieder aufleben lässt und völlig eingenommen in die Geschichte von Shazi und Chalid, die für mich eines der besten Pärchen überhaupt sind. Ich fragte mich, was Rache & Rosenblüte mir bringen würde. Können Chalid und Shazi zusammen den Fluch von Chalid nehmen? Was passiert mit Shazis Familie und kann Tarik Shazi so einfach hergeben?
Zunächst einmal war ich leicht enttäuscht. Die erste Hälfte über bekommen wir etwas von Chalid mit und ganz viel von Shazi, die ja zum Ende von Teil 1 geflohen ist und bei ihrem Vater und ihrer Schwester Zuflucht findet. Im Folgenden versucht sie, Chalids Fluch zu brechen und das passiert leider in einer Zeit, in der die beiden getrennt sind. Mich hat dieser erste Teil gelangweilt. Mir fehlte der Zauber, der, wie ich später bemerkte, daher kommt, dass Chalid und Shazi zusammen sind. Die Handlung blieb natürlich weiterhin spannend und abwechslungsreich und die Atmosphäre des Orients magisch. Dennoch fehlte der große Wow-Effekt.
Der kam dann aber nach der ersten Hälfte, denn endlich treffen Chalid und Shazi wieder aufeinander und mit einem Mal war der alte Zauber wieder da. Ab da an konnte mich das Buch restlos begeistern und ich habe es inhaliert. Mir haben besonders auch die Charakterentwicklungen gefallen. Ein besonderes Augenmerk wurde hier auch auf die Nebencharaktere gelegt, was die Geschichte wirklich rund gemacht hat. Besonders hat mir hier Irsas Entwicklung gefallen, die mehr Platz in der Handlung einnimmt, wie im ersten Band. Auch Tarik, den ich anfangs und auch über weite Teile des zweiten Bandes nicht mochte, hat sich zum Ende hin sehr zum Positiven entwickelt.
Wir lernen außerdem viele neue Geschichten aus 1001 Nacht kennen, die allerdings sehr am Rand blieben. Das hat mir nichts ausgemacht, denn sie halten den Zauber des Buches aufrecht, ohne von der eigentlichen Geschichte zwischen Shazi und Chalid abzulenken. Besonders gegen Ende erwarten den Leser noch einige Wendungen, die undurchschaubar waren und mich sehr überrascht haben. Auch das Ende hat mir bis auf einen kleinen Punkt, der mir irgendwie zu gekünstelt erschien, war passend und so, wie ich es mir erhofft habe. Renée Ahdieh hat die Geschichte um Shazi und Chalid zu einem tollen Ende gebracht und ich freue mich auf weiteres von der Autorin, die mich definitiv überzeugen konnte.

Fazit: Einmal mehr hat mich Renée Ahdieh mit ihrer Geschichte überzeugt. Sie legt sehr viel Augenmerk auf die Entwicklung der Charaktere und bringt das Schicksal von Shazi und Chalid zu einem glücklichen Ende. Der Weg dahin war mit vielen Wendungen versehen und so war Rache und Rosenblüte ein spannender und fesselnder Abschluss der Dilogie.

Vielen lieben Dank an den One Verlag für die Bereitstellung des Exemplars zur *Leserunde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühle
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Originalität
Veröffentlicht am 26.02.2017

Zauberhafte Gestaltung

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Das Originaldrehbuch
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Inhalt: Der Magizoologe Newt Scamander will in New York nur einen kurzen Zwischenstopp einlegen. Doch als sein magischer Koffer verloren geht und ein Teil seiner phantastischen Tierwesen entkommt, steckt ...

