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Veröffentlicht am 08.12.2020

Ein herrlich schräges Lesevergnügen für Jung und Alt!

Das Eismonster
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Die Bücher von David Walliams sind immer absolute Must-Haves für mich. Ich stehe einfach total auf den schwarzen Humor und die verrückten Ideen des britischen Autors. Auf „Das Eismonster“ war ich daher ...

Die Bücher von David Walliams sind immer absolute Must-Haves für mich. Ich stehe einfach total auf den schwarzen Humor und die verrückten Ideen des britischen Autors. Auf „Das Eismonster“ war ich daher schon wahnsinnig gespannt!

London, 1899: In einem ganz fürchterlichen Waisenhaus, in dem katastrophale Zustände herrschen, ist die zehnjährige Elsie zu Hause. Als kleines Baby wurde sie in einer düsteren Winternacht auf den Stufen des besagten Kinderheims ausgesetzt, das von der abscheulichen Mrs. Graus geleitet wird. Elsie hält es schließlich einfach nicht mehr aus. Ein Leben auf den Straßen Londons kann nur besser als sein als eines im Haus Wurmig. Ihr gelingt die Flucht und eine aufregende, aber auch sehr harte Zeit beginnt für das Mädchen. Als sie eines Tages hört, dass ein vollständiges, in einem Eisblock eingefrorenes Mammut im Naturhistorischen Museum ausgestellt werden soll, ist Elsie sofort Feuer und Flamme. Sie will unbedingt mehr über dieses 10.000 Jahre alte Monster erfahren und schleicht sich in das Museum. Dies soll der Beginn eines unglaublichen Abenteuers werden, bei welchem ein verrückter Professor, eine herzliche Putzfrau, ein winziger pensionierter Soldat, Queen Victoria und noch viele weitere Personen beteiligt sein werden. Auch ein Mammut namens Wolli wird dabei eine große Rolle spielen – ein Mammut, das ausgesprochen lebendig ist.

Hach, was für ein Spaß! Meine große Vorfreude auf das neue Buch von David Walliams war mal wieder vollkommen gerechtfertigt – mir hat „Das Eismonster“ ein wundervolles Leseerlebnis beschert. Dem britischen Autor ist es mal wieder mit Bravour geglückt, eine Story aufs Papier zu zaubern, die völlig absurd und herzerwärmend zugleich ist und vor urkomischen Einfällen nur so sprüht. Das Buch steckt voller schwarzem Humor und grotesker Momente, sodass man aus dem Kichern und Schmunzeln stellenweise gar nicht mehr herauskommt. Auch ins Mitfiebern gerät man ordentlich, denn die spannenden und abenteuerlichen Szenen können sich wahrhaftig ebenfalls sehen lassen. Und da sich in diesem turbulenten Irrwitz tatsächlich auch so einige wichtige und rührende Botschaften und Werten verbergen wie Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt, lehrt und bewegt einen die Geschichte auch. Ich kenne wirklich keinen anderen Autor, dem es stets so gut gelingt, ein total abgedrehtes Abenteuer mit klugen und wunderschönen Weisheiten zu versehen. „Das Eismonster“ ist zweifellos ein David-Walliams-Werk durch und durch. Ich bin echt begeistert von dem Buch und habe es trotz seiner fast 500 Seiten innerhalb eines Tages durchgelesen.

Ehe es mit der eigentlichen Erzählung losgeht, werden uns zunächst auf eine höchst amüsante Weise die wichtigsten Figuren vorgestellt – ebenfalls typisch für ein David-Walliams-Buch. Ich mag diese originellen Einführungen immer richtig gerne, da sie uns Leserinnen schon einmal einen kleinen Vorgeschmack darauf liefern, was uns in etwa in der Geschichte erwarten wird.
Auch in „Das Eismonster“ hat mich das Personenregister bestens unterhalten und die Charaktere fand ich allesamt einfach nur grandios. Im Erschaffen von außergewöhnlichen und skurrilen Figuren ist der David Walliams ganz klar ein absoluter Könner.
Elsie, unsere 10-jährige Hauptprotagonistin, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist clever, mutig, stark und sympathisch und einfach so eine Buchheldin, die man augenblicklich gernhaben muss.

Unter den Nebenfiguren dürfen wir ebenfalls die Bekanntschaft von vielen liebenswerten Personen machen, die alle so ihre kuriosen Eigenarten haben und dazu beitragen, dass man das Grinsen stellenweise gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommt. Da hätten wir zum Beispiel die Putzfrau Uschi, die mir mit ihrer ehrlchen Art öfters ein breites Schmunzeln auf die Lippen gezaubert hat; ein Professor, der ein Genie, aber total durchgeknallt ist oder die Waisenheimleiterin Mrs. Graus, deren Name wohl passender nicht sein könnte. Diese Frau ist einfach nur grässlich!
Und an alle eingefleischten David-Walliams-Fans: Jaaa, natürlich laufen wir in diesem Buch auch Raj über den Weg, bzw. Raj, dem Ersten, hihi. Ein Werk von David Walliams ohne Raj, egal ob Original, Vor- oder Nachfahre? Ein Ding der Unmöglichkeit, würde ich sagen. ;)

