Kling hat seine Leser mit diesem Abschluss der Trilogie nicht enttäuscht. Es kommt zum spannenden Showdown mit dem Antagonisten, der ethischen Schlacht zwischen Kängurus und Pinguinen. Dabei wird jedoch ...
Kling hat seine Leser mit diesem Abschluss der Trilogie nicht enttäuscht. Es kommt zum spannenden Showdown mit dem Antagonisten, der ethischen Schlacht zwischen Kängurus und Pinguinen. Dabei wird jedoch die direkte Konfrontation vermieden, geschickt baut der Autor die Handlung zielführend auf, sodass auch das Ende trotz einer gewissen Offenheit befriedigend wirkt. Im Laufe der Geschichte lässt Kling dabei keine stilistischen Mittel aus, wodurch ein abwechslungsreiches Leseerlebnis garantiert ist.
Der beliebte Kleinkünstler scheint auch in diesem finalen Teil nicht an Schärfe und Fingerspitzengefühl verloren zu haben. Das Känguru ist noch genauso verrückt aber auch genial und einfallsreich, wodurch es große Sympathie erlangt. Dadurch verzeiht man ihm auch den ein oder anderen gemeinen Seitenhieb gegen den Ich-Erzähler Marc-Uwe. Dieser ergänzt durch seine gelungene Mischung aus resignierter Passivität und ironischen Einschüben das ungewöhnliche Duo ideal.
Es bleibt zu hoffen, dass Kling in naher Zukunft wieder etwas Geld braucht und deshalb über weitere Abenteuer mit dem Beuteltier nachdenkt. Zu gerne würde ich lesen, wie der süße Familienzuwachs sich entwickelt.
Insgesamt überzeugt das Buch mit feinsinnigen Humor, der klassische Satire mit der wohl einzigartigen fiktiven Freundschaft zu einem Schnaps-Pralinen essenden, kommunistischen Känguru kombiniert und somit jenseits typischer Genre-Grenzen unterhält. Dabei sind die system- und gesellschaftskritischen Kurztexte, trotz zahlreicher Wortspiele und Überzeichnungen oft allzu wahr!