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Veröffentlicht am 12.12.2020

Auch ein Beagle hätte die Beatles gründen können!

Das Beagle-Berufe-Buch
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Welch liebliches, engagiertes Buch der Bilder über die wahrhaft bezaubernden Beagles.

Auch ein Beagle hätte die Beatles gründen können!

Vorneweg: Ich bin kategorisch gegen jede Art von Tierversuchen. ...

Welch liebliches, engagiertes Buch der Bilder über die wahrhaft bezaubernden Beagles.

Auch ein Beagle hätte die Beatles gründen können!

Vorneweg: Ich bin kategorisch gegen jede Art von Tierversuchen. Man kann heute jede Art von individuellem Gewebe anzüchten, Auge, Niere, Leber usw. Es wird gerne kolportiert, von diversen Leuten, daß man Versuche wegen Kosmetik beenden, aber die ach so wichtigen Medikamententests an Tieren aus Zwangsläufigkeit beibehalten muß. Von wegen! Ist nicht mehr nötig, wie oben erläutert!

Aber natürlich sind Mäuse, Ratten und Hunde und Affen leichter zu besorgen, da muß kein Gewebe angezüchtet werden, ist also günstiger und weniger aufwendig. Nein, es werden nur unendlich viele Leichen von Tieren produziert. Der Mensch geht nicht nur über humane Leichen! Das Leid, der Schmerz und die Angst der Tiere wird billigend in Kauf genommen. Früher dachte man sogar, Tiere könnten keinen Schmerz spüren. Na, dann trete mal einer Katze versehentlich auf den Schwanz! Wie konnte man so etwas glauben?

Ja Katzen und Kaninchen sind auch Versuchstiere. Damals wurde mit einer Meerkatze nach Marburg ein exotischer Virus eingeschleppt, einige des Labors starben. Gerechte Rache der Natur? Ich denke schon! Manche sagen, Tiere seien ja nur blöde Viecher und könnten gar nicht rational und intelligent denken, von wegen!

Die Autorin Megan McGary ist Urheberin dieses wirklich schönen rein bebilderten Buches. Sie ist sehr für die LaborBeagleHilfe engagiert und ihr und jedem, der solch einen traumatisierten Hund / en ein Zuhause und viel Liebe gibt und überhaupt jedem dieser LaborBeagleHilfe möchte ich mich meine ausdrückliche Hochachtung und Dank angedeihen lassen.

Ich selber habe zwar keinen Beagle, sondern eine aristokratische, walisische Katzendame, aber in der Nachbarschaft einen guten Freund, den lieben, schlauen und tollen Beagle Kalli. Echt tolle Hunde!

Dieser Fotoband zeigt, welch Berufe und Berufungen Beagle doch ergreifen können. Beagle in wirklich adäquaten, situativ originellen Situationen photographiert, zeigen bildgetreu den jeweiligen ergriffenen Beruf. Beispiel: Zwei Beagle auf einem Bild, einer hat den Mund geöffnet, der andere blickt hinein, Beruf: Zahnarzt! Ein anderer ist von Decken verhüllt: Verdeckter Ermittler, leuchtende Augen eines Beagles in der Dunkelheit: Geisterbahnmitarbeiter!

188 anrührende, bezaubernde Bilder, die einen in den Bann ziehen und einen, wenn man es noch nicht ist, für Beagle einnimmt und behext. Diese Charmebolzen! 🐶🐕 Immerhin 184 verschiedene Berufe. Vier Beagles hätten auch die Beatles gründen können!

Welch eine Geduld, Zeit und Herzblut, sowie Liebe und Engagement in dieses Buch geflossen ist. Alle Achtung! Eine Katze kommt auch vor und am Ende des Bandes gibt es ein Berufeverzeichnis! Sehr schön!

Bitte nachfolgende Webadresse beachten:

www.laborbeaglehilfe.de
Es kann nie genug engagierte Menschen geben!!!