Inhalt: Der Magizoologe Newt Scamander will in New York nur einen kurzen Zwischenstopp einlegen. Doch als sein magischer Koffer verloren geht und ein Teil seiner phantastischen Tierwesen entkommt, steckt Newt in der Klemme – und nicht nur er. Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Das Originaldrehbuch, nach Motiven aus dem gleichnamigen Hogwarts-Schulbuch, ist das Drehbuchdebüt von J.K. Rowling, Autorin der heiß geliebten und weltweit erfolgreichen Harry-Potter-Serie. Dieses Abenteuer, mit seinen außergewöhnlichen Figuren und magischen Geschöpfen, sprüht vor Ideen und ist große Erzählkunst, die ihresgleichen sucht. Es ist für alle Filmliebhaber und Leser ein absolutes Muss – für eingeschworene Fans wie für jeden Muggel, der die Magische Welt zum ersten Mal betritt. Der Film Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind startete im November 2016 in den Kinos. (Quelle: Verlag)
Meine Meinung: Muss ich über den Inhalt dieses Buches noch etwas sagen? Ich glaube nicht. Jeder, der auf diesen Beitrag hier geklickt hat, interessiert sich für das Harry Potter-Universum, denn ansonsten ist die Verfilmung und das Script zu Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind sicher nichts Interessantes für euch. Steigen wir also direkt in die Besprechung ein. Ich habe mich sehr gefreut, als ich erfahren habe, dass Fantastic Beasts nun auch verfilmt werden soll. Viele haben das ja anfangs misstrauisch beäugt doch ich war einfach nur glücklich, denn ich sauge alles, was mit Harry Potter zu tun hat auf. Ich hätte Luftsprünge machen können, als ich erfuhr dass es mindestens fünf Teile geben soll, war super aufgeregt, als ich im Kino saß und überglücklich, als ich endlich das Skript aus dem Carlsen Verlag in meinen Händen hielt und den Film nun in gedruckter Version mehrere Male erleben darf.
Natürlich erfährt man nichts neues, denn es handelt sich wirklich nur um das Originaldrehbuch und nicht um ein Buch in Prosa-Form. Im Gegenteil, man muss auf bewegte Bilder und großartig umgesetzte Szenen verzichten, da diese in Skripten nur in einem Satz erwähnt werden. Hat man jedoch den Film gesehen, ist das nicht weiter schlimm, er war mir noch sehr gut im Gedächtnis und das Buch zu lesen war, wie den Film nochmal zu sehen. Einen Vorteil hat die geschriebene Form jedoch: Man kann mehr auf Kleinigkeiten achten, die man beim einmaligen Schauen des Films nicht bemerkt hat. Man geht mit einem völlig anderen Wissensstand an das Buch heran und kann somit mehr verknüpfen, kombinieren und man hat beim Lesen so einige Aha-Momente.
Wovon ich sehr begeistert bin, das ist die Gestaltung des Buches. Allein das Cover ist schon sehr schön und ich bin froh, dass es aus dem englischen Übernommen wurde. Außerdem fasst es sich sehr schön an und wirkt durch die Prägung nochmal wertvoller. Innen finden sich jedoch auch auf jeder Seite Verzierungen und phantastische Wesen und somit wird das Design abgerundet. Die Bildchen sind übrigens von der Gestalterin Minalima und im Stil der 20er Jahre gehalten. Hinten an die Geschichte schließt außerdem noch ein Glossar mit wichtigen Begriffen aus der Filmbranche an, sowie ein Verzeichnis mit am Film beteiligten Personen.
Fazit: Das Originaldrehbuch zu Phantastische Tierwesen konnte mich überzeugen. Man erfährt zwar nichts, neues und muss darüber hinaus auf das bewegte Bild verzichten, es eignet sich aber perfekt dazu, wieder und wieder in die Welt einzutauchen und alles noch einmal genauer zu lesen und zu untersuchen. Die Gestaltung ist darüber hinaus von Außen wie Innen ein Traum und somit wird das Skript zu einem Schmuckstück im Regal
Vielen lieben Dank an den Carlsen Verlag für die Bereitstellung des *Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 25.02.2017

Schöner Comic. Auch für Anfänger geeignet

A House Divided 1: Ein gefährliches Erbe
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Inhalt: Stell dir vor, dein Onkel stirbt und du erbst sein Haus. Und nun stell dir vor, dein Onkel, von dem du bis zu diesem Zeitpunkt nicht mal wusstest, dass es ihn gibt, war ein legendärer Magier und ...

