Allein, allein
Die Wissenschaftlerin Elaine erwacht in einer Eiswüste. Geschützt wird sie von den Trümmern des Raumschiffs, mit dem sie und viele andere Menschen vor langen Zeiten von der Erde gestartet sind, um den ...
Die Wissenschaftlerin Elaine erwacht in einer Eiswüste. Geschützt wird sie von den Trümmern des Raumschiffs, mit dem sie und viele andere Menschen vor langen Zeiten von der Erde gestartet sind, um den Folgen des Einschlags eines riesigen Meteroiten zu entkommen. Um die lange Reise zu überstehen, wurden sie in Kokons in einen Kälteschlaf gelegt. Und nun scheint Elaine die Einzige zu sein, die den Absturz und die Reise überlebt hat. Zwar hat sie einige technische Hilfsmittel und Nahrung, aber am meisten hilft ihr die Erinnerung an die Zeit mit ihrem Großvater, ein Inuit, mit dem sie auf Grönland gelebt hat.
Wie ist es, wenn die Zukunft die Vergangenheit ist und die Vergangenheit die Zukunft? Elaine muss sich in einer unwirtlichen Welt zurechtfinden, die sie Winterthur nennt. Dass sie ihre Jugend auf Grönland mit ihrem Großvater verbracht hat, hilft ihr bei der Bewältigung der täglichen Aufgaben. Auch die wissenschaftliche Ausbildung ist hilfreich, aber die ihr Durchhaltevermögen und ihren Ideenreichtum zieht sie aus der Zeit mit ihrem Großvater. Doch wie lange kann sie alleine überleben? Und wie soll sie die Technik, die ihr noch zur Verfügung steht, einsetzen?
Dieser dystopisch angehauchte Roman spielt in einer Zeit nach der großen Katastrophe. Doch schon vorher hatte sich die Welt verändert. Trotz herausragender technischer Entwicklungen ist das Leben nicht unbedingt besser geworden. Und die herannahende Katastrophe bietet nur wenigen eine Chance zu überleben. Der Autor macht daraus ein interessantes Gedankenspiel um Vergangenheit und Zukunft und die Fähigkeit zu bestehen. Welcher Hintergrund befähigt zu überleben. So stecken schließlich mehrere Geschichten in dem Buch, die jeweils einen neuen Blickwinkel eröffnen. Dadurch entstehen zwar auch Brüche, doch ebenso entstehen Ansätze, über das Gelesene nachzudenken. Darüberhinaus erfährt man einiges über das Leben der Inuit, die einen anderen Blick auf die Natur haben oder sich einfach etwas erhalten haben, was woanders zumindest zum Teil verloren gegangen ist. Dieser Roman ist eine Besonderheit, für die man etwas Zeit einplanen muss. Zeit, die sehr gut angelegt ist.