Toller Cynster Roman, trotz leichter Längen
Nur in deinen ArmenAlasdair Cynster, genannt "Lucifer" ergreift kurz nach der Hochzeit des vorletzten unverheirateten Cynsterfamilienmitgliedes, die Flucht. Nun ist er der Einzige noch ledige Mann seiner Familie und will ...
Alasdair Cynster, genannt "Lucifer" ergreift kurz nach der Hochzeit des vorletzten unverheirateten Cynsterfamilienmitgliedes, die Flucht. Nun ist er der Einzige noch ledige Mann seiner Familie und will es auch nach Möglichkeit lange bleiben.
Die Einladung eines alten Freundes, der genauso wie Lucifer eine große Sammelleidenschaft besitzt, kommt ihm also gerade recht. Als Lucifer endlich auf dem Lande, in Colyton/Devon sein Ziel erreicht hat, wundert er sich sogleich, daß das Anwesen seines Freundes so ruhig und verlassen scheint.
Kaum eingetreten überschlagen sich jedoch die Ereignisse - sein Freund und Mentor ist tot; ermordet und als Lucifer sich weiter umschauen möchte, wird er niedergeschlagen. Nicht wie vermutet von dem Mörder seines Freundes, sondern von der mutigen und unerschrockenen Phyllida Tallent. Phyllida hält Alasdair für eine kurzen Moment für den Mörder und reagiert leider zu vorschnell.
Nachdem er nach einiger Zeit wieder zu sich kommt, liegt er in einem Bett und Phyllida versorgt ihn rührend. Sofort ist Lucifer klar, daß sie die Frau ist, die ebenfalls mit ihm in dem Haus seines toten Mentors war. Kaum wieder etwas zu Kräften gekommen, versucht Alasdair den Mord aufzuklären. Doch das gestaltet sich zunehmend schwieriger, da Phyllida, nicht nur, daß sie ihm weiterhin etwas verschweigt, ebenfalls auf Mördersuche gehen möchte. Und auch der Mörder, aufgeschreckt durch die Aufklärungsversuche der beiden, bleibt nicht untätig. Als mehrere Mordanschläge auf Phyllida verübt werden, scheint klar, dass Phyllida etwas gesehen haben muss, dass den Mörder identifizieren kann. Fieberhaft sucht Lucifer nach einem Plan den Mörder zu überführen - schließlich geht es nicht mehr nur um seinen lieben, toten Freund, dessen Mord nicht ungesühnt bleiben soll, sondern auch um die Frau seines Lebens; die störrische, aber liebenswerte Phyllida. Doch bevor er sich ihr erklären kann, muß zunächst der Mörder gefasst werden...
Dies ist nun der letzte Band um ein Familienmitglied der Cynsters. Wie immer sind die Bücher von Stephanie Laurens eigentlich mehr historischer Kriminalroman, als reiner historischer Liebesroman. Trotzdem, auch dieser letzte Teil der Reihe birgt wieder sehr viel Spaß und Spannung. Dieses Buch ist ein reines Lesevergnügen - die Haupt und Nebenfiguren sind präzise und klar beschrieben und auch der Ort; Colyton/Devon wird so lebhaft dargestellt, dass man das Gefühl bekommt, schon einmal dort gewesen zu sein und jeden einzelnen der Dorfbewohner persönlich kennengelernt zu haben.
Auch die sich langsam anbahnende Beziehung zwischen Alasdair/Lucifer und Phyllida, während die beiden eifrig den Mörder finden wollen, bringt ebenfalls viel Lesespaß; zumal Phyllida den leicht arroganten aber sympathischen Lucifer, oft genug elegant in seine Schranken zu weisen vermag. Das einzige was mich ein bisschen gestört hat, war, dass der Roman schon einige Längen hat. 50 Seiten weniger hätten dem Roman wahrscheinlich nur gut getan, die Geschichte wäre etwas gerafft worden und meine Bewertung hätte vielleicht auch noch ein besseres Ergebnis gebracht. Trotzdem, dieses Buch kann man bedenkenlos weiterempfehlen. Schon allein der gute Schreibstil von Mrs Laurens, ist es wert, diesem Buch eine Chance zu geben. Dieser Roman hebt sich deutlich von vielen anderen historischen Liebesromanen ab. Er ist auf keinen Fall der mittelmäßigen Massenware zuzuordnen!