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Veröffentlicht am 24.02.2017

FanFiction?

This is not a love story
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Der Roman "This is not a love story" von Holly Bourne stammt aus der Belletristik, enthält 512 Seiten, erschien am 24.03.2014 und wird Lesern ab 14 Jahren empfohlen. Das Buch ist als Taschenbuch [7,00€ ...

Der Roman "This is not a love story" von Holly Bourne stammt aus der Belletristik, enthält 512 Seiten, erschien am 24.03.2014 und wird Lesern ab 14 Jahren empfohlen. Das Buch ist als Taschenbuch [7,00€ D ; 7,20€ A] und eBook [4,99€ D ; 4,99€ A] erhältlich. Die zweite Auflage von "This ist not a love story" erschien am 27.05.2016 und ist jeder Zeit auf der oben verlinkten Website bestellbar.

Holly Bourne hätte sich keinen besseren Titel für ihren Roman ausdenken können als "This is not a love story", denn es unterstreicht die Tatsache, dass das Buch voller Sarkasmus ist und von vorne bis hinten nur so vor Liebe schreit. Außerdem weist es auf die Tatsache hin, dass sich Penny und Noah eigentlich nur voneinander angezogen fühlen, weil es so vorbestimmt ist.

Penny sträubt sich mit jeder Faser ihres Körpers gegen die Liebe, konzentriert sich lieber auf die Schule und trifft sich mit ihren Freundinnen. Ihre Panik Attacken machen ihr das Leben nicht gerade leicht und dann kommt noch ihre Mutter dazu, die sich ohne Grund einen Haufen Schuldgefühle macht, obwohl niemand weiß, wieso Penny seit zwei Jahren immer wieder von diesen Attacken überfallen wird. Doch als sie eines Nachts bei der Band-Night auf Noah trifft, scheint sich auf einmal alles zu verändern. Es wird ein Auf und Ab zwischen den beiden. Von tief zu hoch und zum Schluss müssen beide durch ihre eigene Hölle gehen.

Ich persönlich bin ein Mensch, der gerne Liebesgeschichten liest und obwohl der Titel behauptet, dass es keine ist, war mir von Anfang an bewusst, dass es ganz bestimmt um Liebe gehen wird. Allerdings habe ich nicht erwartet, dass mich der Kitsch wie ein Lastwagen überrollen wird. Ich kenne wahrhaftig kein anderes Buch, welches so mit Klischees gefüllt ist, wie "This is not a love story". Die sarkastische Teenagerin mit einer schrecklichen Krankheit, hasst die Liebe und wohnt ganz in der Nähe von einer Hauptstadt, im Buch London. Ihre große Liebe ist natürlich ein Bandmitglied, der sie von ihren Gefühlen überzeugt, obwohl er eigentlich der totale Aufreißer ist und eine schreckliche Vergangenheit und reiche Eltern hat. Trotz ihrer Zweifel, lässt sich auf ihn ein und alles wird gut. Natürlich gibt es da dann auch noch die alt bekannte Hürde, die die beiden Überwinden müssen. aber leider nicht schaffen, damit das Ende auch schön herzzerreißend ist. Also die perfekte FanFiction und das perfekte Buch für mich. Vor zwei Jahren habe ich jeden Tag, jede Stunde, nur FanFiction gelesen und "This is not a love story" hat mich genau an diese Zeit erinnert, was mir wirklich gut gefallen hat. Zwar waren mir einige Stellen schon etwas zu kitschig, aber auch das war nochmal schön zu lesen, weil ich genau so etwas früher geliebt habe.

