Cover-Bild Der Geruch des Paradieses
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kein & Aber
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 30.08.2017
  • ISBN: 9783036959702
Elif Shafak

Der Geruch des Paradieses

Michaela Grabinger (Übersetzer)

Peri und ihre beiden besten Freundinnen Shirin und Mona könnten unterschiedlicher nicht sein. Als sie sich während ihres Studiums in Oxford jedoch in das umstrittene Seminar des charismatischen Professors Azur einschreiben, wird ihr Schicksal auf dramatische Weise zusammengeschweißt. Elif Shafak lässt verschiedene Wertsysteme sowie Schattierungen des Glaubens meisterhaft kollidieren und zeigt auf, dass diese Konflikte ihren Kampf auch im Inneren eines jeden Menschen fortsetzen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2024

packend erzählt, wirft aktuelle Fragen auf

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Es geht um Peri, in ihren 30gern, wohnhaft in Istanbul und auf dem Weg zu einer Dinnerparty der High Society, als sie überfallen wird. Dabei fällt ihr ein Foto aus Studienzeiten in Oxford in die Hände ...

Es geht um Peri, in ihren 30gern, wohnhaft in Istanbul und auf dem Weg zu einer Dinnerparty der High Society, als sie überfallen wird. Dabei fällt ihr ein Foto aus Studienzeiten in Oxford in die Hände und weckt Erinnerungen.
Der Roman spielt somit auf zwei Zeitebenen, zum einen 2016 bei der Party und zum anderen in Peris Erinnerung an ihre Kindheit und besonders an ihre Zeit in England. Was der Autorin dabei meisterhaft gelingt ist die Vielzahl an gewichtigen Themen, die sie hier mühelos mit der Handlung verwebt. Peris gesamte Biographie, bis hin zur aktuellen Abendveranstaltung, veranschaulicht greifbar, was es heißt im kulturellen Kontext der Türkei aufzuwachsen und zu leben. Wie sehr die Frage des Glaubens oder der Säkularität ganze Familien prägt und entzweit. Wie (möglicherweise) die Ansicht der türkischen Oberschicht zur EU und der Demokratie aussieht.
„Demokratie ist reiner Luxus, wie Beluga-Kaviar, und genau das ist das Problem […] Einen solchen Luxus kann sich der Nahe Osten nämlich nicht leisten.“ S. 206/207
Auch wenn die Geschichte bereits vor acht Jahren veröffentlicht wurde, bin ich immer wieder über die Aktualität der Aussagen gestolpert. Und was mich noch mehr zum Nachdenken gebracht hat, war die universelle Gültigkeit, die dahintersteckt.
„Was Sie da von sich geben, klingt nach reiner Paranoia […] Europäer, Westler, Russen, Araber … Wenn Sie diese Leute kennen würden – nicht als Kategorie, sondern individuell -, würden Sie sehen, dass wir alle einen Körper und eine Seele besitzen und mehr oder weniger gleich sind.“ S. 409
Auch Peris Auseinandersetzung mit Glaubensfragen, ihre Zweifel und der Besuch eines ungewöhnlichen Seminares zum Thema „Gott“, empfand ich als einen sehr bereichernden Teil des Romans. Es geht Elif Shafak hier nicht darum zu belehren, sondern sie schafft es diesen Fragen Raum zu geben und sie aus ganz unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten.
Abgerundet wird dieses Werk von ihr einmal mehr durch ihren wunderbaren literarischen Schreibstil, den ich einfach zu gerne lese.
Von mir eine große Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.02.2019

Ein intensiver Roman über die Verortung im Glauben und im Leben

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Peri ist seit ihrer Kindheit zerrissen. Während ihre Mutter streng gläubig ist, ihr Vater mit Unglauben dagegen hält, wird ihr älterer Bruder wegen marxistischem Idealismus verhaftet und gefoltert. Ihr ...

Peri ist seit ihrer Kindheit zerrissen. Während ihre Mutter streng gläubig ist, ihr Vater mit Unglauben dagegen hält, wird ihr älterer Bruder wegen marxistischem Idealismus verhaftet und gefoltert. Ihr anderer Bruder wählt den nationalistischen Weg, heiratet, gründet eine Familie. Doch Peri sitzt zwischen den Stühlen, weiß nicht, wohin sie gehört, wem sie zustimmen soll. Auf der einen Seite steht der starke Glaube der Mutter und auf der anderen die kemalistischen Züge und die Offenheit ihres Vaters. Dieser unterstützt ihre Bildung so weit, dass er ihr ein Studium in Oxford ermöglicht.
Dort hält Peris Zerrissenheit an. Sie lernt die freiheitsliebende Shirin kennen und die gläubige Mona, die sich für das Kopftuch entschieden hat und sich für Feminismus engagiert. Um die Glaubensfrage für sich zu klären, nimmt Peri an Azurs Seminar "Gott" teil, in dem sämtliche Denkweisen und Ansichten verschiedener Studenten aufeinander prallen.

Peri, heute Mitte dreißig, Ehefrau und Mutter erblickt auf dem Weg zu einem Geschäftstreffen ihres Mannes ein Foto aus ihrer Studienzeit in Oxford und muss sich mit vergangenen Vorfällen auseinandersetzen.

Elif Shafak hat einen wunderbaren, intensiven Schreibstil, der durch bildhafte Vergleiche einen sehr poetischen Touch bekommt.
Der Leser bekommt Einblick in zwei Peris: die damalige Studentin und die erwachsene Frau, 14 Jahre nach ihrem Studium. Peri als Studentin ist offen, westlich orientiert, ist zielstrebig, will ihren Platz finden und Neues lernen. Die dreißigjährige Peri, die nun Ehefrau, Mutter und Hausfrau ist, lässt erahnen, dass bestimmte Ereignisse zu diesem Lebensstil geführt haben. Diese bekommt der Leser im Laufe des Romans offenbart.
Die Autorin verbindet die Erzählungen auf den zwei Zeitebenen sehr clever miteinander und bietet so stets die Möglichkeit, Parallelen zu ziehen zwischen der früheren und der gegenwärtigen Peri.

In "Der Geruch des Paradieses" spielen Glauben, Feminismus und Identitätsfindung eine wichtige Rolle. Elif Shafak beherrscht die Kunst, viele religiöse und politische Sichtweisen, philosophische Ansätze und Denkweisen zu präsentieren, ohne eine Wertung erfolgen zu lassen. So, wie Peri sich selbst in all diesen Dimensionen finden muss, kann oder muss sich auch der Leser positionieren.

Der Roman hat mich begeistert mit seiner Intensität, der Wortgewalt und den Schilderungen, die Peris Verhalten und ihre Charaktereigenschaften so nachvollziehbar machen.

Veröffentlicht am 11.12.2020

Kein Ende

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Eine fesselnde Geschichte über Religion, Politik und verschiedene Lebensweisen, die gelegentlich zu tief in Diskussionen abdriftet. Gestört hat mich das Ende, das kein Ende ist...

Eine fesselnde Geschichte über Religion, Politik und verschiedene Lebensweisen, die gelegentlich zu tief in Diskussionen abdriftet. Gestört hat mich das Ende, das kein Ende ist...

Veröffentlicht am 10.01.2018

Hatte mir mehr erhofft

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Mein erstes Buch von der Autorin Elif shafak.
Sie hat einen schönen schreibstil und die Story ist gut verstellbar. Allerdings hat sich die Geschichte für mich ins unendliche gezogen.
Ich konnte mit der ...

Mein erstes Buch von der Autorin Elif shafak.
Sie hat einen schönen schreibstil und die Story ist gut verstellbar. Allerdings hat sich die Geschichte für mich ins unendliche gezogen.
Ich konnte mit der Protagonistin überhaupt nicht warm werden.
An sich war aber das größte Problem für mich, dass in dem Buch wirklich nichts passiert. Man liest liest und liest und denkt sich immer wieder „gleich muss doch mal was passieren?!“ aber leider war dem nicht so. Das Ende war auch total enttäuschend.
Ich weiß nicht ob ich mir je wieder ein Buch von der Autorin zu legen werde..