Thomas Wörtche (Herausgeber), Conny Lösch (Übersetzer)
Mexiko, heute. Die beiden Journalisten Andrew und Carlos sollen eigentlich nur ein Routinestück über die Ölindustrie in Poza Rica, Veracruz, machen, wo ein amerikanischer Konzern groß einsteigt. Zufällig finden sie die furchtbar verstümmelte Leiche eines jungen Umweltaktivisten, Julían Gallardo. Während Carlos noch fotografiert, trifft die Guardia Civil ein und scheucht beide aus der Stadt. Trotz massiver Drohungen stellen die beiden weitere Nachforschungen an, bevor sie nach Mexico City zurückkehren. Als Carlos dort umgebracht wird, flieht Andrew außer Landes. Aber der Tod von Carlos, der nicht nur sein Kollege und Freund war, sondern auch sein Lover, lässt ihn nicht los. Er kehrt nach Poza Rica zurück und recherchiert die Geschichte von Julían Gallardo und bringt damit nicht nur Polizei, Militär und Kartelle gegen sich auf ...
Das auch privat verbandelte Reporterpaar Andrew und Carlos findet auf dem Rückweg von Reportagerecherchen über die Fracking-Industrie des Landes, die Geschichte spielt im touristisch ach so schönen Mexiko, ...
Das auch privat verbandelte Reporterpaar Andrew und Carlos findet auf dem Rückweg von Reportagerecherchen über die Fracking-Industrie des Landes, die Geschichte spielt im touristisch ach so schönen Mexiko, die schlimm zugerichtete Leiche eines jungen Mannes. Carlos, der taffere des Duos und zuständig für die visuellen Fakten, will noch ein paar Fotos schießen, als er von der gerade erschienenen Polizei mit robustem Körpereinsatz davon abgehalten wird. Wie sich später herausstellt, war der Tote Student und Führer einer Gruppe von Umweltaktivisten. Carlos, durch die Geschehnisse vor Ort angestachelt, will erfahren, was dahinter steckt und bezahlt dies, mit seinem Leben. Sein auch sonst eher zögerlicher Partner Andrew flieht, verängstigt und von der Trauer um seinen Freund überwäligt. Doch schon bald wird ihm klar, er muss herausfinden, was hier geschehen ist, für Carlos und auch für sich selbst.
Dieses Buch ist von einer so packenden Realität geprägt, von einer solchen Härte an echtem Leben in diesem lateinamerikanischen Land, dass einen das als Leser sehr 'mitnimmt'. Und das soll es ja auch, denn die auf dem Buchcover als Thriller ausgewiesene Geschichte ist eine vom Autor auch als solche angelegte Cronica, einer Art Dokudrama in Buchform, einer Mischung aus fiktionalem Roman und Reportage. Das ist an sich schon eine sehr interessante Sache und könnte der Geschichte noch eine Portion Spannung und Intensität mehr mit auf den Weg geben, aber in diesem Fall bremst der dokumentarische Teil die Handlung selbst etwas aus. Die beiden Teile treten sich sozusagen gegenseitig auf die Füße, was etwas schade ist, denn an sich stimmt ja alles, für sich gesehen. Aber das kommt sicherlich bei jedem Leser auch etwas anders an. Und da es sich hier um den ersten Band einer auf drei Teile angelegten Reihe handeln soll, macht es der Debütautor
Tim Macgabhann bei seiner Nummer Zwei einfach noch ein bisschen besser. Dann passt es auch für mich.
Andrew und Carlos, ein Reporter und ein Fotograf, berichten täglich über den Drogenkrieg in Mexiko. Brutale Kämpfe, Gewalt, Tod und Mord sind ihnen deswegen nicht fremd. Trotzdem schockiert sie der Anblick ...
