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Veröffentlicht am 09.07.2021

Anders, als erwartet, aber trotzdem überzeugend.

Der Zorn der Regenmacher
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Der Zorn der Regenmacher hat mich gleich angesprochen. Ich liebe übernatürlichen Horror und düstere Fantasybücher, daher wollte ich dieses Buch gleich nach Erscheinen lesen. Gesagt, getan.

Eine Stadt ...

Der Zorn der Regenmacher hat mich gleich angesprochen. Ich liebe übernatürlichen Horror und düstere Fantasybücher, daher wollte ich dieses Buch gleich nach Erscheinen lesen. Gesagt, getan.

Eine Stadt versinkt im ewigen Regen
Gerade eben bei der Coverbesprechung sprach ich bereits von der Stimmung in dem Buch, denn diese ist für mich, gerade in der ersten Hälfte des Buches ein großer Pluspunkt gewesen. Die Hafenstadt La Harb versinkt im ewigen Regen. Mal als Sturzflut, mal als Niesel, doch nie endend. Die Feuchtigkeit dringt in jede Ritze, alles ist grau nass und ungemütlich. Das beklemmende Gefühl des endlosen Getropfe bringt Timo Leipig ganz hervorragend rüber.

"Von den Schieferdächern klatschten Sturzbäche auf das Kopfsteinpflaster. An manchen Stellen glänzte der Regen zwischen den Steinen im Morgenlicht wie Quecksilber, an anderen bildete er Rinnsale, die sich in Pfützen sammelten, und auf diesen schwammen Möwen, mitten auf den Gassen, zwischen alten Fässern und stehen gelassenen Wagen."
( Der Zorn der Regenmacher von Timo Leibig, Penhaligon Verlag, S. 22)

Neben der Atmosphäre mochte ich auch das Worldbuilding ganz gerne. Besonders das Magiesystem, basierend auf Zeichen, die aufgemalt werden fand ich spannend. Insgesamt haben wir hier eine solide Fantasywelt mit typischen Elementen, die gerade genug erklär wird, wie es für die Handlung relevant wird. Normalerweise würde ich daher an dieser Stelle mangelnde Hintergrundinfo anprangern, tatsächlich hat es mich aber bei diesem Buch gar nicht gestört, was wohl daran lag, dass das Buch wirklich gut in sich geschlossen und rund ist. Die Handlung fokussiert sich auf wenige Orte und alles, was für über die wissen müssen, erfahren wir auch, mehr ist tatsächlich nicht nötig und zumindest bei mir blieben nach der letzten Seite keine dingenden Fragen übrig.

Mehr High Fantasy, als Horror
Trotz der regenschweren, drückenden Atmosphäre, so richtig mystisch/gruselig, wie ich es erwartet hatte, ist das Buch nicht. Es ist tatsächlich mehr High Fantasy als Horror/Mystik. Die bedrohlichen Wesen treten schnell auf und auch wenn ihre Motive lange unklar bleiben, stellte sich bei mir kein so richtiges “Gänsehaut-was-lauert-da-im Verborgenen-Gefühl” ein. Dafür wurden die Wesen einfach schon zu schnell zu genau beschrieben. Aber gut, das ist nicht zwingend was Schlechtes, nur etwas anderes, als ich erwartet hatte.
Der High Fantasy Charakter des Buches wird dann in der zweiten Hälfte mehr als deutlich. Auch wenn ich weite rein bisschen über den mangelnden Gruselfaktor enttäuscht war, gefiel mir die Art und Weise wie der Autor die sich verschlechternden Zuständen in der Stadt schilderte. Wie fast immer werden die Abgründe der Menschen sichtbar und vor allem wie Vorurteile und Misstrauen schnell dazu führen, dass eine ohnehin schon marginalisierte Gruppe im Krisenfall zum Sündenbock wird. Aus dem Schicksal der Magiebegabten im Buch kann man direkte Parallelen ziehen zu den in unserer Welt immer noch vorhandenen, jahrhundertealten antisemitischen Narrativen von Juden als Brunnenvergifter, Kindermörder etc. In beiden Fällen wird eine Gruppe lediglich aufgrund von Mythen, Aberglauben oder einfach nur Abneigung stigmatisiert und zum Sündenbock erklärt. Im Buch werden diese Mechanismen sehr deutlich, das war ein Aspekt, der mir sehr gut gefallen hat.

Wenn ich jedoch wieder zurück um Unterhaltungswert des Buches komme, muss ich sagen, dass es im Mittelteil etwas hängt. Auch findet eine Liebesgeschichte ihren Weg in das Geschehen, die in meinen Augen völlig überflüssig war. Sie rückte zwar nicht allzu sehr in den Fokus und trug kaum etwas zur Handlung bei, aber genau aus deshalb hätte man sie auch komplett weglassen können. Ich persönlich hätte es so besser gefunden, weshalb ich auch aus diesem Grund und dem Hänger in der Mitte einen Punkt abziehe.

