Platzhalter für Profilbild

mabuerele

Lesejury Star
offline

mabuerele ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit mabuerele über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.12.2020

Fesselnde und informative Geschichte

Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)
0

„...Marlene kam es immer noch unwirklich vor, dass sie und Emma das Waisenhaus tatsächlich verlassen würden. Hier hatten sie die zurückliegenden zwölf Jahre verbracht, hier waren sie zu jungen Frauen herangewachsen….“

Ja, ...

„...Marlene kam es immer noch unwirklich vor, dass sie und Emma das Waisenhaus tatsächlich verlassen würden. Hier hatten sie die zurückliegenden zwölf Jahre verbracht, hier waren sie zu jungen Frauen herangewachsen….“

Ja, für Marlene und ihre Schwester beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Sie werden ihre Ausbildung als Eleven in der gerade gegründeten Kinderklinik in Weißensee vor den Toren von Berlin beginnen. Beiden war es ermöglicht worden, dass Abitur abzulegen, eine Seltenheit für Kinder im Waisenhaus. Es war Marlenes sechster Geburtstag, an dem ihre alleinerziehende Mutter plötzlich verstarb. Jäh endete eine behütete Kindheit.
Die Autorin hat nicht nur einen spannenden, sondern auch ein sehr informativen historischen Roman geschrieben.
Der Schriftstil lässt sich zügig lesen. Sehr gut werden die Personen charakterisiert. Ich möchte hier nur kurz auf die Schwestern eingehen. Marlene als die Ältere hat sich bisher immer um ihre zwei Jahre jüngere Schwester gekümmert. Marlene weiß, was sie will und kann. Sie träumt von einer Ausbildung als Ärztin. Bei Emma zeigt sich im Laufe der Handlung, dass sie sehr gut mit kranken Kindern umgehen kann und ihnen viel Empathie entgegenbringt.
In der Klinik treffen die verschiedenen Charaktere aufeinander. Das trifft nicht nur auf die Elevinnen zu, sondern auch auf die Schwestern. Während für Marlene und Emma die Ausbildung eine Chance auf ein besseres Leben ist, sind andere auf Befehl der Eltern in die Klinik gekommen.
Sehr gut dargelegt werden die fortschrittlichen Methoden der Behandlung von Säuglingen und Kleinkindern, der sich die Klinik verpflichtet fühlt. Maximilian von Weilert, ein Assistenzarzt, formuliert das so:

„...Sie und ich treten gemeinsam dafür an, dass weniger Kinder sterben...“

Dabei werden nicht nur Defizite bei der ärmeren Bevölkerung gesehen, sondern auch die Probleme in wohlhabenden Haushalten beim Namen genannt. Ein Zitat gibt die Meinung des Arztes wieder:

„...Ein Kind, was zu viel erzogen wird und dadurch zu vielen Reizen seitens der Eltern ausgesetzt ist, hat einen weniger tiefen Schlaf, was nicht gut ist...“

Natürlich bringt das enge Zusammenleben der Elevinnen auch Missgunst und Neid mit sich. Überheblichkeit gegenüber den beiden Waisenkindern fehlt ebenfalls nicht. Die Oberin hat beide von Anfang an getrennt und ihnen andere Mitbewohner zugewiesen. Das sorgt dafür, dass sie die Chance haben, sich eigenständig zu entwickeln. Emma löst sich nach und nach von Marlene. Natürlich trifft sie dabei nicht immer die richtige Entscheidung, aber sie lernt es, auf eigenen Beinen zu stehen.
Einbezogen werden die gesellschaftlichen Entwicklungen des Jahres 1911. Der folgende Satz hat mich tief getroffen:

„...Werner Fischer meinte auch, dass das deutsche Volk längst wieder einen Krieg nötig hätte, um sich Weltgeltung zu verschaffen...“