Bezüglich der Handlung habe ich euch ja bereits berichtet, dass „Das Eismonster“ eine Story in gewohnter David-Walliams-Manier erzählt. Es gibt viele Fürze (was bin ich froh, dass beim Lesen keine Gerüche übertragen werden!) und wir kommen in den Genuss von jeder Menge ekliger Szenen sowie völlig übertrieben dargestellter Brutalität. Der Humor wird garantiert nicht jedermanns Sache sein – er ist wirklich äußerst britisch. David Walliams gilt schließlich als der würdige Nachfolger Roald Dahl und das fraglos zurecht. Also ich bin definitiv ein großer Fan seines Humors. Wobei ich schon sagen muss, dass manchmal sogar ich einige Dinge etwas grenzwertig finde. Manche Einfälle Walliams sind schon wirklich sehr makaber. Da frage ich mich dann doch ab und an mal, ob manches nicht etwas zu heftig für ein Kinderbuch ist. „Terror-Tantchen“ zum Beispiel, also das Buch ist echt nicht ohne. In „Das Eismonster“ aber habe ich den Grad an derben Witzeleien und grausamen Passagen als absolut okay und kindgerecht empfunden. Ein paar wenige Scherze werden Kinder allerdings noch nicht verstehen, denke ich. Der Gag, bei dem ein Damenschlüpfer eine Rolle spielt beispielsweise, ist wohl eher einer für ältere Leser
innen.

Sehr gut gefallen hat mir auch, dass es hintem Buch ein feines Glossar gibt, in welchem wir mehr über das Viktorianische Zeitalter erfahren. David Walliams hat sich in seinem Buch natürlich so seine Freiheiten erlaubt, aber manches beruht tatsächlich auf wahren Tatsachen.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die coole Aufmachung des Buches. Selbstverständlich wurde auch „Das Eismonster“ vom einmaligen Tony Ross illustriert und die zahlreichen kreativen Spielereien mit der Schrift dürfen natürlich auch nicht fehlen. Mir haben die vielen, vielen lustigen schwarz-weiß Bilder von Tony Ross wieder unglaublich gut gefallen. Sie harmonieren vortrefflich mit dem Geschehen im Text und machen das Leseabenteuer nur noch vergnüglicher und schöner. Auch die Schriftspielereien sind wieder erstklassig gelungen. Es ist einfach nur die reinste Freude dieses Buch durchzuschmökern und dank den vielen Illustrationen, der angenehm großen Schrift, den sehr kurzen Kapiteln und dem humorvollen Schreibstil fliegen die fast 500 Seiten nur so dahin, sodass man, ehe man es sich versieht, das dicke Buch im Nu wieder beendet hat.

Fazit: Wunderbar witzig und warmherzig – ein herrlich schräges Lesevergnügen für Jung und Alt! Ich habe mich mal wieder zurecht so sehr auf neues Lesefutter von David Walliams gefreut – ich bin total begeistert von „Das Eismonster“. Die Geschichte ist so schön schwarzhumorig und fantasievoll, vermittelt zugleich aber auch tolle Werte und Botschaften; die Charaktere sind großartig und die Aufmachung ist wie gewohnt brillant. Ich habe mich beim Lesen köstlich amüsiert und kann „Das Eismonster“ nur empfehlen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Berührend, einfühlsam, zeitlos und klug! Ein wundervolles Buch!

Wie man den Wind aufhält
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Als ich das erste Mal von „Wie man den Wind aufhält“ hörte, wusste ich einfach sofort, dass ich das Buch lesen muss. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und von dem Cover fühlte mich auf den ersten ...

Als ich das erste Mal von „Wie man den Wind aufhält“ hörte, wusste ich einfach sofort, dass ich das Buch lesen muss. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und von dem Cover fühlte mich auf den ersten Blick wie magisch angezogen. Ich zögerte also keine Sekunde lang und ließ den neuen Roman von Lynda Mullaly Hunt nur zu gerne bei mir einziehen.

Delsie lebt bei ihrer Großmutter auf Cape Cod. Seit dem Tod des Großvaters ist ihre Grammy alles, was Delsie an Familie noch hat. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt und ihre Mutter ist kurz nach ihrer Geburt verschwunden. Als sie eines Tages von ihrer Freundin Annie gefragt wird, wie es ist eine „Waise“ zu sein, gerät Delsie ins Grübeln. Sie beginnt sich zu fragen: Wer waren ihre Eltern eigentlich? Warum hat ihre Mutter sie damals verlassen? Wer ist ihre wahre Familie?
Neben diesen Fragen beschäftigt Delsie gerade noch eine andere Sache: Ihre Freundin Brandy, die den Sommer immer auf Cape Cod verbringt, hat sich irgendwie verändert. Sie hängt nur noch mit der doofen Tressa rum, die sie vollkommen für sich beansprucht und sogar damit beginnt, Delsie zu mobben. Und Brandy schaut nur zu und unternimmt nichts gegen die Hänseleien. Ist Brandy überhaupt noch ihre Freundin?
Zum Glück gibt es Ronan – ein Junge, der vor kurzem neu in die Gegend gezogen ist und der ebenfalls keine leichte Familiengeschichte mit sich herumträgt. Delsie freundet sich schnell mit ihm an und gemeinsam beginnen sie Cape Cod zu erkunden. Zusammen werden sie herausfinden, was Familie und Freundschaft bedeutet, sie werden die Unterschiede zwischen Wütend – und Traurigsein lernen und erkennen wie wichtig es ist, das Leben so anzunehmen wie es ist, mit all seinen verschiedenen Farben.

