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Veröffentlicht am 20.12.2020

„Nichts ist wie es scheint. Ein fantastischer Reihenauftakt.“

Pandora Stone - Heute beginnt das Ende der Welt
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Worum es in der Geschichte geht:
Ein ganz normaler Tag im Leben der 16 jährigen Pan wird zu ihrem größten Alptraum. Alles beginnt normal und wenige Stunden später sterben alle Menschen um sie herum an ...

Worum es in der Geschichte geht:
Ein ganz normaler Tag im Leben der 16 jährigen Pan wird zu ihrem größten Alptraum. Alles beginnt normal und wenige Stunden später sterben alle Menschen um sie herum an einem heimtückischen Virus, sie muss zu sehen wie ihre Lehrerin stirbt, Menschen auf der Straße an ihrem eigenen Blut ersticken und ihre Mutter + ihr kleiner Bruder der Seuche zum Opfer fallen. Die Bevölkerung der ganzen Welt wird in wenigen stunden dahingerafft und fast keiner überlebt. Bis auf wenige, Pandora eingeschlossen. Sie erwacht einige Wochen später in einem Spital auf einem Berg. Sie wurde zwischen all den Leichen gefunden + in die „Akademie“ gebracht. Umgeben von 400 anderen überlebenden Jugendlichen und einer scheinbar unüberwindbaren Mauer soll sie hier auf ein Leben nach dem Virus vorbereitet werden. Die Lebensumstände sind karg und hart und Pandora wird von Alpträumen geplagt, die sie an der Realität zweifeln lassen. Weitere Ungereimtheiten veranlassen sie dazu die Realität zu hinterfragen und die unüberwindbare Mauer stellt ein weiteres Rätsel da.

Zur Geschichte:
Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, der erzählt wie rasend schnell das Virus sich verbreitet + wie Pandora die Situation erlebt. Ein Erzähler führt aus Pans Perspektive durch die Handlung.
Wenige Wochen später geht es im Spital der Akademie weiter. Nach und nach lernt man die Charaktere kennen. Die Leiter der Einrichtung und Pandoras kleine Gruppe. Jeder von ihnen spielt – neben Pan – eine wichtige Rolle und sticht durch Eigenheiten heraus.
Direkt von Anfang an ist die Erzählung undurchsichtig und wirft viele Fragen auf, die die Handlung sehr interessant machen. Denn hier ist wirklich nichts und niemand wie es scheint. Pans Alpträume spielen eine zentrale Rolle zur Wahrheitsfindung, hier liegt scheinbar der Schlüssel. Es geht aber auch um Zusammenhalt, Freundschaft, Realität oder Fiktion. Daum, ob man seinem Verstand trauen kann.
Die Storyline ist extrem gut ausgeklügelt, zu keinem Zeitpunkt kann man abschätzen in welche Richtung es geht, was als nächstes passiert oder wie sich die Charaktere verhalten werden.
Gegen Ende wird auch der Schauplatz gewechselt, was die Spannung noch einmal verstärkt und die Emotionen hochkochen lässt. Und wieder neue Fragen, Vermutungen und Spekulationen aufwirft. Das Ende selbst ist fesselnd, zum mitfiebern und lässt viel Stoff für den zweiten Band offen.

Die Charaktere:
Barry Jonsberg hat mit sehr viel liebe zum Detail seine Charaktere geschaffen und ihnen Tiefe verliehen. Jeder von ihnen hat seinen Platz in der Geschichte und fügt sich perfekt in die Interaktion mit den anderen. Obwohl es einige Charakter sind fand ich es nicht schwer den Überblick zu behalten, ganz im Gegenteil es war spannend + aufregend ihr Miteinander zu beobachten. So viele verschiedene Menschen mit Stärken und Schwächen, Vor und Nachteilen, interessanten Charakterzügen und Eigenheiten habe ich schon lange nicht mehr in einem einzigen Buch gefunden.

Schreibstil und Lesefluss:
Mit seinem Schreibstil hat mich Barry Jonsberg ab der ersten Satz für sich gewonnen. Er schreibt frisch, jugendlich, anschaulich + packend. Er bedient sich kurzer präziser Sätze + Beschreibungen, die aber so bildlich sind, das mir seine Worte – vor allem beim Prolog – unter die Haut gingen.
Trotz der etwas kleineren Schrift lässt sich das Buch wie nichts weg lesen. Ich kam flüssig und schnelle durch die Seiten, was natürlich auch an der wahnsinnig tollen Story lag.
Mein einziger Kritikpunkt sind die vielen Druckfehler im Text, die haben meinen Lesefluss etwas gestört.

