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Veröffentlicht am 25.12.2020

Ein Sherpa der Onlinewelt

88 Namen
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Ich habe mich sehr gefreut, den neuen Roman „88 Namen“ von Matt Ruff lesen zu dürfen. Und der Autor hat mich auch dieses Mal nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil. Der Roman hat mich von der ersten bis zur ...

Ich habe mich sehr gefreut, den neuen Roman „88 Namen“ von Matt Ruff lesen zu dürfen. Und der Autor hat mich auch dieses Mal nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil. Der Roman hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.

Worum geht es? John Chu ist ein Sherpa, allerdings in den Online-Rollenspiel-Welten. Er führt Kunden durch diese Welten und stattet ihre Charaktere mit den nötigen Waffen und Werkzeugen aus. Er würde gerne mit dem Geld, was er so verdient, eines Tages ein eigenes MMORPG entwickeln. Eines Tages erhält er einen mysteriösen Auftrag eines Mr Jones, der gerne alles über die Online-Rollenspiel-Welten wissen würde. Sein Angebot übersteigt bei weitem alles, was John bisher verdient hat. Doch wer versteckt sich hinter diesem Namen? John Chu und seine Sherpa-Crew geraten in ein Netz aus Spionage, Bestechung und Bedrohungen.

Die ersten beiden Teile des Buches spielen nur in den Online-Welten. Man taucht ein in verschiedene Rollenspiele, aber auch in die Lounge, in der man neue Kunden treffen oder einfach mal ein wenig an der Bar abhängen kann. Es ist eine verrückte, aber auch höchst faszinierende Welt. Matt Ruff gelingt es, diese Welten sehr überzeugend zu beschreiben. Die Charaktere lernt man nur in ihren Online-Versionen kennen, die ja oft so gar nichts mit den Menschen, die dahinterstecken, zu tun haben müssen.

Erst im dritten und letzten Teil des Buches lernen wir die Charaktere auch in ihrem realen Leben kennen und es lauert so manche Überraschung! Hier kommt es auch zum eigentlichen Showdown und man erfährt, wer hinter dem Pseudonym Mr Jones steckt. Dabei muss sich das wirkliche Leben nicht hinter den Abenteuern, die man in den Online-Rollenspiel-Welten erlebt, verstecken.

Ich muss zugeben, dass ich natürlich ein wenig voreingenommen bin, denn ich mag die Bücher von Matt Ruff sehr! Er ist einfach ein toller Geschichtenerzähler. Trotzdem versuche ich hier objektiv zu bleiben.

Ich würde dieses Buch jedem empfehlen, der ein Faible für Technik bzw. das Internet und dessen Ausprägungen hat oder der auf MMORPGs steht. Wer so gar nichts mit solchen Dingen anfangen kann, dem wird auch schon allein das Vokabular verwirren.

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Veröffentlicht am 23.12.2020

Schnee treibt den Killer um

Morgen, Katze, wird's was geben (Ein Mrs.-Murphy-Krimi 22)
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Band 22 der Sneaky Pie Krimireihe aus Virginia.

Manche Dinge kommen dann zum Vorschein, wenn man überhaupt nicht damit rechnet….

Der Winter hält Einzug in Crozet und die Zeit der Spendengalas und der ...

Band 22 der Sneaky Pie Krimireihe aus Virginia.

Manche Dinge kommen dann zum Vorschein, wenn man überhaupt nicht damit rechnet….

Der Winter hält Einzug in Crozet und die Zeit der Spendengalas und der Feierlichkeiten steht vor der Tür.

Harry und Fair sind ziemlich eingespannt. Es werden in den beiden Kirchen Pakete für die armen und kranken Menschen gepackt und dann kurz vor Heiligabend ausgeliefert. All das wäre kein Problem, aber der Schnee treibt doch dieses Jahr wahre Spitzen und macht es Harry und ihren Freunden schwierig.

Unterstützt wird die Aktion auch von der Organisation Silver Linings, die einkommensschwache Jungs durch die Hilfe ihrer Mitglieder auf die richtige Bahn bringen.

Als nach dem sehr erfolgreichen Spendenabend der Hauptsponsor tot in seinem Wagen in einer Schneewehe gefunden wird, gehen natürlich alle von einem tragischen Unfall aus.

Doch der Leiche fehlen zwei Finger und das mach Cooper, Harrys Nachbarin und Polizistin stutzig.

Die Zeit rennt und Harry hat Mühe, während des massigen Schnees ihre Farmarbeit zu verrichten während die Katzen und der Hund plötzlich Alarm schlagen. Das Geheul eines Kojoten treibt Harry in ihren geliebten Transporter tief hinein in den Schnee und direkt in die Arme eines ausgeblichenen Skeletts.