Andrew und Carlos, ein Reporter und ein Fotograf, berichten täglich über den Drogenkrieg in Mexiko. Brutale Kämpfe, Gewalt, Tod und Mord sind ihnen deswegen nicht fremd. Trotzdem schockiert sie der Anblick des auf grausame Weise ermordeten jungen Aktivisten und lässt sie nicht los. Vor allem Carlos reagiert impulsiv, fotografiert die Leiche und beginnt in der Sache zu recherchieren. Bald wurde auch er gefoltert und ermordet. Andrew, für den Carlos mehr als nur ein Kollege war, beschließt Carlos Recherche fortzusetzen und auf diese Weise auf den Tod seines besten Freundes aufmerksam zu machen.
Die ersten Kapitel dieses Thrillers halten mich in Atem. Es wimmelt dort nur von Gewalt, Mord, Unrecht, Blutvergießen, Menschen sterben oder verschwinden auf einmal. Der Autor zeichnet ein Bild des Landes, das sehr stark von einem Foto aus dem Urlaubsparadies abweicht. Ich merke sehr schnell: es ist extrem gefährlich dort, das Leben ist nicht einfach. Auch die zahlreiche Umweltprobleme tragen dazu bei. All diese interessanten Informationen bewegen und regen zu weiteren Nachforschungen im Internet an.
Aber die anfängliche Spannung lässt schnell nach. Der Autor überschüttet den Leser mit so vielen Details aus dem brutalen Alltag in dem exotischen Land, aus der Welt des Verbrechens und der Wirtschaftskriminalität und den Verflechtungen zwischen ihnen, dass man leicht den Überblick verlieren kann. Auch die unzähligen spanische Begriffe machen die Lektüre nicht gerade leichter.
Tim MacGabhann hat seinen Thriller in Form einer Crônica verfasst, einer Mischung aus journalistisch-dokumentarischen Texten und frei erfundenen Inhalten. Darüber schreibt er ausführlich im Anhang zum Roman. Gleichzeitig erklärt er die Umstände, die ihn zum Schreiben dieses Romans in der Form bewogen haben.
Betrachten Sie Call Him Mine also entweder als einen Thriller in Form einer crônica oder als crônica in Form eines Thrillers. Betrachten Sie es als eine irgendwie verzerrte Art, die Wahrheit zu sagen. (265)
Ich wünschte mir der Anhang mit dem Titel „Die Würdigung des >echten Carlos< am Anfang dieses ungewöhnlichen Thrillers stehen. Dann hätte ich ganz andere Erwartungen an diesen Roman gehabt und auf ganz andere Weise diese Lektüre genossen
Ich habe „Der erste Tote“ von Tim MacGabhann gelesen und musste das Buch erst mal setzen lassen, um meine Eindrücke zu verfassen, denn das Buch hat mich doch zwiegespalten zurückgelassen.
Da ist das Genre: ...
Ich habe „Der erste Tote“ von Tim MacGabhann gelesen und musste das Buch erst mal setzen lassen, um meine Eindrücke zu verfassen, denn das Buch hat mich doch zwiegespalten zurückgelassen.
Da ist das Genre: Ich erwarte von einem Thriller durchaus eine durchgehende Spannung. Die gab es auch anfangs, das erste Drittel war wirklich spannend, doch diese Spannung ist dann deutlich abgeflacht. Liest man dann das Nachwort, so ist die Story, so wie sie geschrieben wurde durchaus verständlich.
Der Schreibstil des Autors hingegen ist einzigartig und für einen Thriller eher ungewöhnlich, aber er hat unheimlich gut zu Andrew und Carlos gepasst und der Autor hat sich dabei des vollen Spektrums bedient, das ihm zur Verfügung steht. Er schildert so manche brutale Vorgänge absolut schonungslos, sodass man beim Lesen eine Gänsehaut bekommt. Durch viele spanische Wörter verleiht der Autor dem Buch Authentizität, man spürt quasi einen Hauch Mexiko. Dabei hätte ich mir durchaus ein Glossar gewünscht, wo man all die spanischen Begriffe nachschlagen kann. Der Autor kann unheimlich gut die Emotionen wiedergeben und es gab einige Passagen, die so schön geschrieben waren, dass es einem ein Lächeln auf das Gesicht zauberte. Sie waren schon fast poetisch, was mir sehr gut gefallen hat, auch wenn es für einen Thriller eher unüblich ist.
