Puh, wo soll ich anfangen. Ich bin hin- und hergerissen. Die ersten beiden Bücher haben mich total mitgenommen, das zweite sogar mehr als erste.
Zum einen nimmt die Geschichte mit dem Dritten Band immer ...
Puh, wo soll ich anfangen. Ich bin hin- und hergerissen. Die ersten beiden Bücher haben mich total mitgenommen, das zweite sogar mehr als erste.
Zum einen nimmt die Geschichte mit dem Dritten Band immer mehr an Spannung und Action zu und endet auch in einem großen Showdown, der dann aber doch irgendwie unausgefochten zu Ende geht. Alle offenen Fragen und Ungereimtheiten aus den ersten beiden Büchern werden aufgeklärt.
Trotzdem habe ich das Gefühl in diesem Buch mich durch viel zu viele Unterwelten, Parallelwelten, Gedankensprünge, Träume und Erinnerungen, auch aus den unterschiedlichen Perspektiven erzählt, durchkämpfen zu müssen. Es erscheinen immer mehr Götter, Halbgötter und Sagengestalten, die dann doch irgendwie alle gleich heißen, oder gleich aussehen, aber nicht die gleichen Fähigkeiten haben sondern von einem anderen Gott… Wie ihr seht, es wird doch ziemlich verwirrend.
Mögen all diese Ausflüge in Helens Träume, Welten und Erinnerung der Geschichte dienlich sein. Für mich war es aber im Endeffekt mühselig zu lesen. Jedesmal, wenn ich das Buch frisch zur Hand genommen habe, musste ich mich erst mal fragen wo wir gerade sind, und wer das gerade erzählt, in welcher Zeit das gerade spielt und von wem überhaupt die Rede ist. Mal eben zwischendurch ein paar Zeilen lesen, ging überhaupt nicht. War der Perspektivenwechsel im zweiten Buch noch sehr gekonnt eingesetzt, ist es hier zu viel des Guten.
Was ich mich immer noch frage, welche Rolle Andy überhaupt hat? Sie taucht auf, nimmt einen gewissen Raum im Buch ein, ist aber meiner Meinung nach total überflüssig! Nur damit Hector am Ende nicht alleine da steht, weil alle anderen jeder sein Deckelchen zum Töpfchen findet - und wenn sie nicht gestorben sind … Ein bisschen schnulzig war das Happy End dann doch.
Ach ja, und da sind ja dann auch noch Helen und Lucas. Irgendwie hat mich es am Schluss doch gestört, dass alleine das “Cousin sein” solche Auswirkungen haben kann. Lucas ist wie der geschlagene Nachbarshund, der in seine Ecke trauern geht - Turnbeutelvergesser. Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein hätte ich mir von einem Helden schon gewünscht. Die Autorin zögert dieses Happy End auch bis zum bitteren Ende hinaus.
Auch wenn es eine tolle Trilogie ist, die ich gerne gelesen habe, werde ich irgendwie mit dem dritten Buch doch nicht ganz so warm.
Meine Meinung:
Wie erfrischend, spritzig und mit einer guten Portion Magie und Herzprickeln! Selten hat mich ein Buch am Anfang so überrascht. Vor allem der lockere und amüsante Erzählstil hat mir sehr ...
Meine Meinung:
Wie erfrischend, spritzig und mit einer guten Portion Magie und Herzprickeln! Selten hat mich ein Buch am Anfang so überrascht. Vor allem der lockere und amüsante Erzählstil hat mir sehr gut gefallen.
Natürlich ist die Grundlage des Märchens zu erkennen, aber Halo Summer schafft es die Elemente in einem witzigen Stil einzuflechten und nicht zu sehr romantisch-kitschig rüber kommen zu lassen. Die Stieffamilie ist nicht ganz so grausam, wie man es aus dem Disney-Film erwartet. Aber Claerie bleibt ihnen gegenüber trotz Frotzeleien liebenswürdig und ist regelrecht glücklich in ihrem Schicksal. Sie ist gutmütig aber auch trotzig.
Claerie und ihre gutmütige aber unbeholfene gute Fee liefern sich sehr heitere Schlagabtausche und dabei entstehen sehr lustige Szenen.
