Eine aufregende Grundidee, dessen Umsetzung aber eher langatmig und teilweise verwirrend ist.
Ich habe mich sehr über den Titel "Die gefährliche Mrs. Miller" von Allison Dickson gefreut, welcher mir freundlicherweise vom Aufbau Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung ...
Ich habe mich sehr über den Titel "Die gefährliche Mrs. Miller" von Allison Dickson gefreut, welcher mir freundlicherweise vom Aufbau Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle dafür, es versteht sich natürlich von selbst, dass meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Weise beeinflusst wird.
Hierbei handelt es sich um den Debütroman der Autorin, der mich sowohl durch sein Cover, als auch durch den spannend klingenden Klappentext angelockt hat.
Die Geschichte handelt von der Protagonistin Phoebe Millers, einer unzufriedenen Ehefrau, die sich schon seit längerer Zeit beobachtet fühlt. Immer wieder steht ein bestimmtes Modell eines Autos in ihrer Straße, dessen Besitzer sie nicht kennt. Doch Phoebe hat keine Ahnung, warum gerade sie ausspioniert werden sollte. Bis sie sich auf eine Affäre mit dem neuen Nachbarnsjungen einlässt und sich die Dinge mehr und mehr zuspitzen...
Allison Dickson schreibt ihren Roman hauptsächlich aus der Sichtweise von Phoebe in der dritten Person im Präsenz, was mir einen guten Zugang zu ihr verschafft. So lerne ich die Hauptfigur mehr und mehr kennen und kann mich in mancher, aber nicht jeder Hinsicht in sie hinein versetzen. Immer mal wieder werden ihre Kapitel aber durch die Sichtweise des Beobachters unterbrochen, wodurch der Leser auch Einblicke in dessen Perspektive bekommt, das ist auf jeden Fall spannend und macht mich total neugierig. Denn diese Kapitel halten sich sehr kurz und werfen viele Fragen auf. Und dann gibt es noch einen großen Cut in der Geschichte, welche sich in zwei Teile aufsplittet. Ist der erste Teil noch ruhiger, nimmt der zweite ordentlich Fahrt auf, verwirrt mich an vielen Stellen allerdings auch. Nicht immer sind die Handlungsverläufe nachvollziehbar und scheinen auch relativ weit hergeholt. Dadurch entsteht eine gewisse Unglaubwürdigkeit. Durch das viele Hin und Her komme ich zudem manchmal auch bei den Figuren durcheinander, zu denen ich in Teil eins eigentlich einen recht guten Bezug aufgebaut habe. Dieser wird leider wieder etwas zunichte gemacht.
Die Grundidee finde ich auf jeden Fall toll und außergewöhnlich, doch die Umsetzung überzeugt mich nicht so ganz. Den Schreibstil finde ich solide, er lässt sich leicht "weglesen" und lässt somit über die ein oder andere Länge hinweg sehen. Die Kapitellänge hätte für meinen Geschmack dennoch noch etwas kürzer sein können. Der Spannungsbogen wird weitestgehend aufrecht erhalten, was dazu führt, dass ich das Buch zu Ende lesen möchte.
"Die gefährliche Mrs. Miller" ist eher ein skurriles Drama, ich würde den Roman nicht unbedingt zum Genre Thriller einordnen. Lange frage ich mich bei der Geschichte, wer hier wirklich gut und böse ist und befinde mich in einem wirklichen Verwirrspiel der Autorin. Auf Blut und physische Gewalt wird hier verzichtet, das Buch geht wenn eher auf die Psyche.
Ich wurde insgesamt solide unterhalten und vergebe 3 Sterne, aber keine unbedingte Lese- und Kaufmpfehlung ***