Meine Meinung:
In dieser Geschichte ist nichts + niemand wie es scheint. Der Einstieg hat mich direkt gefesselt und hat mir auch ein mulmiges Gefühl beschert. In Anbetracht was gerade so um uns herum geschieht war das schon heftig. Ich habe angefangen zu lesen + dann konnte ich nicht mehr aufhören. Barry Jonsberg Schreibstil hat mich gepackt. Kurze, präzise Sätze + Beschreibungen, die bildhaft und sehr anschaulich waren, so dass ich mir alles und jeden super vorstellen konnte haben mich nicht mehr losgelassen.
Die Handlung ist von Anfang bis Ende unvorhersehbar. Ich habe spekuliert und viel Ideen gehabt. Aber worauf es – eventuell – hinausläuft ist auch jetzt noch reine Spekulation meinerseits. Mit diesem ersten Band hat er eine fesselnde Grundlage für seine Pandora Stone Reihe geschaffen, die voll ist mit interessanten Charakteren, Fragen aufwirft, die Zusammenhalt, Wahrheit und Fiktion beleuchtet.
Das einzige was mich wirklich gestört hat – aber da kann die Geschichte nichts dafür – sind die vielen Druckfehler, das fand ich nicht so toll. Ansonsten gibt es von mir eine klare Leseempfehlung für alle Dystopie Fans, die es lieben mit zu rätseln und das Zusammenspiel mehrerer Charaktere spannend finden. Band 2 liegt schon hier und ich freue mich riesig darauf.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.12.2020

„Wahnsinnig fesselnder zweiter Teil der Atlantis Sage. Mein November Highlight.“

Die Prinzessin von Atlantis
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… wie auch bei Band 1 finde ich das Cover wunderschön, dieses Mal ist es in zarten Orange Tönen gehalten, die Wärme und Gemütlichkeit ausstrahlen. Der Klappentext passt perfekt zur Geschichte, er verrät ...

… wie auch bei Band 1 finde ich das Cover wunderschön, dieses Mal ist es in zarten Orange Tönen gehalten, die Wärme und Gemütlichkeit ausstrahlen. Der Klappentext passt perfekt zur Geschichte, er verrät nicht zu viel, aber gibt in groben Zügen wieder worum es gehen wird. Er hat mich direkt neugierig gemacht. Vom Umfang des Buches – 511 Seiten – darf man sich nicht abschrecken lassen, denn die Schrift ist größer als in Band 1 und auch der Buchsatz hat sich sehr zu meinem erfreuen geändert. Das komplette Buch ist sehr Leserfreundlich gestaltet.

Worum es in der Geschichte geht:
Nach all den Abenteuern, auf der Suche nach der Krone von Atlantis ist Ria jetzt seit 2 Jahren in Ozeana „zu Hause“. Rider ist fort und Ria versucht den Tod ihrer Eltern aufzuklären, stößt dabei aber nur auf Widerstand von Seiten Eleanas.
Das Verhältnis zu Percy ist angespannt, es will sich einfach keine richtige Geschwister Beziehung anbahnen. Die einzig gute Freundin hat Ria in Calla gefunden.
Tag für Tag muss sie Angst haben das herauskommt, dass sie nicht die Prinzessin von Atlantis ist. Und dann geschieht ein Mord an einer Atlanterin, Rider kehrt zurück und der Orden spaltet sich in zwei Fraktionen. Die Hölle bricht los und Ria steckt mittendrin. Sie hat keine Ahnung wem sie vertrauen kann, wer es ehrlich mit ihr meint und wer nur in seinem eigenen Interesse handelt. Sie begegnet dem zielstrebigen Ben, den sie zu Anfang nicht leiden kann, der sich aber von einer Seite zeigt, die bei Ria eine Saiten zum schwingen bringt, von der sie nicht erwartet hätte das es sie gibt. Ozeana steht Kopf und Ria versucht das Richtige zu tun.

