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Veröffentlicht am 01.03.2021

"Wir hatten uns so kennengelernt, wie wir tatsächlich waren. Real und unplugged." (Bonnie)

Infinity Plus One
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Ein unvergesslicher Roadtrip. Zwei Menschen, die wieder zu sich finden wollen und eine Künstlerseele, die unter dem Ruhm zerbrochen ist. All das beinhaltet „Infinity Plus One“, das erste Buch, welches ...

Ein unvergesslicher Roadtrip. Zwei Menschen, die wieder zu sich finden wollen und eine Künstlerseele, die unter dem Ruhm zerbrochen ist. All das beinhaltet „Infinity Plus One“, das erste Buch, welches ich von Amy Harmon gelesen habe. Ihre „Bird-and-Sword-Reihe“ steht leider noch ungelesen bei mir im Regal, jedoch möchte ich dies zumindest dieses Jahr noch ändern. Auch wenn mich dieses Buch von ihr doch eher enttäuscht hat. Aber wer weiß, vielleicht anderes Genre – neues Glück?

Zum Cover & Schreibstil: die pastellfarbenen Farbkleckse bilden einen sehr angenehmen Kontrast zu der eher eckigen Schrift. Es wirkt beinahe, als hätte man hier bunte Farbe in ein Ölbad gegeben und herumgerührt – erzeugt auf jeden Fall einen sehr spannenden Effekt! Leider spiegelt das Buch nicht so wirklich den Inhalt wider, da die Geschichte teilweise doch sehr traurig und tiefgründig ist, was man jedoch bei diesem farbenfrohen Cover zuerst nicht vermuten würde. Es ist gelungen, jedoch nicht zwingend passend zum Buch gewählt. Dennoch hätte ich im Laden danach gegriffen.
Amy Harmons Schreibstil fand ich hingegen wirklich lobenswert. Sie schreibt teilweise poetisch, bringt der lesenden Person die Geschehnisse auf eine solch pure Art und Weise nahe, sodass man einfach weiterlesen muss. Besonders das eine Lied, welches sie extra zu diesem Buch geschrieben hat, konnte mich berühren und hat sehr gut zu vorherigen Ereignissen der Geschichte gepasst.

Die Handlung: hierbei verfolgen wir Bonnie und Clyde (auch bekannt als: Finn), die sich durch einen tragischen Zufall zusammentun und einen Roadtrip wider Willen unternehmen. Dabei lernen die beiden sich immer näher kennen und es stellt sich heraus, dass beide mit ihren ganz eigenen Ängsten und Dämonen zu kämpfen haben. Zusammen versuchen sie jeweils wieder zu sich zu finden, wenn sie dabei nur nicht vor der Polizei auf der Flucht wären…
Klang für mich wirklich spannend, besonders weil ich Bücher, in denen Charaktere musikalisch sind (in diesem Fall Bonnie) sehr gerne lese. Ich hatte mal wieder Lust auf eine leichte Geschichte, bei welcher man einfach den Kopf ausschalten kann und in die Geschichte abtaucht. All das ist eingetreten, jedoch verlor sich die Handlung zum Ende hin immer mehr in abstrusen und völlig überzeichneten Ereignissen, die leider das Lesevergnügen deutlich getrübt haben. Von Kapitel zu Kapitel wurde es immer realitätsferner und ich musste zwischendurch über manche Handlungen der Protagonistin einfach nur den Kopf schütteln.

Wo wir schon bei Letzterer wären: Bonnie. Ein Weltstar, mit mehreren Auszeichnungen und einer unverkennbaren Stimme – doch die Schattenseiten des Lebens im Rampenlichts überwiegen bei ihr, ebenso wie ein schlimmer Schicksalsschlag. Bonnie ist eine gute Seele, die jedem/r helfen, Ungerechtigkeit aus der Welt schaffen möchte, dabei jedoch ziemlich naiv ist. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass sie ihren Kopf etwas in den Wolken hatte und der Realität mit Absicht den Rücken kehren wollte, weswegen es oftmals zu sehr unüberlegten und ungünstigen Situationen kam. Sie hatte wirklich nur gute Absichten, jedoch hat sie nie über die Konsequenzen nachgedacht und somit sich und andere in Schwierigkeiten gebracht. Clyde, oder auch Finn genannt, mochte ich hingegen gerne. Dieser ist ein mathematisches Genie, deutlich realitätsnaher und einfach nur sympathisch. Er und Bonnie haben sich wirklich gut ergänzt, auch wenn ihre Beziehung zueinander im Laufe der Geschichte eine viel zu rasche Entwicklung entfaltete.