Die beiden Journalisten Andrew und Carlos haben ihre Reportage eigentlich schon in der Tasche, als sie auf dem Heimweg zufällig die grausam verstümmelte Leiche eines Umweltaktivisten finden. Sie werden beim Fotografieren der Leiche von der Guardia Civil überrascht und sollen schnellstmöglich die Stadt verlassen. Carlos lässt der Fall keine Ruhe, doch die folgenden Ermittlungen enden für ihn tödlich. Damit Carlos Tod nicht umsonst war, recherchiert Andrew weiter.
Carlos lernt man nur kurz kennen, aber Andrew wurde authentisch gezeichnet. Anfangs macht er einen schüchternen und eher ängstlichen Eindruck auf mich, aber er wird nach dem Tod seines Partners immer mutiger und selbstsicherer. Seine Entwicklung konnte ich gut nachvollziehen. Und da Andrew einige Recherchen betreibt, kommt man als Leser nicht umhin, eine Vielzahl an Charakteren kennenzulernen. Man muss jetzt nicht aufpassen, dass man den Überblick verliert, aber alle Namen konnte ich mir dann doch nicht merken.
Das Buch zeigt dem Leser eine andere Seite von Mexiko. Nicht die schönen Strände, sondern den Kartellsumpf, den Kampf um Macht und Geld, Korruption, Ausbeutung und die ständige Angst der Menschen, die zwischen die Mühlen des Staates und den Kartellen geraten. Wem soll man trauen? Wer ist als nächstes dran? Tim MacGabhann schildert die Zustände sehr realitätsnah und er berichtet schonungslos über den Alltag, der sich so ganz anders darstellt, als den, den man von sich selber kennt.
Wer einen klassischen Thriller erwartet hat, der wird eher enttäuscht sein, denn der Autor hat eine in Mexiko beheimatete „conica“ geschrieben. Das ist eine Mischform aus einem Tatsachenbericht und einer fiktivien Geschichte – die Wahrheit ist irgendwo dazwischen.
Fazit:
Das Buch war ungewöhnlich, aber doch spannend und packend und unheimlich gut erzählt, auch wenn es zwischendurch so manche Länge gab. Zum Beispiel, als man die journalistische Recherche Andrews begleiteten durfte. Doch man bekommt einen authentischen Eindruck in das Leben in Mexiko.
INHALT
Mexiko, heute. Die beiden Journalisten Andrew und Carlos sollen eigentlich nur ein Routinestück über die Ölindustrie in Poza Rica, Veracruz, machen, wo ein amerikanischer Konzern groß einsteigt. ...
INHALT
Mexiko, heute. Die beiden Journalisten Andrew und Carlos sollen eigentlich nur ein Routinestück über die Ölindustrie in Poza Rica, Veracruz, machen, wo ein amerikanischer Konzern groß einsteigt. Zufällig finden sie die furchtbar verstümmelte Leiche eines jungen Umweltaktivisten, Julían Gallardo. Während Carlos noch fotografiert, trifft die Guardia Civil ein und scheucht beide aus der Stadt. Trotz massiver Drohungen stellen die beiden weitere Nachforschungen an, bevor sie nach Mexico City zurückkehren. Als Carlos dort umgebracht wird, flieht Andrew außer Landes. Aber der Tod von Carlos, der nicht nur sein Kollege und Freund war, sondern auch sein Lover, lässt ihn nicht los. Er kehrt nach Poza Rica zurück und recherchiert die Geschichte von Julían Gallardo und bringt damit nicht nur Polizei, Militär und Kartelle gegen sich auf ...
(Quelle: Suhrkamp Verlag)
MEINE MEINUNG
Der packende Debütroman „Der erste Tote“ vom irischen Autor, freiberuflichen Journalisten und ehemaligen Auslandskorrespondenten Tim MacGabhann ist der verstörende und sehr ungewöhnliche Auftakt einer als Trilogie angelegten Reihe um den in Mexiko arbeitenden Reporter Andrew, der deutlich autobiografische Züge trägt.