Zur Geschichte:
Die Geschichte beginnt zwei Jahre nach Band 1, es gibt einen Rückblick und es geschieht direkt ein Verbrechen, das Fragen aufwirft. Aus verschiedenen Perspektiven wir von einem Erzähler das Geschehen, erzählt. Dabei wechseln die Perspektiven, auch im Kapitel, aber es ist sehr gut erkennbar wer gerade erzählt.
Die Rückblicke auf „Die Krone von Atlantis“ sind kurz gehalten und helfen dabei alles schon geschehene noch mal aufzufrischen. Ich fand das sehr hilfreich, weil zwischen März + November doch einige Monate lagen.
Während des Lesens trifft man bekannte, aber auch neue Charaktere, die eine wesentliche Rolle in der Handlung einnehmen.
Man erfährt mehr über Ozeana, den Orden und die Atlantis Saga bzw. die Prophezeiung. Aber auch die Zwischenmenschlichen Beziehungen kommen nicht zu kurz + bilden einen wesentlich Kern der Erzählung.
Die Geschichte hält durch unerwartete Wendungen, Charakterentwicklungen, neuen Geheimnissen und einer hochinteressanten Prophezeiung die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Es ist überhaupt nicht vorhersehbar was als nächstes passieren wird, geschweige denn auszudenken welches Ende es nimmt.
Geheimnisse + Fragen aus Band 1 werden aufgelöst und neue Fragen in den Raum gestellt.
Liebe, Verschwörung, Verrat, Intrigen, Geheimnisse + fester Glaube bestimmen die Handlung und führen die Geschichte in ein spannendes + actiongeladenes Ende, das eine völlig unerwartete Wendung nimmt und riesig neugierig auf den letzten Band der Trilogie macht.

Die Charaktere:
Während ich im ersten Band etwas Probleme mit den Charakteren hatte – besonders mit Ria – hat mich in diese Band wirklich jeder überzeugt. Für mich waren sie alle echt, lebendig, ich konnte mit fühlen, es hat mich interessiert was mit ihnen geschieht und wie sie handeln. Ich fand jeden Charakter zu 100% nachvollziehbar.
Die Charakterentwicklung von Band 1 zu Band 2 war sehr deutlich.
Besonders Percy hat mich überrascht, er hat sich vom braven „Ja Sager“, der nicht in Frage stellt was Eleana sagt, zu einem taffen jungen Mann entwickelt, der sich seine eigene Meinung bildet.
Aber auch Ria hat mich berührt und ist zu meinem liebsten Charakter geworden. Weniger trotzig und verschlossen, mehr direkter, ehrlicher und offener hab ich sie ins Herz geschlossen und jede Sekunde mit ihr genossen.
Rider, ist eben Rider :). Besonders gut hat mir gefallen das er sich, wenn auch spät, selbst reflektiert hat und so bin ich sehr gespannt darauf wie er sich noch entwickeln wird und was es neues über ihn zu berichten gibt. Er hat mir auch leid getan, nachdem sein sorgfältig zurecht gelegtes Weltbild dann doch zerbrochen ist.
Calla mochte ich sowieso, schon im ersten Buch. Doch auch bei ihr war noch mal eine Entwicklung zu erkennen. Vom schüchternen, verlorenen Mädchen zur jungen Frau, die leben und lieben will und sich keineswegs mit etwas abgibt, das ihr prophezeit wurde.
Eleana hat mich nicht wirklich überrascht, ihre Entwicklung hatte ich schon vermutet, trotzdem war es spannend für mich, mich bestätigt zu sehen.

Schreibstil und Lesefluss:
Was wäre eine tolle Geschichte ohne eine tolle Erzählerin :) Freya von Korff hat diese 511 Seiten so packend, lebendig und anschaulich geschrieben das ich das Buch einfach nicht weg legen wollte.
Die Umgebung, Atmosphäre + Gefühle wurden fantastisch transportiert. Ozeana und seine Menschen samt der Technik haben mich gefesselt und nicht mehr losgelassen.
Die Perspektivenwechsel waren sehr gut abgestimmt. Obwohl die Kapitel etwas länger sind brachten die Sichtwechsel eine fesselnde Dynamik hinein, weil jede Sicht mit einem kleinen Cliffhanger endet und so ein regelrechter Lesesog entstand.

Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich zu geklappt und dachte „Ja, so sieht ein Highlight aus.“ „Die Prinzessin von Atlantis“ hat mich ab der ersten Seite gefesselt + nicht mehr losgelassen. Freya von Korff erzählt den zweiten Band lebendig, anschaulich + packend. Nichts was geschieht war in irgendeiner Weise vorhersehbar.
Die ganze Geschichte ist voll spannender Wendungen und Charakterentwicklungen – von der Prophezeiung, die es in sich hat, will ich gar nicht erst anfangen.
„Die Krone von Atlantis“ war toll, aber die Fortsetzung ist grandios. Es hat einfach alles gepasst, die Atmosphäre, der Schreibstil, die Handlung, die Charaktere, Schriftgröße, Buchsatz – ich bin immer noch hin und weg :)
Liebe, Action, Verrat, Lügen, Hoffnung, Glaube und eine starke, sympathische Protagonistin bilden den Kern der Erzählung. Super Perspektivenwechsel verleihen der Geschichte Dynamik und haben mich durch die Seiten fliegen lassen. Ich fand es fantastisch :) Klare Leseempfehlung für jeden der Urbanfantasy und Mythen mag + ein richtig tolles Buch lesen möchte.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Rasant, mitreißend + dystopisch.

Cainstorm Island – Der Gejagte
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Worum es in der Geschichte geht:
Emilio ist 17 Jahre und lebt in einem kleinen Fischerdorf auf Cainstorm Island. Eine extrem arme Insel, deren Bewohner zusammen gepfercht + am Existenz Minimum lebend ihr ...

Worum es in der Geschichte geht:
Emilio ist 17 Jahre und lebt in einem kleinen Fischerdorf auf Cainstorm Island. Eine extrem arme Insel, deren Bewohner zusammen gepfercht + am Existenz Minimum lebend ihr Dasein fristen. Um sich etwas Geld zu verdienen lässt er sich, von einer asarischen Firma namens Eyevision, einen Chip ins Gehirn implantieren und überträgt nun jeden Tag 30 Minuten seines Lebens ins Internet. Zielgruppe sind die reichen Kids auf Asaria. 120 km entfernt leben hier die Menschen im Überfluss + sind daran interessiert wie das Leben in den Armenvierteln von Cainstorm Island aussieht. Und Emilio bietet eine klasse Show, waghalsige Zugfahrten, halsbrecherische Klettertouren und Stunt, die die Nerven blank liegen lassen. Je mehr Zuschauer er hat umso mehr Geld verdient er. Als Emilio auf einer seiner Touren auf ein Gangmitglied stößt und ihn aus Notwehr tötet schaut die Welt zu und das bedeutet sein sicheres Todesurteil. Denn Las Culebras beherrschen die Insel und wollen ihn bluten sehen. Für Emilio beginnt eine rasante Flucht und Eyevision hat dabei ganz eigene Pläne für ihn.

Zur Geschichte:
Der Einstieg in die Geschichte ist direkt fesselnd. Es wird aus Emilios Sicht in der Ich Perspektive erzählt. Man lernt ihn kennen, wie er lebt + was ihn dazu bewogen hat für die asarische Firma Eyevision zu arbeiten.
Die Rolle die Eyevision in dieser Erzählung übernimmt ist krass + menschenverachtend. Immer wieder wird sehr deutlich welche Macht die Firma besitzt und wie die Profitgier und der Sensationshunger der Zuschauer Emilio an seine Grenzen bringen.

Das Gefälle zwischen dem armen, verdreckten Cainstorm und dem reichen Asaria wird sehr anschaulich beschrieben und auch auf die geschichtlichen Hintergründe wird eingegangen.
Es herrscht eine fühlbare dystopische Atmosphäre, die sehr deutlich im Laufe der Geschichte hervorsticht. Asaria hat seine ganz eigene erschreckende Methode das Land nur mit den Besten + Schönsten zu besiedeln. Während in Cainstorm Island die Menschen vor sich dahinvegetieren + im Dreck leben bereichert sich Asaria noch daran und tut alles dafür das niemand ihre perfekte Welt und ihr perfektes Leben stört.
Die Story hat von Anfang an Fahrt, ist rasant + spannend. Diese Spannung hält sich durch die kompletten 333 Seiten. Die Jagd durch Cainstorm Island wird aber auch durch schöne Zwischenmenschliche Momente begleitet, die einem Einblicke in die Charaktere geben. Und einem bei all dem Tempo die Möglichkeit geben eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen.
Das Ende ist actiongeladen, lässt einem Hoffnung für Emilio schöpfen, um dann in einem Cliffhanger zu Enden, der neugierig auf den zweiten Band macht.

