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Veröffentlicht am 12.12.2020

Wo Kodiak drauf steht ist ein düsterer Winkelmann drin

Amissa. Die Verlorenen
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In einer dunklen regnerischen Nacht werden die beiden Privatermittler Rica und Jan Kantzius Zeugen eines Vorfalls, dass die beiden fortan nicht mehr loslassen wird. Ein junges Mädchen rennt panisch auf ...

In einer dunklen regnerischen Nacht werden die beiden Privatermittler Rica und Jan Kantzius Zeugen eines Vorfalls, dass die beiden fortan nicht mehr loslassen wird. Ein junges Mädchen rennt panisch auf die Autobahn und wird überfahren. Im Sterben raunt das Mädchen Jan ein paar Worte zu und gibt ihm einen Zettel. Das Mädchen wurde offenbar entführt und die Spur führt ausgerechnet zu der Hilfsorganisation „Amissa“, die weltweit nach verschwundenen Personen sucht, für die Rica arbeitet.

Frank Kodiak ist das offene Pseudonym von Andreas Winkelmann. Da ich schon einige Bücher des Autors gelesen habe, war ich gespannt auf diese neue Reihe, denn „Frank Kodiak“ soll düsterer und gemeiner sein als Andreas Winkelmann. (An dieser Stelle googelt doch einmal nach dem super geschnittenen Video in dem Andreas Winkelmann ein Gespräch mit Frank Kodiak führt.)

Spannung war von der ersten Seite an da und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, da ich die beiden Privatermittler unbedingt näher kennen lernen wollte. Denn es zeigt sich, dass beide auch eine Vergangenheit haben, die sich auf ihr jetziges Verhalten auswirkt. Die inneren Dämonen sind die Gründe für ihre Arbeit als Privatermittler. Sie sind dadurch mitfühlender und sehen in ihren Fällen nicht nur einen Job, sondern auch das menschliche Schicksal dahinter. Dass es dadurch auch Reibereien mit der zuständigen Polizei gibt, ist ja schon nahezu klassisch und vorprogrammiert.

Das Duo teilt sich übrigens die anfallende Arbeit geschickt auf: Rica ist IT technisch der Kopf des Ganzen und Jan als Exbulle mit Muskeln eher der ausführende Part. Jan hat jedoch unter all den Muskelbergen ein weiches Herz für seine Frau und den gemeinsamen Hund Ragna. Beide ergänzen sich ohne Worte, obwohl ihre Dialoge stimmig sein können und einen echten Schlagabtausch bieten.

An dieser Stelle wird es allerdings schwer, Einblicke in die Handlung zu geben, ohne Zuviel zu verraten, aber es zeigt sich, dass das System überlastet ist und sich Verbrecher, mit einem fiesen ausgetüftelten Plan, die Lücken zu Nutze machen, um an junge Mädchen heranzukommen.

Mein Fazit: „Amissa“ ist ein sehr spannendes Buch mit einem neuen Ermittlerduo, von dem ich gern mehr lesen möchte und es erhält daher von mir volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 12.12.2020

Tsokos holt nicht ab, nein, er reißt mit

Abgefackelt
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Paul Herzfeld ist immer noch dabei, die Geschehnisse aus Band 1 „Abgeschlagen“ zu verarbeiten. Er wird daher vorübergehend von seinem Chef als Vertretung für den kürzlich verstorbenen Rechtsmediziner von ...

Paul Herzfeld ist immer noch dabei, die Geschehnisse aus Band 1 „Abgeschlagen“ zu verarbeiten. Er wird daher vorübergehend von seinem Chef als Vertretung für den kürzlich verstorbenen Rechtsmediziner von Kiel nach Itzehoe versetzt.

Doch Herzfeld stößt auf eine verschworene Gemeinschaft und einige Ungereimtheiten. Auch starb der Rechtsmediziner vor Ort keines natürlichen Todes, sondern ging ausgerechnet mit dem Klinikarchiv in Flammen auf. Je weiter er nachforscht, desto unbeliebter macht er sich in seinem Umfeld. Bald erkennt er, das Leben vieler steht auf dem Spiel und bei seinen Recherchen riskiert er schließlich sein eigenes, denn eine Killerin mit dem Hang zum Feuer hat seine Schnüffeleien entdeckt….

Der Schreibstil von Michael Tsokos entspricht seinen eigenen Erwartungen (vgl. Nachwort): er holt den Leser ab und nimmt ihn mit. Hierbei wird er mit Situationen konfrontiert in die er niemals geraten möchte. Ja, in solche Situationen, in denen ich mich mit Wasserleichen und Verletzungen an der Hutkrempenlinie beschäftigen muss, möchte ich niemals geraten. Aber, Michale Tsokos verpackt das Ganze so spannend! Er holt nicht ab, nein, er reißt mit! Nicht nur den Leser, sondern auch seinen armen Protagonisten, der da in einer eingeschworenen Gemeinschaft auf dem Land in eine Verschwörung hineinstolpert.