Der Satz fällt auf einem Sommerball in seinem Haus. Er ist Stahlproduzent, seine Tochter eine der Elevinnen.
Intensive Gespräche geben einen Einblick in das Denken der Zeit und die Entwicklung der Kinderheilkunde. Erstaunt war ich, wie konsequent man sich schon um die Versorgung und das Überleben von Frühgeborenen gekümmert hat.
Este Liebesbeziehungen bergen Konflikte in sich, denn für die Elevinnen gibt es nur zwei Möglichkeiten. Sie können als freie Krankenschwester arbeiten. Dann dürfen sie heiraten. Wollen sie aber den Status eine Rotkreuzschwester haben, müssen sie ledig bleiben.
Ein informatives Nachwort ergänzt das Buch.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es verquickt mehrere persönliche Schicksale mit der politischen Entwicklung, aber auch den Neuerungen in der Kinderheilkunde. Dabei entsteht durch die komplexen Beziehungen der Protagonisten eine latente innere Spannung, die das Lesen zum Vergnügen macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.12.2020

Eine zweite Chance?

Liebe, Lügen, Schneegestöber
0

„...Das gibt`s ja nicht, genau so eins, wie du trägst, hatte ich auch mal! Mom hat es irgendwann in die Altkleidersammlung gegeben...“

Nicht nur, dass Jess ihrer Cousine Layla den Freund ausgespannt hat, ...

„...Das gibt`s ja nicht, genau so eins, wie du trägst, hatte ich auch mal! Mom hat es irgendwann in die Altkleidersammlung gegeben...“

Nicht nur, dass Jess ihrer Cousine Layla den Freund ausgespannt hat, sie kann es nicht lassen, auf der Hochzeitsfeier auch die eine oder andere Bosheit loszuwerden. Vermutlich passt es ihr gar nicht, dass Layla mit Seth Murphy zu ihrer Hochzeit gekommen ist. Seth war einst der beste Freund von Jack. Die Freundschaft ist aber etwas abgekühlt.
Als Seth sich dazu hinreißen lässt, zu verkünden, dass er und Layla ebenfalls heiraten werden, ist Layla geschockt. Wie soll sie das je wieder gerade biegen? Dabei wollte Seth Jess nur den Wind aus den Segeln nehmen.
Die Autorin hat eine kurze, aber tiefgründige Weihnachtsgeschichte geschrieben. Der Schriftstil lässt sich gut lesen.
Für mich als Leser war von Anfang an klar, dass Seth in Layla verliebt ist. Allerdings war er derjenige, der Jess seinem Freund Jack vorgestellt hat. Das trägt ihm Layla noch nach.
Layla hatte es nicht einfach im Leben. Sie hat sich mit viel Fleiß und Energie eine Standbein als Restauratorin und Innenarchitektin für alte Häuser aufgebaut, kann davon aber noch nicht leben.
Sehr schnell wird deutlich, dass manche sie nach Seths Ankündigung plötzlich mit neuen Augen sehen. An seiner Seite ist sie gesellschaftsfähig. Sie bekommt das Angebot zu einem Geschäftsessen.
Sie möchte aber wegen ihre Leistung und nicht wegen eines Mannes geachtet werden. Das bringt sie in einen Zwiespalt. Lässt sie Seths Ansage stehen, rückt eine Festanstellung in greifbare Nähe. Seth redet ihr zu. Sie soll sein Haus für einen speziellen Weihnachtswettbewerb dekorieren. Für ihn knüpft sich daran die Hoffnung, dass sie erkennt, dass sie mehr für ihn ist als eine alte Freundin. Dass das Geheimnis bewahrt bleibt, sieht er optimistisch.

