Schöner Liebesroman - mit recht langatmigem Mittelteil
Dark Wild Night - Weil du der einzige bist"Dark Wild Night - Weil du der einzige bist" ist der dritte Band der Wild Seasons-Reihe des Autorinnen-Duos Christina Lauren. Die ersten beiden Teile habe ich nicht gelesen, aber ich bin mit der Story ...
"Dark Wild Night - Weil du der einzige bist" ist der dritte Band der Wild Seasons-Reihe des Autorinnen-Duos Christina Lauren. Die ersten beiden Teile habe ich nicht gelesen, aber ich bin mit der Story trotzdem gut klar gekommen. Die Charaktere aus den ersten beidenTeilen tauchen in Band drei auch auf, aber es sind keinerlei Vorkenntnisse nötig, um Band drei verstehen zu können.
Der Einstieg in dieses Buch ist mir richtig leicht gefallen - Lola und Oliver haben von Anfang an auf Freundschaftsebene super harmoniert und ich fand es schön, wie sich die beiden von Freunden zu Lovern entwickelt haben. Lola ist eine typische Kreative - etwas chaotisch, phasenweise auch leicht überfordert von all den neuen Entwicklungen in ihrem Leben, aber definitiv ein interessantes und liebenswertes Mädchen. Oliver wiederum erscheint mir sehr bodenständig, reifer und erwachsener - so ein klassischer netter Kerl von nebenan. Für mich ein Pärchen, das super gut zusammen funktioniert. Bei ihrem Freundeskreis bin ich ein bisschen hin- und her gerissen: Harlow fand ich supernervig, alle anderen eher neutral - aber der coolste war "Not-Joe", schon alleine wegen seines Namens.
In der ersten Hälfte war die Erzählgeschwindigkeit passend und man konnte sich bequem in die Geschichte hineinfallen lassen. Dann kam der Mittelteil. Und mit ihm die ungefähr längste Sex-Szene, die ich je gelesen habe. Wirklich, ich habe nichts gegen Sex-Szenen in Büchern und auch nichts gegen die ab und an etwas vulgäre Sprache, die damit einher geht. Aber ganz ehrlich: Das hier war nervtötend langatmig und viel zu detailreich. Jeder Schritt wurde dreimal durchgekaut, nichts der Fantasie überlassen und am Ende fühlte ich mich total abgestumpft von all diesen bildhaften Beschreibungen. In diesen Szenen wirkte Oliver auch wie ausgewechselt - er hatte nichts mehr von dem netten Jungen von nebenan, sondern gebärdete sich vielmehr wie ein typischer Bad Boy - etwas machohaft und mit einer schier unermüdlichen Manneskraft.
Danach geht es zum Glück wieder ein bisschen aufwärts. Die beiden entwickeln in Ansätzen eine leicht toxische Beziehung - es fällt öfter der Ausdruck "Besessenheit", der in meinen Augen ganz treffend gewählt ist. Es dauert ein paar Kapitel, bis alle neuen Herausforderungen unter einen Hut gebracht sind und bis es zu einem für meinen Geschmack sehr passenden Happy End kommt.
Mein Fazit: Hätte ich mich nicht so über diesen unpassenden Mittelteil ärgern müssen, wäre die Bewertung auf jeden Fall besser geworden. So hat mein Bild von Loliver aber leider recht gelitten, so dass es am Ende "nur" für 3,5 von 5 Sternen reicht.