Profilbild von Harakiri

Harakiri

Lesejury Star
online

Harakiri ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Harakiri über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2021

Sehr gut geschrieben

Die siebte Zeugin
0

Warum erschießt Nikolas Nölting aus heiterem Himmel einen unscheinbaren Beamten und ergibt sich hinterher freiwillig?
Dass hinter dieser Sache mehr stecken muss, erklärt sich dem Leser von selbst. Nur ...

Warum erschießt Nikolas Nölting aus heiterem Himmel einen unscheinbaren Beamten und ergibt sich hinterher freiwillig?
Dass hinter dieser Sache mehr stecken muss, erklärt sich dem Leser von selbst. Nur um Himmels Willen, was?? Dieser Frage gehen Schwiecker und Tsokos akribisch nach, indem sie Rechtsanwalt Eberhard die Sache zu treuen Händen übergeben.
Eberhard ist ein ganz normaler Rechtsanwalt, nichts Besonderes, aber er weiß, an wen er sich wenden muss und dieser Jemand war mir gleich sehr sympathisch.
Das Buch hat von der ersten Seite an Spannung, weil man sich als Leser natürlich auch automatisch die Frage stellt, was Nölting bewegt. Erst durch Eberhards Ermittlungen kommt langsam Licht ins Dunkel, aber selbst dann hat Nölting ja noch einen Mord begangen, für den er verurteilt werden muss.
Ein wenig verwirrend fand ich die „Einmischung“ einer Verbrechensgruppe. Hier wurde viel nur angedeutet und nicht vertieft. Die Beweggründe blieben für mich etwas im Dunkeln. Aber das ist nur ein kleiner Minuspunkt. Die Charaktere haben noch Raum, sich zu entwickeln, was sie sicher in einer Fortsetzung auch tun werden. Denn das letzte Kapitel macht neugierig auf mehr und „Die 7. Zeugin“ ist auch erst der Auftaktband einer neuen Reihe um Rechtsanwalt Eberhard und Gerichtsmediziner Jarmer.
Fazit: ein sehr gelungener Auftakt mit sympathischen Charakteren und einer Story, die man sich so nicht vorstellen könnte.

Veröffentlicht am 21.12.2020

Immer wieder gerne

Vergessene Gräber
4

In Frankfurt werden junge Leute ermordet, die ihr ganzes Leben noch vor sich hatten. Mara Billinsky und Jan Rosen sehen keinen Zusammenhang und so gestalten sich die Ermittlungen recht schwierig. Zumal ...

In Frankfurt werden junge Leute ermordet, die ihr ganzes Leben noch vor sich hatten. Mara Billinsky und Jan Rosen sehen keinen Zusammenhang und so gestalten sich die Ermittlungen recht schwierig. Zumal die Eltern der Opfer scheinbar alle etwas zu verbergen haben.
Bereits der Prolog war sehr spannend und ich war gleich mitten in der Handlung gefangen. „Vergessene Gräber“ ist bereits der 5. Band um die Kommissare Mara Billinsky und Jan Rosen und ich habe alle verschlungen. Mittlerweile ist es fast wie nach Hause kommen, wenn ich einen neuen Band mit den beiden aufschlage und zu lesen beginne.
„Vergessene Gräber“ ist recht grausam aufgezogen und der Autor schont den Leser nicht. Maras Gegner scheinen schier übermächtig und mehr als einmal gerät sie wieder in große Gefahr.
Zum Hauptstrang gibt es noch eine Nebenhandlung, in der Rosen eine wichtige Rolle spielt, was mir sehr gut gefallen hat, da er bisher immer ein wenig hinter Mara zurückstecken musste. Die war in diesem Band dann auch etwas zahmer als sonst. Vor allem bei Rosen ist es sehr schön, seine Entwicklung mitzuerleben und man wünscht ihm, dass seine Pläne Früchte tragen.

Fazit: Bitte mehr von Mara von Jan! Immer wieder.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Handlung
Veröffentlicht am 11.12.2020

Tolles Buch

Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)
0

Als Marlenes und Emmas Mutter stirbt, stehen die beiden Mädchen ganz alleine da. Nach Jahren im Waisenhaus haben sie aber endlich einmal Glück und ergattern Ausbildungsplätze zur Kinderkrankenschwester. ...

Als Marlenes und Emmas Mutter stirbt, stehen die beiden Mädchen ganz alleine da. Nach Jahren im Waisenhaus haben sie aber endlich einmal Glück und ergattern Ausbildungsplätze zur Kinderkrankenschwester. Beide sind begeistert von ihrer Anstellung, entwickeln sich aber in unterschiedliche Richtungen. Marlene genügt die Pflege nicht, sie möchte selbst Ärztin sein, Emma hingegen ist zufrieden damit, mit den Kindern zu arbeiten.
Ein sehr schönes Buch! Bereits die ersten Kapitel fand ich sehr anrührend. Der Tod der Mutter war so mitreißend beschrieben, man konnte sich gleich gut in die zwei Mädchen einfühlen. Auch ihr Werdegang in der Klinik, mit der Antagonistin, hat mir sehr gut gefallen.
Auch der Alltag der damaligen Zeit war sehr gut recherchiert und eingefangen. Man kann sich heute kaum noch vorstellen, dass die Kinder damals schwer an Masern erkrankt sind oder dass die Eltern nicht mit im Krankenhaus bleiben durften, geschweige denn, ihre Kinder überhaupt besuchen. So fesselt das Buch nicht nur durch starke Charaktere, sondern auch durch Authentizität.

Blum schreibt sehr gut und flüssig. Man fiebert mit den Protagonisten mit und es ist auch nicht alles heile Welt, was die Autorin dem Leser bietet. Das Buch endet mit einem Knaller und ich freue mich bereits jetzt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 30.11.2020

soo schön

Die Farben der Schönheit – Sophias Triumph (Sophia 3)
0

Sophia hat es geschafft: sie kann weiterstudieren. Allerdings zu einem hohen Preis. Helena Rubinstein bezahlt ihr das Studium, wenn Sophia für sie arbeitet. Doch wieder nicht als Chemikerin und so sieht ...

Sophia hat es geschafft: sie kann weiterstudieren. Allerdings zu einem hohen Preis. Helena Rubinstein bezahlt ihr das Studium, wenn Sophia für sie arbeitet. Doch wieder nicht als Chemikerin und so sieht sich Sophia wieder weit entfernt von ihrem Traum. Doch dann beginnt der 2. Weltkrieg und Sophia erkennt, was wirklich wichtig ist.
Sophias Triumph zu beginnen, war fast wie nach Hause zu kommen. Ich habe mich gleich wieder sehr wohl in der Handlung gefühlt und die Seiten rasten nur so. Beinahe jede Seite barg eine neue Überraschung. Sophias Leben mitverfolgen zu dürfen war wirklich toll. Schade, dass die Reihe nun zu Ende ist.
In die Welt der Kosmetik abzutauchen hat mir gut gefallen. Vor allem auch der Zwist zwischen Rubinstein und Arden. Und dann traut sich auch noch die Lauder aufs Tapet. Besonders schön fand ich auch, wie die beiden Freundinnen Sophia und Henny zusammenhalten und wie Henny nach ihrem großen Schicksalsschlag wieder auf die Beine kommt. Auch Sophia hat Rückschläge einzustecken, auch wenn der Grundton des Buches eigentlich gut ist und das meiste gut läuft.
Viele Bücher leben durch Antagonisten. Bomann braucht die nicht, um ihre Leser an die Seiten zu fesseln.
Fazit: ich möchte auch so gern so schreiben können wie Corina Bomann.


Veröffentlicht am 23.11.2020

Was für ein bewegendes Buch

Trümmermädchen
0

Was für ein bewegendes Buch!
Köln, 1941. Die 11 jährige Anna lebt mit ihrer Tante und ihrem Onkel in einer Bäckerei. Als der Onkel eingezogen und die Bäckerei zerstört wird, geraten Anna und ihre Tante ...

Was für ein bewegendes Buch!
Köln, 1941. Die 11 jährige Anna lebt mit ihrer Tante und ihrem Onkel in einer Bäckerei. Als der Onkel eingezogen und die Bäckerei zerstört wird, geraten Anna und ihre Tante in Not. Doch die beiden haben Matthias versprochen, dass sie nicht aufgeben und so tun sie alles, um zu überleben und die Bäckerei wieder aufzubauen.
Allerdings werden ihnen gewaltige Steine in den Weg gelegt und das hat dem Buch dermaßen Spannung verliehen, dass ich es nicht weglegen mochte, bis ich durch war.
Anna und Marie sind mir gleich ans Herz gewachsen. Auch wenn Marie teilweise etwas schwach ist hat sie doch das Herz auf dem rechten Fleck. Und Anna sorgt ein ums andere Mal dafür, dass Marie nicht aufgibt.
Und die hätte wahrlich Grund dafür: der Mann vermisst, die Bäckerei zerstört, jemand will ihr Böses und zudem noch die Kinder durch den Hungerwinter bringen – da wäre jedes Einzelne schon zu viel für manchen. Auch Anna hat zu kämpfen: der Chef ihrer Mutter stellt ihr nach, ihr Bruder ist schwer krank, sie verliebt sich in einen Jungen, doch die Liebe darf nicht sein. Doch sie hat Matthias versprochen „es wird nicht aufgegeben“. So manches Mal dachte ich, dass Anna doch nun gebrochen sein müsste, aber die Autorin versteht es, sie immer wieder aufstehen zu lassen und das mit so viel Gefühl, dass man förmlich an den Seiten klebt.
Die Autorin schildert die Erlebnisse so lebendig und einfühlsam, so aufwühlend, mir pocht immer noch das Herz, obwohl ich das Buch schon beendet habe. Eine wahrlich emotionale Geschichte.

Fazit: ein Buch, das noch lange nachwirken wird.