Inhalt: Stell dir vor, dein Onkel stirbt und du erbst sein Haus. Und nun stell dir vor, dein Onkel, von dem du bis zu diesem Zeitpunkt nicht mal wusstest, dass es ihn gibt, war ein legendärer Magier und sein Haus, eine unmögliche Villa, die bis zum Dach mit Magie, Mysterien, Quiche-raubenden Banditen und übereifrigen Soldaten gefüllt ist und in der ein Geheimnis verborgen liegt, das nicht nur die Bewohner sondern auch die angrenzende Stadt bedroht. Was würdest du tun? Für Henrietta Achilles gibt es nur eine Antwort: Einziehen. A HOUSE DIVIDED ist ein Fantasy-Comic in der Tradition der Disney- und Miyazaki-Filme. (Quelle: Verlag)
Meine Meinung: Auf diesen Comic bin ich bei der lieben Lea von Liberiarium aufmerksam geworden und ich habe mich sofort in die Geschichte und den Zeichenstil, der meiner Meinung nach schon auf dem Cover sehr toll erkennbar ist, verliebt. Direkt wurde der Comic bestellt und verschlungen und hat mich nicht enttäuscht.
Henrietta verlor ihre Eltern bei einem Krieg und lebte fortan im Waisenhaus. Dort wird sie aber abgeholt, weil ihr Onkel, von dem sie nie etwas gehört hat, gestorben ist und ihr sein Haus vermacht hat. Sehr schnell wird klar, warum die Dorfbewohner ganz wild darauf sind, dass Henrietta ihr Erbe annimmt. Henriettas Onkel war ein Magier und sein Haus steckt voller Zauber, Mysterien, Geheimnisse und unerwünschter Bewohner und Henrietta soll dieses Chaos in den Griff bekommen.
Die Geschichte entwickelt sich sehr spannend, verrät allerdings noch nicht besonders viel und wirft einige Fragen auf. Sie weckt so direkt Lust auf mehr und ich hoffe, wir müssen nicht mehr lange auf Band 2 warten. Die Charaktere werden uns vorgestellt und wir erhalten tolle Einblicke in das Haus des Onkels, was einen tollen Einstieg in die Serie gibt. Ein wenig mehr Seiten hätte ich mir dennoch gewünscht, denn die Geschichte endet ziemlich abrupt und mit einem Cliff Hanger.
Ganz verliebt bin ich in den Zeichenstil des Comics. Besonders Henrietta finde ich sehr schön gestaltet und durch ihre Unperfektheit wird sie für mich zur perfekten Heldin. In allen Figuren steckt so viel Liebe und Individualität und die Gestaltung der Szenen und Settings finde ich einfach nur episch. Wenn ihr noch nicht häufig Comics oder Graphic Novels gelesen habt, dann kann ich euch den Comic wirklich sehr ans Herz legen. Man steigt sehr gut ein, braucht kein Vorwissen und die Gestaltung spricht auch Neulinge sehr gut an.
Fazit: Ich bin begeistert von Ein gefährliches Erbe, dem ersten Band der A House Divided Reihe. Der Zeichenstil ist episch und besonders die Gestaltung der Heldin Henrietta finde ich toll. Die Geschichte macht direkt Lust auf mehr und ich kann gar nicht mehr den zweiten Band der Serie abhaben. Könnte ich den jetzt schon irgendwie bekommen? Bitte?!

Veröffentlicht am 24.02.2017

Die, in der ich ein weiteres Buch meiner Lieblingsautorin verschlungen habe

Wen der Rabe ruft
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Kritik: Maggie Stiefvater ist eine viel umstrittene Autorin. Oft wird bemängelt, dass man in ihren Büchern nicht viel Spannung findet. Dieser Meinung bin ich auch, aber ich sehe das nicht als Kritikpunkt. ...

Kritik: Maggie Stiefvater ist eine viel umstrittene Autorin. Oft wird bemängelt, dass man in ihren Büchern nicht viel Spannung findet. Dieser Meinung bin ich auch, aber ich sehe das nicht als Kritikpunkt. Nicht viel Spannung kann toll sein und besonders Maggie Stiefvater kann diese fehlende Spannung mit so viel wett machen. Nach der Mercy Falls- Reihe und dem Einzelband Rot wie das Meer habe ich mich nun auch an die Raven Boys-Reihe getraut, obwohl der erste Band unglaublich lange auf meinem SUB stand. Naja, nun will ich so unglaublich gerne weiterlesen, dass ich mir wünschte, der zweite stände hier auch bereit.