Die Sache mit den Klischees in dem Buch ist, dass die Protagonistin, Penny, sich selber ständig darüber beschwert, dass ihr Leben ein reines Klischee ist, obwohl dies wiederum auch eines ist. Ihr eben erwähnter Sarkasmus gefällt mir sehr gut, weil es immer wieder Stellen gab, die mich zum Lachen gebracht oder mich gar an meinen Alltag erinnert haben. Ich glaube, wenn der Sarkasmus gefehlt hätte, wäre das Buch nur halb so gut wie es jetzt ist. Es gibt auch immer wieder Gedankengänge von Penny, mit denen ich mich und auch meine Freundinnen identifizieren bzw. vergleichen konnte. Beispielsweise, dass wir mittlerweile in einem Alter sind, wo wir merken, dass die meistens Jungs im selben Alter noch relativ kindisch sind. Ebenso die Tatsache, dass Mädchen auf die kleinsten Sachen achten, sobald sie sich mit einem Jungen treffen, wie zum Beispiel die Fußnägel lackieren oder ein passendes Unterwäsche-Set anziehen.

Was mich ebenso überzeugt hat ist, dass der Protagonist Noah in einer Band spielt und nicht irgendein Krimineller oder Drogensüchtiger ist, den Penny hätte "retten" müssen. Holly Bourne hat sich dafür entschieden, dass Noah an Depressionen leidet, was ich, ebenso wie die Panik Attacken von Penny, als sehr gute Entscheidung ansehe, da diese Krankheiten oftmals gar nicht als Krankheiten angesehen werden. Eine angenehme, aber typische Liebesgeschichte, die einfach zu lesen ist. Aber diese typischen Sachen sind ja noch gar nicht der Knackpunkt der Geschichte, denn dieser hat eigentlich gar nichts mit Liebe zutun.

Der Roman "This is not a love story" basiert auf Seelenverwandtschaft. Penny und Noah sind dazu bestimmt, sich voneinander angezogen zu fühlen, was allerdings zu fatalen Unfällen führen kann. Diese Unfälle versuchen zwei Wissenschaftler zu verhindern, obwohl sie die Beziehung von Penny und Noah vorerst beobachten. Die Idee, dass zwei Seelenverwandte die ganze Welt auslöschen könnten, sobald sie miteinander schlafen, ist eigentlich sehr unrealistisch, aber dennoch wirklich kreativ. Je näher sich die beiden kommen, desto größer ist eine Naturkatastrophe. Dies hatte ich vor dem Lesen des Buches überhaupt nicht erwartet, aber ich muss sagen, dass es mich positiv überrascht hat.
Es ist wirklich schade, dass die beiden am Ende doch nicht zusammen kommen, allerdings finde ich, dass es hier nicht besser hätte enden können.

Im Allgemeinen hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Holly Bourne hat eine weitreichende Fantasie und einen angenehmen Schreibstil, mit welchem sie tolle Charaktere und eine interessante Geschichte erschaffen hat. Zwar würde ich das Buch schon Lesern ab 12 Jahren empfehlen und ein-zwei Klischees und Romantik-Sätze herausnehmen, aber sonst habe ich nichts einzuwenden. Das Buch ist perfekt für Menschen, die gerne FanFictions über Bands oder generell Fiktion lesen, denn "This is not a love story" beinhaltet alles, was sich Teenager vorstellen, wenn sie jemand Berühmtes verehren.

Veröffentlicht am 24.02.2017

Wundervoll emotional

Der Himmel kann warten
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"Der Himmel kann warten", von Sofie Cramer, hat 336 Seiten, erschien am 18.12.2015 und ist als Taschenbuch [9,99€] und Ebook [9,99€] erhältlich. Es ist aus der Sichtweise des allwissenden Erzählers geschrieben, ...

"Der Himmel kann warten", von Sofie Cramer, hat 336 Seiten, erschien am 18.12.2015 und ist als Taschenbuch [9,99€] und Ebook [9,99€] erhältlich. Es ist aus der Sichtweise des allwissenden Erzählers geschrieben, dennoch wechseln die Kapitel immer zwischen Lilly und Len.

Das Cover ist wirklich sehr gut gelungen und wurde gezielt zu dem Titel ausgewählt.
Der Klappentext hat mich angesprochen, da ich schon einmal ein Buch gelesen habe, indem das Mädchen Cello spielt und der Junge ebenfalls Musik macht. Doch dazu werde ich im Anschluss nochmal etwas sagen.