„...Es wird alles gut. So lang ist es nun auch wieder nicht. Erzähl Beckett ruhig alles, ich bin sicher, er hält dicht...“

Beckett ist ihr Bruder. Sehr feinfühlig wird beschrieben, wie sich die Zusammenarbeit zwischen beiden entwickelt. Ich darf quasi Layla beim Dekorieren über die Schulter schauen. Mir gefällt, was ich gedanklich sehe.
Je näher Seth sie bei ihrer Arbeit kennenlernt, desto mehr möchte er sie wirklich heiraten. Selbst Fälle von Eifersucht lassen sich nicht vermeiden.
Die Autorin versteht es, Gefühle in kurze Handlungssequenzen zu verpacken. Das Knistern zwischen den beiden wird zunehmend spürbar.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.12.2020

Falke oder Adler?

Falke und Adler
0

„...“Majestät, weshalb wollt ihr unbedingt in das Heilige Land?“ „Das ist eine lange Geschichte.“ Der Kaiser drehte den Ring an seinem Finger. „Als sie begann, war ich ungefähr so alt wie du.“...“

Die ...

„...“Majestät, weshalb wollt ihr unbedingt in das Heilige Land?“ „Das ist eine lange Geschichte.“ Der Kaiser drehte den Ring an seinem Finger. „Als sie begann, war ich ungefähr so alt wie du.“...“

Die Sätze stammen aus dem Prolog des Buches, der im Jahre 1227 spielt. Dann wechselt die Handlung ins Jahr 1201. Ein Junge flieht auf dem Markt von Palermo vor den Händlern. Florent erwischt ihn und bewahrt ihn vor einer Strafe. Zu ihm gesellt sich Luna, eine Heilerin, die er von früher kennt. Wenige Minuten später ist der Junge erneut entwischt. Am nächsten Tag bewirbt sich Florent als Schwertmeister am Hofe des Königs. Noch ahnt er nicht, dass er den junge König kennt.
Die Autorin hat einen fesselnden historischen Roman geschrieben. Sie lässt Kindheit und Jugend des künftigen Königs Friedrich II. vor meinen Augen lebendig werden. Nach dem Tod seiner Eltern wächst er unter der Obhut eines Lehrers, den er gekonnt austrickst, in Palermo auf.
Der Schriftstil passt sich gekonnt den Gegebenheiten an. Florent charakterisiert seinen Schützling nach den ersten Tagen so:

„...Er ist nicht so schlimm wie sein Ruf, nur ein einsamer kleiner Junge, dem keine Grenzen gesetzt werden...“

Florent gewinnt zunehmend Einfluss auf Frederico, wie er sich noch nennt. Das liegt nicht nur daran, dass er ihn im Reiten und im Schwertkampf ausbildet. Er hilft auch seinen Falken zu überleben, denn er kennt sich mit den Vögeln aus. Er versucht ihm außerdem, Ehrfurcht vor dem Leben beizubringen.
Als Markgraf von Annweiler erscheint, bekommt Fredericos Temperament Zügel angelegt. Doch ihm ist kein langes Leben vergönnt.
Mit 14 Jahren wird Frederico mit Konstanze verheiratet. Es bedarf viel Einfühlungsvermögen, ihm die Hochzeit mit der deutlich älteren Frau schmackhaft zu machen. Außerdem kann Frederico sehr unbeherrscht sein. Seine Aussage über den Papst klingt so:

„...Was denkt sich der Trottel in Rom? Ich bin doch nicht sein Hofhund, der Sitz und Platz macht...“

Sehr schön wird beschrieben, wie sich das Verhältnis zwischen Frederico und Florent entwickelt. Einerseits weiß der junge König, was er dem Schwertmeister zu verdanken hat, andererseits behandelt er ihn manchmal nicht als Freund, sondern als Diener, der zu gehorchen hat.
Eine entscheidende Szene bahnt sich an, als auf einer Beizjagd der Falke des Königs gegen einen jungen Seeadler kämpft. Der Falke siegt. Die Reaktion Fredericos erschrickt alle:

