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Veröffentlicht am 04.03.2021

Toller Cynster Roman, trotz leichter Längen

Nur in deinen Armen
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Alasdair Cynster, genannt "Lucifer" ergreift kurz nach der Hochzeit des vorletzten unverheirateten Cynsterfamilienmitgliedes, die Flucht. Nun ist er der Einzige noch ledige Mann seiner Familie und will ...

Alasdair Cynster, genannt "Lucifer" ergreift kurz nach der Hochzeit des vorletzten unverheirateten Cynsterfamilienmitgliedes, die Flucht. Nun ist er der Einzige noch ledige Mann seiner Familie und will es auch nach Möglichkeit lange bleiben.

Die Einladung eines alten Freundes, der genauso wie Lucifer eine große Sammelleidenschaft besitzt, kommt ihm also gerade recht. Als Lucifer endlich auf dem Lande, in Colyton/Devon sein Ziel erreicht hat, wundert er sich sogleich, daß das Anwesen seines Freundes so ruhig und verlassen scheint.

Kaum eingetreten überschlagen sich jedoch die Ereignisse - sein Freund und Mentor ist tot; ermordet und als Lucifer sich weiter umschauen möchte, wird er niedergeschlagen. Nicht wie vermutet von dem Mörder seines Freundes, sondern von der mutigen und unerschrockenen Phyllida Tallent. Phyllida hält Alasdair für eine kurzen Moment für den Mörder und reagiert leider zu vorschnell.

Nachdem er nach einiger Zeit wieder zu sich kommt, liegt er in einem Bett und Phyllida versorgt ihn rührend. Sofort ist Lucifer klar, daß sie die Frau ist, die ebenfalls mit ihm in dem Haus seines toten Mentors war. Kaum wieder etwas zu Kräften gekommen, versucht Alasdair den Mord aufzuklären. Doch das gestaltet sich zunehmend schwieriger, da Phyllida, nicht nur, daß sie ihm weiterhin etwas verschweigt, ebenfalls auf Mördersuche gehen möchte. Und auch der Mörder, aufgeschreckt durch die Aufklärungsversuche der beiden, bleibt nicht untätig. Als mehrere Mordanschläge auf Phyllida verübt werden, scheint klar, dass Phyllida etwas gesehen haben muss, dass den Mörder identifizieren kann. Fieberhaft sucht Lucifer nach einem Plan den Mörder zu überführen - schließlich geht es nicht mehr nur um seinen lieben, toten Freund, dessen Mord nicht ungesühnt bleiben soll, sondern auch um die Frau seines Lebens; die störrische, aber liebenswerte Phyllida. Doch bevor er sich ihr erklären kann, muß zunächst der Mörder gefasst werden...

Dies ist nun der letzte Band um ein Familienmitglied der Cynsters. Wie immer sind die Bücher von Stephanie Laurens eigentlich mehr historischer Kriminalroman, als reiner historischer Liebesroman. Trotzdem, auch dieser letzte Teil der Reihe birgt wieder sehr viel Spaß und Spannung. Dieses Buch ist ein reines Lesevergnügen - die Haupt und Nebenfiguren sind präzise und klar beschrieben und auch der Ort; Colyton/Devon wird so lebhaft dargestellt, dass man das Gefühl bekommt, schon einmal dort gewesen zu sein und jeden einzelnen der Dorfbewohner persönlich kennengelernt zu haben.

Auch die sich langsam anbahnende Beziehung zwischen Alasdair/Lucifer und Phyllida, während die beiden eifrig den Mörder finden wollen, bringt ebenfalls viel Lesespaß; zumal Phyllida den leicht arroganten aber sympathischen Lucifer, oft genug elegant in seine Schranken zu weisen vermag. Das einzige was mich ein bisschen gestört hat, war, dass der Roman schon einige Längen hat. 50 Seiten weniger hätten dem Roman wahrscheinlich nur gut getan, die Geschichte wäre etwas gerafft worden und meine Bewertung hätte vielleicht auch noch ein besseres Ergebnis gebracht. Trotzdem, dieses Buch kann man bedenkenlos weiterempfehlen. Schon allein der gute Schreibstil von Mrs Laurens, ist es wert, diesem Buch eine Chance zu geben. Dieser Roman hebt sich deutlich von vielen anderen historischen Liebesromanen ab. Er ist auf keinen Fall der mittelmäßigen Massenware zuzuordnen!

