Cover-Bild Tochter der Elbe
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 656
  • Ersterscheinung: 16.09.2014
  • ISBN: 9783404169849
Ricarda Jordan

Tochter der Elbe

Historischer Roman
Friedrichsdorf in der Haseldorfer Marsch, 1248: Die Zukunft der jungen Hilke als Frau eines Handwerkermeisters ist gesichert. Aber dann wird ihr Dorf durch eine Sturmflut verwüstet. Die »Allerkindleinsflut« fordert zahlreiche Leben. Hilke verliert ihre Familie und ihr Zuhause. Und so ergeht es vielen Menschen. Umso größer die Wut und der Hass der Dörfler, dass Hilke ihren Freund aus Kindertagen retten konnte. Denn Hein ist seit einem Unfall gelähmt. Ist die Flut nicht die Strafe Gottes dafür, dass in ihrer Mitte dieser unvollkommene junge Mann lebt? Hilke ist entschlossen, für ihn zu kämpfen - koste es, was es wolle ...

Bestsellerautorin Sarah Lark schreibt als Ricarda Jordan.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2017

ein tolles Buch

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1248: Hilke lebt als Tochter eines Dachdeckermeisters in der Haseldorfer Marsch. Liebevoll kümmert sie sich um ihren Freund aus Kindertagen: Hein, ehemeliger Lehrling ihres Vaters. Seit dem er als Kind ...

1248: Hilke lebt als Tochter eines Dachdeckermeisters in der Haseldorfer Marsch. Liebevoll kümmert sie sich um ihren Freund aus Kindertagen: Hein, ehemeliger Lehrling ihres Vaters. Seit dem er als Kind vom Dach gefallen ist, ist er querschnittsgelähmt und auf die Hilfe seiner Mutter, einer Hebamme, und Hilkes angewiesen. Eines Tages bricht eine Sturmflut über Friedrichsdorf herein. Hilke, die gerade mit Hein und ihrem Leiterwagengespann unterwegs war, schafft es zu überleben und auch Hein in Sicherheit zu bringen. Allerdings sind ihre Eltern und Heins Mutter umgekommen. Die Dorfbewohner, die sich retten konnten, aber viel verloren haben, neiden Hein sein Überleben und feinden das Freundespaar an. So macht sich Hilke mit Hein auf, um nach ihrem sich auf der Walz befindlichen Verlobten Jens zu suchen. Doch das ist problematisch, liegt doch König Erik von Dänemark im Krieg mit seinem Bruder Abel, Flensburg ist verwüstet...
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Wieder einmal ein historischer Roman, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Es ist sehr gut, bildhaft und flüssig geschrieben. Hilkes Schicksal, die erlebten Höhen und Tiefen und ihre Treue zu dem gelähmten Hein trotz aller Anfeindungen und Widrigkeiten haben mich völlig gefesselt. Es gibt immer wieder Wendungen und Abenteuer auf Hilkes Weg, böse und gute Menschen, schlimme Erlebnisse, aber auch das ganz große Glück. Mir war zu keiner Zeit langweilig. Ich bin richtig traurig, dass ich das Buch durch habe, wo mir die Protagonisten doch richtig ans Herz gewachsen sind.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein genialer historischer Roman

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Wieder mal eine tolle Leserunde mit der Bastei Lübbe. Dieses Mal mit Ricarda Jordan im Gepäck.

Ricarda Jordan hat einen sehr angenehmen, flüssigen Schreibstil, in den man sich ganz schnell reinliest. ...

Wieder mal eine tolle Leserunde mit der Bastei Lübbe. Dieses Mal mit Ricarda Jordan im Gepäck.

Ricarda Jordan hat einen sehr angenehmen, flüssigen Schreibstil, in den man sich ganz schnell reinliest. Man fühlt sich direkt in die Welten rein, die sie beschreibt. Hier in das 13. Jahrhundert rund um den Norden Deutschlands und Dänemark. Man bekommt ein richtiges Gefühl für diese Zeit und über den Text auch immer wieder historische Informationen.