Das Buch lässt sich wirklich gut und schnell lesen, jedoch löste es bei mir kaum bis keine Emotionen aus. Ich habe das Buch zugeschlagen und sofort hat mich die Geschichte gehen lassen. Ich habe wenig über das Buch nachgedacht, was ich sehr schade fand. Es ist so schön, wenn eine Geschichte es schafft, noch tagelang im Gedächtnis der Person herumzuschwirren – hier sucht man diese Gedanken vergeblich.

Es ist eine nette und leichte Lektüre für zwischendurch, mit einem wirklich schönen Schreibstil, der jedoch den seltsamen Verlauf der Geschichte nicht mehr retten konnte. Ich vergebe hier 3/5 Sternen.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 22.02.2021

"I'm tired of being weak. Of depending on others to defend me." (S. 262)

Das Reich der sieben Höfe – Silbernes Feuer
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Anmerkung: Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen!

Diese Rezension zu schreiben fällt mir nicht wirklich leicht, da ich mir so viel von diesem Buch erhofft habe und letztendlich doch ziemlich enttäuscht ...

Anmerkung: Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen!

Diese Rezension zu schreiben fällt mir nicht wirklich leicht, da ich mir so viel von diesem Buch erhofft habe und letztendlich doch ziemlich enttäuscht wurde. Sarah J. Maas legte schon immer eher den Fokus auf die Charaktere und die Dynamik untereinander, die Handlung war dann meistens eher nebensächlich, das Worldbuilding ebenso. Die A-Court-of-Thornes-and-Roses-Reihe habe ich, mit Abstrichen, ab Band 2 wirklich gerne gelesen, weswegen ich unbedingt das Buch zu meinen beiden Lieblingscharakteren, Nesta und Cassian, lesen musste. Doch es gab wirklich viele Punkte, in denen mich das Buch enttäuscht hat...

Zum Schreibstil: das Buch ließ sich wirklich flüssig lesen, auch wenn ich am Anfang das Gefühl hatte, als wäre der Schreibstil, in Vergleich zu den anderen Teilen, etwas "anders". Ich kann es nicht richtig beschreiben, mir hat irgendwie das Gefühl gefehlt, ich habe erst auf den letzten 200 Seiten so etwas wie Emotionen gespürt. Die Geschichte wurde sehr passiv erzählt, sodass es lange gedauert hat, bis ich einen Bezug aufbauen konnte.

Die Handlung: hierbei verfolgen wir Nesta, die nach ihrer erzwungenen Verwandlung und dem Krieg ihre ganz eigenen Dämonen zu bekämpfen hat. Dabei hat sie eine selbstzerstörerische Art entwickelt, mit diesen Dämonen umzugehen und bekommt schlussendlich ein Ultimatum von ihrer High Lady gestellt: entweder sie trainiert mit Cassian und arbeitet in der Bibliothek oder sie muss in das Land der Sterblichen zurückkehren und als Ausgesetzte weiterleben.

Auch wenn ich mit der Meinung zu der Minderheit gehört habe, war Nesta schon immer mein Lieblingscharakter gewesen. Sie konnte sich beweisen und hat nicht einfach alles sofort hingenommen, sondern die Handlungen und Angebote hinterfragt, bevor sie sich darauf eingelassen hat. Sie mag zwar unsensibel sein, jedoch war sie für mich von allen am authentischsten. Umso gespannter war ich nun endlich ihre und Cassians Geschichte zu lesen. Doch relativ schnell musste ich merken, dass dieses Buch nicht wirklich vor Inhalt strotzte. Die ersten 500 Seiten passierte praktisch immer dasselbe, was die Handlung nicht wirklich voranbrachte, Spannung kam erst in den letzten 200 Seiten auf. Intrigen, oder epische Kampfszenen suchte man vergeblich. Aber dazu später mehr.