Doch die Geschichte bekommt eine andere Wendung und es gibt auch sehr prickelnde Momente, von denen ich mir aber auch mehr gewünscht hätte. Auch die Sehnsucht und unerfüllte Liebe, die Claerie über die Mitte des Buches doch empfinden muss, ist mir zu wenig.
Neben der typischen Märchenmagie flechtet Halo Summer sogar noch weitere Fantasy-Elemte ein. Hier vermisse ich tatsächlich zum Ende hin diese Magie, die dann zu kurz kommt, die hätte man weiter ausbauen können. Gerade nachdem, was der Vater seiner Tochter im Brief offenbart hat, hätte man das noch mehr einflechten lassen können. Mehr kann ich dazu nicht sagen, sonst müsste ich spoilern.
Insgesamt sind dann doch viele Nebengeschichten und Charaktere dabei, die im Verlaufe der Geschichte nicht mehr zum Zuge kommen und eigentlich überflüssig sind. So wie Löwenherz, der Flugwurm, oder die Dragofantin. Der Handlungsablauf wird ab Mitte zu unausgegoren, die Spannung bleibt nicht erhalten. Da hätte mehr passieren können. Das Ende ist mir dann auch zu abrupt und zu schnell da.
Dieses Buch geisterte schon eine Weile in den sozialen Netzwerken rum und erweckte deswegen auch mein Interesse. Als ich es dann auch auf Netgalley fand, habe ich es kurzerhand angefragt und durfte es ...
Dieses Buch geisterte schon eine Weile in den sozialen Netzwerken rum und erweckte deswegen auch mein Interesse. Als ich es dann auch auf Netgalley fand, habe ich es kurzerhand angefragt und durfte es nun freudigerweise lesen. Ein herzliches Dankeschön an den DRAGONFLY Verlag für das Vertrauen! Die Autorin Stefanie Neeb ist mir noch nicht bekannt, umso gespannter war ich nun auf diesen Titel. Es ist der erste Band einer Dilogie.
Coverbild
Das gesamte Bild ist in sehr dunklen Farben gehalten. Dunkelblaue geschwungene Ornamente verschlingen sich ineinander. Darüber ist in großen Lettern der Titel in jeweils zwei Buchstaben in drei Zeilen großflächig verteilt. Es ist mystisch, dunkel, erinnert zwar eher an ein Dark Romance, ist es aber (zumindest in diesem Teil) nicht. Mir gefällt es sehr gut.
Handlung
In Xenias Nachbarschaft zieht eine Gruppe junger Menschen, die nicht nur sehr seltsam sind, sondern auch noch gesammelt in ihrer Schule als neue Schüler auftauchen und dort einiges durcheinander bringen. Das Merkwürdigste ist aber, dass wenn Xenia diese Personen berührt, keine Geräusche hört. Denn das ist ihre Gabe. Sobald sie jemanden berührt, hört sie bei jedem unterschiedliche Geräusche. Gerade Jael zieht ihr Interesse magisch an, da er so ruhig wie eine Kathedrale ist. Aber Jael und seine Mitbewohner müssen ihren Mitmenschen die Liebe klauen, und dabei dürfen sie sich selber keine Gefühle leisten. Nach einer Einweihungsparty in dieser seltsamen WG überschlagen sich die Ereignisse und Jael kommt ins Straucheln, da er Xenia nicht in Gefahr bringen möchte, aber gerade ihre Gefühle würden ihn bei seiner Mission weiter bringen.
Buchlayout / eBook
Die Gestaltung des eBooks ist sehr schlicht. Die 421 Seiten werden in 83 - wenn ich mich jetzt nicht verzählt habe - recht kurze Kapitel und einem Prolog aufgeteilt und nur mit dem Namen der Person betitelt, aus dessen Sicht der Abschnitt handelt. Ansonsten bleibt es ohne weitere Ausführungen oder Anhänge.
Idee / Plot
Leider kann ich zu der gesamten Idee noch nicht wirklich viel sagen, da es in diesem ersten Band noch nicht vollständig zur Aufklärung des Ganzen gekommen ist, man bekommt nur ansatzweise eine Ahnung. Aber der Ansatz ist recht interessant: Was passiert, wenn jemand seiner Liebe beraubt wird? Das kann die Liebe zu seinem Kind, oder die romantische Liebe sein, aber auch die freundschaftliche und jede weitere Facette von Liebe. Und was passiert, wenn man sich in eine Person verliebt, der man eigentlich die Liebe stehlen soll? Warum allerdings der PARTEM diese Liebe sammelt, und warum die WG Mitbewohner ihre Mitmenschen anscheinend nicht freiwillig entleeren, und welche Rolle die Immuniten - zu der Xenia angehört - dabei spielen, bleibt noch absolut unklar. Genauso, was mit den Personen passiert, denen man die Liebe beraubt hat. Das wird total unter den Tisch gekehrt. Ist diese Liebe für immer verloren? Was passiert dann mit der Menschheit, wenn ein Großteil keine Liebe mehr empfinden kann? Oder können sie die Liebe wieder neu erlernen?
Emotionen / Protagonisten
Es gibt vier Protagonisten, die jeweils zu einem romantischen Paar zusammengehören: Jael und Xenia, Chrystal und Felix.
Chrystal und Jael sind Bewohner der WG, dabei ist Jael der Anführer der Truppe und hat das meiste Sagen, und spielt seine Macht auch gerne aus. Chrystal hingegen hat wohl einen geheimen Auftrag innerhalb der WG der Entleerer zu erledigen und muss Jael das ein oder andere Mal hintergehen.
Xenia und Felix haben keine romantische Gefühle zueinander, ihre Beziehung ist eher geschwisterlicher Natur. Vor allem, da Xenias Mutter psychisch sehr labil ist und Xenia kaum Gefühle entgegenbringen kann, ist Felix für sie immer zur Stelle und der emotionale Halt.
Plötzlich tritt in Xenias Leben aber dieser unverschämte Jael, der ihr anfangs aus dem Weg geht. Und trotzdem ziehen sich beide magisch durch eine höhere Kraft an. Und klar, allen Versuchen zum Trotz, sich von ihr fern zu halten, werden seine Gefühle ihr gegenüber nur mehr angefacht. Und obwohl sich Jael ihr gegenüber oft echt scheiße verhält, entwickelt sie auch Gefühle für ihn. Leider kann ich das nicht so ganz nachvollziehen, zumal die Anziehung nicht aus natürlichem Ursprung kommt, sondern wohl eine höhere, magische Macht dahinter steckt.
Bei Chrystal und Felix finde ich die Entwicklung natürlicher und kann ich besser nachvollziehen, was mir deswegen auch besser gefällt.
Handlungsaufbau / Spannungsbogen
Die Handlung baut sich über das Buch eher sanft auf. Durch den ständigen Perspektivenwechsel haben wir auch mehrere Handlungsstränge, vor allem die beiden Liebesgeschichten zwischen Jael und Xenia, und Felix und Chrystal. Daneben gibt es aber auch den Handlungsstrang zwischen den Sammlern, die die Liebe einsammeln, und dem PARTEM, oder auch der Konflikt zwischen Mutter und Xenia.
Für mich wirkt deswegen alles wie ein Flickenteppich und kann bei mir kaum Spannung oder Emotionen erzeugen, zumal die Autorin sich mit Hintergrundinformationen bis zum Schluß sehr zurückhält und für mich lange alles sehr verwirrend war. Wir erfahren zwar, dass der PARTEM Gefühle, insbesondere Liebe sammelt und eine Untergrundorganisation sind, die auch vor Mord nicht abschrecken. Aber wofür diese Organisation diese Gefühle benötigt, und warum die Jugendlichen zu Entleerer ausgebildet wurden, bleibt immer noch ein absolutes Geheimnis.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Pärchen entwickelt sich sehr sanft, was ich im Grunde ganz gut finde, vor allem bei Felix und Chrystal gefällt mir der Aufbau und die Entwicklung sehr gut. Bei Jael und Xenia ist mir das zu ambivalent und unrealistisch. Der Mutter-Tochter-Konflikt wird gar nicht weiter ausgebaut, obwohl hier die Autorin ein paar Andeutungen macht.
Es gibt für mich aber keine wirklichen Spannungshöhepunkte oder interessante Plottwists. Auch das Ende ist einfach plötzlich da, ohne Cliffhanger oder Showdown. Das Buch endet einfach. Das spannendste am Buch war tatsächlich der Prolog, der einen richtig gebannt in die Geschichte einsteigen ließ, der aber im gesamten Buch nicht mehr aufgetaucht ist.
Szenerie / Setting
Wir sind irgendwo in irgendeiner Großstadt. Vom Gefühl her hätte ich gesagt Deutschland. Vielleicht Hamburg? Aber richtig klar wird es nie benannt. Ansonsten könnte man das Setting auch als typischen London-Highschool-Romantasy bezeichnen. Eine Highschool-Schülerin trifft auf einen mysteriösen absoluten bad-boy der sie magisch anzieht, er sie aber einfach scheiße behandelt. Der Grund bleibt ihr verborgen und sie weiß auch nicht, dass sie eine besondere Gabe besitzt und einer Personengruppe angehört, die der größte Feind der Gemeinschaft ist, der der junge Mann angehört. Und wahrscheinlich liegt die Wahrheit genau darin, dass nur sie beide gemeinsam die Welt retten können, weil sie wie auf magische Weise zusammengehören. Leider schon zu oft gelesen.
Sprache / Schreibstil
Sprachlich hatte ich auch immer wieder meine Probleme mit der Geschichte. Stefanie Neeb benutzt die Multiperspektive als personaler Erzähler im Präteritum. Dabei hat sie einen extrem abgehackten Sprachstil, die Sätze sind oft sehr kurz und werden aneinandergereiht. Gedanken werden oft nur in Einwortsätzen formuliert. Das beeinträchtigt meinen Lesefluss total und hat mich zeitweise auch genervt. Vor allem konnte ich dadurch auch wenig Zugang zu den Protagonisten aufbauen, und kaum die Emotionen nachempfinden, da es auf mich doch ziemlich distanziert wirkt.
FAZIT
Leider für mich nicht so sehr überzeugend, weil mir doch zu viele Hintergrundinformationen fehlen und ich durch den sehr abgehackten Sprachstil kaum Lesefluss und Emotionen aufbauen konnte. Die Idee fand ich super interessant, aber bis zum Ende wird daraus noch ein zu großes Geheimnis gemacht, so dass es mich nicht so wirklich fesseln konnte. Ob ich den zweiten Band noch lesen werde, weiß ich nicht.
Coverbild
Das Cover ist typisch aber auch witzig gestaltet. Auf einem beigen Hintergrund ist in großer Handschrift der Buchtitel geschrieben. Darüber verstreuen sich Herzen in verschiedenen Rottönen. Auf ...
Coverbild
Das Cover ist typisch aber auch witzig gestaltet. Auf einem beigen Hintergrund ist in großer Handschrift der Buchtitel geschrieben. Darüber verstreuen sich Herzen in verschiedenen Rottönen. Auf der linken Hälfte sieht man eine weibliche, dunkelhäutige Person. Es ist klar erkennbar, dass es sich um einen Liebesroman handelt.
Handlung
Die an Fibromyalgie leidende Webdesignerin Chloe Brown möchte Ihr Leben wieder in den Griff bekommen und versucht, durch einen Umzug in eine eigene Wohnung, aus der geschützten Umgebung ihrer Familie auszubrechen. Um die Schritte in ihr neues Leben zu planen benutzt sie ihre heißgeliebten Listen.
Redford Morgan ist der Hausmeister in dem Wohnkomplex ihrer neuen Wohnung und ihr Nachbar. Der blonde Macho ist aber Chloe gegenüber abweisend und sie begegnet ihm auch mit entsprechender Zickigkeit. Aber er scheint nur den harten Kerl zu spielen und natürlich lernen sie sich näher kennen.
Buchlayout / eBook
Das eBook ist schlicht gestaltet. Die 400 Seiten werden in 25 Kapitel mit Prolog und Epilog eingeteilt. Die Perspektivenwechsel werden mit kleinen Sternchen optisch voneinander getrennt. Leider ist das Buch bei 88% beendet. Danach reihen sich ziemlich viele Leseproben aneinander.
Idee / Plot
Ich mag ja gerne Drama-Romances, auch gerne mit etwas mehr expliziten Stellen. Und auch gerne mit Protagonisten, die es im Leben nicht einfach haben. Deswegen gefiel mir hier auch die Idee des Sexy Diverse Romances, für die Talia Hibbert auch bekannt ist.
Definitiv ein interessantes Thema: Eine chronisch kranke Frau die sich wegen ihres Handicaps aus Sarkasmus einen Schutzwall vor Verletzungen aufgebaut hat, trifft auf einen Rockertypen, der sich ihr gegenüber erst mal argwöhnisch und abweisend verhält. Eigentlich passen sie beide nicht zueinander und stammen auch aus ganz unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Aber so wirklich ist dies in dem Buch nicht ausgearbeitet, sondern nur leicht angekratzt worden.
Emotionen / Protagonisten
Chloe Brown hat schon ein hartes Schicksal. Die Fibromyalgie hat sie fest im Griff. Aber ich kann es sehr gut verstehen, dass sie aus ihrem behüteten Kokon ausbrechen will. Auch wenn ihr Sarkasmus ihr Schutzwall ist, haben mir die herrlich komischen Beschreibungen ihrer Schritte in das neue Leben und ihre Schlagabtausche mit Red super gut gefallen.
Auch Red hat seine Vergangenheit, die ihm wie eine schwere Last auf den Schultern liegt, und ihn nach außen hin als harten Kerl darstellen lässt. Bei Red hatte ich aber arge Probleme ihn wirklich greifen zu können. er sprach immer von seiner Last, von seiner miesen Vergangenheit. Das kommt aber irgendwie sehr spät zur Sprache und wird mir leider viel zu nebensächlich und zu kurz abgehandelt. Da hätte ich mir mehr erwartet.
Anfangs fand ich den Beziehungsaufbau toll und die Funken habe ich richtig gespürt. Aber irgendwie baute sich das Prickeln meiner Meinung nach recht schnell wieder ab, was wohl vor allem aber auch am Dirty-talk lag, der ab Mitte des Buches überhand genommen hat.
Handlungsaufbau / Spannungsbogen
Der Anfang war super witzig und hat mir gut gefallen, die sarkastisch-flapsigen Begegnungen mit Red und Chloes schrägen Versuche, ihr Leben zu meistern, hatten mich sehr begeistert. Doch irgendwie war auch die romantische Spannung recht bald verflogen. Aus prickelnden Szenen wurden dann schnell explizite, bei denen ich eigentlich kein Problem gehabt hätte, mich aber der Dirty-talk am Ende doch gestört hat.
Ab der Mitte des Buches fand ich dann den Handlungsaufbau leider schwach. Die Probleme der Protagnoisten waren in den Hintergrund gerückt und es ging dann irgendwie nur noch um Sex und der Spannungsbogen war gleich null. Es wurde dann auch schnell von Liebe und Heirat gesprochen. Die vielen Wiederholungen der Gedanken, wie ach so sehr sie sich doch lieben war mir dann einfach too much. Auch die expliziten Szenen waren dann einfach nur derb.
Mir ist bewusst, dass die Autorin das so gestalten musste, damit der Plottwist dann auch eine entsprechende Wirkung zeigen kann. Der kam aber leider sehr spät und war meiner Meinung nach doch recht mau. Und die Auflösung kam auch bald und war dann auch eher unspektakulär. Da hätte ich mir viel mehr Drama gewünscht.
Szenerie / Setting
Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, in welcher Stadt von England wir uns befinden. Es ist zwar öfter die Stadt London im Gespräch gewesen, aber auch wenn die Autorin die Stadt erwähnt hat, war das so unscheinbar, dass ich es mir nicht gemerkt habe. Ansonsten kann die Autorin die Umgebung ganz gut darstellen, und ich konnte mir alles gut vorstellen.
Sprache / Schreibstil
Talia Hibbert benutzt eine außerordentlich metaphernreiche Sprache und schreibt sehr humorvoll und erfrischend. Bei den expliziten Szenen hätte ich den Dirty-talk nicht gebraucht. Am Anfang war es okay, Bei jeder weiteren Szene hat es mich dann irgendwie gestört. Ich fand es für einen Beziehungsaufbau zu den Protagonisten nicht förderlich.
Schön finde ich den in einem Kapitel mehrfachen Perspektivenwechsel zwischen Chloe und Red, so hat man von beiden Seiten genug Einblick in die Gedankenwelt erfahren. Talia Hibbert schreibt beide Perspektiven als Personaler Erzähler im Präteritum. Sprachlich fand ich das Buch wirklich toll und hat mir sehr gut gefallen!
FAZIT
Starker Anfang, hat aber dann schnell nachgelassen. Handlungstechnisch hätte ich mir mehr Tiefe, mehr Drama gewünscht. Eine nette Liebesgeschichte - manchmal etwas zu derb, aber ohne bei mir wirklich große Gefühle auszulösen.
Die Autorin Tanja Neise kenne ich schon von ihrer Zeitenmedaillon-Saga und habe sie auch auf der FBM 2019 persönlich kennen gelernt. Ich fand ihren Schreibstil toll und mir hatte auch die etwas andere ...
Die Autorin Tanja Neise kenne ich schon von ihrer Zeitenmedaillon-Saga und habe sie auch auf der FBM 2019 persönlich kennen gelernt. Ich fand ihren Schreibstil toll und mir hatte auch die etwas andere Darstellung der Protagonistin in der Zeitreise-Trilogie “Das Zeitenmedaillon” gut gefallen. Auch hier handelt es sich um einen Zeitreise-Roman und der Klappentext hatte mich richtig neugierig gemacht und so habe ich mich über das Rezensionsexemplar von Netgalley sehr gefreut.
Coverbild
Das Cover ist wirklich wahnsinnig schön! Auf einem hellem Hintergrund, das einem handgeschöpften Papier anmutet, ist in der Mitte eine filigrane Zeichnung in einer violett-schimmernden Farbe eines kleinen Baumes zu erkennen. Darüber steht der Autorenname, darunter ist der Buchtitel in einer leicht verspielten Antiqua gesetzt. Das ganze Cover wird dazu von feinen Ästen mit kleinen Blättchen in der gleichen Farbe mit Schatteneffekt wie das Bäumchen eingerahmt.
Handlung
Nach dem Tod ihrer Eltern hat Laura Taylor lange mit ihrer Schwester Teresa zusammengelebt, ist aber nun auf die Isle of Wight gezogen. Bei einem Besuch der Schwester machen die beiden einen Ausflug in das zum Museum umfunktionierten Carisbrooke Castle. Dort zieht es die junge Ärztin in verbotene Gemächer, wo sie einen schlafenden Mann entdeckt. Aus einem Impuls heraus küsst sie ihn und nach seinem Erwachen steht ihre Welt plötzlich auf den Kopf. Connor Williams entführt Laura, weil sie seine todkranke Schwester retten soll. Gemeinsam mit Connor landet sie im Jahr 1455 und fühlt sich zu ihm magisch hingezogen.
Buchlayout / eBook
Die Gestaltung des eBooks ist eher schlicht. Das Buch hat ca. 312 und 18 Kapitel mit Prolog und Epilog. Die Kapitel werden nur mit der Nummer und Kapitelnummer gekennzeichnet.
Idee / Plot
Zeitreise-Romane mag ich ja schon immer gerne, umso mehr hat mich der Klappentext richtig neugierig auf die Geschichte gemacht.
Ja klar, wer kennt Diana Gabaldons Outlander-Reihe nicht. Natürlich ist die Thematik nicht neu. Aber mir gefiel die Idee, dass Laura als angebliche Nachfahrin der Fee Morgaine in die Zeit zurück reist, um dort einem Menschen das Leben zu retten, auch wenn das bedeutet, dass sie das Geschehen und damit die Zukunft ändert.
Leider ist der Plot ziemlich linear ausgearbeitet und für mich kommt der Konflikt zwischen der heutigen, modernen Welt und den mittelalterlichen Traditionen und Gepflogenheiten viel zu kurz. Auch wird das Zeitparadoxon in nur einem Satz kurz erwähnt, aber ansonsten nicht mehr behandelt.
Emotionen / Protagonisten
Mit den Protagonisten habe ich große Probleme. Mir sind die Figuren leider viel zu oberflächlich. Laura kommt mir sehr bieder und emotionslos rüber. Sobald sie in die Nähe von Connor kommt, brennen wahrlich alle Sicherungen durch. Mir war von Anfang an klar, dass es eine magische Ursache für diese extreme Anziehungskraft gibt, aber mir war das zum einen zu eindeutig und zum anderen einfach too much. Zumal ich finde, dass mir Laura zu wenig kritisch war und zu wenig reflektierte. Sie nahm mir alle Vorkommen regelrecht emotionslos hin. Auch hinterfragte sie kaum, wie die Zeitreise funktioniert, genauso wie sie sich irgendwie so gar nicht für die Burg und für das Leben im Mittelalter interessierte.
Auch zu Connor konnte ich überhaupt keine Beziehung aufbauen. Mir hat hier ebenfalls wie bei Laura, die Tiefe gefehlt. Seine Anziehung zu Laura konnte ich überhaupt nicht spüren. Er hatte für mich weder Kanten noch Macken.
Handlungsaufbau / Spannungsbogen
Der Handlungsaufbau ist sehr linear und die Spannung bleibt für mich eher aus. Die erste Hälfte zieht sich für mich enorm. Ja, sie ist in die Zeit zurückgereist, aber Laura wirkt auf mich teilweise lethargisch, da sie so gar kein Interesse für die Zeit, die Konflikte, das Leben und die Politik von 1455 und speziell der Umgebung und der Bewohner auf der Isle of Wight entwickelt. Sie lebt wochenlang auf der Burg und sie unternimmt nichts und ist nur auf Connor fixiert. Bei 50% passierte dann etwas, was aber für mich von der Protagonistin sehr rational dargestellt wurde. Hier fehlte mir wirklich ein emotionales Auf und Ab.
Schade finde ich auch, dass der Antagonist vorher nie wirklich erwähnt wurde und wir als Leser die Konflikte zwischen Connor und ihm nicht auch schon vorher mal in irgendeiner Art und Weise miterleben konnten. Doch auch nach den 50% plätschert die Handlung für mich leider nur weiter und plötzlich ist Laura zurück in der Gegenwart und bleibt leider lethargisch. Erst ihre Schwester knallt uns Lesern in den letzten 30 Seiten die komplette Auflösung aller aufgestauten Fragen entgegen, wobei mir die Verbindung zu Morgaine einfach viel zu kurz ist und im gesamten Buch gar nicht wirklich Thema war.
Szenerie / Setting
Tanja Neise kann die Umgebung gut beschreiben und ich konnte mir alles gut vorstellen. Leider habe ich zu wenig Einblick in das harte Leben in einer Burg im Mittelalter und geschichtlichen Hintergründe auf der Kanalinsel erhalten.
Sprache / Schreibstil
Tanja Neise schreibt schön ausführlich und hat einen abwechslungsreichen Wortschatz, den sie auch oft in längeren Sätzen verwendet.
Die Geschichte wird als Ich-Erzähler aus Lauras Perspektive im Präsens erzählt. Aber viele Behauptungen von Laura hätte ich gerne selber miterlebt. Hier passt wohl der Spruch “Show, don’t tell” ganz gut. Wahrscheinlich konnte ich deswegen auch keinen wirklichen Bezug zu den Protagonisten aufbauen und wirkte vieles auf mich doch oberflächlich.
FAZIT
Leider hat mich die Geschichte nicht so mitgenommen und überzeugt. Die Idee ist wirklich nett, aber ich konnte irgendwie keine Beziehung zu den Personen aufbauen und die Handlung wirkte auf mich sehr linear und wenig abwechslungsreich.