„...Er hat seinen König getötet. Dreh ihm den Hals um...“

Im Wechsel zu Fredericos Geschichte wird die seines Widersachers Otto erzählt. Der ist machtbesessen und brutal gegen Frauen. Er stößt sowohl den Papst als auch einige Fürsten vor den Kopf. Das geht so weit, dass Frederico für den Papst als das kleinere Über erscheint. Über Frederico kann man vieles sagen. Eines aber unterscheidet ihn von vielen Männern jener Zeit. Das ist sein Verhalten gegenüber Frauen. Es geht ihn nicht nur im den eigenen Spaß.
Mehrere Jahre darf ich Frederico auf seinen Reisen durch Deutschland begleiten. Er weiß von Lunas Heilkräften und bindet sie deshalb fest an sich. Schwierig einzuschätzen ist sein Verhältnis zur Religion. Man könnte es als Toleranz bezeichnen. Andererseits wirkt es so, als nimmt er keine ernst.
Für Florent gibt es mittlerweile eine neue Aufgabe. Da er die Verhältnisse in Deutschland zu wenig kennt, ist er als Berater kaum noch gefragt. Er wird aber zum Erzieher von Friedrichs Sohn Heinrich. Es ist erstaunlich, wie geschickt er mit dem Kind umgehen kann. Der Kleine ist wissbegierig und für Lob sehr empfänglich.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Autorin zeichnet ein vielschichtiges Bild von Friedrich II. Seine Machtgier, seine Unbeherrschtheit und sein Besitzanspruch sind die eine Seite, seine Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen und sie von sich einzunehmen, eine andere.
Ein informatives Nachwort rundet das Buch ab.
Als sich Friedrich II. auf das Schiff nach Sizilien begibt, fragt er Luna, was sie als Chronistin schreiben würde, wenn er den Kreuzzug nicht überlebt. Mit ihrer Antwort möchte ich meine Rezension beenden:

„...Ich würde schreiben: Frederico war ein unbezähmbarer Falke, der oft zu nahe an der Sonne flog. Ich würde schreiben: Er war ein Mann, über den die Welt staunte...“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.12.2020

Schönes phantsievolles Kinderbuch

Paul und der Traumdieb
0

„...Paul erwachte und setzte sich kerzengerade in seinem Bett auf. Der Vollmond schien hell durchs Fenster. Seltsam! Er hatte seinen Lieblingstraum wieder nicht geträumt...“

Mit diesen Worten beginnt ...

„...Paul erwachte und setzte sich kerzengerade in seinem Bett auf. Der Vollmond schien hell durchs Fenster. Seltsam! Er hatte seinen Lieblingstraum wieder nicht geträumt...“

Mit diesen Worten beginnt ein phantasievolles Kinderbuch.
Paul fällt ein, dass er von Oma ein Buch bekommen hat. Es heißt „Geschichten vom Traumhüter Merilor“. Ob ihn Merilor auf der Suche nach seinem Traum helfen kann?
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Die Schrift ist relativ groß und das Schriftbild gut gegliedert.
Merilor erscheint in einer Seifenblase. Mit dieser Blase gelangt Paul ins Land Viakor. Dort hat er bis Sonnenaufgang Zeit, seinen Traum zu finden und an den Seifenblasenbaum zu hängen.Dafür erhält er einen kleinen Vogel als Begleiter und bekommt die erste Lehre mit auf den Weg.

„...Es kommt nicht auf die Größe eines Geschöpfes an. Auch ein kleines Wesen kann Großes vollbringen...“

Das Zitat bezieht sich nicht auf den Vogel. Paul muss einige Abenteuer bestehen und muss sich immer wieder entscheiden, ob er nur stur seinen Weg gehen will oder ob er anderen hilfreich zur Seite stehen möchte. Einerseits ist sein Mitgefühl gefragt, andererseits darf er in schwierigen Situationen die Hoffnung nicht aufgeben, es rechtzeitig zu schaffen.. Dieser Zwiespalt gibt der Geschichte eine innere Spannung und ist für Kinder gut nachvollziehbar.
Überrascht hat mich das überraschende Motiv des Traumdiebs. Das gibt der Geschichte nochmals eine besondere Facette.
Die ganzseitigen farbigen Zeichnungen sind traumhaft schön. Mir persönlich hat es vor allem der weiße Kater Ambrosius angetan. Alle aber passen perfekt zur Handlung.
Die märchenhafte Erzählung hat mir sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.12.2020