Die Charaktere: Nesta bleibt nach dem Buch noch immer die beste Person in der Reihe. Es war wirklich unfassbar bemerkenswert ihre Entwicklung mitzuerleben, wie sie sich wieder ins Leben zurückkämpft und anfängt nicht mehr von anderen abhängig zu sein. Hierbei möchte ich auch ihre enge Freundschaft zu Gwyn und Emerie hervorheben. Diese war letztendlich der einzige Grund, weshalb ich die Geschichte doch noch mochte. Die Dynamik der 3 hat mir so gut gefallen und ich habe sehr gerne über diese starken Frauen gelesen. Cassian blieb für mich in diesem Band jedoch ziemlich blass. Fand ich ihn in den anderen Bänden noch interessant, so hat er in diesem Band wenig getan, was mir im Gedächtnis geblieben ist. Er war irgendwie nur "da", was ich sehr schade fand. Feyre, Azriel, Mor, Elain und Amren sind natürlich auch wieder mit dabei, jedoch kommen diese deutlich zu wenig vor. Wen ich jedoch am liebsten mehrmals geschüttelt hätte, war Rhysand. Ich fand ihn in den vorherigen Büchern eigentlich immer ganz sympathisch (mit kleineren Ausnahmen), aber in diesem Buch hat er einen solch ungesunden Beschützerinstinkt gegenüber Feyre entwickelt, den ich wirklich toxisch fand. Sie durfte nicht einmal frei entscheiden, was sie machen wollte oder wohin sie gehen durfte...Sarah J Maas hat ihm mit diesem Band wirklich keinen Gefallen getan. Er wirkte plötzlich wie ausgewechselt, dabei hat er in den anderen Bänden doch mehrmals betont, dass Feyre immer ihre eigenen Entscheidungen treffen sollte.

Wie man sieht bin ich leider sehr zwiegespalten, was dieses Buch angeht, aber vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch. Ich habe 1,5 Jahre auf diese Geschichte gewartet und wurde letztendlich nicht wirklich zufriedengestellt. Das Buch lässt sich wirklich am Stück durchlesen und man kann gar nicht aufhören, jedoch denkt man hinterher nicht mehr so viel über die Handlung nach. Die Liebesgeschichte fand ich wirklich nicht gut geschrieben, zuerst schlafen die beiden die ersten 500 Seiten nur miteinander (Es gab dazu deutlich viel zu viele solcher Szenen), führten keine tiefgründigen Gespräche (Wirklich, diese sucht man vergebens, sie bauen kaum eine Verbindung zueinander auf) und am Ende ist es plötzlich die ganz große Liebe. Die Liebesgeschichte ließ mich ab einem gewissen Punkt ziemlich kalt, dafür habe ich jedoch die Freundschaft zwischen Nesta, Gwyn und Emerie umso mehr geliebt. Diese waren für mich das Herz der Geschichte und die Entwicklungen der 3 kann ich wirklich nur loben.

Ich habe sehr viele Gedanken zu diesem Buch, positiv und negativ. Der Anfang war wirklich nicht meins, nur Nestas Entwicklung und ihre Freundschaft haben mich an dieses Buch gefesselt, jedoch waren die letzten 200 Seiten wirklich sehr, sehr spannend mit epischen Kampfszenen. Das Buch hätte durchaus mehr davon haben können und etwas mehr Inhalt. Trotz meiner Kritikpunkte werde ich auch den nächsten Band lesen, in welchem jedoch zwei andere die Protagonist:innen sein werden. Hier kann ich jedoch nur 3/5 Sternen vergeben. Es ist jedoch nur meine Meinung - ich kann mir vorstellen, dass viele andere mit diesem Buch ihre Freude haben werden!