Obwohl er noch ordentlich gezeichnet ist, reißt er sich zusammen und versucht, den Toten durch Aufklärung Gehör zu verschaffen. Er lebt für seinen Job, obwohl er dadurch erneut Probleme bekommt, Privatleben vom beruflichen Alltag zu trennen. Ein sehr menschliches Verhalten, das ich sehr sympathisch fand und den Rechtsmediziner auf kein „Superheldenpodest“ hebt.

Er eckt an und gerät auch selbst mitten hinein. Welche Geheimnisse verbirgt Itzehoe? Und was ist mit Volker Schneider? Daher vergebe ich volle Punktzahl und mein Tipp: unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 28.11.2020

Nichts für schwache Nerven

Abgeschlagen
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Rechtsmediziner Paul Herzfeld hat einen echt harten Tag hinter sich, denn sein karriereorientierter Vorgesetzter Prof. Schneider hat ihn unverhältnismäßig bei einer Autopsie vor anderen Teilnehmern zusammengestaucht. ...

Rechtsmediziner Paul Herzfeld hat einen echt harten Tag hinter sich, denn sein karriereorientierter Vorgesetzter Prof. Schneider hat ihn unverhältnismäßig bei einer Autopsie vor anderen Teilnehmern zusammengestaucht. Eine unangenehme Person, die ihn wohl leider noch einige Berufsjahre begleiten wird. Als mehrere Tote zerstückelt auf den Obduktionstisch kommen, setzt sich Professor Schneider medienwirksam in Szene und legt sich bei der Tatwaffe schnell auf eine Machete fest.

Als der Hausmeister des Instituts Paul Herzfeld beiseite nimmt und ihm erklärt, die Tatwaffe sei nicht unbekannt, überschlagen sich die Ereignisse …

Ich habe dieses Buch bereits vor Beginn des Lock Downs angefangen zu lesen, da ich damals den guten Vorsatz hatte, gleich im Anschluss Band 2 „Abgefackelt“ zu lesen, der gerade frisch erschienen war. Doch der Schreibstil von Michael Tsokos war damals aufgrund der angespannten Situation nichts für mein schwaches Nervenkostüm, so dass ich das Buch tatsächlich beiseitegelegt habe. Nun etliche Liebesromane später, nahm ich es zur Hand und las es an zwei Abenden mit Nachtschicht durch. Aufgrund der eigenen Tätigkeit des Autors als Rechtsmediziners ist der Alltag des Protagonisten Paul Herzfeld sehr bildlich und anekdotenreich geschildert. Wem also Schnittwunden im Unterhautfettgewebe, Insektenfraßdefekte oder autoerotische Spiele im Zusammenhang mit Todesfällen zu viel sind, der sollte passen. Ich fand es nach Wiedererlangen der richtigen Lesestimmung hochinteressant und fesselnd.

Der arme Paul Herzfeld wird ordentlich gescheucht und sein Gegenspieler befindet sich auf demselben Wissensstand. Es zeigt sich, dass ein alter Hausmeister mit einem Elefantengedächnis besser ist, als ein digitales Archiv und die Geschichten hinter den Nummern häufig mehr beinhalten.

Besonders gelungen fand ich auch die Begegnung mit dem schrulligen Toxikologen. So einen Spezialisten mit eigenartigen Ansichten braucht meines Erachtens jeder Thriller/Krimi.

Wem Paul Herzfeld bekannt vorkommt: Das Buch spielt ca. 10 Jahre vor „Abgeschnitten“, dass Michael Tsokos zusammen mit Sebastian Fitzek geschrieben hat. Ich vergebe aufgrund dieses spannenden Thrillers mit professionellen Einblick in die Rechtsmedizin volle Punktzahl, da meine Einstiegsschwierigkeiten lediglich mit meiner persönlichen Lesestimmung zusammenhingen. Während ich diese Rezension verfasse, befinde ich mich übrigens lesetechnisch bereits im Folgeband.

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Veröffentlicht am 26.11.2020

Sport Romance vom Feinsten

The Brooklyn Years - Was von uns bleibt
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Leo Trevi hat es endlich geschafft. Er wird Spieler der NHL Mannschaft Brooklyn Bruisers. Doch bereits an seinem ersten Tag geht einiges schief: Die Pressesprecherin ist niemand anderes, als seine einstige ...

Leo Trevi hat es endlich geschafft. Er wird Spieler der NHL Mannschaft Brooklyn Bruisers. Doch bereits an seinem ersten Tag geht einiges schief: Die Pressesprecherin ist niemand anderes, als seine einstige große Liebe Georgia und der Coach ist ihr Vater. Da zu bestehen, wird mehr als schwer….

Sarina Bowen gehört für mich seit Jahren zum festen Bestandteil meiner Reihe an Lieblingsautoren. Warum? Ihr Schreibstil ist locker und leicht zu lesen und die Dialoge sind abwechslungsreich und vielfältig, obwohl häufig auch ernste Themen angesprochen werden.