Schöne Weihnachtsgeschichte

Tage voller Weihnachtszauber
0

„...Manni hatte in seinem Leben gelernt, dass man stets eine mehr oder weniger wahre Geschichte bereithalten musste, um zu bekommen, was man wollte. […] Manni war gut im Lügen, denn er hatte eine Antenne ...

„...Manni hatte in seinem Leben gelernt, dass man stets eine mehr oder weniger wahre Geschichte bereithalten musste, um zu bekommen, was man wollte. […] Manni war gut im Lügen, denn er hatte eine Antenne für das, was sich die Leute wünschten...“

Manni lebt in einem Wohnwagen auf einem Schrottplatz. Er hat momentan ein Problem. Sein Freund Kurti ist über die Feiertage zur Familie nach München gefahren. Und Manni ist pleite.
Es ist wenige Tage vor Weihnachten. Auch im Kinderheim St. Emmaus weiß die Heimleiterin nicht, wo ihr vor Sorgen der Kopf steht. Der Hausmeister ist gestürzt und fällt als Weihnachtsmann aus. Weit und breit ist kein Weihnachtsmann in Sicht. Außerdem ist Lena, in fünfjähriges Mädchen, zurück ins Heim gekommen. Sie sollte eigentlich adoptiert werden, aber die Adoptivmutter ist schwer erkrankt und ihrem Mann wächst alles über den Kopf.
Die Autorin hat eine teils ernste, teils amüsante Weihnachtsgeschichte geschrieben.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Auch die Personen werden gut charakterisiert. Manni ist ein Schlitzohr. Dass er auch ein großes Herz hat, ahnt nur Henriette Jonas, die Heimleiterin. Sie bietet Manni den Job als Weihnachtsmann an. Der denkt gar nicht daran, bis sie ihm ein Angebot macht, das er nicht ablehnen kann.

„...Meinte die es ernst? Aber was für einen Job könnte sie ihm schon anbieten? Plötzlich riss er die Augen auf, als ihm ein ganz spezieller Job einfiel...“

In dem Moment ahnt er nicht, dass Lenas besonderer Weihnachtswunsch ihn zu ungeahnten Tätigkeiten animieren würde. Das Mädchen wünscht sich ihre richtige Mutter zu Weihnachten.
Gekonnt verpackt die Autorin verschiedenste Lebensgeschichten in der Handlung. Einige davon sind voller Bitterkeit. Damit ergeben sich komplexe Beziehungen der Protagonisten, die dem Geschehen eine innere Spannung geben.
Natürlich darf eine Prise Magie nicht fehlen. War der Traum unter dem Einfluss von Drogen wirklich nur ein Traum?
Und wer wissen will, warum die Rentiere, die den Schlitten des Weihnachtsmannes ziehen, weiblich sind, der sollte das Buch lesen.
Inhaltsreiche Gespräche ermöglichen mir Einblicke in die Gedankenwelt der Protagonisten. Manch plötzliche Wendung sorgt für Überraschungen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Mit einem Ausschnitt aus Mannis Rede als Weihnachtsmann möchte ich meine Rezension beenden:

„...“Weihnachten ist mehr als nur Glitzer und Tand, mehr als nur Handys und Markenklamotten. Weihnachten, das ist hier.“ Dabei schlug er mit der Faust an die Stelle, wo sein Herz lag. „Hier drinnen sitzen Liebe und Freundschaft. Und nur aus ihnen macht man Weihnachten.“...“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere