Generationskonflikt mit treibender Handlung
Im Reich der SchuheAlex Cohen ist Mitte zwanzig und Erbe eines Schuhimperiums. Sein etwas spleeniger Papa bleibt weiterhin im Hintergrund. Mit seines Vaters Ansichten ist Alex nicht glücklich, er will eigene Originale entwerfen. ...
Alex Cohen ist Mitte zwanzig und Erbe eines Schuhimperiums. Sein etwas spleeniger Papa bleibt weiterhin im Hintergrund. Mit seines Vaters Ansichten ist Alex nicht glücklich, er will eigene Originale entwerfen. Er denkt da unter anderem an weiches Schuhleder, was sein Vater niemals in Betracht ziehen würde. Billige Schuhe für Kaufhausketten will er auf keinen Fall herstellen.
Alex wird von vielen immer noch als ein Ausländer in China angesehen, weil er jüdischer Abstammung ist.
Er lernt die Fabrikarbeiterin Ivy kennen, und will herausfinden, ob sie wirklich nur eine kleine Fabrikarbeiterin ist. Sie spricht ihm zu perfekt englisch.Er will sie als Schuhmodell, und verliebt sich in sie, obwohl sie älter ist als er. Eine zarte Liebesgeschichte entwickelt sich. Sie vermittelt ihm eine völlig andere Sicht auf seine Lebenseinstellung. Die Altlasten seines Vaters müssen ausradiert werden, es wird Zeit für einen Wechsel. Der Schlappschwanz scheint endlich erwachsen zu werden.
Der Autor gibt uns einen guten Einblick in chinesische Verhältnisse. Gewerkschaften funktionieren dort nicht, die Arbeiter werden immer noch ausgebeutet. Funktionäre lassen sich von Geldgebern im Ausland schmieren. Menschenrechte werden vorenthalten. Korruption steht an oberster Stelle. Daran wird sich im Reich der Mitte nie etwas ändern. Es sei denn, das Volk gewinnt irgendwann die Macht über sein Land.
Die Ich Erzählweise des Protagonisten Alex vermittelte mir vieles über dessen Gefühlswelt, welches ich bei Ivy doch eher vermisst habe. Die Rebellin gefiel mir trotzdem gut. Spencer hat einen guten Debütroman geschrieben, am Anfang kam ich nicht so richtig in Schwung, das besserte sich von Page to Page. Das Vater Sohn Ende war für mich keine Überraschung.
Das Cover ist nicht gut gewählt, es deutet in keiner Hinsicht auf den Plot hin. Die Illustration ist nicht stimmig, es geht doch um Schuhe, das hätte man besser darstellen können.