In diesem Buch ACHTUNG SPOILER/TRIGGER geht es um das Thema einer zurückliegenden Vergewaltigung. Keine Angst, es wird nichts beschrieben. Hier geht es vielmehr um das Leben danach: die Gefühle und das Miteinander. Es zeigt sich nämlich recht schnell, dass die einstige große Liebe von Georgia und Leo damals nur durch den Kummer und den Schmerz überlagert wurde. Sie ist immer noch da und die Pressesprecherin muss sich bei allen beruflichen Konfrontationen wie zum Beispiel einem sexy Fotoshooting ordentlich zusammenreißen, um ihre Professionalität zu wahren; schließlich steht für sie ein herausragender Job auf dem Spiel. (Es ist ja auch schon schlimm genug, wenn der eigene Vater mit von der Partie ist und einen ständig „Prinzessin“ nennt.)

Durch eine Vielzahl an interessanter Nebenprotagonisten wie zum Beispiel die jeweiligen Mitbewohner der beiden, dem Besitzer des Teams und dem Captain der Mannschaft beginnt Reihe die Brooklyn Years äußerst vielversprechend. Die Reihe ist „erwachsener“ als die Ivy Years Reihe, knüpft aber an diese an. Immerhin ist Leo selbst auf dem Harkness College gewesen und sein Bruder ist DJ aus Band Nummer 5 „Bis wir uns finden“. In all dem begeisterten Trubel um die toll geschilderten Eishockeyspiele findet man auch den ein oder anderen Bekannten. Ich liebe diese Art von sport romance! Sie erinnert mich ein bisschen an die Reihe von Rachel Gibson um die Eishockeymannschaft Seattle Chinooks.

Leo, Georgia und auch ihr Vater müssen mit vielen Teigtaschen, Nagellack- und Trainingsessions, Yoga, Schweiß, Blut und Eis lernen, die Vergangenheit aufzuarbeiten und das Wichtigste wieder in ihr Leben zu lassen: die Liebe! Zum Seufzen schön und definitiv 5 von 5 Punkten wert. Ich bin gespannt, wie es mit den Brooklyn Bruisers weitergeht.

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Veröffentlicht am 24.11.2020

Eine aktionreiche Handlung mit historischen Fakten um Scharfrichter in unserer Zeit

Die Meisterin: Der Beginn
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Geneve Cornelius ist Heilpraktikerin in Leipzig. Scheinbar. Denn seit Jahrhunderten gilt sie als Heilerin für Verletzungen aller Art. Egal, ob beim Menschen oder bei Gestaltenwandlern, Vampiren und anderen ...

Geneve Cornelius ist Heilpraktikerin in Leipzig. Scheinbar. Denn seit Jahrhunderten gilt sie als Heilerin für Verletzungen aller Art. Egal, ob beim Menschen oder bei Gestaltenwandlern, Vampiren und anderen Geschöpfen. Wichtig war ihr jedoch stets, die Neutralität zu wahren. Sie gehört einer Henkersfamilie an, deren Aufgabe es war, Geständnisse zu entlocken und Urteile zu vollziehen. Doch die Zeiten sind vorbei…oder doch nicht? In Leipzig ändern sich die Machtgefüge und als ihr Bruder ermordet wird, wird sie gezwungen, mit Alessandro Bugatti zusammen zu arbeiten. Dieser gehört ebenfalls einer Scharfrichterdynastie an, die seit Jahrhunderten mit ihrer Familie verfeindet ist.

Markus Heitz schafft es, die historischen Fakten um Scharfrichter in eine aktionreiche Handlung einzubetten. Etwas Hilfe bekommt er dabei von einer ungewöhnlichen Erzählerin, die den Leser geschickt zwischen den Geschehnissen hin und her führt und dabei die Fakten des Berufsstandes erläutert.

Geneve ist eine sympathische Protagonistin, die durch ihr gutes Herz und ihre anfängliche Neutralität besticht. Doch irgendwann ist Zuviel des Guten und sie muss sich auf neue Wege und Möglichkeiten besinnen. Alessandro als Polizist des Vatikans mit ähnlichen Wurzeln (allerdings mit nicht ganz so tiefreichendem Wissen) ist ihr dabei eine große Hilfe und man vermutet, dass da trotz der vorrangigen aktionreichen Handlung vielleicht mehr als Sympathie füreinander entstehen könnte.

Die unheimlichen Vorfälle rufen Gut und Böse auf den Plan und so muss mit allen Mitteln gekämpft werden….Da die Handlung erneut in Leipzig spielt, werden am Rande einige Protagonisten erwähnt, die bereits im Heitzschen Bücherkosmos erwähnt wurden. Ein Vorwissen ist jedoch nicht erforderlich, so dass ich guten Gewissens das Buch mit voller Punktzahl empfehlen kann: Lesen und Genießen!

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