Hauptperson ist Hilke von Friedrichsdorf. Nach der Allerkindleinsflut ist sie gezwungen mit ihrem Lahmen Freund Hein wegzugehn. Auf ihrer Reise durch den Norden Deutschlands durchleiden die beiden schwere Zeiten, haben interessante Begegnungen, verlieren Freunde an den Tod und entrinnen diesem selbst manchmal nur um haaresbreite. Doch die beiden geben die Hoffnung nie auf – und so erwartet sie auch eine besonders gute Zeit, auch wenn diese nicht von allzu langer Dauer ist.

Ricarda Jordan überrascht mit unerwarteten Wendungen, mit Spannung und Dramatik fesselt sie den Leser. Ich hätte das Buch in einem Rutsch durchlesen können.

Veröffentlicht am 06.11.2016

Hilke und Hein

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Am 28. Dezember 1248 wurden weite Teile der Westküste Schleswig-Holsteins und des Elbgebiets von einer Sturmflut verheert.
Ricarda Jordan nimmt diese unter dem Namen „Allerkindleinsflut“ bekannt gewordene ...

Am 28. Dezember 1248 wurden weite Teile der Westküste Schleswig-Holsteins und des Elbgebiets von einer Sturmflut verheert.
Ricarda Jordan nimmt diese unter dem Namen „Allerkindleinsflut“ bekannt gewordene Katastrophe zum Ausgangspunkte eines Romans, der im fiktiven Ort Friedrichsdorf an der Elbe beginnt, und schließlich bis an den Hof des dänischen Königs und ins Zentrum von Macht und Intrigen führt:

Hilke und Hein sind seit ihrer Kindheit eng befreundet – ungeachtet der Tatsache, dass Hein seit einem schweren Unfall gelähmt ist und deshalb von vielen Dorfbewohnern abschätzig behandelt wird. Nach der Flut haben die beiden nicht nur ihre Familien und ihr gesamtes Hab und Gut verloren, sondern sehen sich wegen zunehmender Anfeindungen auch gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Dies ist der Beginn einer abenteuerlichen Reise durch ein Land, welches vom Kampf des dänischen Königs Erik gegen seinen Bruder Abel in Mitleidenschaft gezogen wird.

Der Roman ist flüssig geschrieben und flott lesbar. So wird das Mittelalter zum Leben erweckt.
Die Protagonisten sind interessant, wenn auch bisweilen etwas eindimensional gezeichnet, wobei auffällt, dass viele Personen, die eher Außenseiter sind oder am Rande der Gesellschaft stehen, auftreten und sich häufig besonders auszeichnen können.
Die Handlung ist großteils spannend mit einigen unerwarteten Wendungen. Allerdings gibt es für meinen Geschmack zu viele unwahrscheinliche Zufälle und vor allem in den letzten Kapiteln wirkt manches ziemlich unrealistisch. Es entsteht der Eindruck, als hätte hier noch schnell ein „Showdown“ konstruiert werden müssen.

Positiv erwähnenswert ist aber, dass die Autorin offenbar sehr gründlich recherchiert hat, was auch das ausführliche Nachwort beweist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tochter der Elbe

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Die Autorin hat in diesem Buch Fakten mit Fiktionen gut vermischt. Man kann sich vorstellen, dass die die Geschichte genau so verlief. Es gibt ja immer historische Persönlichkeiten zu denen es wenige Informationen ...

Die Autorin hat in diesem Buch Fakten mit Fiktionen gut vermischt. Man kann sich vorstellen, dass die die Geschichte genau so verlief. Es gibt ja immer historische Persönlichkeiten zu denen es wenige Informationen gibt. Genau solche findet man in diesem Buch. Sie bekommen dann ein „neues“ Leben. Leider ist der Autorin bei ihrer Recherche ein Fehler unterlaufen. Dies sagt sie im Nachwort aber selbst und eigentlich tut es der Geschichte nicht weh. Aber schade fand ich es trotzdem. Der Schreibstil ist sehr einfach. Die Sätze sind nicht zu verschachtelt und kurz, daher lässt sich das Buch gut und schnell lesen.