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Veröffentlicht am 04.02.2021

Eine gute Geschichte, die jedoch nicht an den 1. Band herankommt

Ein Happy End ist erst der Anfang
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Anmerkung: Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen!

"Simon vs the homosapien agenda" (Deutsch: Nur drei Worte) hatte mich damals so begeistert. Ich habe gegrinst beim Lesen, mitgefiebert und mitgelitten. ...

Anmerkung: Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen!

"Simon vs the homosapien agenda" (Deutsch: Nur drei Worte) hatte mich damals so begeistert. Ich habe gegrinst beim Lesen, mitgefiebert und mitgelitten. Der 1. Band hat bei mir so viele Emotionen hervorgerufen, die ich leider bei diesem Buch etwas vermisst habe. "Leah on the off beat" ist ein an sich gutes Buch, welches sich sehr flüssig lesen lässt, jedoch hat mir das gewisse Etwas gefehlt, was der 1. Band definitiv vorweisen konnte.

Zum Schreibstil: Dieser war, wie von Becky Albertalli gewohnt, sehr flüssig und jugendlich. Er ist locker, zeitgemäß und passt sich perfekt den Personen an. Man hat auch sofort gemerkt, dass man nicht mehr aus Simons Sicht liest, sonders aus Leahs. Das finde ich sehr lobenswert, wenn man so unterschiedliche Charaktere schaffen kann. Leah flucht deutlich mehr, ist pessimistischer, aber dennoch sympathisiert man irgendwie mit ihr. All das hat mir alleine der Schreibstil vermitteln können.

Die Handlung fand ich sehr überraschend. Lange Zeit wusste ich gar nicht, dass "Simon vs the homosapien agenda" einen 2. Band bekommen sollte - umso mehr habe ich mich gefreut, als ich das Buch endlich in den Händen hielt. Man trifft alle geliebten Charaktere wieder und besonders Simon und Bram haben mir erneut ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Sie sind immer noch sehr glücklich miteinander und führen eine gesunde und schöne Beziehung - ich habe mich über jeden einzelnen Auftritt der beiden gefreut. Auch Abby, Nick und Nora spielen eine Rolle in der Geschichte und auch über diese habe ich gerne gelesen. Allgemein verfolgen wir Leah und den Rest der Clique, wie sie sich kurz vor ihrem Highschool Abschluss in unterschiedliche Richtungen bewegen und wie sie die letzten Wochen gemeinsam verbringen. Dabei hat sich eine bestimmte Person ganz besonderes in Leahs Herz eingenistet. Eine Person, die man vorher vielleicht nie vermutet hätte...

Die Charaktere sind erneut wieder genial, auch wenn ich mit Leah erst noch warm werden musste. Sie ist nicht die typische Sympathieträgerin, handelt meist sehr unüberlegt und verletzt damit schnell andere. Im Laufe der Geschichte merkt man aber, dass sie ein großes Herz in sich trägt, jedoch Probleme dabei hat, ihre Gefühle nach außen zu zeigen. Viele werden vielleicht ihre Schwierigkeiten mit ihr haben, ich bin jedoch im Laufe der Geschichte mit ihr warm geworden.

Becky Albertalli hat erneut eine süße Geschichte kreiert, die mir jedoch nicht so sehr im Kopf bleiben wird, wie der 1. Band. Mir hat es an Emotionen gefehlt und Leah hat es mir teilweise auch etwas schwer gemacht. Es ist ein nettes Buch für zwischendurch und ich spreche auch eine Leseempfehlung hierfür aus, doch mir haben die Gefühle gefehlt. Es wirkte an vielen Stellen so passiv, was ich sehr schade fand.

Letztendlich vergebe ich hier 3/5 Sternen. Ich würde dieses Buch trotzdem allen Fans des 1. Bandes ans Herz legen, weil man erneut eine niedliche Liebesgeschichte erleben darf, auch wenn es hier einige Schwächen gibt.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Eine Liebesgeschichte mit tollem Poetry-Slam

Weil ich Layken liebe
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"Weil ich Layken liebe" war das erste Buch, welches ich von Colleen Hoover gelesen habe und ich kann durchaus verstehen, warum ihre Bücher so viele Anhänger:innen hat. Kaum eine Autorin wird von so vielen ...