Lilly und Len sind die beiden Protagonisten, welche in dem Buch vier Stunden voneinander entfernt wohnen. Lilly, 18 Jahre alt, wohnt in Lüneburg und Len, 20 Jahre alt, in Köln.
Sie lernen sich über ein Forum kennen, welches" last exit" heißt und schreiben erst über die Kommentarbox, dann per Mail, daraufhin über Skype und zuletzt tauschen sie sogar Nummern aus. Zu Beginn hält Len nichts von Lilly, doch sie gibt nicht auf und schreibt ihm daraufhin weitere Nachrichten. Lilly entdeckt nämlich erst Liedverse und wird somit auch auf seinen Benutzernamen aufmerksam, was widerum dazu führt, dass sich ihrerseits Interesse für Len entwickelt.
Was anfangs angespannt wirkt, wird immer lockerer und einfacher, bis sich die beiden sogar treffen. Allerdings geschieht dieses Treffen nicht einfach so, Len möchte Lilly unbedingt nach Wien bringen, damit sie für einen Studienplatz auf ihrem Violincello vorspielen kann. Das einzige Problem dabei: Lilly ist krank, sie hat einen schweren Herzfehler. Ob auf der Reise alles gut geht und ob Lilly es noch schafft ein Spenderherz zu bekommen, das könnt ihr dann in "Der Himmel kann warten" lesen, aber jetzt erstmal meine Meinung zu dem Buch.

Am Anfang des Buches war ich sehr skeptisch. Das lag daran, dass ich es normalerweise nicht mag, Bücher zu lesen, die in der dritten Person oder ursprünglich auf Deutsch geschrieben sind. Dennoch war ich vom Klappentext überzeugt und entschloss, dass ich dem Buch einfach mal eine Chance gebe und genau das, habe ich nicht bereut.

"Der Himmel kann warten" ist wirklich ein sehr schönes Buch und hat mich am Ende sogar ein bisschen zum Weinen gebracht. Da die Geschichte in Deutschland abspielt, fühlt man sich als Leser/in dem Geschehen viel näher und dies macht die Handung sehr real. Bis jetzt habe ich auch nur Bücher entdeckt, die zwar mit Krankheit zutun haben, allerdings waren es dann immer Krebsgeschichten. Diesmal geht es um den Tod von Lens Bruder, mit welchen Gefühlen er sich quält, und um Lillys Herzfehler. Ich habe rein gar nichts gegen Krebsgeschichten, aber es war eine schöne Abwechslung, mal etwas anderes zu lesen.

Es kann durchaus geschehen, dass man die Protagonisten eines Buches nicht mag, doch Lilly und Len sind zwei sehr sympathische und erfrischende Charaktere. Lilly ist ein guter Mensch, philosophisch, ehrlich und offenherzig. Len ist ebenso gut, sarkastisch, witzig und selbstlos. Dann gibt es noch Lillys Eltern und ihre Schwester Laura, Lillys Freundin Natasha, Lens Chef namens Manni, seine Eltern und sein verstorbener Bruder Paddy. Zwar steht die Krankheit von Lilly und der Tod von Paddy im Vordergrund, aber dazu kommt dann noch die sich entwickelnde Liebe von Lilly und Len und die eben genannten Nebencharaktere. Beide nehmen quasi eine Auszeit von Zuhause. Len braucht eine Ablenkung von seinen Schuldgefühlen und seinen Eltern und Lilly von dem ganzen Mitleid, welches sie umgibt. Die verschiedenen Gefühle der beiden Hauptcharaktere werden verständlich dargestellt, sodass der Leser/die Leserin sich gut in die verschiedenen Situationen und Lagen hineinversetzen und man die jeweiligen Reaktionen nachvollziehen kann.

Was mir auch sehr gut gefallen hat ist, dass es ziemlich nervenaufreibend war, die Reise der beiden mitzuverfolgen. Das liegt daran, dass ich als Leserin immer befürchtet habe, dass etwas schlimmes geschieht und sie dann ihr Abenteuer abbrechen müssen. Des Weiteren kam das Ende des Buches sehr überraschen und unerwartet. Ich persönlich dachte, dass es ein Happy End geben würde, was sich dann aber doch als falsch herausgestellt hat. Bücher, die einen traurigen Abschluss haben, bleiben besser und länger im Gedächtnis, aber natürlich gibt es auch welche, die gut ausgehen und unglaublich gut geschrieben sind.