Aber fangen wir nun mal mit der eigentlichen Rezension an. Ich hatte ja oben schon erwähnt, dass Maggie Stiefvater andere Qualitäten hat, mit der sie die Spannung wett machen kann. Eine davon ist diese unglaubliche Gabe, die meiner Meinung nach nur wenige Autoren besitzen. Die Gabe, neue Welten so vollkommen und bezaubernd zu erschaffen, dass man denkt, sie wären tatsächlich wahr. Man nimmt die teilweise recht mystischen und übernatürlichen Elemente des Buches plötzlich, ohne, dass man es merkt, als wahr und gegeben hin und ich musste mich wirklich ab und zu daran erinnern, dass man nicht wirklich Tote sehen kann und auch ganz bestimmt niemand Dinge aus seinen Träumen herbeizaubern kann und so weiter. Maggie Steifvater ist einfach eine großartige Autorin und das merkt man auch in Wen der Rabe ruft mal wieder an ihrem Weltenentwurf und an ihrem Schreibstil.

Was als nächstes positiv auffällt, das sind die Charaktere. Hier stehen erst mal Blue und Gansey im Vordergrund. Maggie Stiefvater schafft es schon mit wenigen Sätzen ein sehr detailliertes Bild von den Beiden im Leser hervorzurufen. Sie ähneln ungeschliffenen Diamanten. Nein, Blue ist nicht das nette Mädchen von nebenan und Gansey ist auch nicht der heiße Typ, in den man sich direkt beim ersten Mal verliebt. Sie haben Macken, ziemlich große sogar und das fasziniert und macht sie tausend Mal interessanter und sympathischer als sie es in perfekt hätten sein können. Auch alle Nebencharktere sind keineswegs blass und nichtssagend sondern so individuell und mit Liebe ausgestaltet wie Gansey, Blue und die ganze Welt.

Die Idee hinter der Geschichte finde ich richtig toll. Es ist etwas ganz neues und keine immer gleiche Wiederholung von Werwölfen, Vampiren, Dystopien und Co. Es geht um Wahrsagen und seherische Fähigkeiten, was ich persönlich schon mal richtig interessant finde. Hinzu kommen noch der Fluch, der auf Blue lastet und die Leylinien, die keinesfalls von der Autorin erfunden wurden, und die Sage um König Glendower. Hier lohnt sich auf jeden Fall auch noch mal Google, um ein bisschen mehr über die Thematik zu recherchieren.

Schlussendlich möchte ich aber noch eine Sache nennen, die mich unglaublich faszinieren und begeistern konnte. Und das ist die Beziehung zwischen Gansey und Blue. Die, die das Buch schon gelesen haben werden sich jetzt vielleicht denken: Was? Da lief doch gar nichts?! Aber genau das, die Tatsache, dass da nichts lief, oder noch nichts, war so faszinierend. Endlich mal ein Buch, in dem die beiden Protagonisten sich nicht direkt ineinander verlieben und nach gefühlten 10 Seiten schon glücklich zusammen sind. Und habe ich schon gesagt wie unglaublich toll ich Gansey finde?! ;)

Bewertung: Wen der Rabe ruft, was ich pünktlich zum 31. Dezember fertig gelesen habe, bekommt wegen der tollen Idee, der perfekten Umsetzung und der liebevollen Gestaltung 5 von 5 Füchschen und schafft es als letztes Buch 2014 in meine Lesehighlights im vergangenen Jahr.

Veröffentlicht am 24.02.2017

Die, in der ich meine Liebe für Roadtrip-Bücher gefunden habe

Glücksdrachenzeit
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Kritik: Ich mag Roadtrip-Filme nicht besonders. Mich nerven die ständigen Ortswechsel, das nicht zur Ruhe kommen. Das kann ich im echten Leben schon nie. Weshalb sollte mich dieses Gefühl nun auch in Filmen ...

Kritik: Ich mag Roadtrip-Filme nicht besonders. Mich nerven die ständigen Ortswechsel, das nicht zur Ruhe kommen. Das kann ich im echten Leben schon nie. Weshalb sollte mich dieses Gefühl nun auch in Filmen verfolgen? Ob ich Roadtrip-Bücher mag habe ich mir noch nicht überlegt, denn wenn ich bestimmte Filme nicht mag heißt das noch lange nicht, dass ich Bücher dieser Art auch nicht mag. Trotzdem bin ich dann immer etwas misstrauisch. Katrin Zipses Glücksdrachenzeit konnte mich mit seinem wundervoll verspielten Cover und dem interessanten Klappentext dann doch so sehr begeistern, dass ich über meinen Schatten gesprungen bin und dann doch ja gesagt habe, als mir das Buch zur Rezension angeboten wurde.

