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Veröffentlicht am 11.12.2020

Nach ausgiebigem Probieren, für gut befunden

MODERN AYURVEDA
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Statt dogmatischer Vorschriften lädt Katharina in „Modern Ayurveda“ zum Ausprobieren und Experimentieren ein, gibt viele hilfreiche Tipps und zeigt den Weg zu einer gesunden, veganen und ganzheitlichen ...

Statt dogmatischer Vorschriften lädt Katharina in „Modern Ayurveda“ zum Ausprobieren und Experimentieren ein, gibt viele hilfreiche Tipps und zeigt den Weg zu einer gesunden, veganen und ganzheitlichen Ernährung.

Zahlreiche persönliche Erfahrungen der Autorin und Empfehlungen zur modernen ayurvedischen Ernährung werden kompakt und anschaulich dargestellt. Wer sich schon immer gefragt hat, ob man auch vegan ayurvedisch kochen kann, wird überrascht sein. Etwa ein Viertel des Buches informiert vorab über Ayurveda in einer modernen Ausführung. Altes Wissen wird hinterfragt und gegebenenfalls neu angewandt. Dieser frische Wind hat mir sehr gut gefallen und gibt dem Thema eine neue Leichtigkeit: vor allem für Einsteiger sehr zu empfehlen. Beispielsweise muss man nicht auf Tomaten oder Salate verzichten, wenn man auf ein paar Dinge achtet.

Mir hat besonders der minimalirische Stil gefallen, der sich nicht nur optisch, sondern auch in den Rezepten widerspiegelt. Jedem Gericht ist eine Doppelseite gewidmet, wobei sich Serviervorschlag und Text den Platz fifty-fifty teilen. Die Autorin findet ein paar einleitende Worte, dann folgen die benötigten Zutaten und die Schritt-für-Schritt Anleitung. Und es ist wirklich so easy wie es sich anhört: absolut alltagstauglich und oft mit wenigen, bekannten Zutaten schnell nachzumachen. Mich hat Katharina mit ihrem Buch so motiviert, dass ich mich in den letzten Wochen quer durch ihr Kochbuffet gekocht habe, inklusive neuer Lieblingsrezepte wie der Maronencremesuppe und gesundheitlicher Verbesserung, weil ich nun auf Brot und Milchprodukte verzichte. Außerdem hat mir die Auswahl an Desserts geholfen, gesündere Naschalternativen zu entdecken. Ein weiterer Pluspunkt: das Buch bleibt auf dem Rücken liegen und die Serviervorschläge sind nicht nur appetitlich abgelichtet, sondern kommen der Realität auch sehr nahe.

Dabei sind mir nur wenige Minuspunkte aufgefallen: in manchen Rezepte wird das Gemüse mit keiner genauen Grammangabe beziffert. Da es sich um Naturprodukte handelt, fällt die Größe aber so unterschiedlich aus, das die Rezepte in Konsistenz und Geschmack leider nicht überzeugen konnten. Wenn das Rezepte noch völlig unbekannt ist, sind Grammangaben hilfreich für gutes Gelingen. Machmal waren mir die Menge für Salz und Gewürze einfach zu viel und bei der zweiten Zubereitung habe ich diese minimiert. Wie immer gilt auch hier: Ausprobieren, Anpassen und inspirieren lassen. Insgesamt kann ich „Modern Ayurveda“ sehr empfehlen - vor allem für jeden, der Porridge, Kürbis und Gemüsesuppen auch so liebt wie ich.

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Veröffentlicht am 11.12.2020

Märchenhaftes Weihnachtsbuch für die ganze Familie

Kleiner Weihnachtsbaum
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In diesem märchenhaften Bilderbuch für Kinder geht es um einen kleinen Tannenbaum, der sich im großen Wald ganz einsam fühlt. Bis sich zwei Kinder im Wald verlaufen und bei dem kleinen Tannenbaum Zuflucht ...

In diesem märchenhaften Bilderbuch für Kinder geht es um einen kleinen Tannenbaum, der sich im großen Wald ganz einsam fühlt. Bis sich zwei Kinder im Wald verlaufen und bei dem kleinen Tannenbaum Zuflucht finden.

Es geht um das tröstliche Gefühl des respektvollen Miteinanders an Weihnachten und dem Prinzip von Geben und Nehmen als Grundbedingung für das harmonische Zusammenleben - Zusammenhalt und Nächstenliebe sind noch immer die großen Themen in der Weihnachtszeit.