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Veröffentlicht am 12.12.2020

Wibbly Wobbly Timey Wimey!

Mia und der Erbe des Highlanders
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Ein sehr realistischer Blick einer Zeitreisenden als unfreiwillig Bediensteten im Jahr 1843 - fern von Kitsch und Katsch! Sehr gut!

Falls sich jemand über den Rezensionstitel wundern sollte und das nicht ...

Ein sehr realistischer Blick einer Zeitreisenden als unfreiwillig Bediensteten im Jahr 1843 - fern von Kitsch und Katsch! Sehr gut!

Falls sich jemand über den Rezensionstitel wundern sollte und das nicht kennt;  das ist aus Dr. Who, wie jeder Whovian sofort weiß. Und ich bin eine bekennende Whovian. Deswegen habe ich mich über diese Referenz sehr gefreut. Es passt ja auch - Zeitreisen. Nur dass Mia im Gegensatz zum Doctor keine Kontrolle darüber hat. 

Sollte jetzt jemand müde gähnen und sagen, das hatten wir mit Schottland und dem Time Warp doch schon mit Diana Gabaldon, der irrt und wie gewaltig!!! Das Buch braucht sich nicht hinter der Amerikanerin zu verstecken. Es ist ein sehr eigenständiges, starkes Werk geworden.

Mia nimmt mit ihrem Freund Fred in Cosgailkirk an einem historischen Fest in Kostümen teil. Sie soll in dieser ihr nicht genehmen Rolle Emma nennen. Der McLaren Clan hatte hier ihren Stammsitz, ein schönes Schloss, das allerdings der Stadt gehört und die Verwaltung beherbergt.

In einem steinernen Hufeisen macht Fred Mia einen Heiratsantrag und sie fällt in Ohnmacht. Als sie wieder erwacht ist sie im Jahr 1843, was sie zunächst nicht glauben kann und will. Eine gewisse Hexe namens Sybilla, dass es des öfteren Zeitreisende gab und sie nun Emma sei, ausgerechnet dieser Name! Nomen est Omen! 

Sie ist eine Angehörige des "Gesundes" von Donnahew Castle und froh, dass sie diese Arbeiten beherrscht, auch wenn sie schmerzhaft die moderne Technik und Hygieneartikel vermisst. Überhaupt muss sie feststellen, wie schlecht die Frauen gestellt sind und um wieviel besser es die Männer haben. Frauen müssen nach draußen für ihr Geschäft, Männer des Schlosses haben ihre Toiletten drinnen. Frauen müssen aus Notwendigkeit heiraten, als Jungfrau.

Es gibt ungestraft Vergewaltigungen und ungewollte Schwangerschaften. Neid und Eifersucht unter den Angestellten. Heimliche, illegitime Liebe. Rigide Regeln. Es brodelt im Volk und bei anderen Clans mitsamt Aufständen.

Mia avanciert zur Gesellschafterin des jüngeren McLaren, Frederick. Sie verstehen sich so gut, bis er ihr einen Heiratsantrag macht, den sie annimmt, obwohl sie ihn nur mag, aber nicht liebt. 

Alastair William, der Laird hat TBC und wird bald sterben und Kendrick soll der neue Laird werden. Seine Verlobte ist eine arrogante russische Baroness namens Tatiana.

Sybilla erzählt Mia von ihrer eigenen tragischen Geschichte und Mia entdeckt unerwartete Talente an sich.

Politisch wird es immer brisanter, etwas Dramatisches passiert, das alles verändern kann und wird Mia jemals zu ihrem Gegenwartsfred zurückkehren?

Das Buch ist gut und verständlich geschrieben. Es ist schottisch gelungen, wie es realistisch ein schonungsloses Bild des Status der Frauen und der Politik entwirft. Außerdem wird auch nicht verschwiegen, wie primitiv die Lebensbedingungen im Vergleich zu heute waren. Kaum Hygiene, keine Antibiotika, keine Anästhetika, geschweige denn Operationen. 