Obwohl das Buch vom deutschen Verlag als Thriller ausgewiesen ist, handelt es sich bei Tim MacGabhann`s gelungenem Debüt eher um eine ungewöhnliche Mischung aus berührender, tragischer Liebesgeschichte und einer sehr dunklen, aufrüttelnden und verwirrend vielschichtigen Geschichte über die gnadenlos brutale Realität Mexikos mit wenigen rasanten, actiongeladenen Thriller-Elementen.
Angesiedelt ist seine packende Geschichte in Mexiko, dem tödlichsten Land der Welt für Medienvertreter und einem durch und durch korrupten Land im Würgegriff von Terror und Gewalt durch eine Vielzahl von skrupellosen und brutalen Kartellen. Angesichts von Tausenden Vermissten und Toten, alltäglichen Willkürakten und Massakern ist es kein Wunder, dass Tim MacGabhann beschlossen hat seine akribisch recherchierte Story über die Machenschaften der Ölindustrie, die beispiellose beängstigende Umweltverschmutzung sowie die erschreckende Verflechtung der Drogenkartelle bis in die höchsten Ränge von Politik, Wirtschaft, Polizei und Militär, nicht als Reportage zu veröffentlichen und somit sein Leben zu riskieren. So hat er beschlossen, die Wahrheit ganz im Stil einer traditionellen „crónica“ zu schreiben – einer literarischen Mischform aus Tatsachenbericht und fiktiver Geschichte, die in Mexiko stark verwurzelt ist. „Betrachten Sie es als reine journalistische Wahrheit, die sich in einer kleineren fiktionalen verbirgt.“ – erläutert der Autor in seinem hochinteressanten Anhang zu seinem Roman, dem er zudem unter „Über Der erste Tote“ seine sorgsam recherchierten Fakten inklusive seiner genutzten Quellen und ausführlicher Erläuterungen beigefügt hat. Um bei seiner komplexen Hintergrundgeschichte im Mittelteil richtig mitkommen zu können, empfiehlt es sich übrigens sehr, den Anhang schon vorab zu lesen und sich etwas mit der Thematik auseinander zu setzen.
Mit dem packenden Ausgangsszenario versteht es MacGabhann hervorragend, uns in seine Geschichte um die beiden faszinierenden Protagonisten - den Journalisten Andrew und seinen mexikanischen Partner, Freund und Fotografen Carlos - hineinzuziehen. Die beiden arbeiten an einer brisanten Recherche zu einem Artikel über die ehemals folierende Ölmetropole Poza Rica im mexikanischen Bundesstaat Veracruz, dem Zentrum der mafiösen Kartelle und deren Drogengeschäfte. Als auf die grauenvoll verstümmelte Leiche eines Umweltaktivisten stoßen, wittert Carlos eine große Geschichte dahinter und recherchiert auf eigene Faust weiter…mit tödlichen Konsequenzen für ihn. Während die Spannung anfangs sehr hoch ist, wendet sich der Autor im weiteren Verlauf zunehmend der in Mexiko vorherrschenden Problematik zu und nimmt viel Tempo aus seiner Geschichte. Allmählich erfahren wir durch Andrews hartnäckige Suche nach Antworten auf die Hintergründe von Carlos Tod, viele Details über dessen fatale Recherchen, die ein weit verzweigtes Netz aus Korruption nahelegen.
MacGabhann zeichnet insgesamt ein sehr schonungsloses, verstörendes Bild von seiner Wahlheimat Mexiko fernab der touristischen Klischees. Gekonnt schildert er sehr eindrucksvolle Alltagszenarien, fängt eine sehr authentisch wirkende Atmosphäre ein und führt uns auch die erschreckende Realität eines maroden, in Chaos, Verbrechen und Brutalität versinkenden Lands vor Augen, dessen Schicksal in den Händen von Kriminellen und korrupten Sicherheitskräften zu liegen scheint.