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Veröffentlicht am 15.01.2021

Unterhaltsamer, kurzweiliger siebter Teil der Jan Tommen Reihe

Als die Nacht begann
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Der tödliche Schuss eines Unbekannten, mitten auf der belebten Friedrichstrasse in Berlin, streckt eine anscheinend unbedarfte junge Studentin nieder. Jan Tommen und sein Team gehen fieberhaft auf die ...

Der tödliche Schuss eines Unbekannten, mitten auf der belebten Friedrichstrasse in Berlin, streckt eine anscheinend unbedarfte junge Studentin nieder. Jan Tommen und sein Team gehen fieberhaft auf die Suche nach dem Mörder und dessen Tatmotiv, denn die Politik fürchtet weitere Morde auf offener Strasse an unschuldigen Passanten.

Die Ermordete trug zwar ein gravierendes Geheimnis mit sich herum, doch würde jemand sie deswegen töten? Als ein weiterer Mord geschieht, diesmal an einem jungen Mann, der sehr zurückgezogen lebte, scheint es keinerlei Parallelen zu geben zwischen ihm und dem ersten Opfer. Durch einen cleveren Schachzug gelingt es Jan und seinem Team, hinter das brisante Geheimnis des zweiten Opfers zu kommen. Und dieses führt sie nun auf eine interessante neue Spur. Wird es ihnen gelingen, den Mörder rechtzeitig zu überführen, bevor er sich weitere Opfer sucht?

Ich gewann diesen Krimi bei einer Buchverlosung, wusste im Vorfeld leider gar nicht, dass es sich hier bereits um den siebten Teil einer Krimiserie handelt, die in Berlin spielt. Daher hatte ich auch anfangs einige Mühe damit, den Hauptakteur und seine Teammitglieder erstmal einordnen zu können. Da das Team um Jan Tommen sehr freundschaftlich miteinander umgeht und auch viele amüsante Floskeln austauscht, bereute ich es schnell, nicht zunächst die ersten sechs Bände gelesen zu haben. Daher würde ich, allen Neueinsteigern, dringend raten nicht den gleichen Fehler zu machen wie ich, sondern die Serie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, weil das Leseerlebnis so natürlich dann gleich runder wirkt.
In die Krimihandlung kommt man dagegen schnell herein und ich fand diese auch sehr unterhaltsam und interessant dargeboten.

Zugegeben, ein wenig unglaubwürdig mutete es schon an, dass Jan Tommens Team immer jemanden an der richtigen Stelle sitzen hatte, der ihnen die richtige Information zukommen lassen konnte. Ebenfalls schade fand ich es, dass die weitere Suche, nach dem Vater des ersten Opfers, so unter den Tisch gefallen lassen wurde. Daher habe ich auch einen kleinen Punktabzug vorgenommen. Dennoch fand ich diesen Krimi im Großen und Ganzen aber sehr gut und vor allem unterhaltsam geschrieben und würde ihn durchaus weiterempfehlen.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer, kurzweiliger siebter Teil der Jan Tommen Reihe.


Jan Tommen Reihe:

1. Teil: Bis alle Schuld beglichen
2. Teil: Vor deinem Grab
3. Teil: Wenn alle Hoffnung vergangen
4. Teil: Die Erinnerung so kalt
5. Teil: Was verborgen bleiben sollte
6. Teil: Wenn die Zeit gekommen ist
7. Teil: Als die Nacht begann

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Veröffentlicht am 17.12.2020

Espen und Svea- Unter die Haut gehender zweiter Teil der Northern Love Reihe, der eine bittersüße Liebesgeschichte erzählt

Tief wie das Meer
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Der Arzt Espen Solberg wird von vielen beneidet. Er lebt und arbeitet im malerischen norwegischen Örtchen Lillehamn, ist unverschämt attraktiv, hat einen Schlag bei den Frauen und dazu eine liebevolle ...

Der Arzt Espen Solberg wird von vielen beneidet. Er lebt und arbeitet im malerischen norwegischen Örtchen Lillehamn, ist unverschämt attraktiv, hat einen Schlag bei den Frauen und dazu eine liebevolle Familie. Während sein Bruder Krister bereits die Frau fürs Leben gefunden hat, tut er sich sehr schwer damit, sich zu binden. Er hat einen triftigen Grund dafür, keine feste Beziehung eingehen zu wollen. Doch so manches Mal fällt ihm sein Entschluss sehr schwer.

