Die Triple-Krise: Artensterben, Klimawandel, Pandemien
Warum wir dringend handeln müssen
Die Welt hat nicht nur ein Corona-Problem. Die Gefahren durch Artensterben und Klimawandel sind nach wie vor mindestens ebenso groß - und haben die gleichen Ursachen. Der renommierte Umweltforscher und Agrarökologe Josef Settele analysiert die Gründe und Folgen dieser dreifachen Krise. Er erläutert sie vor allem anhand der Insekten, deren Gefährdung beispielhaft für die der gesamten Artenvielfalt steht. Die Auslöser - eine unkontrollierte Ausbeutung der Natur, immer intensivere Landnutzung und wachsende Verstädterung, sowie ungebremste Abholzungen – sind zugleich wesentliche Ursachen für den Ausbruch von Pandemien. Der Klimawandel verstärkt diese Entwicklung und seine Auswirkungen nochmal dramatisch, die drei Komponenten der Triple-Krise befeuern sich gegenseitig. Setteles Ansatz für Wege aus der Krise ist ein umfassender, von der lokalen bis zur globalen Ebene. Ein Weiter-wie-bisher ist für ihn keine Option, sein dringender Aufruf: Nur wenn wir die Natur gemeinsam schützen, schützen wir uns auch selbst! .
Josef Settele weiß wovon er schreibt und genau diese Vielfalt an Wissen ist auf jeder Seite des Buches zu spüren.
Gerade, weil er sich so gut mit der Thematik auskennt, finde ich es super, dass er die ...
Josef Settele weiß wovon er schreibt und genau diese Vielfalt an Wissen ist auf jeder Seite des Buches zu spüren.
Gerade, weil er sich so gut mit der Thematik auskennt, finde ich es super, dass er die Zusammenhänge einfach verständlich erklärt und es so für mich sehr greifbar wurde.
Sein Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, weil er es bereits auf den ersten Seiten schafft mich in den Bann zu ziehen, in dem er zeigt was potentiell möglich sein könnte. Genau dadurch öffnet er die Augen und zeigt eindrucksvoll, warum es Zeit wird zu handeln. Auch ist mir durch das Lesen deutlich geworden, wie die verschiedenen Krisen konkret zusammenhängen, was ich sehr erstaunlich fand.
Und genau das ist gleichzeitig mein kleiner Kritikpunkt, da ich mir hier teilweise konkrete Handlungsmöglichkeiten gewünscht hätte, die jeder von uns gleich in die Tat umzusetzen kann. Auch wenn Beispiele genannt sind, hat mir dieser Punkt hin und wieder gefehlt.
Das Buch hat mir gezeigt, was passieren kann und dass wir nicht länger warten dürfen, wenn wir auch in Zukunft eine lebenswerte Welt haben wollen.
Mich hat das Buch überzeugt und deshalb erhält es 4,5 von 5 Sternen.
Ich frage mich wirklich, ob der Homo Sapiens nicht ein Irrläufer der Evolution ist. Der große Teil der Menschheit ist leider gleichgültig!
Die Corona Pandemie hätte solch ein schöner Warnschuß sein können ...
Ich frage mich wirklich, ob der Homo Sapiens nicht ein Irrläufer der Evolution ist. Der große Teil der Menschheit ist leider gleichgültig!
Die Corona Pandemie hätte solch ein schöner Warnschuß sein können und tatsächlich wurde ein nicht unerheblicher Teil aufgerüttelt. Traurigerweise aber manche erst durch eine eigene Infektion und jetzt noch an den Folgen laborierend bzw. mußten erst jemanden verlieren, um "aufzuwachen".
Wieviele hatten noch im Frühjahr an der Ernsthaftigkeit der Pandemie gezweifelt und sind nun eines Besseren belehrt worden? Aber die Querdenker in Deutschland und all die anderen Verschwörungstheoretiker rund um die Welt sind zwar "nur" nach wie vor eine Minderheit, aber eine sehr laute. Durch ihre Verweigerung der AHA - Regeln können sie durchaus veritabel Superspreader sein und Tod sowie Leid über dritte Unbeteiligte bringen.
Josef Settele zeigt sehr gut in seinem Buch auf, daß Pandemien durch den Eingriff des Menschen in die Natur hervorgerufen werden. Abholzung des Urwaldes global, in Kontakt kommen mit Mikroorganismen, mit denen der Mensch nicht hätte in Kontakt kommen sollen, das Essen von "Nahrung", die, nur weil sie potentiell essbar ist, deswegen noch lange nicht verzehrt werden muß.
Ich habe es auch schon des öfteren wiederholt und muß anscheinend meine Zunge qua Wiederholung fusselig reden. Alles hängt mit allem zusammen, wie der Autor ebenso nachdrücklich betont.
Es gibt ja die Stimmen, die sagen, was machte es denn schon, wenn Köcherfliegen oder bestimmte Schmetterlinge ausstürben? Hier kommt wieder die Chaostheorie zum Tragen. Der Schmetterlingseffekt. Vermeintlich kleine Ursachen können verheerende Folgen zeitigen.
Bei der Nahrungskette thront der Mensch bekanntlich ganz oben an der Spitze. Wenn ganz unten an selbiger ein angeblich unwichtiges Insekt (Insekten ) aussterben, kann durch synergetische Effekte, die sich in diesem Fall jedoch wechselseitig negativ verstärken am Ende den Menschen auslöschen. Wie es durchaus soweit kommen kann, erläutert der Autor nachvollziehbar und eindringlich.