Zwei Sachen an dem Buch haben mir allerdings nicht gefallen.
"Der Himmel kann warten" ist dem Buch "Wenn ich bleibe" von Gayle Forman sehr ähnlich und immer wieder konnte ich einige Passagen aus den beiden Büchern miteinander vergleichen. Außerdem beinhaltet Sofie Cramers Roman viele Anglizismen, was auf mich sehr falsch gewirkt hat, weil die Handlung in Deutschland abspielt und die Charaktere ebenso alle Deutsch sind.
Aber sonst würde ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, denn Lillys und Lens Geschichte hat mich sehr berührt und in naher Zukunft werde ich das Buch auch nochmal lesen, damit ich mir meine Lieblingspassagen anstreichen und merken kann.
Meiner Meinung nach ist es für jeden zwischen 13 und 29 Jahren geeignet, weil es nicht nur um Liebe, sondern auch um Familie geht.

Veröffentlicht am 24.02.2017

Raffiniert gut

Mädchenfänger
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Der Thriller "Mädchenfänger" war in meinem ganzen Leben der erste Thriller, den ich gelesen habe und ich wurde nicht enttäuscht.

Jilliane Hoffmans Werk zog zuerst mit diesem interessanten Cover meine ...

Der Thriller "Mädchenfänger" war in meinem ganzen Leben der erste Thriller, den ich gelesen habe und ich wurde nicht enttäuscht.

Jilliane Hoffmans Werk zog zuerst mit diesem interessanten Cover meine Aufmerksamkeit auf sich. Zu sehen ist ein Stück Gemälde, allerdings sind nur Farben erkennbar und keine Abbildungen. Die Farben verlaufen nicht direkt ineinander über, dennoch passen sie perfekt zusammen. Es geht eine gewisse Ruhe vom Cover her aus, da es nicht besonders auffällig ist, obwohl das Rot verlockend gefährlich wirkt.
Die Wahl des Covers ist meiner Meinung nach sehr gut ausgefallen, denn Gemälde spielen in dem Buch eine große Rolle. Demnach ein Lob für Kreativität und Raffiniertheit.

Das Cover bringt mich auch schon direkt zum Klappentext, denn ein Gemälde wird zwar erwähnt, dennoch wird das Thema nicht groß an die Glocke gehängt. Es sind viele Aufmerksamkeit erregende Aspekte genannt und dennoch wird nicht zu viel verraten. Der Leser/Die Leserin bekommt genug Informationen, ohne "gespoilert" zu werden. Das ganze Buch ist in ein paar Sätzen zusammengefasst, was bei vielen Büchern nicht der Fall ist. Meistens wird ein großer Punkt des Plots ausgelassen und nur das Interessante, aber relativ Unwichtige genannt, was bei diesem Klappentext hier nicht so ist. Es wird alles erwähnt, was nennenswert ist.

Am Inhalt des Buches habe ich nicht viel auszusetzen. Abgesehen davon, dass ich nicht ganz von der Übersetzung der englischen Abbreviatur überzeugt bin und, dass mir mehr "blutiges"versprochen wurde, bin ich wirklich positiv von "Mädchenfänger" überrascht.

Da ich diesen Thriller noch zu keinem anderen vergleichen konnte, wusste ich nicht, was auf mich zukommt, allerdings kann ich sagen, dass "Mädchenfänger" eindeutig keine schlechte Entscheidung war. Es war ein guter Vorgeschmack, der mich dazu gebracht hat, weiterhin in die Abteilung der Thriller zu stöbern.
Die Geschichte ist sehr klever und wohldurchdacht geschrieben worden, denn während des Lesens zerbrach ich mir ständig den Kopf darüber, wer der Serienmörder sein könnte und welche Motive er hat, wo er die Mädchen versteckt und was er mit Bobby zutun hat. Diese Rätsel hielten mich stets auf Trap und so konnte ich das Buch kaum weglegen. Die Spannungskurve ist weder in der Mitte noch am Ende der Geschichte, sie zieht sich über jede einzelne Seite und bekommt eindeutig meine Bewunderung.