Die sehr gut recherchierten Hintergründe über die Drogenkartelle, die teilweise aus ehemaligen Militärs hervorgegangene Mafiaorganisationen sind, ihre Verflechtung mit Konzerninteressen und Polizeiapparat, sowie ihre undurchsichtigen Machenschaften und Allianzen hat der Autor sehr anschaulich, in seine fiktive, sehr nervenaufreibende und beklemmende Geschichte eingewoben. Sehr aufschlussreich, aber leider auch manchmal etwas verworren beschreibt er die unübersichtlichen Zustände in dieser Region und die untragbare Situation der Bewohner, die mit Umweltverseuchung, Vertreibung und permanenten Repressionen zu leben haben, und dennoch mutig gegen Gegner kämpfen, die unter häufig wechselnden Anführern stets zu brutalster Gewalt bereit sind. Zum Ende hin verdichtet MacGabhann seine Hintergrundgeschichte zunehmend, lässt die Spannung wieder deutlich ansteigen und führt die verschiedenen Handlungsfäden sehr stimmig zusammen.
Äußerst faszinierend finde ich den ungewöhnlichen Schreibstil des Autors, der mich mit sehr poetischen und bildhaften Beschreibungen und seinem äußerst empathischen Blick auf Land und Leute bewegen konnte. Ein krasser Kontrast zu seinen oftmals sehr expliziten und blutrünstigen Schilderungen der Gräueltaten und der brutalen Zustände, die mit ihren unerträglichen Bildern oft unter die Haut gehen.
Differenziert und lebensnah sind durchweg auch die Charaktere in diesem wirklichkeitsnah wirkenden Roman gezeichnet. Mit ihren Eigenheiten und Schwächen sowie einfühlsamen Einblicken in ihre Gefühls- und Gedankenwelt wirken sie überaus authentisch und glaubwürdig. Auch die vielen eingefügten mexikanischen Ausdrücke und Sätze sorgen für viel Authentizität, haben aber ein wenig meinen Lesefluss gestört, da leider eine Übersetzung fehlte.
Ich bin sehr gespannt, wie Tim MacGabhann seine vorläufig abgeschlossene, clever konstruierte Geschichte um den Reporter Andrew in den nächsten beiden Bänden seiner Trilogie weiterführen wird.
Andrew, Journalist, und Carlos, Fotograf, berichten seit Jahren gemeinsam über den mexikanischen Drogenkrieg und glauben, es könne sie nichts mehr erschüttern. Doch als sie bei einer Recherche für einen ...
Andrew, Journalist, und Carlos, Fotograf, berichten seit Jahren gemeinsam über den mexikanischen Drogenkrieg und glauben, es könne sie nichts mehr erschüttern. Doch als sie bei einer Recherche für einen Beitrag über die Ölindustrie in Poza Rica, Veracruz, einen entsetzlich verstümmelten Toten finden und Carlos auf eigene Faust Nachforschungen anstellt, wird er grausam ermordet. Andrew macht alleine weiter ...
Ob der Verlag diesem Buch einen Gefallen getan hat, es als Thriller zu vermarkten, ist fraglich. Denn den Großteil der Geschichte nimmt die Darstellung der Lebensverhältnisse in Mexiko ein: das Verschwinden unzähliger Menschen; die Ermordung unschuldiger Mexikanerinnen und Mexikaner; die Korruption, die weit in die Reihen der Politik und der Polizei reicht; das Zugrunderichten der Lebensbedingungen der Einheimischen zugunsten eines schnellen Profits im Ölgeschäft. Man merkt, dass Tim MacGabhann, der seit längerem in Mexico City als Journalist lebt, weiß wovon er schreibt. Seine Schilderungen von Mexikos Alltag wirken so realistisch und überzeugend, dass die Suche nach Carlos' Mörder etwas in den Hintergrund gerät.
Spannend und packend ist dieses Buch allemal, doch wer einen typischen Thriller erwartet, wird wohl eher enttäuscht sein. Im Mittelpunkt steht nicht die Aufklärung des Mordes an Carlos, sondern die Hauptfigur Andrew, der verzweifelt versucht in diesem Sumpf aus Kriminalität und Korruption zu überleben und bei seiner Suche nach den Schuldigen das Alltägliche wie auch seine Erinnerungen erzählt.
Mir hat es gefallen und ich bin gespannt auf die zwei angekündigten Fortsetzungsbände.