Die dreizehn seitenfüllenden Kunstwerke sind sehr stimmungsvoll gestaltet. Statt knalliger Farben findet man vor allem winterlich kalte Töne, in denen Mensch und Tier durch die Farbe Rot Wärme ausstrahlen. Die Maltechnik erinnert an ältere Märchenbücher, was Erwachsene als klassisch und Kinder als altmodisch empfinden könnten. Dieser ganz besondere Zauber macht dieses Werk so einzigartig. Lediglich die Wahl der Schriftart fand ich nicht passend, möglicherweise gehört das aber auch zum klassischen Gesamtbild. Die berührende Geschichte wird kindgerecht erzählt und ist das moderne Bindeglied zu den Illustrationen. Text, Kunst und Botschaft ergeben ein stimmige Darstellung und eine harmonische Geschichte, die sich prima zum Vorlesen eignet. Das Ende berührt das Herz und schenkt Hoffnung.

Wer nach einem schönen Vorlesebuch zum Einschlafen sucht oder sich von den beschaulichen Illustrationen verzaubern lassen möchte, sollte „Kleiner Weihnachtsbaum“ lesen. Die zeitlose Geschichte über Freundschaft hat das Potential zum alljährlichen Leseritual in der Weihnachtszeit.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Abenteuerroman mit Esprit, Stil und historischen Bezügen

Die Romanfabrik von Paris
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Dirk Husemann widmet dem berühmten Autor von „Die drei Musketiere“ einen Abenteuerroman und erzählt die Geschichte des geschäftstüchtigen Alexandre Dumas, dessen Schreibfeder nicht so schnell schreiben ...

Dirk Husemann widmet dem berühmten Autor von „Die drei Musketiere“ einen Abenteuerroman und erzählt die Geschichte des geschäftstüchtigen Alexandre Dumas, dessen Schreibfeder nicht so schnell schreiben konnte, wie seine Ideen sprudelten, weshalb er Hilfskräfte einstellte: Lohnschreiber übernahmen die Ausarbeitung der Texte. Die „Romanfabrik“ war geboren. Es geht aber vordergründig um die deutsche Lehrerin Anna, die den französischen Autor, aufgrund seiner fragwürdigen Texte, aufsuchen will und sich plötzlich in einem herausforderndem Abenteuer quer durch Europa wiederfindet, konfrontiert mit alten Geistern, die sie lieber hinter sich gelassen hätte.

Dirk Husemann gelingt es, Alexandre Dumas Worte und Ansichten so einzubinden, dass die Grenzen zwischen Autobiographie und Fiktion zu verschwimmen scheinen. Ein gelungener Kunstgriff! Es finden sich sogar ein paar Ähnlichkeiten zu „Die drei Musketiere“. Dafür hat der Autor sorgfältig recherchiert und Minderheiten, Rassismus, das Phänomen des Magnetisierens, historische Umbrüche und gesellschaftliche Errungenschaften mit einfließen lassen. Die gekonnt gewählte Erzählform ermöglicht es, unterschiedliche Handlungsstränge zu verfolgen, bis sich, nach einem zugespitztem Showdown, die Ungereimtheiten auflösen und in einem allzu glatten Ende wiederfinden.
Gespickt mit eine Prise Fantasie, hat Husemann einen unterhaltsamen, historisch detailgetreuen Schmöker geschaffen, der durch seine poetische und illustrative Sprache wie eine Zeitmaschine fungiert.
Mir hat besonders gefallen, dass Husemann klischeebehaftete Rollenbilder in Frage stellt: Heldin ist eine deutsche Lehrerin im Rollstuhl. Als Leser kann man sich dem Wechselspiel zwischen dramatischer Wendung und Gegensätzlichkeit der Protagonisten kaum entziehen, weshalb gesunder Menschenverstand gelegentlich in den Hintergrund tritt - darauf sollte man sich als Leser einlassen können.

Fazit: Ein spannender Unterhaltungsroman, der vor allem durch bildhafte Erzählweise, historischen Bezüge, treffende Zitate und einem gelungenem Showdown überzeugt. Dumas war ein interessanter Charakter, von dessen Romanfabrik ich aber gern noch mehr erfahren hätte. Hier weckt der Klappentext wohlmöglich falsche Erwartungen.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Ein Auf und Ab der Gefühle - Junos Suche nach Liebe und Selbsterkenntnis

Juno und die Reise zu den Wundern
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Diese berührende Geschichte ist eine Liebeserklärung, an das Leben und die Liebe. Sie erzählt von Juno, einer schüchternen, verträumten Einzelgängerin, die sich seit ihrer Kindheit einsam und ungeliebt ...

Diese berührende Geschichte ist eine Liebeserklärung, an das Leben und die Liebe. Sie erzählt von Juno, einer schüchternen, verträumten Einzelgängerin, die sich seit ihrer Kindheit einsam und ungeliebt fühlt. Auf dieser Reise voller Wunder hält Juno ihre Wünsche, Absichten und gewonnen Erkenntnisse in ihrem Notizbuch fest. Sie reist in ferne Länder, die fantasievolle Namen tragen, die sich an den Ländern wie wir sie kennen und ihren Merkmalen orientieren. Die gewonnen Lektionen helfen ihr, Vertrauen zu gewinnen, verdrängte Gefühle zu durchleben, das Alte loszulassen und ihre wahre Liebe zu finden.

Judith Hoesch hat eine fabelhafte Wirklichkeit erschaffen, in der Wunder wahr und Träume lebendig werden. „Juno und die Reise zu den Wundern“ ist voller Fantasie, philosophischer Denkanstöße und Inspiration. Eine bunte Mischung aus Glücksmomenten, Hoffnung, Kindheitsfantasien und Reiselust - und erinnert dabei an „Die Fabelhafte Welt der Amélie“ und „Eat Pray Love“. Die beruhigend, bildhafte Schreibweise wirkt sehr entspannend, was auch an dem wenigen Redeanteil liegt. In den 150 übersichtlichen Seiten gibt es zudem nur eine nennenswerte Nebenfigur, die jedoch einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Diese fabelhafte Welt hat mir aber so gut gefallen, dass ich gerne mehr gelesen hätte. Zudem hatte ich Spaß, beim Rätseln der Länderbezeichnungen, dessen Auflösung sich auf einer Karte mit erklärenden Symbolen finden lässt.

Fazit: Der Autorin ist das Kunststück gelungen, spirituelle Weisheiten in eine märchenhafte Geschichte zu verpacken, in welcher der Leser mit Mitgefühl Junos Weiterentwicklung verfolgt und die Erkenntnisse auf das eigene Leben überträgt - was schon fast eine heilende Wirkung hat. Wer dieses Buch einmal gelesen hat, wird es nicht mehr hergeben wollen. Es wird fortan das Buchregal verschönern, mit dem Vorhaben: Noch einmal mit Juno auf die Reise gehen. Wer spirituelle, märchenhafte Geschichten mit Wohlfühlfaktor liebt, der findet hiermit vielleicht sein neues Lieblingsbuch.

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Spannende Lektüre für alle Fans des Makabren

Raum der Angst
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Nachdem so viele von dem Buch begeisterst waren, wollte ich genau das auch: ein Thriller, den ich kaum aus der Hand legen kann, mit einer neuartig Handlung, die Spannung verspricht. Und genau das habe ...

Nachdem so viele von dem Buch begeisterst waren, wollte ich genau das auch: ein Thriller, den ich kaum aus der Hand legen kann, mit einer neuartig Handlung, die Spannung verspricht. Und genau das habe ich auch bekommen.

Das Buch beginnt gleich mit mehreren Entführungen: die Escape-Room-Experiment-Teilnehmer verschwinden spurlos, noch bevor sie das Experiment erreichen, eine weitere Frau wird vermisst und ein Busfahrer wird getötet. Kappler, Dahlhaus und eine Ermittlergruppe innerhalb der Mordkommission ermitteln, um die Teilnehmer noch lebend zu finden. Denn eins ist klar: Wer auch immer dafür verantwortlich ist, meint es ernst und hat alles genau geplant. Ein grausames Spiel beginnt.

Faszinierende Idee: Jeder der sieben Experiment-Teilnehmer steht für Wesens- oder Charaktermerkmale und es gilt herauszufinden, welche Eigenschaft sich unter welchen Umständen am ehesten durchsetzt. Der selbstverliebte Misanthrop, der Muskelmann, die Influencerin, der Sportler - für jedes unterhaltsame Klischee ist gesorgt. Die grausamen Spiele finden in einer Burg statt - sehr atmosphärisch und hervorragendes Spielfeld für sämtliche Grausamkeiten. Die Erzählweise ist nicht zimperlich, deswegen würde ich sensiblen Personen von dieser Lektüre abraten. Erzählt wird außerdem aus mehreren Perspektiven, was dem Leser ermöglicht, sowohl in der Burg zu sein, als auch dem Ermittler-Duo bei der Arbeit über die Schulter zu schauen.
Die kreativen Ideen für die Escape Rooms fand ich gut, besonders die Bordkarte und die Möglichkeit des Rätselratens. Der Showdown kann sich sehen lassen - überraschende Wendungen und ein interessantes Ende.

Inwieweit sind Menschen frei in ihrer Entscheidung - oder beeinflussbar? Und ab wann tun wir Dinge, die wir gar nicht wollen oder sogar verabscheuen? Was genau geht im Kopf eines Psychopathen vor? Spannenden Fragen, denn Autor Marc Meller liebt es, sich mit allen Facetten der Angst zu beschäftigen und verweist sogar auf berühmte Psychopathen der Geschichte, wie dem Co-Ed-Killer.