Der Klimawandel wird ebenso Pandemien begünstigen, wenn Tierchen sich hier wohlfühlen, die Krankheiten übertragen können und nun in unseren Breitengraden überleben können.
Pestizide, ein Übermaß an ( Fleisch ) Konsum, Abholzung, Klimaerwärmung, Artensterben, Verschmutzung der Luft, des Bodens, des Wassers und der Meere. Ökonomisch bedingte massive Kurzsichtigkeit in Kombination mit einem großen Heer der Gleichgültigen. Es gibt viele engagierte Menschen, aber manchmal hat man das Gefühl als dieses Kollektiv nur der einsame Rufer in der Wüste zu sein. Das Erschreckende ist, wie ich aus Erfahrung weiß, daß gerade viele mit Kindern und sogar schon Enkeln derart indifferent sind. Nach mir die Sintflut! Wie kommt das? Ist ihnen das potentiell drohende Leid ihrer Nachkommen derart egal?
Es ist nicht kurz vor zwölf, sondern schon eine Minute danach. Viele Wege führen in den Abyssus und sehr viele Homini Sapiens beschreiten diese Pfade der Selbstdestruktion mit großer Zielsicherheit!
Aus eigener Erfahrung weiß ich ebenso, daß mitnichten alle Landwirte die Natur verstehen oder sie gar immerzu lieben.
Außerdem gibt es noch einen großen Kritikpunkt am Autoren von meiner Seite. Aber nicht nur an ihm, sondern ebenso an allen anderen Wissenschaftlern und Hobbyentomologen, die das eventuell betreiben:
Weltweit fangen Wissenschaftler Insekten ein, um so Rückschlüße auf die Biomasse der Sechsfüßler ziehen zu können. Ich habe darüber schon öfters Berichte in Nano gesehen. Die Insekten überleben das in den meisten Fällen nicht, schwimmen tot in jener "Fangflüssigkeit". Viele Wissenschaftler machen das. Schadet das nicht der Biomasse der Insektenpopulation? Ganz zu schweigen von der unbekannten Anzahl an Hobbyentomologen, die es durchaus schaffen können, die letzten Exemplare einer Unterart zu fangen, zu töten, aufzuspießen und damit ungewollt ausgelöscht zu haben?
Ich finde es aber nicht richtig, daß Josef Settele in Asien 100.000 Falter gesammelt hat. Das hat mich erschreckt! Keiner kann genau wissen, wieviele es von der jeweiligen Art noch genau gibt, weil sie eben so klein sind. Nashörner und Giraffen hingegen kann man ja simpel einem Monitoring unterwerfen, aber Insekten? Und sie töten, um sie zu konservieren? Hat der Mensch das Recht dazu? Wenn ein Großwildjäger sich seine Trophäen an die Wand hängt, kritisieren wir das doch auch zurecht! Insekten haben natürlich Freßfeinde und müssen auch verfolgt werden, wenn sie massiven Schaden anrichten ( möglichst mit biologischen Methoden, Marienkäfer versus Blattlaus ), aber haben sie kein Recht auf Leben, nicht mit Ammoniak getötet und aufgespießt zu werden, nur um Teil einer Sammlung zu sein? Sammlungen gibt es schon mehr als genug!
Aber Josef Settele hat schon Recht! Der Mensch ist der entscheidende Faktor in der Gleichung, der droht, selbige aus dem Equilibrium zu bringen.
Deswegen lobe ich mir all die engagierten Menschen, die daran mitarbeiten, wieder mehr Ausgewogenheit hineinzubringen.
Insekten und die Natur brauchen den Menschen nicht, aber diese die Sechsfüßler und die Natur. Es werden noch Pandemien über uns kommen, wohingegen Corona eine milde Sommerbrise ist. Vielleicht will die Umwelt diesen Irrweg der Evolution, genannt Mensch, endlich und endgültig ad acta legen!
Ein eminentes, ausgewogenes, verständliches und reflektierendes Buch, das endlich zum Umdenken und Handeln bewegen sollte. Aber werden die wahrhaft Gleichgültigen überhaupt das nötige Interesse aufbringen? Die, die es wirklich lesen sollten?
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist, so ist Die Triple Krise ein Buch über das Insektensterben. Aber unter Einbeziehung anderer Faktoren (Klimawandel, Umweltzerstörung, Verbreitung ...
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist, so ist Die Triple Krise ein Buch über das Insektensterben. Aber unter Einbeziehung anderer Faktoren (Klimawandel, Umweltzerstörung, Verbreitung von Krankheiten …) unterscheidet sich das Buch von anderen Büchern zum Thema. Denn das Insektensterben ist (wie der Titel des Buchs vermuten lässt) nur ein Teil der derzeitigen Probleme, die wir Menschen zu bewältigen haben. Josef Settele erhebt nicht den Zeigefinger, er mahnt nicht, aber er berichtet von seinen eigenen Beobachtungen (die manche von uns durchaus nachvollziehen können, wenn man vergleicht wie reichhaltig man die Tierwelt früher empfunden hat, und wie das heute ist … jedenfalls wenn man auf dem Land aufgewachsen ist) und berichtet von neuen Erkenntnissen der Wissenschaft. Dabei bleibt er leicht verständlich und regt dadurch eher zum Nachdenken an, als wenn er den Zeigefinger mahnend erhebt (was oft zu Augenrollen führt, da man ja glaubt all das schon einmal gehört, gesehen und gelesen zu haben).
Der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund, bleibt aber sachlich und nie beleidigend.
Lesenswert für all jene, die sich für unsere Umwelt interessieren und neue Zusammenhänge erfahren möchte.