Meine Meinung: Es ist schwer ein Buch zu besprechen, das man eigentlich gar nicht besprechen will, weil es viel zu emotional ist. Dennoch muss ich den Versuch starten. Die Geschichte von Yara und Noel ist, wie der Klappentext schon erahnen lässt, kein spannungsgeladenes Abenteuer sondern eine sehr ruhige Geschichte, bei der jedoch auch sehr viel passiert. Yara und Noel sind beide Charaktere, die schon sehr viel durchmachen mussten. Doch sie finden beide Zuflucht bei Phil, der Noels Opa ist und im Altenheim lebt. Phil ist sehr krank und als er stirbt, bricht für Yara und Noel nicht nur eine Welt zusammen, Phil hat den beiden eine Liste vermacht, auf der seine Lebenswünsche erfasst sind. Diese Liste sollen Yara und Noel abarbeiten. Das Problem ist nur, dass sich beide nicht leiden können.
Ava beschreibt diese Erfüllung der einzelnen Punkte und die damit zusammenhängende Reise um die halbe Welt sehr schön und emotional. Ich habe dieses Buch innerhalb eines Tages durchgelesen und hatte mehrmals Tränen in den Augen. Tränen der Rührung und Tränen der Trauer gleichermaßen. Obwohl für unser Verständnis von „spannenden Büchern“ nicht viel passiert, passiert doch eine ganze Menge, denn durch diese Reise lernen Yara und Noel sich selbst zu akzeptieren und beginnen damit, ihre Geschichten aufzuarbeiten. Das fesselte mich enorm an das Buch und man wollte wissen, ob es den beiden auch gelingt, den letzten Punkt auf Phils Liste abzuarbeiten: Leben!
Was unglaublich zu meiner Liebe zum Buch beigetragen hat, das war meine Liebe zu den Protagonisten. Sie sind so unterschiedlich aber haben eines gemeinsam: ein großes Herz. Auch, wenn das oft erst etwas später auftaucht. Noel ist unfassbar dickköpfig und lässt so schnell keinen an sich ran und Yara ist eine warme und liebenswürdige Person, in der ich mehr als einmal Ava wiedergefunden habe. Beide haben mich fasziniert und durch den Schreibstil, hatte ich das Gefühl, wirklich in sie hinein blicken zu können, was für die Geschichte auch dringend nötig war.
Avas Buch ist etwas ganz besonderes für mich. Es ist mein neues Wohlfühlbuch und mein Gute-Laune-Schenker. Selten ist ein Buch einfach nur so schön und positiv und trotz all der Traurigkeit schließt man es mit einem Lächeln. Rückblickend waren Geschichten wie diese immer die tollsten Geschichten überhaupt und davon gibt es heute leider viel zu wenige. Danke, Ava.
Fazit: Dieses Buch ist nicht nur eine nette Geschichte, die mit ihrem Emotionen für viele Tränen sorgt, dieses Buch erzählt in wenigen Worten die beeindruckende und Mut machende Geschichte zweier junger Menschen, die wieder zu sich selbst finden. Ava Reed überzeugt mit einer unglaublichen Tiefe und lässt wortgewaltige Botschaften mitschwingen. Vor allen Dingen aber ist Wir fliegen, wenn wir fallen eine Liebeserklärung an das Leben, die in keinem Bücherregal fehlen soll.