Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?
The Belles 1: Schönheit regiertIn wunderschöner, atmosphärischer Sprache erschafft die Autorin eine glamouröse wie grausame und oberflächliche, fast schon krankhafte Gesellschaft, die einzig und allein nach Schönheit strebt. Ausgestattet ...
In wunderschöner, atmosphärischer Sprache erschafft die Autorin eine glamouröse wie grausame und oberflächliche, fast schon krankhafte Gesellschaft, die einzig und allein nach Schönheit strebt. Ausgestattet ist sie mit extremen Schönheitsidealen und verschwenderischem Lebensstil ohne jeden Sinn für reale Probleme. Ein wenig wie das Kapitol aus die Tribute von Panem oder die Aristokratie zur Zeit Ludwig XIV.
Allerdings: Die Hauptprotagonistin ist eine Schwarze Frau, ohne dass ihre Hautfarbe ihren Status oder ihre Akzeptanz beeinflusst. Hier gefällt mir auch, dass dies deutlich auf dem Cover dargestellt wird.
Der Anfang begann vielversprechend. Im Mittelteil wurde es dann jedoch langatmiger und Camelias Entscheidungen sind für mich nicht immer nachvollziehbar. Obwohl ihr von mehreren Seiten aus Warnungen ausgesprochen werden, verdrängt sie diese. Daher ist leider vorhersehbar, was geschieht.
Doch nach einem gewissen Wendepunkt nimmt die Handlung deutlich mehr Fahrt auf und sie beginnt endlich, sich mit der Grausamkeit auseinander zu setzen und sich auch stärker zu wehren. Hier konnte ich kaum aufhören und natürlich möchte ich jetzt auch den Folgeband lesen.
Camelia lebt leider sehr eingeschränkt, so ist nur wenig über die Welt außerhalb des Königshauses bekannt. Als letzten Kritikpunkt muss ich leider anmerken, dass mir der Charakter der Sophia etwas zu eindimensional gestaltet war.
Insgesamt ein gutes Jugendbuch. Es ist zwar für jüngere Leserinnen gedacht, aber ich denke, dass das Thema trotzdem auch für ältere Fantasy-Leserinnen interessant ist.