Die Charaktere:
Die Charaktere waren echt, super ausgearbeitet + beschrieben. Es fiel mir sehr leicht mir jeden vorzustellen. Besonders mit Emilio habe ich auf jeder Seite mit gebangt + gehofft. Er ist sympathisch, ein netter Kerl, der versucht das Beste aus seinem Leben zu machen.
Besonders die Freundschaft zu Jago fand ich toll beschrieben, jeder sollte einen Jago zum Freund haben :)
Das Publikum war sehr real beschrieben, die Reaktionen, die Kommentare und das große Interesse am Leid eines anderen war nicht weit hergeholt, wenn man bedenkt das im Real Life oft erst einmal Bilder oder kurze Clips mit dem Handy gedreht werden bevor mal jemand hilft.
Ebenso empfand ich das auch mit Eyevision + Bradley, zuerst der Profit dann lange nichts + dann nochmal darüber nachdenken wie man noch mehr Profit aus der Situation herausschlagen kann. Menschlichkeit? Mitgefühlt? Fehlanzeige!

Schreibstil und Lesefluss:
Marie Golien schreibt sehr flott, fesselnd + lebendig. Mit knappen, präzisen aber bildlichen Sätzen beschreibt sie Szenen, Gefühle, Umgebung + Atmosphäre, so dass man zwischen drin daran denken muss mal Luft zu holen.
Die Geschichte liest sich sehr flüssig, ist in sich schlüssig und macht mit jeder Seite neugierig darauf was als nächstes passiert.

Meine Meinung:
„Cainstorm Island – Der Gejagte“ ist rasant, fesselnd + mitreißend. Der Geschichte liegt ein Thema zugrunde das nicht weit von der Realität entfernt ist. Im Zentrum stehen Profitgier + Sensationshunger, die auf dem Rücken eines jungen Mannes ausgetragen werden, der eigentlich nur seine Familie unterstützen wollte. Es ist extrem was Emilio mitmachen muss. Die Geschichte ist fantastisch erzählt. Lebendig, flott + fesselnd beschreibt Marie Golien die dystopische Welt, das arm / reich Gefällt und die Charaktere. 333 Seiten Spannung, so dass ich manchmal kaum zum durchatmen kam bevor die nächste rasante Verfolgung begann + trotzdem gab es zwischendrin auch immer wieder Zeit den Charakteren näher zu kommen, sie zu verstehen und mit ihnen mitzufühlen. Der Cliffhanger am Ende war natürlich besonders fies :) jetzt muss ich warten bis es nächstes Jahr weiter geht. Ganz klare Leseempfehlung für alle die es rasant und mit Nervenkitzel mögen.

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Veröffentlicht am 24.10.2020

„Eine fesselnde Geschichte über den Wunsch nach ewigem Leben und die Angst davor“

COLDTOWN – Stadt der Unsterblichkeit
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Endlich mal wieder ein Vampir Roman, ich habe mich riesig über das Rezensionsexemplar von Bloggerportal gefreut. Ich liebe Vampir Geschichten und die letzte gute Reihe, die ich gelesen habe war „Tagebuch ...

Endlich mal wieder ein Vampir Roman, ich habe mich riesig über das Rezensionsexemplar von Bloggerportal gefreut. Ich liebe Vampir Geschichten und die letzte gute Reihe, die ich gelesen habe war „Tagebuch eines Vampirs“ von Lisa J. Smith. „Coldtown – Stadt der Unsterblichkeit“ hat mich mit seinem edlen Cover gerade zu angesprungen und nach dem lesen des Klappentextes konnte ich es kaum abwarten das Buch zu lesen. Und „wow“ es ist definitiv mein Oktober Highlight geworden, ich habe es verschlungen und konnte nicht aufhören zu lesen.

