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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2021

Berührend!

Madame Colette und das Talent zu leben
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Rose ist alleinerziehend, ihre Welt bricht zusammen, als ihr Sohn Baptiste erklärt, zu seiner Freundin zu ziehen und sie am selben Tag ihren Job als Tagesmutter verliert. Doch dann wendet sich das Blatt. ...

Rose ist alleinerziehend, ihre Welt bricht zusammen, als ihr Sohn Baptiste erklärt, zu seiner Freundin zu ziehen und sie am selben Tag ihren Job als Tagesmutter verliert. Doch dann wendet sich das Blatt. Sie erhält ein gutbezahltes, jedoch mysteriöses Jobangebot als Gesellschaftsdame bei der arroganten Veronique Lupin. Dort erhält Rose irritierende Anweisungen. Es stellt sich heraus, daß Rose nicht als Gesellschaft für Veroniques Mutter Colette eingestellt wurde, sondern für ihren Spitz. Colette jedoch könnte Gesellschaft dringend brauchen - sie ist eine grantige alte Dame, die das Haus schon seit Jahren nicht mehr verlassen hat und unter Waschzwang leidet. Colette und Rose freunden sich an. Als auch Baptiste seine Mutter mit Neuigkeiten überrascht, wird es für Rose sehr turbulent.

"Madame Colette und das Talent zu leben" ist ein wunderbares Buch über Freundschaft. Aurelie Valognes berührt mit ihren Charakteren das Leserherz. Rose als Übermutti, die selbst ihren erwachsenen Sohn nicht ziehen lassen möchte, ist einfach zu sympathisch. Die Freundschaft, die sich zwischen ihr und Colette entwickelt, ist berührend und komisch zugleich. Colette und ihr Wasch- und Desinfektionszwang schon wirklich voller Humor. So grantig und übelgelaunt Colette immer wieder erscheint - ihre Ansichten über die Welt sind nicht ganz verkehrt. Rose ist ein Mensch, der einfach jedem eine gute Seite abgewinnen kann. Sogar bei Veronique entdeckt sie noch den Grund für ihre Kälte. Diese Charaktere sind einfach einmalig gut dargestellt. Sogar Spitz Pepette hat einen wunderbaren Charakter, der sich perfekt in die Familie einfügt. Die Geschichte ist wunderbar leicht zu lesen. Hier spürt man den Pariser Flair und verliebt sich in die Stadt und die Charaktere!

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Ein paar Seiten mehr hätten noch gepasst

Der Nebel
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Ein Sturm zerstört die Region im westlichen Maine rund um einen See. Auch das Haus von David und seiner Familie wird in Mitleidenschaft gezogen. Am anderen Morgen zieht von der anderen Uferseite ein unheimlicher ...

Ein Sturm zerstört die Region im westlichen Maine rund um einen See. Auch das Haus von David und seiner Familie wird in Mitleidenschaft gezogen. Am anderen Morgen zieht von der anderen Uferseite ein unheimlicher Nebel auf. Während David und sein Sohn Billy im Supermarkt einkaufen, verschluckt der Nebel alles - und es steigen grauenhafte Monster aus ihm heraus, die alles verschlingen, was sich im Freien aufhält. Billy sorgt sich um seine Mutter, die allein zu Hause geblieben ist. Wird er sie je wiedersehen?

Stephen King läßt in "Der Nebel" gruselige Monster lebendig werden. Angelehnt sind diese Monster an Tiere der Realität, bei denen wohl jeder sein spezielles "Gruselobjekt" wiederfindet. Hier spielt King geschickt mit den Ängsten, die in jedem ein klein wenig stecken. Schon der Nebel allein erzeugt Gänsehaut und die Vorstellung, daß darin Monster lauern, die man erst sieht, wenn es zu spät ist... Absolut gruselig. Die Charaktere sind hier sehr vielschichtig. Die Gruppe der im Supermarkt Gefangenen enthält alle Spezies, die die Menschheit hergibt. Der fürsorgliche Vater, das Großmaul, die, die sich in ihr Schneckenhaus verziehen und nicht zuletzt die Aufwieglerin mit psychopathischen Zügen, die an einen Sektenführer erinnert. Sie alle sind im Supermarkt vereint und Streitigkeiten sind vorprogrammiert. Dadurch lauert mit der Zeit die Gefahr nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb des Gebäudes. Die Lager spalten sich und wer überleben will, muß eine Entscheidung fällen. Diese Entwicklung ist absolut gruselig und spannend. Man ist stets auf der Seite von David und Billy, drückt ihnen und einigen anderen Charakteren die Daumen, während andere so unsympathisch sind, daß man sogar Genugtuung empfindet. Diese Kurzgeschichte hätte tatsächlich das Potenzial zu einem großen Roman. So ist das Ende für mich leider etwas überstürzt - es hätte ruhig noch etwas "hinten kommen" und die Vorkommnisse auflösen können.

Insgesamt lohnt sich diese Geschichte. Sie ist skurril, gruselig, spannend und in typischer King-Manier geschrieben. Mir hat sie viel Spaß bereitet!