Auch zum Ende des Thrillers habe ich etwas beizusteuern. Es gibt eine lange aufregende Szene, in der der Mörder aufgedeckt wird und diese Auflösung hat mich dann wirklich ins Staunen gebracht. Es ist so sinnvoll und doch so knifflig.
Auf den allerletzten Seiten geht es dann nochmal um die persönlichen Angelegenheiten des Protagonisten und da wird es ein weiteres Mal emotional. Auf diesen Seiten sind mir sogar Tränen gekommen, was mich natürlich noch mehr vom Buch überzeugt hat.

Veröffentlicht am 24.02.2017

Man lernt nie aus

Crazy Moon
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Das Buch erschien am 27. Mai 2016, enthält 288 Seiten, ist ab 14 Jahren und ist als Taschenbuch [D: 7,00€/A: 7,20€] und Ebook [4,99€] erhältlich.

Sarah Dessen verfasste eine sehr aussagekräftige Geschichte, ...

Das Buch erschien am 27. Mai 2016, enthält 288 Seiten, ist ab 14 Jahren und ist als Taschenbuch [D: 7,00€/A: 7,20€] und Ebook [4,99€] erhältlich.

Sarah Dessen verfasste eine sehr aussagekräftige Geschichte, in der dem Leser/der Leserin klar gemacht wird, wie wichtig eigentlich Freundschaft, Erziehung und Familie ist.

Colie hat sich schon immer hinter ihrem Aussehen versteckt; erst hinter ihrem Körperfett und dann, nachdem sie abgenommen hat, hinter einem abschreckenden Modestil. Dies liegt daran, dass sie nicht nur der Hauptcharakter des Buches ist, sondern, dass sie ebenso die Außenseiterrolle spielt. In den großen Sommerferien, welche sie bei ihrer Tante Mira verbringt, lernt sie eine Menge neuer Dinge für's Leben und realisiert, dass man so einige Sachen selber steuern und kontrollieren kann, obwohl man vorher die Ansicht hatte, dass alles aus dem Ruder läuft.

Beginnend mit dem Aspekt Familie. Colie wächst mit ihrer übergewichtigen Mutter auf, hat das gleiche Problem wie sie und wechselt von einer Schule zur anderen. Die beiden haben keinen festen Standort und reisen quasi von Stadt zu Stadt. Die gute Seite daran: die beiden halten immer zusammen. Colies Mutter ist stets für sie da und hat immer ein offenes Ohr, sie ist aufgeschlossen und abenteuerlustig, hat nie sehr lange einen Job. Die schlechte Seite daran: Colie kann keine festen Freundschaften schließen, muss sich immer wieder neu zur Show stellen und ist trotz ihrer Mutter irgendwie alleine. Dazu kommt noch, dass sie wegen ihres Gewichts geärgert, ja regelrecht tyrannisiert wird, bis sie dann abnimmt. Doch auch dann gibt es immer noch Personen, die es vollkommen auf sie abgesehen haben. Theoretisch ist dies die typische "Mobbing-Geschichte", denn das Buch erfüllt sehr viele Klischees. Dennoch ist es ein sehr realistischer Vergleich zur realen Welt. Zusammenfassend kann man also sagen, dass Colie in der Geschichte kein Selbstbewusstsein hat und somit sehr viele Teenager repräsentiert.

Dies ändert sich im Laufe der Geschichte, nämlich dann, als sie sich langsam bei ihrer Tante Mira einlebt. Ihre Tante spielt eine sehr bedeutende Rolle, denn sie zeigt Colie, dass Aussehen und gesellschaftliches Ansehen nicht alles im Leben sind und, dass man für ein gesundes Selbstbewusstsein kein Geld oder Unmengen an Freunden braucht. Dass jeder seine eigene Art hat, um mit dem Hass von anderen Menschen umzugehen und, dass man ganz sich selber und dabei glücklich sein kann. Ich glaube, dass dies ein sehr gutes Statement ist und einigen Menschen helfen könnte, wenn sie das Buch lesen würden und in einer ähnlichen Situation wie Colie wären.