"Weil ich Layken liebe" war das erste Buch, welches ich von Colleen Hoover gelesen habe und ich kann durchaus verstehen, warum ihre Bücher so viele Anhänger:innen hat. Kaum eine Autorin wird von so vielen in den Himmel gelobt wie Colleen Hoover: ihre Bücher liegen immer schön sichtbar in den Bücherhandlungen aus und auch auf Rezensionsportalen bekommt man sie immer vorschlagen. Also entschied ich mich, auch endlich mal ein Buch von ihr zu lesen - ich war nicht begeistert, aber auch nicht zu enttäuscht.

Den Schreibstil fand ich sehr angenehm. Er lässt sich leicht lesen, ist sehr bildlich und fesselt an die Seiten - auch wenn er in meinen Augen nicht außergewöhnlich war. Was ich jedoch sehr gelungen fand, war der Poertry-Slam, der auch einen relativ großen Teil der Geschichte einnahm. Die dazu verfassten Texte haben mir sehr gut gefallen und waren für mich das Beste an der Geschichte. Besonders der letzte Poetry-Slam hat mich wirklich berührt.

Die Handlung an sich war auch nicht besonders neu. Es wurde zwar ein Thema behandelt, über welches ich normalerweise keine Bücher lese, aber in dem Fall wurde es ganz gut umgesetzt. (Ich möchte an dieser Stelle nicht spoilern). Ansonsten war es doch recht vorhersehbar, aber tatsächlich war die Geschichte in manchen Momenten ziemlich ernst, da Colleen Hoover teilweise sehr ernste Themen behandelt - hätte ich so nicht erwartet, aber passte dennoch zur Geschichte.

Die Charaktere mochte ich auch gerne. Layken und Will waren mir beide sympathisch und das habe ich bei Liebesgeschichten wirklich selten. Meistens mag ich immer eine/n der beiden Protas mehr, in dem Fall waren sie hier für mich auf Augenhöhe.

Das Buch ist eine wirklich süße Liebesgeschichte, aber doch sehr gewöhnlich. Ich habe sie gerne gelesen, aber müsste sie nicht ein zweites Mal lesen. Ich war nicht restlos begeistert, aber dennoch konnte sie mich gut unterhalten und teilweise auch etwa berühren.

Ich vergebe 3/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

„In mir drin ist ein Winter angebrochen und ich weiß nicht, wie lange er dauern wird"

Das Mädchen, das die Träume webt
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Ich habe ewig hin und her überlegt, ob ich diese Rezension veröffentlichen soll, da ich immer noch so zwiegespalten bin, was dieses Buch betrifft, aber letztendlich ist die Kritik an Carolin Herrmanns ...

Ich habe ewig hin und her überlegt, ob ich diese Rezension veröffentlichen soll, da ich immer noch so zwiegespalten bin, was dieses Buch betrifft, aber letztendlich ist die Kritik an Carolin Herrmanns Geschichte keineswegs böse gemeint, sondern dient nur als Anregung. Das Buch hatte unglaublich Potenzial und Carolins Schreibstil ist wirklich sehr bildlich und erzeugt wunderschönes Kopfkino, jedoch gab es ein paar Sachen, die ich verbesserungswürdig finde.

Aber fangen wir mit dem Positiven an! :)

Das Cover!!! Es ist wohl eines der schönsten, die ich je gesehen habe. Irgendwie hat es mich von Anfang an für sich gewonnen und es bekommt gleich durch die zentral liegende Phiole und die dunklen Waldsilhouetten etwas Mysteriöses.

