Cover-Bild Brüste und Eier
(3)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 18.08.2020
  • ISBN: 9783832183738
Mieko Kawakami

Brüste und Eier

Roman
Katja Busson (Übersetzer)

An einem drückend heißen Sommertag wird die dreißigjährige Natsuko von ihrer älteren Schwester Makiko und deren Tochter Midoriko in Tokio besucht. Makiko, die mit zunehmendem Alter mit ihrem sich verändernden Körper nicht zurechtkommt, ist davon besessen, sich einer Brustvergrößerung zu unterziehen. Währenddessen ist ihre zwölfjährige Tochter Midoriko von der einsetzenden Pubertät überfordert und sieht sich außerstande, in einer Gesellschaft, die alles Intime und Körperliche tabuisiert, ihre Ängste, Bedürfnisse und Fragen offen zu kommunizieren. Und auch die asexuelle Natsuko hadert mit der Frage, welche Rolle noch bleibt – als unverheiratete Frau, die nicht mehr Tochter ist und vielleicht nie Mutter sein wird.
Rasant und radikal widmet sich Mieko Kawakami der Diskriminierung von Frauen und damit einhergehenden Fragen nach sozialem Geschlecht, Schönheitsnormen sowie dem Alterungsprozess des weiblichen Körpers – und wagt es zu fragen, welchen Wert Frauen in der Gesellschaft haben, wenn sie sich all diesen Erwartungen widersetzen.


»Einer der hellsten Sterne am japanischen Literaturhimmel, der bald die ganze Welt zum Strahlen bringen wird. Kawakami ist sowohl eine Schriftstellerin als auch eine Unterhalterin, eine Intellektuelle und eine sich ständig weiterentwickelnde Stilistin, die es gleichzeitig schafft, sehr lesbar zu schreiben und ungemein beliebt zu sein.«
Japan Times

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2020

Ein Roman, der Japan den Spiegel vorhält

0

Sommer 2008. Die 30-jährige Natsuko erhält Besuch von ihrer älteren Schwester Makiko und deren 12-jähriger Tochter Midoriko. Es werden seltsame Tage, denn Makiko, die alleinerziehend ist und als Hostess ...

Sommer 2008. Die 30-jährige Natsuko erhält Besuch von ihrer älteren Schwester Makiko und deren 12-jähriger Tochter Midoriko. Es werden seltsame Tage, denn Makiko, die alleinerziehend ist und als Hostess in einer Bar arbeitet, möchte sich in Tokyo unbedingt die Brüste vergrößern lassen. Midoriko hingegen kommt mit den Veränderungen, die die Pubertät mit sich bringt, überhaupt nicht zurecht. Ihrer Mutter gegenüber ist sie verstummt und teilt ihre Gedanken nur noch mit ihrem Tagenbuch. Als Makiko dann am letzten Tag des Besuchs einfach verschwindet, eskaliert die Situation. Acht Jahre später hat Natsuko ihren ersten Roman veröffentlicht, aber seitdem will ihr das Schreiben nicht mehr gelingen. Dafür verfolgt sie immer mehr der eine Wunsch: ein Kind. Doch wie soll das gelingen? Wo sie doch aktuell in keiner Beziehung und außerdem asexuell ist. Und so begibt sie sich auf die Suche nach "ihrem" Kind, recheriert jahrlang über das Thema Samenspende, auch wenn ihr Umfeld teilweise sehr ablehnend reagiert.

"Brüste und Eier" beschäftigt sich intensiv mit der Situation der Frau im modernen Japan. Traditionell wird von dieser immer noch verlangt, sich um Mann, Haushalt und Kinder zu kümmern; das mit einem eigenen Berufsleben zu verknüpfen, ist oftmals unmöglich. In ihrem Roman erzählt Mieko Kawakami von eben diesen Frauen, die durch das Raster der japanischen Gesellschaft fallen. Alleinerziehende, geschiedene Frauen, Frauen, die wieder bei ihren Schwiegereltern einziehen müssen, weil der Mann seiner Rolle als Ernährer nicht nachkommen kann und solche, die auf dem Weg zur eigenen Karriere völlig vereinsamen. Kritik daran wird vor allem durch eine von Natsukos Freundinnen laut: "Denen ist nicht zu helfen", urteilt sie, nachdem sie das Mittagessen mit ehemaligen Arbeitskolleginnen verlässt, allesamt bereit, alles für Mann und Kinder zu opfern. Der Schreibstil der Autorin ist dabei nüchtern, so dass es manchmal schwerfällt, Bezug zu den Figuren herzustellen. Vor allem Natsuko bleibt lange Zeit nur schwer greifbar, ihre Motivation ist kaum nachvollziehbar. Dennoch nimmt man als Leser Anteil an ihrem Leben und wünscht ihr, dass am Ende alles gut mögen werde. Was auch immer das in diesem Fall genau bedeutet.

