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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2017

Toller Lokalkolorit

Unter aller Sau
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Alles beginnt damit, daß die beiden Dorfjungen Olli und Beppo eine Tüte mir Geld finden. Inhalt: 3550 €. Pflichtschuldigst bringen sie es zur Polizeidienststelle von Niedernussdorf. Die Dorfpolizisten ...

Alles beginnt damit, daß die beiden Dorfjungen Olli und Beppo eine Tüte mir Geld finden. Inhalt: 3550 €. Pflichtschuldigst bringen sie es zur Polizeidienststelle von Niedernussdorf. Die Dorfpolizisten Schorsch, Erwin und Richie sind nicht ganz erfreut über diese Arbeit. Noch weniger, als die Dienststellenleiterin Gisela Wegmeyer ihnen befiehlt, ab der Fundstelle flußaufwärts nach weiteren Funden abzusuchen. Und sie finden etwas: Die Leiche einer jungen Frau. Die Kripo Straubing schickt Hauptkommissar Lederer zur Hilfe, der mit seiner städtischen Art ganz und gar nicht zur Dorfbevölkerung paßt. Gemeinsam finden sie heraus, daß die Tote im "Paradies", einem angeblichen Kosmetiksalon als Prostituierte gearbeitet hat. Und dort heben sie gemeinsam einen wahren Sumpf aus...

"Unter aller Sau" ist ein genialer Regionalkrimi, der vor Humor und Witz nur so strotzt! Die Hauptcharaktere können unterschiedlicher nicht sein: da ist der typische gestriegelte Münchner Kommissar und die etwas naiven Dorfpolizisten mit ihrer herrlich patenten Dienststellenleiterin. Die Reibereien und humoristischen Einlagen sind vorprogrammiert! Trotz der Unterschiede mag man sie aber alle, trotz oder vielleicht auch gerade wegen ihrer Eigenheiten. Der Schreibstil ist herrlich locker und liest sich mit sehr viel Spaß. Man muß sich zwingen, zwischendurch mal Pause zu machen. Hier fliegt man nur so durch die Seiten. Trotz des Humors kommt die Spannung nicht zu kurz und hält durchgehend bis zur letzten Seite.

Ein klasse Buch für alle, die die Verbindung Krimi mit ländlichem Humor lieben!

Veröffentlicht am 25.02.2017

Unbedingt lesen

Erntezeit: Thriller
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Zons im Jahre 1496. Bastian Mühlenberg ist auf der Spur des Schatzes, den der Erzbischof von Saarwerden bei der Errichtung der Stadtmauern unterirdisch versteckt hat. Während dieser Suche wird Zons von ...

Zons im Jahre 1496. Bastian Mühlenberg ist auf der Spur des Schatzes, den der Erzbischof von Saarwerden bei der Errichtung der Stadtmauern unterirdisch versteckt hat. Während dieser Suche wird Zons von einem Mörder heimgesucht. Als unbescholten angesehene Bürger verschwinden spurlos, alles was aufgefunden wird ist ihre Zunge als Zeichen ihrer Sünden. Die Spuren führen Bastian in das unterirdische Labyrinth von Zons und er stößt auf ein dunkles Geheimnis....

Zons heute. In den Rheinauen von Zons wird ein menschlicher Fußknochen gefunden. Was zunächst als alte Gebeine identifiziert wird, wird jedoch schnell zur Gewißheit, daß die Knochen noch frisch sind. Kommissar Oliver Bergmann stößt während seiner Ermittlungen auf eine Menge Verdächtige. Im Spiel sind die Salzsäureanlage im Chemiepark Dormagen ebenso wie ein Banker. Doch dann geraten auch noch die Studentin Emily und ihre Freundin Anna in Gefahr und Oliver muß sich mit seinen Ermittlungen beeilen....

"Der Sichelmörder von Zons" ist ein zweigleisiges Buch. Zum einen spielt die Handlung in der Vergangenheit, zum anderen in der Gegenwart. Die beiden Schauplätze wechseln von Kapitel zu Kapitel, sind aber klar abgegrenzt, so daß es keine Verwechslungen gibt. Die Charaktere sind toll herausgearbeitet und sind auch in diesem eigentlichen zweiten Teil einer Serie gut beschrieben. Man kann dies Buch ohne Vorkenntnisse lesen, jedoch wird immer wieder Bezug zum Vorgänger genommen, so daß man hier beim Lesen das Gefühl bekommt, unbedingt noch den ersten Teil lesen zu wollen. Die Stadt Zons wird hier wundervoll beschrieben, und wenn man, so wie ich, Zons kennt, bekommt man einen tollen Einblick in das alte Zons und kann sich, wenn man mal wieder in dieser alten Stadt ist, alles gut vor Augen führen. Aber auch wenn man Zons nicht kennt, bekommt man ein durch den bildlichen Schreibstil der Autorin ein gutes Gefühl dafür, wie es in Zons damals und auch noch heute aussieht.

Ein toller Krimi an einem interessanten Ort!

Veröffentlicht am 25.02.2017

Toller Lokalkolorit

Strandräuber
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Auch im zweiten Teil von Hanne Nehlsen´s Pellworm-Serie muß sich Frerk Thönnissen mit einem Verbrechen herumärgern: Die Sparkasse wurde überfallen. Und wieder soll ihm Hauptkommissar Hundt vom Festland ...

Auch im zweiten Teil von Hanne Nehlsen´s Pellworm-Serie muß sich Frerk Thönnissen mit einem Verbrechen herumärgern: Die Sparkasse wurde überfallen. Und wieder soll ihm Hauptkommissar Hundt vom Festland behilflich sein. Und dieser wittert hinter einfach jedem einen Verdächtigen, egal, ob es die russischen Urlauber sind, Bürgermeister Feddersen, der Sparkassenleiter oder die Ipsen-Brüder - für Hundt kommt jeder in Frage. Doch wer war es wirklich?

