Anders als erhofft
Hold me nowDiese Rezension basiert vollkommen auf meiner eigenen, persönlichen Meinung und wird nicht auf alle Leser zutreffen
Bereits als ich das Buch das erste Mal gesehen habe, habe ich mich sofort darin verliebt. ...
Diese Rezension basiert vollkommen auf meiner eigenen, persönlichen Meinung und wird nicht auf alle Leser zutreffen
Bereits als ich das Buch das erste Mal gesehen habe, habe ich mich sofort darin verliebt. Das Cover ist unglaublich schön und ein wirklicher Augenschmaus. Das Buch wanderte sofort auf meine Wunschliste und ich jetzt habe ich es endlich weggelesen.
Leider habe ich damit länger gebraucht als erwartet. Obwohl es nur knapp 300 Seiten hat, habe ich eine ganze Woche lang gebraucht um es zu lesen.
Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht und eine spannende und etwas außergewöhnlichere Geschichte versprochen. Das war sie letztendlich auch. Die Idee der Storyline ist wirklich spannend und abwechslungsreich im Bereich New Adult, aber an der Umsetzung hat es leider doch gehapert. Gerade weil ich ehrlich gesagt nicht verstehe, wieso das Buch im Bereich Jugendbücher vermarktet wird. Die Protagonistin ist bereits 18 und Noah geht auch über das Alter hinaus. Zudem ist die Handlung nichts typisches für Teenager, gerade weil sich die Protagonistin halb aufführt wie eine Erwachsene (oder es zumindest versucht).
Mit am meisten hat mich die Protagonistin gestört. Ja, sie ist jung. Ja, sie soll zickig sein. Ja, sie soll oberflächlich sein. Zu Beginn. Das ist mein springender Punkt. Sie ist ständig am nörgeln und meckern, immer passt irgendwas nicht. Gerade wie sie mit den anderen Charakteren umgeht hat mir leider nicht gefallen. Ich verstehe, dass sie gezielt so verwöhnt und impulsiv sein soll. Allerdings gefällt mir ihre Entwicklung nicht. Gegen Ende heißt es immer wieder "Du hast dich verändert", "So bist du nicht mehr" "Früher hättest du..." usw., aber an ihrem Verhalten hat sich kaum was verändert. Das finde ich unglaublich schade, weil sie dem Leser mir einer starken Entwicklung sehr ans Herz wachsen könnte.
Noah fand ich hingegen sehr sympathisch, nett und interessant, aber auch hier konnte ich keine Bindung aufbauen, weil das Buch ausschließlich aus Jazz Sicht erzählt wird.
Ganz allgemein hat den Charakteren die Tiefe gefällt. Nach 300 Seiten habe ich immer noch das Gefühl die beiden kaum zu kennen. Die Beziehung wurde doch sehr oberflächlich gehalten. Es wurde zwar ein, zwei "tiefsinnigere" Gespräche mit eingebaut, aber auch die haben es nicht ausgleichen können.
Außerdem hat mir der Schreibstil nicht wirklich zu gesagt. Das Buch hat sich abgehakt lesen gelassen und die Wortwahl und Formulierung bzw. der Satzbau allgemein hat mich einfach sehr gestört, aber das ist nur Nebensache.
Dadurch haben die Dialoge auch sehr künstlich und einfach nicht realistisch geklungen, wodurch ich mich auch nicht in die Charaktere hineinversetzen einfühlen konnte.
Ich liebe Geschichten, die tolle Wendung haben und den Leser sprachlos zurücklassen, aber hier gab es nicht wirklich einen Knall. Ich wusste ehrlich gesagt auch gar nicht, worauf ich mich konzentrieren soll. Es gab zu viele nebensächliche Plots. Die erste Hilfe des Buches schien mir ein wenig langatmig, aber in der zweiten Hälfte prasselten dann die Handlungen auf den Leser ein. Mr. Groomer, Chloe, Marc - es wäre um einiges effizienter gewesen, wenn einer der Charaktere mit seiner Nebenhandlung eine große Wendung ausgelöst hätte. Das waren alles halbe Sachen, die dann nicht zu Ende geführt wurden und immer noch offen stehen.
Am meisten haben mich aber doch die Vorurteile und wider unnötig typischen Klischees gestört.
Bereits auf den ersten Seiten war ich etwas enttäuscht. Die Protagonistin hat Noah das erste Mal gesehen und stempelt seine "nicht so schöne" Seite bereits ab. Damit meint sie seine Piercings und Tattoos. Sie mustert ihn abschätzig und stempelt ihn bereits ab. Noah kommt für sie überhaupt nicht in Frage schließlich steht sie auf "Typen mit Seele". Ich glaube ich muss nichts weiter dazu sagen außer, dass solche Art von Vorurteilen absolut Fehl am Platz sind und eben nicht Teil von Charakteren sind.
Außerdem gab es natürlich auch Zickenkrieg, wie denn auch nicht. Besagte Chloe lästert natürlich sofort über ein x-beliebiges Zimmermädchen, weil sie ja sonst keine Gesprächsthemen hat. Dann muss sich die Protagonistin auch noch auf ihr Niveau herablassen, ihr in einen Club folgen und ihr alle Typen ausspannen, an denen sie Interesse hat. Sie will "die Königin vom Thron stürzen". ??? . Ein absolutes Frauenklischee, das doch gerade von weiblichen Autorinnen aus Büchern verbannt werden sollte.
Mein Fazit
Die Geschichte ist für zwischendurch ganz angenehm und spannend zu lesen, aber es fehlt mir an Tiefe und Ausarbeitung der Idee und Charaktere, um ein Highlight zu sein. Zudem mich die Klischees und Vorurteile doch sehr negativ stimmen.