Dann hätten wir den Schreibstil. Zu diesem hatte ich mich bereits positiv am Anfang geäußert. Carolin schreibt wirklich sehr flüssig und die Beschreibungen ihrer Handlungsorte sind immer sehr detailverliebt und wunderbar ausgeschmückt. Die düstere und mystische Atmosphäre zieht sich wirklich durch das gesamte Buch, sei es das kleine, dunkle Häuschen im nebeligen Wald oder der versteckte Klamottenladen in der Stadt, der die schönsten Kleider bereithält - zu keiner Zeit hatte ich nicht ein Bild im Kopf und das fand ich wirklich unglaublich gelungen. Besonders ins das Haus der Protagonistin habe ich mich etwas verliebt und mir ausgemalt wie es wohl wäre, in einem solchen Häuschen im Wald zu wohnen. Allein Zitate wie in meiner Überschrift sind einfach nur wunderschön und das war bei Weitem nicht das einzige gelungene in dem Buch.

Den Anfang der Geschichte fand ich ungaublich stark. Die Atmosphäre, die Orte und das Geheimnisvolle waren wirklich sehr gelungen und ich konnte es nicht aus der Hand legen. Man begleitet hauptsächlich Nathan durch seinen Alltag und wie er immer mehr unsere Protagonistin (Den Namen verrate ich an dieser Stelle nicht, da er lange Zeit ein Geheimnis ist) kennenlernt.

Allgemein finde ich es sehr inspirierend, dass Carolin in ihrem Alter schon 2 Bücher in einem bekannten Verlag veröffentlich hat und das gibt bestimmt vielen angehenden Autoren und Autorinnen Hoffnung an ihre Träume zu glauben.

Nun zu meinen Kritikpunkten:

Das Buch hat eine höhere Seitenanzahl - und das merkt man leider. Mochte ich den Anfang noch sehr gerne und konte kaum aufhören zu lesen, blieb die Geschichte in der Mitte immer mehr auf der Strecke. Manche Ereignisse waren einfach zu detailliert erzählt und bei einigen Szenen habe ich mich gefragt, ob sie denn nun so wichtig für die Handlung waren, oder ob man sie nicht gänzlich hätte weglassen können. Ich denke, dass 100 Seiten weniger dem Buch tatsächlich ganz gut getan hätten.

Dann hätten wir die Charaktere. Die beiden Protagonisten waren mir nicht unbedingt unsympathisch, aber richtig mitgefühlt habe ich mit den beiden nicht. Nathan hat in meinen Augen oftmals sehr naiv und unsensibel gehandelt, während unsere Protagonistin von Grund auf alles und jeden auf Abstand hielt. Letzteres wird auch erklärt und man kann ihr Handeln bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, dennoch mochte ich ihr Schubladendenken überhaupt nicht. Natürlichen waren ihre Feinde alle "beliebt, wunderschön und eingebildet", was ich sehr klischeehaft fand, aber das wurde auch immer wieder betont. Irgendwann hat sie sich nur noch über diese herablassend geäußert, sodass sie in meinen Augen fast auf deren Niveau gesunken ist. Ich hatte zwischenzeitlich auch das Gefühl, dass sie sich immer über diese Personen gestellt hatte und sich für etwas Besseres hielt, so hart das hier klingen mag. Diese Oberflächlichkeit hat mir überhaupt nicht zugesagt. Doch zum Glück lernt man auch ihre aufopferungsvolle Art in Bezug auf ihre Herzensmenschen kennen, aber das hat letztendlich nicht gereicht, um einen Bezug zu ihr aufzubauen. Ich hoffe, dass wir bei zukünftigen Büchern von Carolin mehr Facetten von den Charakteren kennenlernen dürfen, da mir ihre Charaktere in "Das Mädchen, das die Träume webt" noch etwas zu blass blieben.

Das war jetzt eine sehr lange Rezi, aber abschließend kann ich sagen, dass mich das Buch an vielen Stellen gut unterhalten konnte, trotz einiger Längen. Ihr neues Buch "Flügelschatten" werde ich mir dennoch zulegen, da mich die Grundgeschichte sehr angesprochen hat und ich ihren Schreibstil wirklich sehr gelungen finde. Vielleicht gefällt mir dieses besser. :) Ich bin gespannt, was wir in der Zukunft noch alles von Carolin lesen dürfen, von mir gibt es 3/5 Sternen!


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