Worum es in der Geschichte geht:
Tana wacht nach einer Party in einer Badewanne auf. Die Nacht war heftig. Als sie aus dem Bad kommt sind all ihre Freunde tot, ausgesaugt von Vampiren. Keiner – bis sie selbst und ihr Ex Freund Aiden – hat überlebt. Aber Aiden ist infiziert und es wird nicht lange dauern bis sich die ersten Symptome bemerkbar machen werden.
Tana flüchtet mit Aiden und dem geheimnisvollen Gavriel aus der Blockhütte und wird dabei selbst von einem Vampir verletzt. Nun ist sie sich nicht sicher, ob auch sie infiziert wurde. Gemeinsam mit machen sich die Drei auf zur nächstgelegenen Coldtown in Springfield. Ein Ort, abgeriegelt von der Regierung, an dem Vampire, Infizierte und Menschen gemeinsam in Quarantäne leben. Wer einmal drin ist, kommt nicht mehr raus, es sei den man ist im Besitz eines Chips, der einem eine Rückversicherung gibt, am normalen Leben wieder teilnehmen zu können. Für Tana beginnt eine Zeit zwischen Hoffen & Bangen, Gavriel hat Geheimnisse und eigene Pläne in der Coldtown und Aiden muss eine Entscheidung treffen.

Zur Geschichte:
Ich fand den Einstieg direkt düster und fesselnd. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven. Die Hauptperspektive ist Tanas, aber auch Gavriel und Tanas kleine Schwester erzählen ihre Geschichte + ihre Sicht auf die Dinge.
Die Handlung ist spannend aufgebaut, im Laufe erfährt man alles über den Vampir Virus, wie er sich ausbreitet, woher er kommt, wie + wann er aktiv wird ist alles ganz genau erklärt.
Die Charaktere und ihre Vergangenheit werden beschrieben, so dass man sich ihre Wünsche, Ängste + Ziele genau vorstellen kann.
Richtig interessant und fantasiereich sind die Coldtowns. Diese werden sehr genau ausgeführt, wann + warum sie entstanden, das Stadteigene Ökosystem, seine bunte Mischung an Bewohnern, all das zieht einem regelrecht in einen Bann. Lebendig + mitreißend entführt Holly Black in eine ganz andere Welt, in der jeder ihrer Charaktere sein eigenes Päckchen zu tragen hat, dabei stehen Freundschaft, Liebe, Familie und ein uralter Wunsch danach aus dem Schatten zu treten im Mittelpunkt. Immer wieder wird der Leser mit Wendungen überrascht. Düster und schaurig, aber auch liebevoll + verständnisvoll geht es hier um den Wunsch nach dem ewigen Leben + der Angst davor zum Monster zu werden.
Eingeflochten ist eine zarte Liebesgeschichte, die unter die Haut geht. „Coldtown“ schließt dabei, mit einem rührenden und wunderschönen Ende, in sich ab.

Die Charaktere:
Tana ist noch jung gerade mal 17 Jahre, ich fand dafür hat sie sich sehr erwachsen verhalten. Sie ist mutig, hat starke Nerven, ein gutes Herz und will für alle das Beste. Dabei denkt sie nicht zu erst an sich sondern an ihre Familie und ihre Freunde. Für mich war sie eine wundervolle Protagonistin ich mochte sie von Anfang an.

Gavriel, ist anders. Er ist mysteriös, schlau, sympathisch. Auch ihn mochte ich direkt. Es hat mir sehr gut gefallen, wie sich Tana und er im Verlauf der Geschichte näher kommen und besonders am Ende war ich total gerührt.

Aiden, ist durchtrieben. Er ist aber auch charmant, ein bisschen oberflächlich, nicht unbedingt ein Charakter den ich mochte, aber für die Geschichte war er sehr wichtig gewesen und hat durchaus seinen Platz darin verdient.

Die Ausarbeitung und die Umsetzung der Charaktere fand ich perfekt. Sie waren greifbar, echt, haben mich emotional erreicht und teilweise auch fasziniert.

Schreibstil und Lesefluss:
Holly Blacks Schreibstil ist einfach absolute erste Sahne, was war ich geflasht von ihrer Art Dinge, Personen, Situationen, Schauplätze, Emotionen und Atmosphären zu beschreiben. Ich konnte mich kaum noch vom Buch lösen, die kurzen Kapitel und die Perspektivenwechsel ließen mich nicht mehr los. Sie hat mich regelrecht in den Bann gezogen. Coldtown zu lesen war für mich wie in eine andere Welt einzutreten, ich konnte es spüren, ich konnte mitleiden, ich war hin und weg. Sie schreibt intensiv, mitreißend und absolut fesselnd.