Auch die Fortsetzung von "Tod im Watt" ist wieder ein Volltreffer. Der Schreibstil ist auch hier einfach herrlich fließend, das Buch liest sich wie von selbst. Die humoristischen Einlagen sind herrlich - vor allem durch die vielen Fettnäpfchen und Verdächtigungen von Hauptkommissar Hundt. Denn dieser kommt auch hier einfach nur witzig rüber und bekommt von den Insulanern ordentlich sein Fett weg. Die Charaktere sind sehr liebevoll beschrieben, man freut sich richtig, auf alte Bekannte zu treffen. Auch hier ist der Lokalkolorit groß: Pellworm wird so toll beschrieben, man möchte sofort die Koffer packen und hin fahren.

Ein tolles Buch für den Strandkorb und zum Träumen vom nächsten Urlaub!

Veröffentlicht am 25.02.2017

Toller Lokalkolorit

Tod im Watt
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Das beschauliche Polizistenleben von Frerk Thönnissen auf der Nordseeinsel Pellworm wird jäh gestört. Der Insulaner Wessels wird tot im Watt aufgefunden. Neben ihm sein Gewehr. Für Thönnissen ein klarer ...

Das beschauliche Polizistenleben von Frerk Thönnissen auf der Nordseeinsel Pellworm wird jäh gestört. Der Insulaner Wessels wird tot im Watt aufgefunden. Neben ihm sein Gewehr. Für Thönnissen ein klarer Selbstmord. Doch aus Husum wird ihm ein Kommissar zur Aufklärung der Tat zugeteilt. Und dieser sorgt für viel Unruhe auf der ansonsten so friedlichen Insel....

Hanne Nehlsen hat mit "Tod im Watt" einen wundervollen Regionalkrimi geschrieben. Ihr Schreibstil ist flüssig und locker, so wie man es bei einem humorvollen Nordseekrimi erwartet. Sie schafft es, die Insulaner so darzustellen, wie sie sind: herzlich und trotzdem auf ihre Art auch gegen Fremde mit gesunder Reserviertheit. Die Insel selbst wird als reinstes Urlaubsparadies beschrieben, hier bekommt der Leser direkt Lust auf einen Pellworm - Urlaub.

Ich würde sagen, ein gelungener Auftakt zu einer neuen Serie!

Veröffentlicht am 25.02.2017

Lieblingsbuch

Sirius
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Der kleine Foxterrier Levi wird in Berlin im Jahre 1938 geboren. Sein Start ins Leben ist nicht gerade toll, er muß erleben, wie seine Geschwister von der Gestapo erschossen werden. Der Züchter war Jude. ...

Der kleine Foxterrier Levi wird in Berlin im Jahre 1938 geboren. Sein Start ins Leben ist nicht gerade toll, er muß erleben, wie seine Geschwister von der Gestapo erschossen werden. Der Züchter war Jude. Einzig Levi überlebt durch Glück und schauspielerischem Talent. Er findet in Familie Liliencron, einer jüdischen Familie, eine tolle Heimat. Doch das Glück soll nicht lange halten. Gemäß eines Gesetzes darf nicht mehr jeder Name genutzt werden, so wird auch Levi umgetauft. Er heißt von nun an Sirius. Eines Tages kommt es, wie es kommen muß, Familie Liliencron flieht nach Amerika. Natürlich ist Sirius dabei. Herr Liliencron bekommt eine Anstellung bei Warner Brothers. Dort wird Sirius entdeckt. Er kommt zum Film, wird Konkurrent des berühmte Foxterriers Asta. Er lernt alle Berühmtheiten der damaligen Zeit kennen, von Fred Astaire über John Wayne bis Frank Sinatra. Als er mit einem Zirkus auf Tournee geht, geschieht etwas Schlimmes: Er wird vertauscht und landet wieder in Berlin. Durch einen Zufall findet ihn ein Hauptsturmführer, durch den er Zutritt zu den Mächtigen des Dritten Reiches bekommt. Er lernt Hermann Göring, Eva Braun, ja - er wird sogar Schoßhund von Adolf Hitler. Nun sitzt er in der Höhle seiner bisherigen Feinde. Wird er seine Familie jemals wiedersehen?

"Sirius" ist ein Buch, das sehr zu Herzen geht. Auf der einen Seite die tragische Geschichte eines kleinen, unschuldigen Hundes, der in seiner Familie sein großes Glück gefunden hat, auf der anderen Seite die Geschichte von Familie Liliencron, die als jüdische Familie die Nazizeit nur durch Flucht überleben kann. Das Buch ist sehr schön geschrieben und vermittelt dem Leser die Zeit des Zweiten Weltkrieges auf anrührende Weise aus der Sicht des kleinen Sirius. Jedoch ist dies keineswegs kitschig! Im Gegenteil, durch diese Sichtweise wird diese Geschichte zu etwas ganz besonderem und hebt sich deutlich von den anderen Romanen aus dieser Zeit ab. Die unterschiedlichen Sorgen von Mensch (Überleben) und Hund (er hat in der Hektik der Flucht seinen gelben Ball im Garten vergessen, ober der wohl noch da ist?) sind wundervoll dargestellt. Auch die Geschehnisse aus dieser Zeit sind toll vermittelt. So kommt hier einiges zur Sprache, der Überfall in der Normandie, das Hitlerattentat - es wird alles gut vermittelt.

Eine schöne Geschichte, die dem Leser so manche Träne ins Auge treibt!