Dies war mein erstes Werk aus der Feder von Lynda Mullaly Hunt und es wird definitiv nicht mein letztes gewesen sein! Ich habe eh schon seit einer ganzen Weile sehr mit ihren Büchern geliebäugelt (»Ich hab mich nie so leicht gefühlt« und »Wie ein Fisch im Baum«) und da ich nun von ihrem neuen Buch so begeistert bin, muss ich mir die anderen beiden Titel, die vor „Wie man den Wind aufhält“ im cbj Verlag erschienen sind, unbedingt noch zulegen. Da ist meine Neugierde jetzt nur noch größer geworden.

In meinen Augen hat Lynda Mullaly Hunt mit „Wie man den Wind aufhält“ einen wunderschönen Roman für Leserinnen ab 11 Jahren geschrieben, in welchem sie auf eine sehr sanfte und warmherzige Weise die tiefgehenden Themen Wut, Trauer, Selbstfindung, Vertrauen, Familie und Freundschaft behandelt. Die Geschichte steckt voller Feingefühl und Emotionen und erwärmt einem so richtig das Herz. Sie regt sehr zum Nachdenken an und wühlt auf, zugleich zaubert sie einem aber auch öfters ein breites Lächeln auf die Lippen. Sie verdeutlicht, wie wichtig es ist, das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen anzunehmen und sich selbst immer treu zu bleiben. Zudem führt sie sehr schön vor Augen, dass die Wahrnehmungen von uns Menschen sehr verschieden sein können. Auch wenn wir Dasselbe betrachten, können wir unterschiedliche Dinge sehen. In dem Buch steckt echt viel und es enthält unglaublich tolle, bedeutsame Weisheiten. Also ich bin wirklich begeistert davon, was „Wie man den Wind aufhält“ alles vermittelt.

Ich wusste schon nach wenigen Seiten, dass ich mal wieder einen absoluten Glückstreffer gelandet habe. Den Schreibstil mochte ich auf Anhieb total gerne – für mich hat er sich hervorragend lesen lassen.

Das Setting konnte ebenfalls komplett bei mir punkten. Cape Cod als Schauplatz in Büchern hat mir schon immer wahnsinnig gut gefallen. Ich liebe einfach dieses besondere Insel- und Sommerfeeling, das diese Kulisse stets verströmt. „Wie man den Wind aufhält“ bildet da natürlich keine Ausnahme. Die bildhaften Beschreibungen haben in mir ein richtiges Fernweh ausgelöst und in der Siedlung, in der Delsie mit ihrer Großmuttern lebt, habe ich mich von Beginn an pudelwohl gefühlt. Die Gemeinschaft in diesem Ort wird zauberhaft beschrieben – man verspürt irgendwie sofort den Wunsch, ein Teil von ihr zu werden.

Auch die Figuren fand ich wunderbar, allen voran unsere Ich-Erzählerin Delsie. Delsie ist so eine Protagonistin, wie ich sie in Büchern besonders gerne mag: Außergewöhnlich, witzig, aufgeweckt und liebenswert. Delsie liebt Unwetter und Stürme und von Schuhen hält sie nicht viel; meistens trifft man das Mädchen im Sommer mit bloßen (und schmutzigen) Füßen an. Delsie ist einfach einzigartig; man kann als Leser
in gar nicht anders als dieses besondere Mädchen sofort ins Herz zu schließen und für ihre Stärke sehr zu bewundern. Unsere Buchheldin wird im Verlauf der Geschichte eine fabelhafte Entwicklung durchmachen. Sie wird erfahren, was wahre Freundschaft ausmacht, sie wird an Mut und Selbstsicherheit gewinnen und lernen mit ihren Gefühlen umzugehen.

Unter den Nebencharakteren waren mir nun nicht alle Personen sympathisch, was aber natürlich auch so sein sollte. Die blöde Tressa wird ganz bestimmt kein Leser*in mögen. Ich habe mich die meiste Zeit über tierisch über sie aufgeregt, weil sie sich so fies zwischen Delsie und Brandy drängt. Da ich so etwas leider selbst in meiner Kindheit erleben musste, habe ich unendlich mit Delsie mitgelitten und konnte ihre Wut und Enttäuschung nur zu gut verstehen.
Brandy, muss ich sagen, war auch keine Sympathieträgerin für mich. Sie ist eindeutig keine gute Freundin.
Zum Glück wird Delsie dem Jungen Ronan begegnen. Ronan hat mein Herz ebenfalls im Sturm erobert. Wie er und Delsie sich anfreunden, wird herzerwärmend schön und gefühlvoll beschrieben.
Sehr liebgewonnen habe ich auch Delsies Großmutter. Ihre resolute, zugleich aber auch sehr herzliche Art muss man einfach lieben.

Mich hat die Geschichte emotional sehr berührt; ich habe durchweg mit Delsie mitgefühlt und mitgefiebert und eine unvergessliche Zeit mit ihr und den weiteren Charakteren verbracht. Ich kann euch „Wie man den Wind aufhält“ wirklich nur ans Herz legen!