Meine Meinung:
„Coldtown – Stadt der Unsterblichkeit“ ist mit Abstand einer der besten Vampir Roman die ich jemals gelesen habe. Die Idee war frisch und neu und Holly Blacks Fantasie ist kaum zu übertreffen. Die Beschreibungen von Dingen, Schauplätzen, der Charaktere, Emotionen, der Atmosphäre hat mich absolut in den Bann gezogen. Lebendig, anschaulich, fesselnd, mitreißend liest sich dieses Buch und hat mich kaum zu Atem kommen lassen, ich war so geflasht. Die Handlung ist facettenreich, voll Wendungen, spannend, faszinierend und so voller Fantasie. Die Charaktere waren wahnsinnig gut ausgearbeitet und interessant. Freundschaft, Liebe, Familie und der Wunsch nach ewigem Leben, aber auch die Angst davor ein Monster zu werden haben mich, von der ersten bis zur letzten Seite, regelrecht gefesselt. Diese Geschichte hat alles was ein Highlight für mich mitbringen muss und deshalb gibt es ein von mir eine absolute Leseempfehlung für alle Vampir Fans.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

AKUMA ist mein neuer Lieblingsdämon

Akuma
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Oktober ist mein Motto Monat: Mystisch soll es sein, ich möchte nur Bücher lesen in denen Hexen, Dämonen, Geister, Vampire und andere übernatürliche Wesen vorkommen. „AKUMA“ war mein erstes Buch für dieses ...

Oktober ist mein Motto Monat: Mystisch soll es sein, ich möchte nur Bücher lesen in denen Hexen, Dämonen, Geister, Vampire und andere übernatürliche Wesen vorkommen. „AKUMA“ war mein erstes Buch für dieses Motto und gleichzeitig auch mein erster Horror Thriller.

Das Cover hat mir sofort super gefallen und es passt gruselig und mystisch wie es ist perfekt zur Geschichte. Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht + verspricht einen Thriller der besonderen Art und so war es auch. Dieses Buch hat mich völlig überrascht, weil es so komplett anders war als ich es mir vorgestellt habe.

Worum es in der Geschichte geht:
Kjara ist Autorin mit einer traurigen Kindheit, ihr bester Freund Akuma ist ein Dämon. Die beiden führen eine ganz besondere Beziehung und haben eine gemeinsame Mission.
Also Kjara auf Erik trifft und sich unsterblich in ihn verliebt wendet sie sich der Kirche zu und von Akuma ab. Sie möchte frei sein, ein Leben ohne ihn leben, sich voll + ganz Erik widmen und ihn heiraten. Akuma ist darüber nicht erfreut + fühlt sich verraten, er sucht einen Haken an Kjaras neuer Liebe, aber er findet keinen. Die Menschen sind für ihn sowieso ein Rätsel mit ihren komischen Gefühlen, so was kennt Akuma nicht oder vielleicht doch? Nicht jeder ist immer der, der er zu sein scheint und jeder hat eine Bürde zu tragen und mit seinen inneren Dämonen zu kämpfen.

Zur Geschichte:
Auf der ersten Seite befindet sich eine Triggerwarnung, am Ende des Buchs wird aufgeführt was getriggert wird.
Die Geschichte ist in drei Teile eingeteilt und wird aus verschiedenen Perspektiven von einem Erzähler erzählt. Die Erzählperspektive wechselt teilweise auch im Kapitel, es ist aber sehr gut zu verfolgen wer gerade erzählt.
Der Einstieg ist direkt spannend, man lernt Kjara kennen wie sie in der Kirche Pastor Hege begegnet und beichtet. Auf den nächsten Seiten kann man sich schon ein Bild über die beiden Charaktere machen.
Im Verlauf der Erzählung gibt es immer wieder Zeitsprünge, in die Vergangenheit in denen man erfährt wie Kjara + Akuma sich kennen gelernt haben und was die beiden Verbindet. Gegen später erfährt man auch mehr über Akumas Vergangenheit + seine Herkunft.