Die schöne Arzthelferin Svea, könnte seinem Herz gefährlich werden, doch beide haben vereinbart lediglich Freunde mit gewissen Vorzügen zu bleiben. Und bislang hat das sehr gut geklappt. Als eines Tages eine junge Frau nach Lilleham kommt, die Espen von früher zu kennen scheint, wird Svea dennoch eifersüchtig und begreift, dass sie sich, trotz aller Warnungen, in Espen verliebt hat. Espen der sich sogleich von Svea lösen will, begreift dagegen, dass das gar nicht so einfach ist, denn sein Herz spricht eine ganz andere Sprache als sein Kopf. Er fühlt sich in eine auswegslose Situation katapultiert, die noch verschärft wird durch den Umstand, dass Svea ungewollt schwanger von ihm geworden ist. Gibt es eine Chance auf Liebesglück für die beiden?

Nachdem ich den ersten Teil der „Northern Love“ Reihe von Julie Birkland zwar unterhaltsam fand, aber nicht so ganz mit dem Heldenpaar warm werden konnte, wollte ich der Autorin dennoch eine weitere Chance einräumen und ich bin tatsächlich froh darüber, dass ich an der Trilogie drangeblieben bin. Espen finde ich persönlich noch ein wenig vielschichtiger gestrickt, als seinen Bruder Krister und vor allem sympathischer. Zudem kann man sich besser in Espens Gedanken- und Gefühlswelt hineindenken. Und Espens Gründe für seine Bindungsangst sind ebenfalls nachvollziehbar. Es ist keine leichte, locker flockige Liebesgeschichte, die die Autorin hier erzählt, denn Glück und Leid liegen hier nahe beieinander. Aber es gelingt Julie Birkland sehr gut, Espens Ängste für den Leser transparent zu machen. Man leidet also sehr mit dem Romanhelden mit.

Die Romanheldin Svea, wird als taffe, attraktive und nicht auf den Mund gefallene junge Frau beschrieben. Die Dialoge, die sie mit Espen führt, sind zum größten Teil sehr amüsant und frech, so dass es Spaß macht, das Wortgeplänkel des Heldenpaars zu verfolgen und auch die Liebesgeschichte finde ich gut erzählt. Lediglich Sveas Neigung zum Perfektionismus hat mich etwas genervt beim Lesen, zwar erfährt man irgendwann die Gründe für ihr Handeln, doch fand ich sie manches Mal etwas zu krass geraten in ihren Entscheidungen.
Dennoch mag ich den zweiten Teil der „Northern Love“ Reihe sehr und empfehle ihn gerne weiter. Vor allem aber hat dieser Roman erfreulicherweise ausreichend Tiefgang zu bieten und dürfte Romancefans, die es auch einmal etwas ernster mögen, begeistern. Allerdings sollte man schon ein paar Taschentücher in greifbarer Nähe haben beim Lesen.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber anzubringen, der wahrscheinlich beim Lektorat durchgegangen ist. Es wirkt nicht glaubwürdig, übereinander herzufallen ohne Verhütung, bedenkt man Espens triftige Gründe dafür, kein Kind zeugen zu wollen. Und dass eine Frau, die eine Fehlgeburt erlitt, gleich am selben Tag wandern geht, klingt auch nicht wirklich logisch.

Kurz gefasst: Espen und Svea- Unter die Haut gehender zweiter Teil der Northern Love Reihe, der eine bittersüße Liebesgeschichte erzählt.

Northern Love Reihe:

1. Teil: Hoch wie der Himmel
2. Teil: Tief wie das Meer
3. Teil: Wild wie der Wind

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Veröffentlicht am 19.11.2020

Kurzweiliger, romantischer zweiter Teil der Lancroft Abbey Reihe um die Familie Barnett. Für Fans des klassischen Regencyromans empfehlenswert

Verlobung wider Willen
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Lancroft Abbey, Tunbridge Wells, Kent, Frühsommer 1813:

Die attraktive Penelope Barnett ist immer noch unverheiratet. Ein nicht tragbarer Umstand, wie deren Mutter, die Countess of Panswick findet. Besonders ...

Lancroft Abbey, Tunbridge Wells, Kent, Frühsommer 1813:

Die attraktive Penelope Barnett ist immer noch unverheiratet. Ein nicht tragbarer Umstand, wie deren Mutter, die Countess of Panswick findet. Besonders weil Penelopes ältester Bruder und Titelerbe derzeit auf Freiersfüßen wandelt und in der schönen Lady Clarissa Harristowe, Tochter eines Herzogs, womöglich seine standesgemäße Zukünftige gefunden hat. Sollte Bertram Clarissa tatsächlich heiraten, wäre für Penelope, laut deren Mutter, kein Platz mehr auf Lancroft Abbey. Penelope, die ihr Zuhause genauso sehr liebt, wie die Tiere, die dort leben, ist verzweifelt. Denn obwohl sie durchaus irgendwann heiraten möchte, hat sie derzeit noch nicht den Kopf frei für eine Eheschließung. Zu sehr wurde ihr, kürzlich in London, das Herz gebrochen von dem attraktiven Frauenhelden- dem Honorable Henry Bernard Markfield. Henry erschlich sich ihre Liebe und ihr Vertrauen und nutzte dies weidlich aus für seine Zwecke.