1248 Friedrichsdorf in der Haseldorfer Marsch. Dort führen die Bewohner ein beschauliches Leben direkt an der Elbe. Auch Hilke lebt mit ihren Eltern, dem Lehrling Jens in dem Dorf. Jens und Hilke lieben sich. Doch Jens geht bald auf Wanderschaft verspricht Hilke aber wieder zu kommen um sie zu heiraten. Doch kaum ist Jens fort geschieht etwas Tragisches in Friedrichsdorf. Die Deiche halten eine Sturmflut nicht stand und überfluten alles. Hilke verliert alles, kann sich und ihren Freund aus Kindheitstagen aber retten. Als sie auf der Burg des Herrn Friedrich ankommen um Schutz zu suchen, schlägt Hilke und Hein purer Hass entgegen. Hein ist seit einem Unfall gelähmt und die Dörfler sind böse auf ihn. Wie konnte dieser kranke „Krüppel“ die Flut überleben, aber ihre gesunden armen Angehörigen nicht? Hilke ist fest entschlossen für Hein und sich zu kämpfen. Also begibt sie sich auf die Suche nach Jens. Doch diese Unterfangen gestaltet sich schwieriger als gedacht. Denn nicht lange nach ihrer Flucht von der Burg geraten sie in die Kriegswirren des Dänenkönigs Erik und seines Bruders Adam. Wie sollen Hilke und Hein nur ihr Leben bestreiten, als Frau und gelähmter? Doch die beiden kämpfen sich mit allen Mitteln durch das Leben und schließen auch wichtige Freundschaften.

Alles in allem hat mir die Geschichte ganz gut gefallen auch wenn sie nicht sehr überragend war. Sie war kurzweilig, aber auch etwas zu vorrausschauend. Es gab zwar immer mal Wendungen die einen Überrascht haben, aber das war eher selten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelebte Geschichte voller sympathischer Charaktere

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Die Allerkindleinsflut, die tatsächlich im Jahr 1284 in der Haseldorfer Marsch passiert ist und viele Opfer gefordert hat, ist in diesem Roman der Stein des Anstoßes, der alles ins Rollen bringt - der ...

Die Allerkindleinsflut, die tatsächlich im Jahr 1284 in der Haseldorfer Marsch passiert ist und viele Opfer gefordert hat, ist in diesem Roman der Stein des Anstoßes, der alles ins Rollen bringt - der die Protagonisten zwingt, ihr gewohntes Leben hinter sich zu lassen und in einer unsicheren Zeit durch eine kriegsgebeutelte Welt zu ziehen. Dabei verwebt die Autorin geschickt historisch verbürgte Fakten und Personen mit einer fantasievoll erfundenen Geschichte, und die Mischung wirkt keineswegs verstaubt und veraltet, sondern originell und mitreißend.

Und das liegt vor allem an den Charakteren, die glaubhaft und vielschichtig geschildert werden, so dass man über die Jahrhunderte hinweg mit ihnen mitfühlen kann. Im Zentrum der Geschichte steht Hilke, ein einfaches Mädchen, dass nichts Großes vom Leben erwartet hat, aber in der Zeit nach der Katastrophe ihren Mut und ihren Lebenshunger entdeckt. Mit ihrem loyalen Kindheitsfreund Hein, der als kleiner Junge vom Dach gefallen ist und seitdem gelähmt ist, fährt sie auf der Suche nach ihrem Verlobten Jens mit ihrem kleinen Pferdewagen mitten hinein in den damals tobenden Bruderkrieg.

Und den beiden steht eine Reise bevor, bei der sie Verlust und Verrat, Krankheit und Tod, aber auch Freundschaft und Liebe kennenlernen werden. Viele neue Freunde kreuzen ihren Weg, aber auch Neider und heimtückische Feinde. Sie erleben unglaubliche Höhen und Tiefen. Mal leben sie luxuriös wie Adlige, mal hausen sie als Bettler auf der Straße... Als Leser lernt man die volle Bandbreite des damaligen Lebens kennen.

Viele der Nebencharaktere habe ich sehr ins Herz geschlossen, wie die trotzig entschlossene junge Adlige Adelheid, die nicht vorhat, sich den Zwängen ihrer Zeit zu beugen, oder den jungen Ritter Tore, der es nicht übers Herz bringt, jemanden zu verletzen oder gar zu töten, und deswegen verlacht wird. König Erik lernt man von seiner menschlichen Seite kennen, als guten, ehrlichen Mann, der aber auch schwach und gutgläubig ist.