Mit seinen 272 Seiten ist das Buch nicht dick und ich habe es an einem Abend verschlungen, denn kaum war ich in Nellies Welt abgetaucht, wollte ich gar nicht mehr heraus. Nellies Schicksal berührt. Und das schon direkt im ersten Kapitel. So schließt man sie direkt ins Herz und schon ein paar Kapitel später überzeugt sie schon mit ihrer direkten und selbstbewussten Art. Aber schon früh merkt man, dass hinter Nellie noch mehr steckt. Man hat immer das Gefühl, dass Nellies Selbstbewusstsein nur halb da ist. Halb da und halb Fassade. Denn hin und wieder kommt etwas durch, das mich verunsichert, ihr nicht ganz glauben lässt. Schwäche und etwas, was sie zutiefst verletzt hat. Und was das ist, wollte ich herausfinden.

Kolja, ihr Bruder, verschwindet. Und als ihre Eltern außer Haus sind, ihr Vater auf einem Segelboot, ihre Mutter im Kurzurlaub bei einer Freundin, kommt Nellie auf die Idee zusammen mit ihrem Hund per Anhalter bis nach Südfrankreich per Anhalter zu fahren. Das finde ich unglaublich mutig und zeigt mal wieder, was für ein Mensch Nellie ist. Auf der Reise dorthin erlebt sie vieles. Schreckliches wie schönes. Und sie trifft auf Miss Wedlock, die ihr eigenes Geheimnis hat, was ich auch recht schnell neben Nellies ergründen wollte. Und sie trifft ein wenig später auf Elias, in den Nellie sich verliebt. Und dann, in Avignon trifft sie auf Kolja. Und auf seine Probleme.

Glücksdrachenzeit hat zwei Gesichter. Auf der einen Seite erleben wir eine unglaublich tolle Reise, mit dem pfefferminzgrünen Oldtimer durch die Schweizer Alpen. Hört sich das nicht bezaubernd an? Und Avignon! Ich war erst einmal dort aber das hat ausgereicht um sich in diese Stadt zu verlieben und als ich Nellies Erzählungen gelesen habe wurde ich daran erinnert und konnte mir alles ganz toll ausmalen. Außerdem haben wir eine ganz enge Geschwisterbindung und Nellie findet ihre wirklich große Liebe in Elias, während sie in Miss Wedlock eine Freundin findet, die vom Alter her mehrere Generationen von ihr entfernt ist. Das sind alles so wundervolle und wertvolle Dinge, die mich im Buch verzaubert haben. Aber dann gibt es eben auch das andere Gesicht, die andere Seite. Die nicht so schöne, mit all ihren Schicksälen. Das von Elias, das von Kolja und Nellie aber besonders auch das Schicksal Miss Wedlocks hat mich zutiefst berührt und mich ein bisschen traurig werden lassen. Deshalb ist Glücksdrachenzeit nicht nur ein Gute-Laune-Roadtrip-Buch sondern es vermittelt auch ganz viel und so wird mir auch klar, dass Katrin Zipse den Thaddäus-Troll-Preis auch mehr als verdient hat.

Ja, Glücksdrachenzeit ist nicht nur ein Gute-Laune-Buch. Es berührt und macht an manchen Stellen auch traurig. Aber trotzdem, und das finde ich so unglaublich wichtig, hat es ein gutes Ende. Es muss nicht immer alles perfekt sein damit man glücklich ist. Und letztendlich lernt jeder der vier mit seinem Leben, mit seinem Schicksal, klar zu kommen und damit glücklich zu werden. Diese Botschaft ist so kostbar und wir sollten sie alle im Herzen tragen.

Bewertung: Wenn ein Buch 5 von 5 Füchschen verdient, dann ist es Glücksdrachenzeit. Es berührt durch seine traurig schöne Art und zeigt, dass man das Leben genießen sollte. Glücklich sein, egal wie hart das Schicksal war oder es wenigstens versuchen sollte. Diese Tatsache zusammen mit der unglaublich tollen Protagonistin und den besonderen Nebencharakteren machen das Buch für mich zu einem Must-Read!