Aber Penelope hat auch eine Vertraute. Die alleinstehende Nachbarin Lady Stonesdale, die sich immer ihre Freiheit erhalten wollte und der Ehe gegenüber stets abgeneigt war, stellt Penelope, sollte diese eines Tages tatsächlich heimatlos sein weil sie sich gegen eine Heirat sträubt, deren Anwesen ins Aussicht.

Eine von der Familie Barnett geplante Landpartie, soll Penelope auf andere Gedanken bringen, denn die Familie plant mögliche Bewerber, die um die Hand der schönen jungen Frau buhlen sollen, einzuladen. Natürlich möchte man auch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Daher wird auch Lady Clarissa zu dieser Landpartie eingeladen, was den verliebten Bertram sehr freut. Kurz bevor die Gäste eintreffen, wird ein schwer verletzter Soldat nach Lancroft Abbey geschafft. Die Countess glaubt, in ihm einen Verwandten erkannt zu haben und lässt ihn von Penelope, die große heilende Fähigkeiten besitzt, pflegen. Cousin Peter Barnett ruft allerdings äußerst widersprüchliche Gefühle in Penelope hervor…

Nachdem die Familiesaga um die Barnetts in „Der Heiratsplan“, den Anfang nahm, geht es nun in „Verlobung wider Willen“ weiter. Nun werden, statt Francesca und dem Earl of Derryhill, die beiden Geschwister Penelope und Bertram mehr in den Fokus des Geschehens gerückt. Ich muss zugeben. Penelope hat es mir im ersten Teil der „Lancroft Abbey“ Reihe, nicht unbedingt leicht gemacht, da sie die meiste Zeit ziemlich naiv und kleingläubig agierte. Doch diesmal gewinnt der Leser ein wenig mehr Einsicht in Penelopes Gedanken- und Gefühlswelt und das hilft immens, sich besser in die Romanheldin hineinzudenken. Dazu hat Penelope durch ihre Erlebnisse in London dazu gelernt. Sie benimmt sich ein wenig reifer und lässt sich nicht mehr so gängeln, wie noch im ersten Band.
Ich mochte Penelopes Geschichte, ihren Werdegang sehr, sogar noch ein Tickchen mehr, als Francescas Story. Und die Liebesgeschichte, die sich zwischen ihr und… (das verrate ich an dieser Stelle nicht ) entspinnt, ist süß und romantisch zugleich.

Den Handlungsstrang um Betram, Penelopes Bruder und dessen Angebetete, Lady Clarissa, fand ich etwas schwächer erzählt. Schade, dass die Autorin dem angeblich verliebten Paar nur sehr wenig gemeinsame Dialoge auf den Leib geschrieben hat und deren Story zu großen Teilen „aus dem Off“ geschildert wurde. Auch hätte ich mir gewünscht, dass Bertram noch ein wenig mehr in den Fokus gerückt worden wäre. Ebenfalls kurios fand ich es, dass eine namentlich genannte Akteurin, so weit ich es richtig gelesen haben sollte, nicht einen Dialog führen durfte. Als Freundin und Vertraute der Viscountess of Panswick wäre das doch eigentlich nur nahe liegend gewesen, dass man diese auch einmal zu Wort kommen lässt.
Diese Kleinigkeiten haben meine Lesefreude aber kaum getrübt. Auch „Verlobung wider Willen“ ist ein unterhaltsamer, spritziger Regency aus Sophia Faragos Feder, der mir sehr gut gefallen hat und der sogar noch ein wenig „runder“ geraten ist, als der Vorgängerband. Wer eine Schwäche für klassische Regencyromane haben sollte, kann hier ganz beruhigt zugreifen.

Kurz gefasst: Kurzweiliger, romantischer zweiter Teil der Lancroft Abbey Reihe um die Familie Barnett. Für Fans des klassischen Regencyromans empfehlenswert.