Fazit: Einfühlsam, berührend, zeitlos und klug – ein wundervolles Buch über Verlust, Freundschaft, Familie und noch vielem mehr! Lynda Mullaly Hunt hat mir mit „Wie man den Wind aufhält“ ein wahres Lesehighlight beschert. Ich mochte die Charaktere und das Setting unheimlich gerne, Delsie fand ich einfach nur großartig und von der feinfühligen Art und Weise wie die US-amerikanische Autorin viele wichtige und teils schwere Themen behandelt, bin ich hellauf begeistert. Ein wirklich ganz tolles Buch, das einen bewegt, mitreißt, öfters breit schmunzeln lässt, sehr nachdenklich stimmt und viele schöne Weisheiten vermittelt. Von mir gibt es sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 03.12.2020

Ein zauberhaftes Kinderbuch!

Liane und das Land der Geschichten
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Bei einem Blick in das neue Programm des arsEdition Verlags, ist mir „Liane und das Land der Geschichten“ sofort ins Auge gesprungen. In das farbenfrohe Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt ...

Bei einem Blick in das neue Programm des arsEdition Verlags, ist mir „Liane und das Land der Geschichten“ sofort ins Auge gesprungen. In das farbenfrohe Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt (sieht es nicht wunderhübsch aus?) und da mich auch der Klappentext umgehend überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell fest, dass ich das Mädchen Liane unbedingt kennenlernen möchte.

Liane kann ihren Namen überhaupt nicht leiden. Sie findet ihn ganz furchtbar und leidet sehr darunter, dass sich ihre Mitschüler ständig über ihn lustig machen. Zum Glück hat Liane ihre Bücher. Sie liebt das Lesen und flüchtet so oft sie kann in die verschiedensten Geschichten. Dass das Schmökern in Büchern etwas sehr, sehr Wichtiges ist, wird das Mädchen bald noch feststellen. Als sie in der Schulbibliothek einen rätselhaften Globus findet und kurz darauf zwei merkwürdigen Kindern begegnet, erfährt sie von dem achten Kontinent. Zusammen mit den beiden Kindern reist sie an diesen wundersamen Ort, der sich das Land der Geschichten nennt. Leider ist diese Welt nur in großer Gefahr, da immer weniger Menschen lesen. Das Land der Geschichten kann nur mit der Fantasie der Menschen existieren – ohne sie, verschwindet es allmählich. Das darf aber auf gar keinen Fall passieren! Liane möchte den achten Kontinent unbedingt retten. Ein unglaubliches Abenteuer beginnt...

Dies ist mal wieder so ein Buch, das zeigt, wie verschieden doch die Geschmäcker sein können. Ich habe dem Titel vorhin mal einen kurzen Besuch auf Lovelybooks und Amazon abgestattet und habe dabei erstaunt festgestellt, dass er recht viele 2- und 3-Sterne Rezensionen erhalten hat. Also ich gehöre definitiv nicht zu denjenigen, die enttäuscht von dem ersten Kinderbuch von Elif Shafak sind. In meinen Augen hat die türkische Autorin mit „Liane und das Land der Geschichten“ eine wunderschöne Fantasy- und Abenteuergeschichte geschrieben, die voller wichtiger Weisheiten steckt und uns Leser auf eine ganz besondere Reise mitnimmt.

Ehe wir uns aber gemeinsam mit unserer Buchheldin Liane zum achten Kontinent aufmachen, lernen wir sie und ihr Leben genauer kennen. Ich habe in so einigen Rezensionen gelesen, dass ihnen die erste Hälfte des Buches zu langatmig und bedrückend war. Ruhig und etwas melancholisch ist die Geschichte anfangs, das stimmt, allerdings habe ich persönlich sie an keiner Stelle als zu langweilig, negativ oder traurig empfunden. Ich mochte den Teil vor Lianes Reise ins Land der Geschichten total gerne und habe die Art und Weise, wie er erzählt wird, als genau richtig für die Handlung empfunden.

Unsere Ich-Erzählerin Liane war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist so eine Protagonistin, wie ich sie in Kinderbüchern ganz besonders gerne mag: Außergewöhnlich, klug, verträumt und neugierig. Nicht zu vergessen ihre große Leidenschaft für Bücher. Ich liebe das einfach, wenn Buchheldinnen meine Liebe für das Lesen mit mir teilen. Liane hat sich mit ihrer einzigartigen und bücherverrückten Art also sofort in mein Herz geschlichen und da ihre Gefühls- und Gedankenwelt sehr einfühlsam dargestellt wird, ist es mir jederzeit mühelos gelungen, mich in sie hineinversetzen.
Dass Liane ihren Namen überhaupt nicht leiden kann, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Ich finde zwar, dass es eindeutig schlimmere Namen gibt, aber ich würde mit unserer Protagonistin dennoch nicht tauschen wollen. Der Name eignet sich zweifellos hervorragend dafür, für blöde Sprüche verwendet zu werden, was einige von Lianes Mitschülern leider gerne tun. Mir tat Liane ziemlich leid, dass sie in der Schule dauernd gehänselt wird und keine Freunde hat.