Die Handlung ist spannend, fesselnd und extrem gut aufgebaut, sie nimmt immer wieder Wendungen, die ich nicht erwartet hätte. Der Wechsel zwischen den Perspektiven, Vergangenheit und Gegenwart gibt einen super Blick auf die komplette Erzählung. Der Leser hat so die Möglichkeit zu verstehen, nach zu empfingen und sich ein ganz genaue Vorstellung der Charaktere zu machen. Die trockene, witzigen Dialoge zwischen Kjara und Akuma lockern die Handlung immer wieder auf. Es ist ein bisschen gruselig, an manchen Stellen auch brutal und eklig, für mich war es aber lesbar und mein Fokus lag eher auf dem Verhalten und den Gefühlen von Akuma und Kjara, deren Freundschaft + gemeinsames Zeil sowieso eher im Mittelpunkt der Handlung steht.
Das Ende ist nervenaufreibend, fesselnd und lässt einem mitfiebern, bangen und hoffen.

Die Charaktere:
Obwohl die Geschichte nur 254 Seiten lang ist haben alle Charaktere echte Tiefe, haben mich berührt und Sympathie bzw. Antisympathie ausgelöst.
Besonders Akuma ist mir ans Herz gewachsen, sein trockener Humor und seine Sicht auf die Menschen hat mich mehr als einmal zu Schmunzeln gebracht. Akuma ist aber auch traurig + verletzlich, hadert mit sich selbst und hinterfragt sich, das hat mich sehr berührt.
Ich konnte Kjara wie auch Akuma sehr gut verstehen und mit ihnen mitfühlen Die Freundschaft der beiden, die Verbindung, das gemeinsame Zeil war super beschrieben und kam zu 100% bei mir an.
Aber auch Pastor Hege war ein sehr interessanter Charakter, seine traurige Vergangenheit, sein Alkoholproblem, das hadern mit Gott war sehr menschlich und wie Akuma in all dem auf ihn eingewirkt hat mich bewegt.

Schreibstil und Lesefluss:
Nicole Siemer hat eine wundervolle Art zu schreiben. Lebendig, alles gut vorstellbar, witzig, tiefsinnig + emotional ergreifend erzählt sie Akumas Geschichte.
Dafür brauch sie keine vielen Worte, aber sie wählt sie super, an den richtigen Stellen gehen sie tief und haften, an anderer Stelle nutzt sie sie lediglich dazu eine Szene zwar gruselig, brutal oder eklig zu gestalten, aber so dass es sich nicht in den Vordergrund drängt und wirklich nur zur Untermalung dient. Das hat mir sehr gut gefallen.
Sie führt fesselnd, mit kurzen Kapiteln, durch die Seiten + das Buch lässt sich locker, flüssig und leicht lesen, so dass ich es teilweise nicht beiseite legen wollte, weil ich neugierig war wie es weiter geht.

Meine Meinung:
„AKUMA“ war mein erster Horror Thriller und ich wurde so positiv überrascht, weil es komplett anders war wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich fand Akumas + Kjaras Geschichte spannend, fesselnd, ein bisschen gruselig aber auch berührend, traurig und mitreißend.
Ich konnte mit den beiden sehr gut mitfühlen und habe ihre Wünsche und Ängste verstanden. Akuma ist mein neuer Lieblingsdämon, seine trockene Art + sein neugieriger Blick auf die Menschen haben mich mehr als einmal zu schmunzeln gebracht, seine Selbstwahrnehmung und sein innerer Kampf haben mich berührt.
Aber auch Kjara und Pastor Hege waren mir super sympathisch + haben mich berührt.
Nicole Siemer hat eine gruselige + etwas brutale Geschichte über Freundschaft, Verrat, Moral und Zwiespalt geschaffen, die mich total gefesselt hat. Ihr Schreibstil ist wunderbar, lebendig, witzig, tiefsinnig + emotional ergreifend. Mit wenigen Worten erschafft sie Bilder, beschreibt Situationen und transportiert Gefühle. Ein Thriller, der für mich trotz mancher brutaler Szenen und absolut lesbar war, weil die Schockelemente eher zur Untermalung gedient haben und nicht vom Kern der Geschichte abgelenkt haben. Für mich hatte dieses Buch alles war ich mir wünsche: eine spannende, unvorhersehbare Handlung, Tiefgang und interessante Charaktere. Absolute Leseempfehlung für alle ab 18 Jahre, die mehr in einem Horror Thriller als rohe Gewalt und Blut suchen.

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