Bekannt dafür, über sämtliche Leichen zu stolpern, meldet Harry den Fund und wird als Dank mit zwei abgeschnittenen Fingern überrascht… Ein fieser Killer geht um….

In Crozet, Virginia, ticken die Uhren noch anders. Hier herrscht Tradition und Verpflichtung und somit begibt sich Harry zwar gewohnt gerne auf Glatteis, umschifft dabei aber gekonnt mit ihrer guten Erziehung und Bildung das ein oder andere Fettnäpfen. Die eingeschworene klassische Südstaatengemeinde überzeugt jedoch stets mit Herzlichkeit, Freundschaft und Klasse, sodass die paar Leichen eher zu einer Nebensächlichkeit werden.

Man schließt Harry samt pelzigem Anhang umgehend ins Herz und die restlichen Figuren rund um Corzet herum tragen dazu bei, dass man sich wohl und heimelig fühlt, bis die nächste Leiche serviert wird.

Rita Mae Brown blickt mit ihren Krimis stets hinter die Kulisse. Tradition, Historie und klassische Südstaatenwerte bringen ausgerechnet oft den wahren Charakter eines Menschen ans Licht. Was der Katze und dem Corgi natürlich von Anfang an klar erscheint, müssen die Menschen erst mühsam beobachten, lernen und selbst dann noch verstehen.

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Backen - Lesen - Genießen

Hello Santa
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Weihnachtszauber? Ja, bitte! Nach diesem doch anstrengenden Jahr ist etwas Weihnachtszauber nötig.

Auf der Suche nach leckeren Plätzchenrezepten ohne viel Aufwand bin ich auf „Hello Santa“ aus dem Thorbecke ...

Weihnachtszauber? Ja, bitte! Nach diesem doch anstrengenden Jahr ist etwas Weihnachtszauber nötig.

Auf der Suche nach leckeren Plätzchenrezepten ohne viel Aufwand bin ich auf „Hello Santa“ aus dem Thorbecke Verlag gestoßen.

Den Leser erwartet nicht einfach nur ein Backbuch zur Weihnachtszeit. Mit „Hello Santa“ steigt man ein in eine besinnliche Zeit, geprägt von sehr schönen Bildern aus dem hohen Norden, die einen schon mal den Kamin einheizen lassen.

Bei den Rezepten findet man kleine Unterkategorien. Bei „Nussiges“ steigt man ein in die leckere Adventsbäckerei und ich bin zumindest gleich fündig geworden. In die sehr leckeren und einfachen Kakao-Mandel-Kekse haben wir uns verliebt. Locker, leicht und schön nussig sind die kleinen Augenweiden schnell und einfach gebacken und ein Traum zu heißem Punsch.

Mit würzigen Rezepten geht es weiter durch die kalte Jahreszeit hinüber zu kleinen fruchtigen Rezepten. Die leckeren Spekulatiuskekse haben es uns angetan. Auch hier mussten wir feststellen, dass bei der Umsetzung des Rezeptes ein sehr gelungenes Resultat herauskam.

Die Weiße-Schokolade-Blondies haben es mir angetan. Locker flockig und mit gesalzenen Macadamia-Nüssen einfach ein Traum. Für Schokoholics gibt es noch weitere zahlreiche Leckereien.

Ein wenig klassischer wird es im Kapitel „weitgereist“. Hier wird es international weihnachtlich und abschließend gibt es noch den ultimativen Zuckerschock für all die Süß-Verliebten.

Fazit

Julia Cawley, Saskia van Deelen und Vera Schäper haben mit Hello Santa eine wahre Genussexplosion geschaffen. Sinnlich reist man durch den kalten eisigen Norden und wird mit sehr leckeren Rezepten, klassischen Dekorationen und kleinen Vorworten beschenkt.

Die Rezepte sind sehr einfach nachzubacken, erfordern keine exotischen Zutaten und gelingen spielend. Das Buch eignet sich hervorragend als Geschenk für Reiseliebhaber, Leckermäulchen und machen dank der wirklich unglaublich schönen Bilder Lust auf ein paar Stunden in der Küche, während der Kamin bereits lodert und heißer Adventspunsch auf einen wartet.

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Veröffentlicht am 19.12.2020

Neugierde siegt

Flavia de Luce 8 - Mord ist nicht das letzte Wort
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Flavia de Luce ist frisch aus dem Internat aus dem weit entfernten Kanada zurück.
Die alten Sorgen um das aufgebrauchte Vermögen der de Luces sind immer noch präsent. Flavia tritt das Erbe ihrer Mutter ...