Als Liane in der Schulbücherei einen geheimnisvollen alten Globus findet und kurz darauf zu ihren Großeltern fährt, nimmt die Handlung so richtig an Fahrt auf. Kurz nach ihrer Ankunft begegnet das Mädchen zwei sonderbaren Kindern und gemeinsam mit ihnen gelangt sie in das fantastische Land der Geschichten.
An dem sehr ruhigen Start habe ich mich, wie gesagt, überhaupt nicht gestört, aber der Part des Buches, der von Lianes spannendem Abenteuer auf dem achten Kontinent handelt, konnte mich noch mal eine ordentliche Ecke mehr begeistern und verzaubern. Das Land der Geschichten wird unglaublich fantasievoll und märchenhaft beschrieben und verströmt so etwas herrlich Zeitloses. Mir hat es unheimlich viel Freude bereitet, Liane und ihre beiden neuen Freunde Zeliş und Asutay auf ihrem Weg durch diese abenteuerliche Welt zu begleiten und ein aufregendes und magisches Erlebnis nach dem nächsten zu erleben. Klasse dabei fand ich auch, wie großartig sich Liane weiterentwickeln wird. Auf ihrer Rettungsmission wird Liane lernen, sich selbst endlich so zu akzeptieren und zu lieben, wie sie nun mal ist – einschließlich ihres Namens. Dieser Wandel hat mir echt gut gefallen und die weiteren bedeutsamen Themen und Werte, die die Geschichte vermittelt, konnten mich ebenfalls hellauf begeistern. „Liane und das Land der Geschichten“ führt uns unter anderem sehr schön vor Augen, wie wichtig es ist Bücher zu lesen und sich seine Fantasie und Vorstellungskraft zu erhalten. Die Story regt sehr zum Nachdenken an und wird, so hoffe ich, Leser
innen dazu animieren, die Nase öfters in ein gutes Buch zu stecken und ausgiebig in Büchereien und Buchhandlungen zu stöbern.

Vom Verlag wird „Liane und das Land der Geschichten“ ab 8 Jahren empfohlen und dem schließe ich mich an. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, die Schrift ist sehr groß und die Kapitel sind angenehm kurz. Etwas geübtere Leser*innen sollten hier keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Fürs Vorlesen eignet sich das Buch meinem Empfinden nach sogar schon für etwas jüngere Kinder. Mädchen und Jungen ab 6 oder 7 Jahren sollten dem Geschehen sehr gut folgen können, denke ich.

Zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, muss ich unbedingt noch kurz auf die Innengestaltung eingehen. Die Geschichte wird von bezaubernden schwarz-weiß Illustrationen begleitet, die, anders als das Cover, nicht von der Mila Marquis stammen, sondern von Zafer Okur. Also mir haben die Zeichnungen echt gut gefallen. Sie passen perfekt zur Geschichte und machen das Lesevergnügen nur noch schöner.

Fazit: Ein zauberhaftes Kinderbuch voller Fantasie und toller Botschaften! Mir hat „Liane und das Land der Geschichten“ ein herrliches Leseerlebnis beschert. In meinen Augen ist der Autorin Elif Shafak mit ihrem ersten Kinderroman eine wundervolle Geschichte für Kinder ab 8 Jahren geglückt, die von vielen essenziellen Themen handelt wie Selbstliebe, Ausgrenzung und Freundschaft und die verdeutlicht, wie wichtig es ist zu lesen. Lianes Abenteuer ist eine wahre Liebeserklärung an die Buchwelt und ein großes Muss für alle, die Bücher und fantastische Geschichten lieben. Ich bin begeistert und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 28.11.2020

Super witzig und einfach nur genial!

Gregs Tagebuch 15 - Halt mal die Luft an!
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Ich liebe die Gregs Tagebuch-Serie über alles und fiebere dem Erscheinen jedes neuen Bandes immer ganz sehnsüchtig entgegen. So habe ich mich selbstverständlich auch auf den 15. Teil tierisch gefreut!

Sommerferien ...

Ich liebe die Gregs Tagebuch-Serie über alles und fiebere dem Erscheinen jedes neuen Bandes immer ganz sehnsüchtig entgegen. So habe ich mich selbstverständlich auch auf den 15. Teil tierisch gefreut!

Sommerferien in einem Wohnwagen, einmal quer durchs ganze Land? Hört sich doch richtig toll und spaßig an, oder? Gregs Begeisterung hält sich allerdings sehr in Grenzen, als es heißt, dass er mit seiner Familie den Sommer über in einem Campingbus verbringen muss. Das kann doch nur Chaos pur werden. Als die Familie auf einem Campingplatz landet, passiert auch genau das: Es geht gefühlt alles schief und der Urlaub endet schließlich in einer einzigen Katastrophe.

Wahnsinn, mittlerweile sind wir tatsächlich schon beim 15. Greg-Band angelangt! Und noch mal Wahnsinn: Bisher konnten mich alle Bände aus dieser Reihe restlos begeistern! Also letzteres ich finde wirklich beeindruckend. Eigentlich gibt es doch in jeder Reihe mindestens mal einen Band, der etwas schwächer ist. Bei der Gregs Tagebuch-Serie ist das aber überhaupt nicht der Fall. In dieser brillanten Reihe, die mittlerweile ein echter Klassiker im Comic-Roman-Genre ist, sind einfach alle Bände irrsinnig gut! Ich zumindest habe bisher alle Gregs-Tagebücher so richtig gefeiert – und der 15. Band bildet da keine Ausnahme.

Man könnte meinen, dass dem Jeff Kinney mittlerweile ein wenig die Ideen ausgehen, aber nein, ihm gelingt es einfach mit jedem weiteren Band eine hammerstarke Story aufs Papier zu zaubern, die mit neuen schrägen und unglaublich witzigen Abenteuern aufwarten kann. Mit der Familie Heffley durften wir zwar schon in Band 9 und 12 in den Urlaub fahren, aber wer jetzt denkt, dass dieses Konzept beim dritten Mal langweilig wird, hat sich ganz klar getäuscht! „Halt mal die Luft an!“ liefert uns ein weiteres, total verrücktes Heffly-Ferienerlebnis mit vielen neuen turbulenten, urkomischen und abenteuerlichen Momenten. Wie die 14 Vorgänger, so habe ich auch diesen Band in einem Rutsch durchgesuchtet und hatte dabei wahnsinnig viel Spaß!

Der 15. Band schließt ziemlich direkt an den vorherigen Teil an. Die Familie Heffley hat bei der Oma Unterschlupf gesucht, nachdem sie dank katastrophal laufender Bauarbeiten ihr Haus verloren haben. Da das Leben in Omas Keller nicht so der Burner ist, möchte die Familie den Sommer gerne woanders verbringen. Da kommt ihnen das Wohnmobil von Onkel Gary gerade recht. Eigentlich sollte es eine ganz entspannte Wohnwagen-Tour werden, schön gemütlich durch das ganze Land. Ruhige und erholsame Ferien sind bei den Heffleys aber wahrhaft ein Ding der Unmöglichkeit. Auch in diesem Campingurlaub geht nur schief, was schief gehen kann.

Man kann mit Greg und seiner Familie eigentlich nur Mitleid haben. Diese Familie hat einfach ein Talent dafür, von einem chaotischen Ereignis ins nächste zu stolpern – vor allem Greg ist darin natürlich ein wahrer Meister, hihi. Natürlich wird auch dieses Mal das meiste wieder sehr überspitzt dargestellt – als realistisch würde ich die Geschichte definitiv nicht bezeichnen. Aber genau das machen die Gregs-Tagebücher ja auch aus: Diese herrlichen Übertreibungen, die die Story so umwerfend lustig machen. Als Leser leidet man zwar schon irgendwie sehr mit Greg und seiner Familie mit (ich jedenfalls habe es getan) – zugleich kommt man aus dem Schmunzeln und Kichern aber auch gar nicht mehr heraus. Ich persönlich habe diesen Band als besonders humorvoll empfunden und habe ihn quasi mit einem breiten Dauergrinsen auf den Lippen gelesen.

Ihr könnt mir glauben: Langeweile kommt in diesem Buch an keiner einzigen Stelle auf. Man kann wirklich gar nicht anders, als es zu verschlingen. Spricht natürlich für die Story, allerdings finde ich es immer ziemlich schade, dass die Greg-Leseerlebnisse immer so ratzfatz wieder vorbei sind. Die Bücher lesen einfach immer viel zu schnell, seufz.
Für Lesemuffel ist auch dieser Band die perfekte Lektüre. „Halt mal die Luft an!“ kann nicht nur mit einer großartigen Geschichte auffahren – auch die einmalige Gregs-Tagebuch-Gestaltung ist selbstverständlich mal wieder grandios gelungen. Da staune ich ja jedes Mal aufs Neue, wie vortrefflich es dem Jeff Kinney immer gelingt, die Greg-Bücher mit seinen doch recht einfachen Bildern so dermaßen lebendig werden zu lassen. Seine Comic-Zeichnungen sind erneut einfach nur genial und irre witzig und harmonieren hervorgehend mit dem Text. Da es insgesamt also wieder einen sehr hohen Bildanteil gibt und nicht allzu viel Text, ist das Buch wirklich der reinste Leckerbissen für lesefaule Kinder. Allerdings würde ich davon abraten, mit Band 15 in die Reihe einzusteigen. Die Bände erzählen zwar recht eigenständige Geschichten, aber etwas aufeinander aufbauen tun sie dennoch. Das Einhalten der chronologischen Reihenfolge ist bei den Gregs Tagebüchern meiner Ansicht nach nicht notwendig, aber zumindest ein bisschen Vorwissen sollte man haben, ehe man in den 15. Teil eintaucht.

Bezüglich der Handlung möchte ich dann auch gar nicht mehr viel erzählen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr das Buch gar nicht mehr aus der Hand mögt und durchweg am Mitfiebern und Kichern sein werdet.

Zu den Figuren kann ich nur sagen: Wie gewohnt große Klasse! Vor allem Greg ist erneut einsame Spitze. Etwas schade fand ich nur, dass wir dieses Mal auf Rupert verzichten müssen. Rupert zählt eindeutig zu meinen liebsten Figuren aus dem Greg-Universum, daher habe ich ihn schon ziemlich vermisst, muss ich gestehen. Da mir aber die anderen Figuren echt gut gefallen haben, hat es mich letztendlich eigentlich gar nicht so sehr gestört, dass Rupert in diesem Band fehlt. Ich hoffe aber sehr, dass er im nächsten Teil wieder präsenter sein wird. Einen 16. Teil wird es doch hoffentlich geben. Wehe, wenn nicht! Also ich würde mich gigantisch über ein weiteres Greg-Abenteuer freuen!