Colies Mutter taucht persönlich nur kurz auf, aber dafür umso öfter in Erzählungen von den anderen Charakteren. Dort wird deutlich, dass sie sehr viel Willenskraft und Ehrgeiz besitzt. Dies wiederum ist inspirierend; nicht nur für Colie, sondern auch für Leser und Leserin.

Freundschaft und Liebe sind zwei weitere Hauptthemen des Buches "Crazy Moon". Freundschaft ist vielseitig; sie kann anstrengend, aber auch das Schönste auf der Welt sein. Freunde unterstützen einen in jeder Situation und stehen immer hinter einem, sie wollen einzig und allein das Beste füreinander. Außerdem können sie einen großen Beitrag dazu haben, um das eben schon erwähnte Selbstbewusstsein zu verbessern.

Liebe, die zu einem Jungen in diesem Fall, spielt in Sarah Dessens Buch keine besonders große Rolle, dennoch ist es ein Thema. Liebe bedeutet, dass man auf kleine Dinge achtet und diese wertschätzt. Dass man eine geliebte Person nicht oberflächlich anschauen und sie wirklich so gern haben sollte, wie sie wirklich ist.

All die oben genannten Punkte, werden wundervoll in "Crazy Moon" vertreten, wo auch noch hinzukommt, dass viele Lebensweisheiten erwähnt werden und mich persönlich sehr zum Denken angeregt haben.

Die Übersetzung des Buches, also die deutsche Version von "Crazy Moon", ist einfach und gut verständlich geschrieben. Ich würde dieses Buch eher für Mädchen empfehlen, dennoch können durchaus auch Jungs daran Gefallen finden. Empfehlen tue ich es jedem zwischen 13 und 16 Jahren.

Veröffentlicht am 24.02.2017

Einfach zum Lächeln

Die Bücherfreundinnen
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"Die Bücherfreundinnen" von Jo Platt hat 384 Seiten, wird am 21.05.2016 erscheinen und als Taschenbuch [9,99€] und ebook [9,99€] erhältlich sein, allerdings kann man es auch schon jetzt vorbestellen. Das ...

"Die Bücherfreundinnen" von Jo Platt hat 384 Seiten, wird am 21.05.2016 erscheinen und als Taschenbuch [9,99€] und ebook [9,99€] erhältlich sein, allerdings kann man es auch schon jetzt vorbestellen. Das Buch ist aus der Sichtweise von Alice geschrieben, also aus der Ich-Perspektive.

Ich habe dieses wundervolle Buch versehentlich von Rowohlt zugeschickt bekommen, aber mich trotzdem dazu entschieden, es zu lesen und zu rezensieren, was ich keineswegs bereue. Innerhalb drei Tagen habe ich es durchgelesen, obwohl ich viel zutun hatte. Einfach, weil Jo Platts Buch so entspannend, schön und einfach geschrieben ist.

Ich verstehe nicht ganz, warum ein Apfel für das Cover ausgewählt wurde, allerdings ist es dennoch sehr gut gelungen und ansprechend. Auch der Klappentext ist perfekt ausgewählt, weil er die wichtigsten Sachen kurz aber interessant wiedergibt, sodass der Leser/die Leserin wirklich weiß, worauf er/sie sich einlässt. Es geht zwar um Liebe, aber auch um sehr viel Freundschaft.

Alice ist ein toller Charakter, genauso wie die anderen Frauen, aber das Schöne an ihr ist, dass man sich wunderbar in sie hineinversetzen kann. Die sechs Freunde stellen eine typische Gruppe dar und beweisen, dass sich Frauen im Laufe der Jahre eigentlich gar nicht verändern und genau das macht das Buch aus. Weibliche Leserinnen können sich mit den Handlungen, den Entscheidungen und den Gefühlen identifizieren und sogar noch einiges dazulernen. Jeder hat irgendwo eine Freundin, die aufgedreht, schüchtern, ehrgeizig, trottelig oder extrem ehrlich ist.