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Die Helden meiner Kindheit

Asterix - Der Goldene Hinkelstein
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Die Gallier Asterix und Obelix begleiten den Barden Troubadix zu einem Gesangswettbewerb. Es gibt einigen Aufruhr. Selbst die Römer müssen sich den Künsten von Troubadix stellen...

"Der goldene Hinkelstein" ...

Die Gallier Asterix und Obelix begleiten den Barden Troubadix zu einem Gesangswettbewerb. Es gibt einigen Aufruhr. Selbst die Römer müssen sich den Künsten von Troubadix stellen...

"Der goldene Hinkelstein" wurde bereits im Jahre 1967 veröffentlicht und jetzt neu aufgelegt. Was zunächst gewöhnungsbedürftig ist, ist die Art des "Comics". Denn die berühmten Sprechblasen und kleinen Bildchen sucht man vergebens. Dafür erhält man großformatige Zeichnungen und einen Text im Stile eines Drehbuches. Dies irritiert auf den ersten Blick, man gewöhnt sich jedoch daran. Zu Asterix und Obelix muß wohl nicht viel gesagt werden - diese netten Kerlchen kennt wohl jeder. Auch die Differenzen zwischen den Galliern und den Römern fehlen hier nicht und verlieren auch hier nicht ihren Reiz.

Auch wenn dieses Heft anders als erwartet ist - es hat Spaß bereitet und ist ein gelungener Ausflug in die Kindheit. Oder aber empfehlenswert für alle, die sich ein wenig Kindheit bewahrt haben.

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Veröffentlicht am 18.12.2020

Weihnachtliche Krimis voll schwarzem Humor

Stille Nacht, nie mehr erwacht. Krimis für die kalte Jahreszeit
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Jan Costin Wagner versammelt in seinem Buch "Stille Nacht, nie mehr erwacht" 26 deutschsprachige Autoren, von denen jeder einen Kurzkrimi rund um die Weihnachtszeit beisteuert. Allen gemein ist der schwarze ...

Jan Costin Wagner versammelt in seinem Buch "Stille Nacht, nie mehr erwacht" 26 deutschsprachige Autoren, von denen jeder einen Kurzkrimi rund um die Weihnachtszeit beisteuert. Allen gemein ist der schwarze Humor, der aus Rache entsteht und zum Teil absolut nachvollziehbar ist. Die Geschichten sind vielseitig, so daß für jeden etwas dabei ist. Man findet eine Anlehnung an Stephen Kings "Misery", betrogene Ehefrauen, scHecht angekommene Weihnachtsgeschenke und vieles mehr. Die Geschichten sind durchweg gut und unterhaltsam geschrieben. Es macht Spaß sie zu lesen und so manches Mal fühlt man die gleiche innere Genugtuung wie der Protagonist der Geschichte. Ja, es kommt sogar das berühmte Gönnergefühl auf. Man drückt den Charakteren die Daumen, empfindet Schadenfreude und ist richtig mit dabei.

In diesen Buch wird wirklich jeder seine persönlichen Favoriten finden und begeistert sein. Ich persönlich habe hier sogar neue Autoren für mich entdeckt!

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Veröffentlicht am 10.12.2020

Gelungenes Psychospiel

Frostgrab
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Die Snowboarderin Milla trifft sich nach 10 Jahren mit ihren alten Freunden in den französischen Alpen in einer abgelegenen Lodge. An dem Ort, an dem vor diesen 10 Jahren während des Trainings schlimmes ...

Die Snowboarderin Milla trifft sich nach 10 Jahren mit ihren alten Freunden in den französischen Alpen in einer abgelegenen Lodge. An dem Ort, an dem vor diesen 10 Jahren während des Trainings schlimmes passierte. Plötzlich gibt es keinen Kontakt zur Außenwelt, Handys verschwinden und die Seilbahn steht still. Das erste Gruppenmitglied stirbt. Ein zermürbendes Psychospiel hat begonnen..

Allie Reynolds gibt in "Frostgrab" ihrer früheren Sportleidenschaft eine Plattform. Sie war professionelle Snowboarderin. Dies merkt man in diesem Buch. Sie verwendet Fachausdrücke, die zwar erklärt werden, mir als Fremden in dieser Welt aber trotzdem fremd blieben und etwas zu viel für meinen Geschmack waren. Ich persönlich habe sie einfach nicht weiter beachtet und "überlesen". Die Handlung selbst hat mir wiederum gut gefallen. Man kommt leicht in die Handlung, wird direkt zu Beginn abgeholt und nicht mehr losgelassen. Die Sprünge von Vergangenheit und Gegenwart sind gelungen - der rote Faden bleibt erhalten und man verliert nicht die Übersicht. Durch die Sprünge in die Vergangenheit versteht man die einzelnen Charaktere mit ihrer Vorgeschichte und bekommt Einsicht in deren Handlungsweise.
"Frostgrab" ist ein solides Erstlingswerk, das sich lohnt zu lesen.

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