Fazit: Auch der 15. Band dieser genialen Kultserie konnte mich von Anfang bis Ende hellauf begeistern! Ein richtig cooler Comic-Roman mit Lach-Garantie!
Jeff Kinney hat es mal wieder geschafft und mir mit einem neuen Gregs-Tagebuch-Band ein Lesevergnügen der allerschönsten Sorte beschert. Die Story, die einen in Teil 15 erwartet, ist mega witzig, super originell und mitreißend und spitzenklasse aufgemacht. Mir hat es mächtig viel Spaß gemacht Greg und seine unnachahmliche Familie auf ihrer Campingtour zu begleiten und ich freue mich schon riesig auf das nächste Abenteuer mit ihnen. Von mir erhält „Gregs Tagebuch 15 – Halt mal die Luft an!“ volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.11.2020

Eine großartige Fortsetzung!

Der Zauber von Immerda 2 – Ein Hellseher sieht schwarz
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Da mich Dominique Valente mit dem ersten „Der Zauber von Immerda“ - Band hellauf begeistern konnte, musste ich selbstverständlich auch den zweiten Teil unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf das nächste ...

Da mich Dominique Valente mit dem ersten „Der Zauber von Immerda“ - Band hellauf begeistern konnte, musste ich selbstverständlich auch den zweiten Teil unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf das nächste magische Abenteuer von Junghexe Anemona habe ich mich schon mega gefreut!

Anemona versteht die Welt nicht mehr. Gerade noch ist es ihr mithilfe ihrer magischen Fähigkeiten gelungen, den verschwundenen Dienstag zurückzuholen, da spielen ihre Zauberkräfte auf einmal verrückt. Anstatt verlorene Dinge wiederzufinden, lässt sie nun plötzlich Sachen versehentlich verschwinden! Ausgerechnet jetzt, wo ihr Freund, der Dunkelseher Arno Dazumal dringend ihre Hilfe benötigt: In einem Brief bittet er die kleine Hexe darum, ihn vor seinen Entführern zu retten. Für Anemona steht natürlich sofort fest, dass sie Arno helfen muss. Zusammen mit ihren Freunden begibt sich sie auf die Suche und gelangt schließlich in die gefährliche Unterwelt Nimmerda. Ob die Rettungsmission wohl gelingen wird?

Als ich das Buch aufschlug und mit dem Lesen begann, wusste ich einfach schon nach den ersten paar Seiten, dass mir Dominique Valente auch mit der Fortsetzung ein echtes Lesehighlight bescheren wird. Und wisst ihr was? Ich lag mit dieser Vermutung vollkommen richtig. :D

Mich konnte das zweite Abenteuer im einzigartigen Reich Immerda genauso begeistern wie das erste. Wenn nicht sogar noch ein bisschen mehr. In meinen Augen hat Dominique Valente mit „Ein Hellseher sieht schwarz“ eine weiteres, hexenstarkes Fantasyabenteuer ab 9 Jahren aufs Papier gebracht, welches voller Magie, Überraschungen, Gefahren und liebenswerter Absonderlichkeiten steckt und ungeheuer mitreißend und unterhaltsam erzählt wird. Die Geschichte lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen, vermittelt zugleich aber auch viele wichtige Werte und Botschaften wie Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft sowie den Glauben an sich selbst.
Wenn ihr den Serienstart gefeiert habt, dann werdet ihr ganz bestimmt auch vom zweiten Band genauso entzückt sein wie ich. Und für alle, die die Reihe noch nicht kennen: Lest besser zuerst den Auftakt, ehe ihr euch auf die Fortsetzung stürzt. Bei der „Der Zauber von Immerda“ - Serie sollte man die chronologische Reihenfolge der Bände besser einhalten, da sie aufeinander aufbauen.

Da ich mich noch ziemlich gut an die Geschehnisse aus dem Vorgänger erinnern konnte, habe ich völlig problemlos in das Reich Immerda zurückgefunden. In die Kulisse habe ich mich vom ersten Moment an wieder komplett verliebt. Mit dem Land Immerda hat Dominique Valente eine unglaublich fantasievolle Welt erschaffen, von der ich dank der anschaulichen Beschreibungen erneut die wunderbarsten Bilder im Kopf hatte. Auch in diesem Band nimmt uns die englische Autorin an lauter faszinierende Ort mit wie zum Beispiel die Bücherstadt Libraria. Dieser Schauplatz, der ganz klar zu meinen persönlichen Highlights zählte, wird garantiert das Herz eines jeden Buchliebhabers höher schlagen lassen. Ich meine: Eine Stadt die ausschließlich aus Büchern erbaut ist? Wie cool ist das denn bitte! Allein die Illustration dazu ist klasse. Also ich wäre nur zu gerne in das Buch hineingekrochen, um mir diese tolle Stadt selbst mal anzuschauen und in den vielen, vielen Büchern zu stöbern.
Neben dem Kopfkino kann sich auch die Atmosphäre wieder sehen lassen. Von dieser märchenhaften und düsteren Stimmung war ich bereits im ersten Teil ganz angetan und auch dieses Mal konnte sie mich völlig in ihren Bann ziehen und verzaubern.