Zu Beginn hatte ich befürchtet, dass ich mit all den Namen durcheinander kommen würde, aber dem war nicht so. Wie schon erwähnt, war es einfach zu lesen.
Hauptsächlich geht es darum, dass Alice mit Männern und verschiedenen Gefühlen überhäuft wird, wozu jedoch ihre Freundinnen ihren Teil beitragen. Sie versuchen sie zu verkuppeln, was aber zu Problemen und Kummer führt. Alice ist die Freundin in der Gruppe, die sich quasi um alles und jeden einen Kopf macht und dann von ihren eigenen Hürden erschlagen wird. Wozu dann zum Beispiel ein Streit mit Jon und ein Treffen mit ihrem Ex hinzugehört. Doch muss man dazu erwähnen, dass Sophie wohl die zweit wichtigste Rolle in dem Buch spielt, denn sie wirkt auf mich wie Alice's beste Freundin, da sie stets an ihrer Seite ist, um zu helfen.

Es war schön zu lesen, wie die Frauen und deren Beziehungen sich entwickeln, aber am spannendsten war natürlich die Entwicklung von Alice. Im Nachhinein war es eigentlich klar, mit wem sie am Ende zusammenkommt, dennoch hat es Spaß gemacht, den Weg von Jon und Alice mitzuerleben.
So macht uns Jo Platt mit dem Buch auch bewusst, dass es unter Freunden Streitereien und Liebe geben kann, der Trick dabei ist einfach zusammenzuhalten. Außerdem hat sie mit genug Humor geschrieben, sodass das Buch an manchen Stellen witzig ist, aber nicht lächerlich wird.
Des Weiteren fasziniert es mich, wie gut sie viele Probleme, die regelmäßig in Beziehungen und Freundschaften vorkommen, darstellt und beschreibt.

Der Lesezirkel der sechs Freunde repräsentiert meiner Meinung nach auch eine sehr wichtige Rolle. Ich glaube, jeder Freundeskreis hat eine Sache, die wirklich jeder aus der Gruppe mag. So ist Alice zwar nicht von Anfang an davon begeistert, regelmäßig zu lesen, aber nach einiger Zeit legt sich auch das. Sie alle haben Lydia als Anhaltspunkt im Lesezirkel, denn sie war eines von den Gründungsmitgliedern. Dieser Lesezirkel lässt die Freunde regelmäßig zusammen- und hilft ihnen über den Tod hinwegzukommen. Es gibt also eine Sache, die die Gruppe stark macht und zeigt, dass man nur die richtigen Freunde braucht, um verschiedene Probleme zu überstehen.

Ich könnte das Buch gleich nochmal lesen, einfach weil es so realitätsgetreu und beruhigend ist. Das perfekte Buch, womit man sich mal eben in ein Café setzen und lesen kann. Ich hatte zuvor noch kein Buch gelesen, was überwiegend von Freundschaft handelte, aber ich muss gestehen, dass es mich wirklich begeistert hat. "Die Bücherfreundinnen" ist kein Buch, was man einmal liest, in das Regal stellt und dann wieder vergisst, man kann es ruhig zwei- oder dreimal lesen, zum Beispiel, wenn man gerade mal wieder nicht weiß, was man wohl nun lesen soll. Des Weiteren verfügt Jo Platt über einen angenehmen Schreibstil, sodass man wirklich nie über komplizierte Satzbau Arten oder unbekannte Wörter grübeln muss.

Dieses Mal empfehle ich dieses Buch jedem ab 15 Jahre. Zwar ist es eher für Frauen geschrieben, ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass männliche Leser es auch interessant finden könnten. Jeder, der es mag, realistische und brillante Freundschafts- und Liebesgeschichten zu lesen, der kann sich schon auf "Die Bücherfreundinnen" von Jo Platt freuen. Bei diesem zeitgenössischen Belletristik Roman habe ich diesmal wirklich nichts auszusetzen.