Diese Zeit ist in Äonen gemessen noch nicht einmal so lange her und trotzdem scheint es wie die Steinzeit zu sein. 

Das Buch enthält sich jeglichen Kitsches, Liebesschmonzes, nostalgischer Verklärung noch sonstiger Schönfärberei. Das ist Extraklasse!

Die Protagonisten sind sympathisch und authentisch. Außerdem macht sie ihre Ambivalenz sehr lebendig, eingepflanzt in ein sehr gut beschriebenes caledonisches Setting. Mia ist eine moderne Frau, aber so herrlich intelligent und eine Meisterin der Anpassung. Es hat großen Spaß und Freude gemacht, dieses Buch zu lesen!








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Veröffentlicht am 12.12.2020

Wenn aus Speisen ein Endprodukt wird!

Zeig mal, sagt die kleine Maus, was kommt bei dir denn hinten raus?
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Witziges Buch, das spielerisch die Hinterlassenschaften diverser Tiere erklärt, auch für Erwachsene lustig und ungewöhnlich!

Eine kleine Maus muss defäkieren, oder einen Haufen machen. Nun interessiert ...

Witziges Buch, das spielerisch die Hinterlassenschaften diverser Tiere erklärt, auch für Erwachsene lustig und ungewöhnlich!

Eine kleine Maus muss defäkieren, oder einen Haufen machen. Nun interessiert es sie natürlich brennend, wie die Hinterlassenschaften anderer Tiere so aussehen und geht auf Wanderschaft. Sie trifft eine Katze, einen Hund, einen Hasen, ein Pferd und eine Kuh. Sie wundert sich, dass die Beschaffenheit jedesmal anders ist. Die diversen Tiere sind sehr hilfsbereit, die Neugier der kleinen Maus zu befriedigen.

Das Charmante am Buch: alle Texte sind gereimt im AABB-Schema. Ein Beispiel? Der erste im Buch:

Kleine Haufen macht die Maus,                                                                                         hinten kommt nicht viel heraus.                                                                                       Doch was machen denn die andern?                                                                               Die kleine Maus beginnt zu wandern.

Um den Kot des jeweiligen Tieres sehen zu können, muss auf der betreffenden Seite ein Deckel umgeklappt werden. Eine reizende und wunderbare Idee von Kerstin Schoene und Susanne Weber. Da können die ganz Kleinen schon etwas über ein anrüchiges Thema lernen🤔, was an und für sich ganz natürlich ist. 

Das ist jedenfalls kein gewöhnliches Kinderbuch, sondern etwas Außergewöhnliches, dass jeder, auch Erwachsene, mal gelesen haben sollte, allein wegen der eingängigen Poesie und den wunderschönen Illustrationen. Bitte bitte lesen!!!

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Veröffentlicht am 12.12.2020

O mein Gott! Nietzsche hat doch Recht!!!!

Subliminal. Das Experiment
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So fesselnd, dass einem die Luft wegbleibt und man dringend eine Sauerstoffflasche und Atemmaske braucht!

Spoilerwarnung: Pharmazieunternehmen testen Medikamente an Probanden unter Wasser. Sie sind darauf ...

So fesselnd, dass einem die Luft wegbleibt und man dringend eine Sauerstoffflasche und Atemmaske braucht!

Spoilerwarnung: Pharmazieunternehmen testen Medikamente an Probanden unter Wasser. Sie sind darauf beschränkt, brutale PC-Spiele zu bedienen, um ihr Aggressionspotential anzuheizen.

Natascha kehrt nach ihrem Tauchurlaub zu ihrer Redaktion nach Deutschland zurück. Sie bekommt von ihrem Chef den Auftrag eine Recherche über aggressive, straffällige Jugendliche zu machen. Ihre Nachforschung führt dazu, dass sie größeren, unglaublichen Vorgängen auf die Spur kommt. Sie kontaktiert viele Wissenschaftler und bald schon sind ihr Elemente auf der Spur, denen Leben nicht heilig ist....