Flavia de Luce ist frisch aus dem Internat aus dem weit entfernten Kanada zurück.
Die alten Sorgen um das aufgebrauchte Vermögen der de Luces sind immer noch präsent. Flavia tritt das Erbe ihrer Mutter inklusive dem maroden Anwesen Buckshaw mit Sorge an. Zurück in England hofft sie auf ein Wiedersehen mit ihrem Vater und wird schwer enttäuscht. Der befindet sich mit einer fiesen Grippe in London im Krankenhaus und so muss Flavia mit dem Rest ihrer Familie vorliebnehmen.
Ihre Schwestern und Cousine glänzen mit Ignoranz, also beschließt Flavia sich um der alten Zeiten willen im nahegelegenen Dorf umzusehen und stolpert direkt in einen dubiosen Mordfall.
Der alte Mr. Sambridge hängt kopfüber an seiner Tür und starrt ins Leere. Flavia nutzt die Gunst der Stunde und sieht sich in aller Ruhe um und wird sogleich stutzig. Was will ein so alter Mann mit einem ganzen Pack Kinderbüchern?
Die Kinderbücher stellen sich als Erstausgaben heraus und Flavia hat sogleich Lunte gerochen.
Ihre Ermittlungen führen Sie zu einer Hexe, einer leidenschaftlich schlechten Sängerin und mehrfach nach London.
Unterstützt wird sie von Gladys, ihrem alten treuen Rad und Dogger, dem urigen Butler, der stets ein Auge auf Flavia hat.
Die junge Detektivin macht es dem ortsansässigen Inspektor nicht leicht, den Überblick zu bewahren und ihre Schnüffeleien tarnt sie gekonnt mit ihrer Art, sogleich mit der Tür ins Haus zu fallen.
Alan Bradleys kleine Giftmischerin Flavia de Luce schließt man sogleich ins Leserherz. Gepiesackt von ihren älteren Schwestern und schon früh mit dem Tod der Mutter konfrontiert, hat es die junge Lady nicht gerade leicht, sich normale Freunde und ein einigermaßen normales Hobby zu suchen.
Bepackt mit Neugierde, den Waffen der Chemie und einem guten Auge fürs Detail kann es Flavia de Luce mit fast jedem Ganoven aufnehmen.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Gehts auch ohne?

Kein Netz!
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Ein Buch, das Digitalisierung und Lebensqualität versöhnt

Hajo Schumacher beschreibt unser Leben im Internetzeitalter. Selber denken ist bei vielen verpönt. Man hat ja ein Smartphone!
Egal, ob es um ...

Ein Buch, das Digitalisierung und Lebensqualität versöhnt

Hajo Schumacher beschreibt unser Leben im Internetzeitalter. Selber denken ist bei vielen verpönt. Man hat ja ein Smartphone!
Egal, ob es um eine Wegbeschreibung geht, das Rezept für den Geburtstagskuchen oder eine Frage zu dem aktuellen Tagesgeschehen. Häufig ist die Antwort hierauf der Blick auf den kleinen Bildschirm. Das Geschrei ist groß, wenn dann mal kein Netz verfügbar ist. Allerdings birgt dieses kleine, auf den ersten Blick so nützliche Gerät auch viele Gefahren!

Da ist zum einen der Suchtfaktor, der viele Menschen dazu bewegt, in jeder Situation auf sein smartes Telefon zu schauen. Ist eine neue Nachricht eingegangen? Gibt es einen neuen Like? Hinzu kommt der unersättliche Datenhunger der großen Anbieter wie Google, Apple, Microsoft und Facebook. Wir sind nicht mehr Herr unserer eigenen Daten! Die großen Firmen wissen mittlerweile mehr über uns, als uns wahrscheinlich lieb ist. Der Autor zeigt außerdem, wie das Internet und die Firmen, die dahinterstehen, nicht nur unser persönliches Leben durchleuchten, sondern auch auf unsere Gesellschaft, unsere Politik und unsere Medien Einfluss nehmen. Da wird einem beim Lesen Angst und Bange!

Zum Glück gibt es am Ende des Buchs einen dritten Teil, der die Vorteile der Digitalisierung und die Gefahren, die diese Entwicklung birgt, miteinander in Einklang bringt. Wir sind nicht schutzlos ausgeliefert, sondern es liegt in unseren Händen, wie unsere Zukunft mit den neuen Technologien aussehen kann. Und auch im Hier und Jetzt können wir viel dafür tun, dass unser Leben nicht vom Smartphone diktiert wird!



Ich habe mir zum Beispiel nach der Lektüre dieses wirklich lesenswerten Buches, ein kleiner analoger Kalender gekauft. Google muss nicht meine ganzen persönlichen Termine und Kontakte kennen. Nachrichten verfolge ich sowieso meist nur durch die Tageszeitung und die Tagesschau.

Hajo Schumacher hat ein sehr empfehlenswertes Buch geschrieben! Eine Sammlung von hilfreichen Tipps und Tricks gibt er gleich mit.

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