Gerade die weiblichen Charaktere sind nach den Maßstäben der Zeit geradezu skandalös entschlossen, ihr Leben selber in die Hand zu nehmen, und gerade das machte sie für mich interessant und lesenswert - obwohl ich mich schon manchmal fragte, ob sie sich in Wirklichkeit nicht um Kopf und Kragen geredet und gehandelt hätten... Sehr gut fand ich, dass auch Themen wie der Umgang mit Behinderung und Homosexualität ganz nebenher angesprochen werden.

Hilkes und Heins Reise hat mich sehr gut unterhalten, und ich fand es meist sehr spannend, mit ihnen mitzufiebern und mich zu fragen, wie sie wohl diese oder jene Schwierigkeit meistern würden. Für meinen Geschmack gab es dabei nur ein paar zu viele glückliche Zufälle - allzu oft wird ein Hindernis nicht durch Mut oder Einfallsreichtum überwunden, sondern nur durch besagte Zufälle, und das hat für mich ein wenig von der Spannung herausgenommen. Besonders im letzten Viertel des Buches ist mir das manchmal unangenehm aufgefallen!

Überhaupt war dieses letzte Viertel in meinen Augen der schwächelnde Abschluss eines großartigen Buches. Ein paar Ereignisse darin erschienen mir wenig glaubwürdig, und sie brachten noch einmal Drama in die Geschichte, dass meiner Meinung nach nicht nötig gewesen wäre. Im Laufe der Handlung ist so viel passiert, da hätte am Schluss nicht noch einmal nachgelegt werden müssen! Manche Handlungsstränge wurden auf den letzten Seiten dann noch schnell mit einem gefälligen Ende abgeschlossen, das kam mir einfach ein wenig zu glatt und plötzlich vor. Aber unterm Strich ist es immer noch ein Buch, das ich bedenkenlos weiterempfehlen würde.

Der Schreibstil liest sich wunderbar und schafft es, weder zu modern noch zu altmodisch zu wirken; das ist bei historischen Büchern für mich immer sehr wichtig. Zu modern, dann passt es nicht mehr glaubhaft zur Zeit, in der das Buch spielt- zu altertümlich, dann liest es sich für den modernen Leser nicht mehr flüssig. Die Autorin geizt nicht mit bildreichen Beschreibungen, die einem helfen, die damalige Welt vor sich zu sehen, man erfährt viel über die Lebensumstände der Menschen, das Leben an Minnehöfen, die Kriegsführung um 13. Jahrhundert... Und dabei liest sich das Buch nie wie ein trockenes Geschichtsbuch, denn im Zentrum stehen immer die lebendigen, bunten Charakter, die mir so echt erschienen.

Es gibt ein paar Liebesgeschichten in "Tochter der Elbe", obwohl damals Hochzeiten ja nicht unbedingt eine Frage der Liebe waren, sondern eher eine Frage der Vernunft - Hochzeiten brachten neues Land oder politische Macht, besiegelten Bündnisse oder befriedeten alte Fehden, schweißten Familien zusammen... Und dennoch gewinnt man hier einen Eindruck davon, wie die Menschen möglicherweise doch einen Weg gefunden haben könnten, die romantische Liebe zu leben, wenn auch nicht immer offen. Gerade Hilke erschien mir dabei jedoch ein wenig wankelmütig, und das Ende hat mich im romantischen Sinne nicht völlig überzeugt.... Aber das werden viele Leser sicher ganz anders sehen! Ich habe das Buch in einer Leserunde gelesen, und da fanden viele das Ende in dieser Hinsicht perfekt.

Fazit:
Ein Roman voller gelebter Geschichte: die Reise zweier junger Menschen, die im 13. Jahrhundert nach einer Katastrophe notgedrungen in die Welt hinausziehen und dabei den Krieg miterleben, den König selbst kennenlernen und mal in unerhörtem Luxus leben, mal im Schmutz der Gosse landen... Die Autorin hat tausend Einfälle, die die Geschichte zu einem bunten Lesevergnügen machen, das trotz eines etwas schwächelnden Endes auf jeden Fall lohnenswert ist.