Mord, Totschlag, Hetzjagden..alles, was der Thrillerfan begehrt.

Das ist mal ein Thriller, der es in sich hat. Die Aktionen von Natascha sind manchmal ganz schön atemberaubend. 

Hat der Mensch das Recht, alles zu tun, was ihm potentiell möglich ist? Und wenn er es doch tut, welche Folgen kann das zeitigen, die vielleicht nicht mehr beherrschbar sind, bis es zu spät ist?

Viel zu viele Menschen möchten die anderen Leute manipulieren. Wir brauchen keinen Gott und keinen Lucifer. Das Manipulieren besorgt der Mensch schon ganz allein. Beim Mammon hört die Moral auf. 

Eingepflanzter Chip, Medikamente und subliminale kriminelle Aktionen. Etliche Länder würden da ganz gerne mitmischen.

Die Protagonisten sind sympathisch, vor allem Natascha und Dr. Frøseth und auch authentisch. Das Buch hält den Spannungsbogen und die Wissenschaftskritik ist richtig und wichtig. Der Mensch ist nicht dazu da, um Gott zu spielen oder von mir aus Evolution, wenn man nicht an göttliche Intervention glaubt. 

Längen und Langweile kommen nicht auf. Traumwandlerisch sicher schreitet der Autor durch dieses schwierige Terrain und versteht es, den Leser zu greifen und ordentlich durchzuschütteln sowie zum Nachdenken zu bringen.


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Veröffentlicht am 12.12.2020

Traue keinem - nicht einmal dir selbst!

Stummer Wechsel
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Aus der Seele kriecht unter Umständen deiner schlimmster Feind - nimm dich in Acht vor dem Nächsten! - tolles Psychogramm!

Klappentext übernommen: 

Der Chor ist für Melissa Dreyer alles. Doch als der ...

Aus der Seele kriecht unter Umständen deiner schlimmster Feind - nimm dich in Acht vor dem Nächsten! - tolles Psychogramm!

Klappentext übernommen: 

Der Chor ist für Melissa Dreyer alles. Doch als der Chorleiter sich in die neue Altistin verliebt, gerät ihre Welt aus den Fugen: Alte Wunden reißen auf, neue kommen hinzu. Schicht um Schicht werden Verstrickungen und Verkennungen enthüllt. Wer geht unter, wer bleibt, und wer gewinnt durch die Krise?

Kennst du deinen Nächsten? Ja, denkst du? Wirklich? Schau noch einmal hin. Ist er dir im Grunde deines Herzens nicht wildfremd, auch wenn du ihn schon seit Jahrzehnten kennst? 

Sogar deine eigenen Blutsverwandten sind dir in vielerlei Nuancen fremd. Wie soll es da mit denen stehen, die nicht verwandt mit dir sind? Sie können in dich verliebt sein oder freundschaftlich verbandelt und es ernst meinen. Oder denken, es ernst zu meinen? Kann sich man da immer so sicher sein? 

Wer setzt bereits das Messer gegen dich? Hasst dich, ohne dass du das weißt? 

Traue niemanden. Oder überlege dir ganz genau, wem du vertrauen willst. Die Autorin schreibt in einer klaren, verständlichen Sprache über die feinsten zwischenmenschlichen Nuancen, geradezu zart getupft werden dort die Emotionen eigentlich ziemlich zerbrechlicher Menschen. 

Wortketten drohen den Leser unaufhaltsam tief in die Innereien der Interaktionen der Protagonisten zu ziehen und das gelingt ihr sehr gut. Musik ist ein guter Katalysator, das Schwelende, Kochende in einem jeden zum Vor- und Ausbruch zu bringen im Guten wie im Schlechten. Karin Nohr hat es meisterlich auf den Punkt gebracht!

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