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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2020

Fantasievolles Wintermärchen

Der Winter des Bären
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Der Wald Elbjørn ist seit fünf Jahren im grimmigen Griff eines nicht enden wollenden Winters. Die zwölfjährige Mila wohnt dort mit ihren Geschwistern Sanna, Oskar und Pipa auf einem abgelegenen Hof, ihre ...

Der Wald Elbjørn ist seit fünf Jahren im grimmigen Griff eines nicht enden wollenden Winters. Die zwölfjährige Mila wohnt dort mit ihren Geschwistern Sanna, Oskar und Pipa auf einem abgelegenen Hof, ihre Mutter starb bei Pipas Geburt, ihr Vater verschwand vor fünf Jahren ohne ein Wort des Abschieds. Als ein geheimnisvoller Reiter auf dem Hof erscheint und kurz darauf Oskar verschwindet, weiß Mila, dass er entführt wurde. Mila und Pipa machen sich mit dem Zauberer Rune auf die Suche nach dem Bruder, auf eine gefährliche Reise in den Norden.

Damit beginnt ein Fantasy-Abenteuer, das voller Überraschungen steckt. Es ist eine grausame Welt voller Kälte und Eis, aber auch voller unerwarteter Gefahren, in der die Gefährten unterwegs sind. Die Geschichte wird zu einem Wintermärchen, das viele nordische Symbole verwendet. So entsteht eine magische Welt, die vom Winter beherrscht wird, aber auch den Zusammenhalt der Familie beschwört und natürlich den Kampf zwischen Gut und Böse schildert. Wobei auf diese Themen sehr differenziert eingegangen wird. Die Gestaltung des Buches ist wirklich gelungen, vom Cover bis hin zu den einzelnen Seiten.

Dieses eisige Wintermärchen ist empfohlen für Kinder ab 10 Jahren. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Traumatische Erlebnisse

Das Haus in der Claremont Street
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Mit 9 Jahren muss Tom miterleben, wie sein Vater seine Mutter totprügelt, um sich anschließend zu erschießen. Sein Vormund ist seine unfreiwillig kinderlose Tante Sonya, dort kommt er unter. Doch Tom weigert ...

Mit 9 Jahren muss Tom miterleben, wie sein Vater seine Mutter totprügelt, um sich anschließend zu erschießen. Sein Vormund ist seine unfreiwillig kinderlose Tante Sonya, dort kommt er unter. Doch Tom weigert sich zu sprechen, und bald zieht er zu Tante Rose um in die Claremont Street. Immer noch spricht er nicht, immer noch stellt sich die Frage: Wie kann man ein solches Trauma überhaupt überleben?

Das Buch beginnt bereits damit, wie Tom die Mordnacht erlebt. Es sind schier unerträgliche Szenen, die hier geschildert werden. Deshalb kann der Leser sehr gut nachvollziehen, wie Tom sich in sich zurückzieht, unerreichbar für alles und jeden in seinem Umfeld. Der Tod seiner Mutter ist aber nicht nur für ihn, sondern auch für Monas Geschwister Sonya, Rose und Will eine Krise, die den Zusammenhalt der Familie in Frage stellt. Eine Krise, an der jeder von ihnen wachsen oder zerschellen kann… Wie sich dabei etwas verändert, ist treffend beschrieben. Es ist aber vor allem Toms Trauer, die das Geschehen dominiert, und das war schwer zu ertragen beim Lesen. Vor allem in der ersten Hälfte des Buches ist mir das nicht leicht gefallen, erst ab der zweiten Hälfte des Buches konnte ich mich ganz auf die Geschichte einlassen. Ob man die Schwere des Themas hätte erleichtern können oder auch sollen? Ich kann hier keine eindeutige Antwort geben.

Für diese Geschichte vergebe ich 4 von 5 Sternen. Lesenswert ist sie auf jeden Fall, es muss nur jeder selbst entscheiden, ob er sich mit dieser Schwere des Themas auseinandersetzen möchte (oder kann).

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Roman einer Selbstfindung

Das Buch eines Sommers
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Früher hatte Nicolas davon geträumt, Schriftsteller zu werden wie sein Onkel Valentin. Doch dann kam das Leben dazwischen, und nun führt er seit Jahren die Firma seines Vaters fort. Seine Familie, Ehefrau ...

Früher hatte Nicolas davon geträumt, Schriftsteller zu werden wie sein Onkel Valentin. Doch dann kam das Leben dazwischen, und nun führt er seit Jahren die Firma seines Vaters fort. Seine Familie, Ehefrau und Sohn, muss er oft vertrösten: Vor lauter Verantwortung, Termine und Zwänge hat er nicht viel Zeit für sie. Als Valentin stirbt, reist Nicolas mit seiner Familie zur Villa seines Onkels. Dort macht er sich Gedanken darüber, was er in seinem Leben wichtig findet.