Lancroft Abbey Reihe:

1. Teil: Der Heiratsplan
2. Teil: Verlobung wider Willen
3. Teil: Die stürmische Braut
4. Teil: Küsse am Wiener Kongress
5. Teil: Ein Dandy in Nöten
6. Teil: Die perfekte Braut

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Veröffentlicht am 29.09.2020

Spannende Jagd im Londoner U-Bahn Netz- Packender, kurzweiliger Pageturner, den ich gerne weiterempfehle

869 - Die einzige Zeugin
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Laurie, die aus einem idyllischen Örtchen auf dem Lande kommt, lebt erst seit kurzer Zeit im pulsierenden London. Sie wohnt zusammen mit ihrer Cousine in einer WG und hat einen eher unspektakulären Job. ...

Laurie, die aus einem idyllischen Örtchen auf dem Lande kommt, lebt erst seit kurzer Zeit im pulsierenden London. Sie wohnt zusammen mit ihrer Cousine in einer WG und hat einen eher unspektakulären Job. Um sich rasch in der Stadt fortbewegen zu können, nimmt sie für die meisten Strecken ihr Rad oder die U-Bahn. Als sie eines Tages auf dem Weg zur Arbeit ist, gerät ein älterer Mann, der neben ihr steht, kurz darauf vor die U-Bahn und stirbt an seinen schweren Verletzungen. Während die Polizei von einem geplanten Selbstmord ausgeht, weiß Laurie genau, dass es nicht so war. Ihre Aussage, dass es ein Unglücksfall gewesen sein muss, nimmt die Polizei zwar zur Kenntnis, schließt den Fall jedoch schnell ab.

Laurie lässt der Tod des alten Mannes jedoch nicht los. Vor allem, weil er sich, kurz bevor er starb noch an sie wandte und ihr etwas sagen wollte, was sie wegen des Lärms, den die einfahrende U-Bahn machte, nicht mehr verstehen konnte. Außerdem erinnert sie sich wenig später daran, dass er etwas in den Hand hielt, kurz bevor er vor die U-Bahn fiel.

Als Laurie kurz darauf den attraktiven Paul kennenlernt, der ihr bei einer Fahrradpanne helfend zur Seite eilt, erzählt sie ihm von dem Vorfall in der U-Bahn, der sie so traumatisiert hat. Der einfühlsame Paul, tröstet die junge verwirrte Frau und nach einem gemeinsamen Date beschließen sie beiden, in der Nacht im U-Bahntunnel nach dem Gegenstand zu suchen, den der alte Mann verloren hat.

Doch beide werden von zwei Männern erwischt und eine wilde Verfolgungsjagd in den Tunneln beginnt. Laurie und Paul werden getrennt und Laurie steht einige dramatische Minuten aus. Aber zumindest weiß sie nun, um welchen Gegenstand es sich handelte. Der alte Mann verlor einen Schlüssel. In welches Schloss er wohl nur passen mag? Und wieso will jemand verhindern, dass Laurie und Paul den Schlüssel an sich nehmen?
Laurie ahnt nicht, dass sie sich in eine äußerst gefährliche Situation hineinmanövriert hat…

Es war die Aussicht auf eine spannende Geschichte, nebst hoffentlich dramatischer Verfolgungsjagd im Londoner U-Bahn Netz, dass mich verlockt hat, zu Toby Fabers Debütthriller „869-Die einzige Zeugin“, zu greifen. Und tatsächlich lässt sich die Geschichte schön undurchsichtig und packend an. Zwar errät der aufmerksame Leser gewisse Dinge viel schneller als die Romanheldin, die leider viel zu lange auf der sprichwörtlichen Leitung steht und die sich oftmals in Situationen bringt, die einfach nur dumm sind, doch ist besagter Kritikpunkt der Spannung nicht abträglich. Dazu fand ich Lauries Suche nach der Wahrheit an der sich später auch ihre Cousine und Lauries Vater beteiligen, also warum der alte Mann sterben musste spannend und kurzweilig erzählt.

Sicher, ich hätte mir gewünscht, dass Toby Faber gewisse Dialoge und Situationen nicht ganz so knapp und abstrakt gehalten hätte, deswegen und auch weil die Romanheldin leider ein wenig TSTL agiert, habe ich letztendlich dann auch bei meiner Bewertung einen halben Punkt abgezogen. Das sollte interessierte Leser jedoch nicht davon abhalten zu diesem Thriller zu greifen, denn die Story ist mal etwas völlig anderes und es handelt sich hier definitiv um einen Thriller mit Sogwirkung, den man erst zur Seite legen kann, wen man die letzte Seite gelesen hat.

Kurz gefasst: Spannende Jagd im Londoner U-Bahn Netz- Packender, kurzweiliger Pageturner, den ich gerne weiterempfehle

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