Mühsame Anlehnung an Heldendichtung
Cursed - Die AuserwählteAuch wenn mich die Artus-Sage immer wieder reizt, Cursed konnte mich leider nicht begeistern und das betrifft in diesem Fall leider alle Ebenen.
Die Geschichte, die Cursed erzählt, wirkt oftmals wirr ...
Auch wenn mich die Artus-Sage immer wieder reizt, Cursed konnte mich leider nicht begeistern und das betrifft in diesem Fall leider alle Ebenen.
Die Geschichte, die Cursed erzählt, wirkt oftmals wirr und lässt Tiefe vermissen, vielmehr ist es eine Aneinanderreihung von Begebenheiten, Schlachten und Interessenskonflikten, die zu wenig ausformuliert und erläutert werden und zeitweise auch einfach kontextlos wirken. Wahrscheinlich wollte sich Thomas Wheeler sehr stark an die Erzähltradition der Sagen anlehnen, in denen für Komplexität und fundierte Motive auch nicht allzu viel Platz ist. Als Roman funktioniert dies aber meines Erachtens nach - zumindest in diesem Fall - nicht. Dadurch dass das Augenmerk so konsequent auf den Einsatz von Action gelegt wird, entsteht sehr rasch der Eindruck, dass man es hier mit einem Buch zu tun hat, das schnellstmöglich den Sprung auf die Leinwand schaffen soll - und so ist es in diesem Fall ja auch. Für einen Roman fehlt es aber einfach an erzählerischer Kraft und Raffinesse, an Verbindungen und Plot - selbst wenn ich in Betracht ziehen würde, dass der Roman möglicherweise ausschließlich als Jugendbuch gedacht sein sollte, ist das alles viel zu wenig. Die Figuren sind letztlich nur Holzschnitte. Es gibt kaum Introspektion, innere Monologe oder einen Einblick in die Gefühlswelt - etwas was gerade bei diesem Stoff wirklich nötig gewesen wäre. Eine Figurencharakterisierung würde wirklich schwerfallen - sie sind einfach irgendwie mehr oder weniger alle sehr ähnlich. Gleiches gilt auch für die Bilder, die die Handlung illustrieren sollen - alle recht gleich und wenig aussagekräftig.
Schade - für mich war der Roman leider kein Lesevergnügen. Ich bin nur deshalb froh, durchgehalten zu haben, weil ich so zumindest erfahren durfte, welche zukünftigen Ritter der Tafelrunde sich hinter einigen Figuren verbergen. Als Serie wird das Buch wahrscheinlich gut funktionieren, aber ein Fantasy-Roman geht besser...