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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2021

Suche nach der Wahrheit

Zwei fremde Leben
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Die Geschichte beginnt 1973 in Dresden mit einer Frau, die nicht glaubt, dass ihr Kind bei der Geburt gestorben sei, und einem Polizisten, der in der Sache privat ermittelt. Erst Jahre nach der Wende erfahren ...

Die Geschichte beginnt 1973 in Dresden mit einer Frau, die nicht glaubt, dass ihr Kind bei der Geburt gestorben sei, und einem Polizisten, der in der Sache privat ermittelt. Erst Jahre nach der Wende erfahren die Beteiligten, was damals wirklich geschah.
Die Umstände werden authentisch mit den typischen Details gespickt, die die DDR ausmachten. Schon alleine das Besorgen eines Kinderwagens wird abenteuerlich geschildert. Dieser Alltag wird durchdrungen von den ungewollten Aktivitäten einiger Bürger, von freier Meinungsäußerung bis hin zu Fluchtversuchen, die von den Behörden unterbunden werden mussten.
Seinen anfänglichen Reiz durch die historische Einbettung verlor der Roman, als es über Jahrzehnte ihres Lebens weiter hauptsächlich um die Zweifel der Hauptfigur an den Menschen und der Gesellschaft geht. Etwas zu viel Melodrama für meinen Geschmack!

Veröffentlicht am 08.01.2021

60 Jahre später

Die Chroniken von Elexandale
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Sechzig Jahre nach den Ereignissen der ersten Geschichte aus Elexandale kehrt das Böse zurück, und die sieben Gefährten versammeln sich erneut, um ihre Welt zu retten.
Es ist wichtig zu betonen, dass wir ...

Sechzig Jahre nach den Ereignissen der ersten Geschichte aus Elexandale kehrt das Böse zurück, und die sieben Gefährten versammeln sich erneut, um ihre Welt zu retten.
Es ist wichtig zu betonen, dass wir es nicht mit einer Truppe greiser Helden zu tun haben, „denn wer durch Welten und Zeiten reist, altert nur, wenn er sich in seiner eigenen Welt aufhält. Die Sieben sind keinen Tag älter als damals, als sie Elexandale verlassen haben.“ Auf der Suche nach neuen Verbündeten ziehen sie in sieben Gruppen durch das Land, und so begegnen wir in diesem Teil zusätzlich zu den zuvor eingeführten Arten zahlreichen neuen Kreaturen, wie Zentauren, Drachen und Zwergen.
Das wirkt mitunter etwas überfrachtet, war es doch vorher schon schwierig, den Überblick über die besonderen Fähigkeiten der Figuren zu behalten, bringt aber auch frischen Wind in die ansonsten solide Fantasy-Handlung. Über die geringfügigen sprachlichen Mängel sehe ich bei diesem selbstverlegten Buch hinweg. Ich habe es gern gelesen.

Veröffentlicht am 27.12.2020

Rebellische Heldin

Annette, ein Heldinnenepos
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“Annette, ein Heldinnenepos” erzählt das Leben von Anne Beaumanoir, einer Frau, die in der französischen Résistance und der algerischen Unabhängigkeitsbewegung aktiv war.
In der Hörversion fällt es kaum ...

“Annette, ein Heldinnenepos” erzählt das Leben von Anne Beaumanoir, einer Frau, die in der französischen Résistance und der algerischen Unabhängigkeitsbewegung aktiv war.
In der Hörversion fällt es kaum auf, dass die Biografie der Rebellin in Form eines Epos geschrieben ist. Lediglich sprachliche Eigenheiten, wie das ständige Weglassen des unbestimmten Artikels, strapazieren die Ohren. Auch kommt der Erzählton recht flapsig daher, will uns modernen Hörer belehren, dass wir bestimmte Ausdrücke der Zeit entsprechend interpretieren.
Auch wenn nicht immer klar wurde, warum Anne kämpfte (in einige Situationen schien sie versehentlich hineingerutscht zu sein), wird ihr als starker Person ein Denkmal gesetzt. Aus diesem Grund hat das Buch seine Berechtigung, auch wenn es nicht hundertprozentig meinen Geschmack getroffen hat.

Veröffentlicht am 20.12.2020

Vegetarische Experimente

Veggie kann auch anders
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„Veggie kann auch anders“ ist ein Kochbuch mit ausgefallenen vegetarischen Rezepten. Das Andersartige wird durch ungewöhnliche Kombinationen (wie Graupensalat mit Rote-Beete-Soße, Kirschen und Dill) oder ...

„Veggie kann auch anders“ ist ein Kochbuch mit ausgefallenen vegetarischen Rezepten. Das Andersartige wird durch ungewöhnliche Kombinationen (wie Graupensalat mit Rote-Beete-Soße, Kirschen und Dill) oder Würzungen (wie Misopaste oder Sumach) erreicht.
Neben den Rezepten widmen sich Informationsseiten dem Erzeugen unterschiedlicher Geschmäcker. Die Anleitungen sind gut verständlich, und für jedes Rezept gibt es ein anschauliches Foto.
Vielleicht bin ich nicht experimentierfreudig genug; leider haben mich nicht viele Gerichte angesprochen, die ich gerne ausprobieren möchte. Das Konzept gefällt mir, aber der Titel ist durchaus ernstzunehmen.

Veröffentlicht am 13.12.2020

Kochen gegen Einsamkeit

Bergsalz
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Ein paar Frauen in einem Dorf im Allgäu entfliehen der Einsamkeit, indem sie zusammen kochen. Neben dem positiven Effekt für sich selbst, bringen sie Schwung ins Dorfleben und das dort angesiedelte Flüchtlingsheim.
Der ...

Ein paar Frauen in einem Dorf im Allgäu entfliehen der Einsamkeit, indem sie zusammen kochen. Neben dem positiven Effekt für sich selbst, bringen sie Schwung ins Dorfleben und das dort angesiedelte Flüchtlingsheim.
Der Roman hat einen großartigen Anfang, der uns die Gedanken der einzelnen Protagonistinnen näherbringt, die sie daran hindern, mit den Nachbarinnen in Kontakt zu treten. Doch dann kommt ein Stein ins Rollen, und plötzlich versammeln sie sich in den Küchen der anderen.
Ich habe mir gewünscht, mehr darüber zu lesen, wie sie interagieren, fremde Gerichte ausprobieren, ihre Bewegung selbst empfinden. Doch leider verliert sich dieser rote Faden schnell in der Schilderung weiterer Einzelschicksale.
Das Buch kreist um die Themen Alterseinsamkeit und Frauenpower und ist lesenswert, auch wenn es durch den Fokusverlust von mir eine Abwertung erhält.