Fazit: Ein wichtiges Buch, das der japanischen Gesellschaft den Spiegel vorhält

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.07.2023

Eine (individuelle) Frauenrolle

0

Mieko Kawakami hat mit „Brüste und Eier“ ein Buch von überwiegend Frauenthemen geschaffen. Anders als der Titel vermuten lässt, handelt es sich bei den Eiern nicht um die männlichen Geschlechtsorgane.

Hauptfigur ...

Mieko Kawakami hat mit „Brüste und Eier“ ein Buch von überwiegend Frauenthemen geschaffen. Anders als der Titel vermuten lässt, handelt es sich bei den Eiern nicht um die männlichen Geschlechtsorgane.

Hauptfigur ist die mittlerweile 30-jährige Natsuko, die während eines heißen Sommerwochenendes Besuch von ihrer in Osaka lebenden Schwester Makiko und deren Tochter Midoriko in Tokyo erhält. Midoriko spricht nicht, sondern verständigt sich nur über Gesten oder auf Zettel geschriebene Notizen. Makiko will sich einer Brustvergrößerung unterziehen, und diese Entscheidung scheint der Grund dafür zu sein, warum ihre Tochter nicht mehr spricht.
Einige Jahre später beginnt Natsuko sich für das Thema der künstlichen Befruchtung und Samenspenden zu interessieren und liest den Bericht des etwa gleichaltriken Aizawa, der über eine Samenspende gezeugt wurde und auf der zermürbenden Suche nach seinem biologischen Vater ist. Von ihm erfährt Natsuko von einem Verein, der durch eine Samenspende gezeugte Menschen vereint, die teilweise schwer mit ihrer Herkunft hadern. Als unverheiratete und an einer Partnerschaft nicht interessierte Frau stellt Natsuko sich die Frage nach dem Egoismus der Entscheidung einer künstlichen Befruchtung im Hinblick auf das Leid, das sie durch Aizawa mit dem Thema in Verbindung sieht, und ob eine solche Entscheidung für sie infrage kommt.

Ich muss zugeben, das Buch zog sich für mich sehr in die Länge. Von Anfang bis Ende tauchen viele Figuren und Ereignisse in diesem Buch auf, die es ziemlich aufbauschen. Ich habe lange gebraucht, bis ich es zuende gelesen habe. Vielleicht habe ich Mieko Kawakamis Roman aber auch nur zu einem falschen Zeitpunkt gelesen. Die Vereinigung der doch sehr feministischen Themen in diesem Buch fand ich toll und auf jeden Fall sehr anregend! Insgesamt hat es mir doch sehr gut gefallen!

Veröffentlicht am 09.12.2020

Ehrlicher Roman über Frauen in Japan

0

Mieko Kawakami hat mich mit dem Buch positiv überrascht, da mir der Titel nicht zugesagt hat, ich aber nur Gutes über den Inhalt gehört hatte, so dass ich froh bin, es gelesen zu haben.

Auch wenn mir ...

Mieko Kawakami hat mich mit dem Buch positiv überrascht, da mir der Titel nicht zugesagt hat, ich aber nur Gutes über den Inhalt gehört hatte, so dass ich froh bin, es gelesen zu haben.

Auch wenn mir der Titel auf den ersten Blick nicht gefallen hat, so hat mich das Cover mit den vielen Farben und der zusammengewürfelten Gestaltung, neugierig gemacht, da es in meinen Augen nicht so ganz zusammengepasst hat.

Jetzt, nachdem ich das Buch gelesen habe, finde ich, dass das Cover zum Inhalt passen, mit dem Titel kann ich mich auch jetzt, leider, nicht anfreunden.

Die Geschichte hat mich in den Bann gezogen, weil der Inhalt großartig ist und dazu ist der Schreibstil authentisch, fesselnd und zugleich sehr angenehm sowie flüssig zu lesen.

Die Autorin schreibt zusätzlich mit einer derartigen Ausdrucksstärke, die dem Inhalt zusätzlich Kraft verleiht. Zudem ist ihre direkte Art sehr angenehm, weil sie nichts beschönigt oder verschleiert, sondern ohne Umschweife die wichtigsten Punkte zu Papier gebracht hat.

Der Inhalt hat mir einen sehr guten und vor allem ehrlichen Einblick in die Welt von Frauen in Japan ermöglicht, den ich bis dato nicht kannte. Genau das hat mich zwischendurch immer wieder etwas erschrocken, weil es doch eine andere Kultur ist. Und genau deshalb habe ich beim Lesen viel gelernt.

Dazu ist die Geschichte auch emotional mitreißend, weil ich immer wieder mit den Frauen gefühlt habe, was mich noch mehr in die Situationen hinein gezogen hat, weshalb ich das Buch in zwei Tagen gelesen hatte.

Einzig die teilweise etwas länglichen Passagen zwischendurch haben mich minimal gestört, was mich aber dennoch nicht am Weiterlesen gehindert hat.

Mir hat das Buch gefallen und genau deshalb erhält es 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere