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Veröffentlicht am 09.12.2020

Ein sehr wichtiges Thema ...

Ich bin dein Tod (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 9)
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Dies ist bereits der siebte Teil der wirklich tollen Krimireihe rund um Konstantin Dühnfort und seiner Gina - und es wird noch lange nicht langweilig.

Das liegt nicht nur an dem lebendigen, mitreißenden ...

Dies ist bereits der siebte Teil der wirklich tollen Krimireihe rund um Konstantin Dühnfort und seiner Gina - und es wird noch lange nicht langweilig.

Das liegt nicht nur an dem lebendigen, mitreißenden Schreibstil von Inge Löhnig, sondern vor allem auch an ihren sympathischen Figuren, die ich schon so fest ins Leserherz geschlossen habe. Ich freue mich immer wieder, wenn ich ein neues Abenteuer mit ihnen erleben darf.

In diesem Teil geht es um ein sehr ernstes Thema, das eigentlich in allen Schulen zum Unterrichtsstoff gehören sollte: um sogenannte "Loverboys". Was sich sehr harmlos anhört, ist eine Gehirnwäsche der besonderen Art, die Mädchen an der Schwelle zum Erwachsensein in eine Abhängigkeit und ihr Verderben führen kann. Dies ist keine Fiktion, sondern traurige Wahrheit. Deshalb finde ich es so toll, dass die Autorin sich an dieses Thema herangetraut hat, um vielleicht so manchen die Augen für die Realität zu öffnen.

Das Buch lebt auch sehr viel vom Zwiespalt des Lesers zwischen verdienter Strafe und Ablehnung von Selbstjustiz. Ein sehr spannendes Thema, bei dem viele Leser wohl nicht so genau wissen dürften, auf welcher Seite sie stehen.

Ich fand es absolut fesselnd zu lesen und hatte es quasi in einem Rutsch fertig. Es ist spannend, emotional und nur allzu realistisch.

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Liebenswürdige Truppe ...

Kommando Abstellgleis
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Schon der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht auf dieses Buch, dazu noch der Schauplatz Frankreich - perfekt für mich! Und das kann ich nun, nachdem ich es innerhalb von zwei Tagen gelesen hab, ...

Schon der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht auf dieses Buch, dazu noch der Schauplatz Frankreich - perfekt für mich! Und das kann ich nun, nachdem ich es innerhalb von zwei Tagen gelesen hab, nur absolut bestätigen.

Es geht um eine Polizistin, die ihre Aggressionen nicht immer so richtig unter Kontrolle hat und nach dem Erschießen eines Kindesentführers leider erst einmal beurlaubt wird. Nach einer langen Wartezeit eröffnet man ihr, dass sie eine eigene Brigade anführen wird. Was zunächst nach einer Beförderung klingt, entpuppt sich als kluger Schachzug ihrer Chefs: ihre Mitarbeiter werden all jene Polizisten sein, die niemand sonst haben will oder die sowieso nur noch auf dem Papier existieren, weil sie beispielsweise seit Jahren krank geschrieben sind, die man aber leider nicht entlassen kann. Alle ungeliebten Kollegen werden abgeschoben zu dieser Sonderbrigade und diese bekommt zudem noch alle ungelösten alten Fälle der anderen Teams, so dass deren Aufklärungsquote sich wieder sehen lassen kann.

Eine harte Aufgabe für Anne Capestan, aber nach einigen Startschwierigkeiten stellt sich heraus, dass ihre Truppe gar nicht so schlecht ist, wie sie anfangs befürchtet hatte. Sie lösen sogar richtig knifflige Fälle. Ihre Methoden sind dabei nicht immer ganz dienstwegkonform, das macht die Sache noch interessanter und humorvoller.
Nicht nur der lebendige Schreibstil, sondern vor allem auch die wundervollen, schrägen und allesamt liebenswürdigen Figuren machen diesen Reihenauftakt zu etwas Besonderem. Es macht unheimlich Spaß, mit dieser Truppe auf Verbrecherjagd zu gehen und ich freu mich schon auf den nächsten Teil.

Ein Krimi ganz nach meinem Geschmack: spannend, humorvoll, außergewöhnlich, emotional - und mit einem süßen Hund! :)

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Veröffentlicht am 24.11.2020

Wem vertraust du noch?

Die Frau des Präsidenten
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Dies ist eine Geschichte über Liebe, Verrat und die Auswirkungen von Macht. Manche Menschen gehen dafür ja bekanntlich sprichwörtlich „über Leichen“, so auch in diesem Buch.

Die Story ist sehr gut konstruiert ...

Dies ist eine Geschichte über Liebe, Verrat und die Auswirkungen von Macht. Manche Menschen gehen dafür ja bekanntlich sprichwörtlich „über Leichen“, so auch in diesem Buch.

Die Story ist sehr gut konstruiert und lebt von zahlreichen Verstrickungen und Geheimnissen, die so nach und nach gelüftet werden. Trotzdem habe ich es insgesamt als etwas unspektakulär empfunden, also es liest sich zwar sehr fesselnd, aber eher gleichförmig, mit einer konstanten Spannung und ohne großen Höhen und Tiefen. Das ist aber nichts Negatives und kann auch an der Gemütsverfassung des Lesers liegen. Ich habe für das Buch jedenfalls sehr wenig Zeit benötigt, was für fesselnde Unterhaltung spricht.

Der Schreibstil ist lebendig und anschaulich und die Figuren wirken auf mich sehr authentisch mit all ihren Emotionen und Gefühlen. Auch die Dialoge fand ich gelungen. Die Schauplätze sind eher begrenzt und auch stets gut vorstellbar beschrieben.

Es ist eine Geschichte, die einmal mehr zeigt, dass am Ende das Gute gewinnen muss, ohne zu viel zu verraten. Ich fand den Schluss sehr tröstlich und passend. Es gibt zwar einige actionreichere Szenen, aber insgesamt spielt sich der Thrill eher im psychischen Bereich ab, würde ich sagen. Man weiß eben nie, wem man noch trauen kann. Das macht den Reiz der Story aus.

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Veröffentlicht am 17.11.2020

Zum Weinen schön und mitreißend ...

Trümmermädchen
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Für dieses Buch hab ich nur einen Tag gebraucht zum Lesen, da ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Es ist so extrem eindrücklich, fesselnd, emotional bewegend und auch spannend, was nicht ...

Für dieses Buch hab ich nur einen Tag gebraucht zum Lesen, da ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Es ist so extrem eindrücklich, fesselnd, emotional bewegend und auch spannend, was nicht nur am absolut tollen Schreibstil der Autorin liegt.
Sie beschreibt ihre Figuren so lebensecht und authentisch, mit all ihren guten und schlechten Seiten, menschlichen Gefühlen und Emotionen. Wir dürfen die Protagonisten über mehrere Jahre begleiten: es beginnt im Juli 1941 und endet im Januar 1948.
In dieser Zeit wächst die kleine Anna in Köln auf – mitten in den Wirren des Zweiten Weltkriegs. Wir sind als Leser hautnah dabei, wenn sie bei Sirenengeheul in den Schutzbunker flüchten muss, als sie ihre Freundin Ruth und deren Familie vermisst, die plötzlich verschwunden sind und auch, als sie furchtbar unter Kälte und Hunger leidet. Wir stehen Anna bei und weinen mit ihr, als sie eine weitere Freundin verliert und wir halten sie in Gedanken im Arm, weil ihr unaussprechliches Leid zugefügt wird.
Man kann sich diesem Sog der Emotionen nicht entziehen, die beim Lesen unausweichlich entstehen. Es ist eine so mitreißende und authentische Geschichte, die von vielen Tiefen, aber glücklicherweise auch immer wieder von Höhen erzählt. Ich hätte noch stundenlang weiterlesen mögen, ich wollte mich nicht von den liebgewonnenen Figuren verabschieden.
Am Ende hätte ich mir noch einen kleinen Ausblick in die Zukunft gewünscht, aber auch so war es gelungen und bildete einen würdigen Abschluss dieser Geschichte. Es wäre sogar noch genug Luft für eine Fortsetzung, die mit Sicherheit in keiner Weise langweilig würde, denn auch in der Nachkriegszeit gab es noch genügend, was sich zu erzählen lohnt.

Ein absolut mitreißendes, hochemotionales Buch, das ich nur weiterempfehlen kann. Ich habe es geliebt!

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Veröffentlicht am 10.11.2020

So viele traurige "innere Kinder" ...

Die Schweigende
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Das Buch habe ich in nur zwei Tagen gelesen und tatsächlich mit Tränen in den Augen geschlossen.
Es ist eine sehr emotionale Geschichte mit vielen Geheimnissen und noch mehr Dramatik, die sich die Autorin ...

Das Buch habe ich in nur zwei Tagen gelesen und tatsächlich mit Tränen in den Augen geschlossen.
Es ist eine sehr emotionale Geschichte mit vielen Geheimnissen und noch mehr Dramatik, die sich die Autorin hier wieder erdacht hat. Vor allem ist es eine Thematik, die bei jedem Leser wohl etwas unterschiedlich ankommen wird – je nach der eigenen Lebens- und Familiengeschichte. Man zieht unweigerlich Parallelen, wenn man mit Personen aufgewachsen ist, die auch noch sehr geprägt sind von den Nachkriegsjahren und beispielsweise wenig Nähe zulassen können.

Ellen Sandberg erzählt das Drama um eine Frau mit drei längst erwachsenen Töchtern, die ihren Mann kürzlich verloren hat. Karin kommt alleine nicht mehr gut zurecht, sie lässt sich gehen und vernachlässigt Haus und Garten. Doch gleichzeitig fällt es ihr auch unendlich schwer, Hilfe anzunehmen.
Ihre drei Töchter sind extrem unterschiedlich, haben aber eins gemein: sie vermissen ihren Vater sehr, denn dieser hat sich immer viel besser um sie gekümmert als die Mutter es je konnte. Zu Karin haben sie alle kein besonders inniges, warmherziges Verhältnis.
Imke, die Mittlere, war sogar anwesend, als ihr Vater starb und sie erhielt von ihm noch die kryptische Aufgabe, nach einem gewissen Peter zu suchen. Doch Karin will davon nichts wissen, sie behauptet, sie kenne keinen Peter.
So bleibt Imke nichts anderes übrig, als selbst nachzuforschen und was sie aufdeckt, verändert alles …

Wer sich schon einmal mit der Thematik des „inneren Kindes“ beschäftigt hat, der wird seine helle Freude an diesem Buch haben in psychologischer Hinsicht. Es ist wirklich ein Drama, was sich hier innerhalb der Familie abspielt. Der Vater, der alle als ruhender Pol irgendwie zusammengehalten hat, ist leider nicht mehr da und nun ist der Weg offen für allerlei Zwist und Unruhe. Und davon gibt es in diesem Buch wirklich reichlich auf der aktuellen Zeitebene.
Gleichzeitig dürfen wir aber auch einen Blick in die Vergangenheit werfen und Karins Kinderzeit miterleben.

Das Buch ist absolut emotional und konfliktgeladen, es wirkt aufwühlend und mitreißend. Empathische Menschen werden sich der Sogwirkung unmöglich entziehen können, man leidet tatsächlich mit.
Über allem liegt aber auch viel Spannung und es ist so fesselnd, dass man es kaum noch aus der Hand legen mag.
Dank des lebendigen Schreibstils kann man sich alles immer bestens vorstellen. Auch die Figuren wirken sehr lebensecht und authentisch in ihrer Art und sogar in ihren teils extremen Handlungen.
Die Autorin hat sich an einen Missstand gewagt, den man überall auf der Welt antreffen konnte oder sogar bis heute kann: strenge, unmenschliche Erziehungsmethoden für Kinder. Diese Geschichte zeigt sehr anschaulich, was das mit der Psyche eines Menschen machen kann und wie die Folgen noch Generationen später deutlich spürbar sind. Ein bedrückendes Thema, das aber sicher viele Leser sogar selbst betrifft.

Von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung für alle Fans spannender und aufwühlender Lektüre, die noch länger nachklingt. Ein tolles Buch!

Noch eine Anmerkung am Rande für alle Haustierbesitzer: die im Buch erwähnte „Rohasche“ ist natürlich kein wirklicher Bestandteil von Katzenfutter, sondern nur ein analytischer. Nach dieser Berechnung würde auch eine echte Maus etwa 11 % Rohasche enthalten. ;)

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