Ganz große Liebe ist es bei mir auch wieder bei den Figuren. Für das Erschaffen von außergewöhnlichen und herrlich schrägen Charakteren hat Dominique Valente zweifellos ein absolutes Händchen. Wir haben das große Vergnügen, auf lauter bekannte Gesichter zu treffen, dürfen aber auch ein paar Personen kennenlernen.
Wer unter anderem wieder mit von der Partie ist, ist unsere Buchheldin Anemona (logisch), ihr hinreißend grimmiges Monster von unterm Bett namens Oswald (merkt euch: Er ist ein Kobold, KEINE Katze!), sowie der Drache Fedrian, die mächtige Hexe Moreg Vaine und der ständig in Ohnmacht fallende Arno Dazumal.
Neu eingeführt werden beispielsweise der herzliche Seemann-Zauberer Holloway und der rätselhafte Junge Spig. Zu den beiden und zu den weiteren Charakteren werde ich euch allerdings nichts erzählen. Ich will ja schließlich nicht spoilern oder so. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr auch in diesem Band lauter liebevoll ausgearbeiteten Figuren begegnet werdet, die euch mit ihren teils ziemlich kuriosen Eigenarten öfters ein breites Schmunzeln und Lächeln auf die Lippen zaubern werden.

Zu unserer Protagonistin Anemona, aus deren Sicht wir wieder alles aus der dritten Person erfahren, möchte ich dann aber doch noch kurz etwas sagen. Anemona fand ich erneut wundervoll. Mit ihr hat Dominique Valente eine großartige Buchheldin erschaffen, die sich mit ihrer sympathischen, witzigen und mutigen Art sofort in die Herzen von uns Lesern schleicht. Junghexe Anemona muss man einfach lieben und vor ihrem großen Mut und ihrer Entschlossenheit kann man nur den Hut ziehen. Auch bei ihrem zweiten Abenteuer legt die kleine Hexe eine beeindruckende Tapferkeit und Stärke zutage und denkt in keiner Sekunde ans Aufgeben. Ob sie aber erfolgreich sein wird? Wird sie den Dunkelseher Arno Dazumal finden und retten? Nun, das werde ich hier natürlich verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Da mich die Handlung von Anfang bis Ende an die Seiten fesseln konnte, habe ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen können und richtiggehend verschlungen. Der Spannungsbogen ist der Autorin wahrhaft wieder vortrefflich gelungen. Man kommt aus dem Mitfiebern wirklich gar nicht mehr heraus. Auch zum Gruseln gibt es so einiges, allerdings wird die Geschichte niemals zu schauerlich. Für Leser*innen ab 9 Jahren ist der Plot auf jeden Fall geeignet.
Neben der Spannung kann sich auch der Humor sehen lassen, was in meiner Rezension vermutlich schon mehr als deutlich geworden ist. ;)
So habe ich mich beispielsweise wieder über die ulkige Sprechweise von Oswald köstlich amüsiert. Anemonas Kobold kann man wohl als meinen heimlichen Star in dieser Reihe bezeichnen. Ich liebe diesen kleinen Miesepeter einfach und seine Sätze mit diesen grandiosen Wortneuschöpfungen lese ich stets mit einem ziemlich fetten Grinsen auf dem Gesicht, hihi.

Zu guter Letzt möchte ich euch unbedingt noch von der Gestaltung berichten. Zum Cover brauche ich aber vermutlich gar nicht groß was sagen, oder? Sieht es nicht klasse aus? Also mir gefällt`s mir unheimlich gut. Besonders cool finde ich, dass bei diesem Band der Schriftzug und die Sterne so umwerfend schimmern, wenn man das Buch ins Licht hält.
Die Innenaufmachung ist der Sarah Warburton aber auch wieder hervorragend geglückt.Vorne im Buch gibt es erneut eine traumhafte Karte, die das Reich Immerda sowie die finstere Welt Nimmerda zeig und die Geschichte wird von zahlreichen wunderhübschen schwarz-weiß Illustrationen begleitet. Egal ob die kleineren Zeichnungen oder die größeren, manchmal sogar doppelseitigen Illustrationen – ich bin vollen allen Bildern einfach nur begeistert.

Fazit: Spannend, skurril, wunderbar magisch – eine bezaubernde Fortsetzung! Dominique Valente hat mit „Ein Hellseher sieht schwarz“ einen rundum gelungen Folgeband geschrieben, welcher dem Vorgänger in nichts nachsteht und große Lust auf mehr macht. Die Geschichte lädt durchweg zum Mitfiebern ein und ist so schön märchenhaft-verrückt. Sie steckt voller Fantasie und Sprachwitz und macht einfach nur richtig gute Laune. Mir hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht unsere starke Buchheldin Anemona und ihre Freunde auf ihrem zweiten großen Abenteuer zu begleiten und ich freue mich schon riesig auf ihr nächstes! Allerdings werde ich mich da noch ein bisschen gedulden müssen, denn der dritte Teil wird leider erst im Herbst 2021 erscheinen.
Egal ob Jung oder Alt – ich kann „Die Zauberer von Immerda“ - Reihe jedem nur ans Herz legen. Band 2 erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

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