In Valentins Villa findet Nicolas zurück zu seinen Erlebnissen mit seinem Onkel, er beginnt sich damit auseinanderzusetzen, was er wirklich im Leben will: Er beginnt sich Gedanken zu machen, wie er der werden kann, der er ist. Seine schriftstellerischen Versuche, die er vor Jahren gestartet hatte, waren nicht vielversprechend gewesen, nun hat er einen Pharma-Betrieb zu führen, der kurz vor einem bahnbrechenden Erfolg steht, oder aber dabei zugrunde geht, wenn die Ergebnisse nicht stimmen. Wie ein modernes Märchen nimmt die Geschichte ihren Lauf, gespickt von vielen Lebensweisheiten. Ich habe mich dabei an einen Ratgeber erinnert gefühlt, der als Geschichte erzählt wird. Es gibt Momente im Leben, da braucht es tatsächlich eine solche Erzählung, ich selbst kann das aber nicht immer brauchen. Deshalb bin ich etwas ambivalent dieser Geschichte gegenüber. Empfehlen kann ich sie jedem, der sich an einem Scheideweg in seinem Leben fühlt und der sich auf ein solch modernes Märchen einlassen kann. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 05.12.2020

Weihnachtswunder mal etwas anders

Das Wunder von R.
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Kurz vor Weihnachten müssen Manuel, Camila und Shonda mit ihren beiden Müttern umziehen. Als sie in der Stadt R. ankommen, sind sie etwas befremdet von dem Misstrauen der Erwachsenen, das ihnen entgegenschlägt. ...

Kurz vor Weihnachten müssen Manuel, Camila und Shonda mit ihren beiden Müttern umziehen. Als sie in der Stadt R. ankommen, sind sie etwas befremdet von dem Misstrauen der Erwachsenen, das ihnen entgegenschlägt. Dann tauchen überraschend am Morgen des 24.12. zehn Elfen auf, denn die Kinder sollen ihnen und dem Weihnachtsmann bei den Geschenken helfen. Ein überraschendes Abenteuer beginnt…

Die Autorin Francesca Cavallo wagt etwas, was es noch eher selten in Geschichten für Kinder gibt: Das Buch handelt von einer ganz besonderen Familie mit gleichgeschlechtlichen Eltern. In R. schlägt ihnen Misstrauen gegen alles Neue entgegen, doch mit Hilfe der Kinder in der neuen Stadt gelingt es, diese negative Aura zu durchbrechen. Wunderschön ergänzen die Illustrationen die Geschichte. Ich würde dieses Buch Kindern zwischen 6 und 9 Jahren empfehlen. Die größer gehaltene Schrift spricht genau dieses Alter an. Die Weihnachtsstimmung ist eher verhalten geschildert, so wird das Buch zu einer Geschichte, die nicht nur zu dieser Jahreszeit aktuell bleibt.

Man merkt dem Buch an, dass es eine Botschaft an die Kinder tragen will, das schafft es in einer liebevollen Atmosphäre. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 05.12.2020

Klassischer Krimi im Stil von Sherlock Holmes

Mord in Highgate
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Der Mord an Scheidungsanwalt Richard Pryce scheint sehr schnell klar zu sein: Das Opfer wurde mit einer teuren Flasche Wein niedergeschlagen; wenige Tage zuvor hatte ihm die Frau eines Klienten genau diesen ...

Der Mord an Scheidungsanwalt Richard Pryce scheint sehr schnell klar zu sein: Das Opfer wurde mit einer teuren Flasche Wein niedergeschlagen; wenige Tage zuvor hatte ihm die Frau eines Klienten genau diesen Tod angedroht. Die Polizei zieht Daniel Hawthorne hinzu, gemeinsam mit seinem Assistenten Anthony Horowitz.

Angelehnt an die Geschichten um Sherlock Holmes und John Watson, gehen Daniel Hawthorne und sein Assistent die Ermittlungen zu diesem Fall an. Sie müssen in die Vergangenheit des Toten gehen, um die Lösung zu finden. So wird die Geschichte „very british“, mit vielen Reminiszenzen an den Meisterdetektiv, der Scotland Yard und seinem Assistenten Watson immer einen Schritt voraus war. Überraschende Wendungen lassen den Leser immer wieder neu über die Ermittlungen grübeln, und die Auflösung ist zum Schluss bestens belegt.

Wer klassische Krimis liebt, dem möchte ich dieses Buch sehr gerne empfehlen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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