Fazit:


Bis auf einen kleinen Hänger in der Mitte und einer überflüssigen Liebesbeziehung am Rande, kann sich Der Zorn der Regenmacher sehen lassen und braucht sich als Einzelband nicht vor den etlichen Mehrteilern zu verstecken. Eine gut durchdachte, fokussierte Handlung viele Spannungsmomente und sympathische Charaktere bieten kurzweilige Unterhaltung, allerdings mehr für High Fantasy, als Horrorfans.

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Düster und märchenhaft

Der Winter der schwarzen Rosen
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Nina Blazon ist schon seit langem eine meiner liebsten deutschen Autorinnen, was man schon allein daran erkennen kann, dass man auf meinem Blog bereits Rezensionen zu Ascheherz, Faunblut und Rabenherz ...

Nina Blazon ist schon seit langem eine meiner liebsten deutschen Autorinnen, was man schon allein daran erkennen kann, dass man auf meinem Blog bereits Rezensionen zu Ascheherz, Faunblut und Rabenherz & Eismund finden könnt und auf meinem SUB liegen noch mehr Blazons. Eins konnte ich nun davon befreien.

Altbekannte Welt, neue Geschichte
Mit Der Winter der schwarzen Rosen begeben wir uns wieder in die fantastische Welt, die wir bereits aus Faunblut, Ascheherz und Der dunkle Kuss der Sterne kennen. Doch Neueinsteiger kann ich gleich beruhigen: Die Bücher spielen zwar alle in derselben Welt und es sind Querverweise untereinander zu finden, sie lassen sich aber alle trotzdem problemlos unabhängig voneinander lesen und stellen in sich abgeschlossene Einzelbände dar.

Was einem beim Lesen wieder sofort auffällt, ist Nina Blazons unnachahmlicher Schreibstil. Die Autorin versteht es meisterlich Stimmung und Atmosphäre zu erzeugen, ihre Geschichten schwanken stets zwischen Erzählung und Märchen und haben immer etwas ganz individuelles. In diesem Buch herrscht eine etwas düstere Stimmung, als man vielleicht von den anderen Büchern gewohnt ist, trotzdem scheint immer wieder auch das typisch märchenhafte durch. Alles in allem eine Mischung, die fasziniert und gefangen nimmt.

Die Geschichte zweier Schwestern
Während mich die Atmosphäre und Blazons Stil wieder sofort in ihren Bann schlugen, muss ich leider sagen, dass mich die Handlung dieses Mal nicht vollkommen überzeugen konnte. Es gab ein paar Punkte, die mir sehr gut gefallen haben: Das war zum einen eigentlich der gesamte Handlungsstrang von Liljann, die von mir über das gesamte Buch hinweg die favorisierte Protagonistin war und zum anderen die Undurchsichtigkeit der Charaktere. Gerade bei den Herren wusste man lange Zeit nicht, was ihre wahren Motive sind, was die Handlung deutlich spannender machte. Selbst bei den beiden Schwestern, deren Gedanken wir als Leser ja sogar mitverfolgen konnten, war es nicht immer klar, was ihre wahren Ziele sind, sodass man beim Lesen durchaus das ein oder andere Mal überrascht wurde.

Der Grund, warum das Buch mich, wie gesagt, trotzdem nicht voll überzeugen konnte war, dass es n einigen Stellen doch zäher war, als ich es von Nina Blazon gewohnt bin. Zumeist waren das Passagen von Tajann, die ich zwar im Verlauf der Handlung immer besser verstehen konnte, mit der ich aber trotzdem bis zum Schluss nicht so richtig warm wurde.
Gut gefallen hat mir hingegen dann wieder der Schluss. Er passte wunderbar zur Geschichte und ich finde es immer gut, wenn Autoren sich auch mal an solche Enden heranwagen.

Fazit:


Der Winter der schwarzen Rosen ist deutlich düsterer, als die anderen Bücher aus derselben Welt und hat mit ein paar zähen Passagen zu kämpfen, bereitet aber trotzdem Lesefreude, was nicht zuletzt wieder an dem meisterlichen Talent der Autorin liegt, magische, kreative und geheimnisvolle Geschichten zu erschaffen, weshalb ich trotzdem guten Gewissens eine klare Leseempfehlung ausbrechen kann.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Ganz zauberhaft, trotz schwieriger Protagonistin.

Das Haus der tausend Räume
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Endlich. ENDLICH! Nach dreizehn langen Jahren kommen wir deutsche Leser nun auch in den Genuss den finalen Band der Howl Saga lesen zu können. Kein Wunder daher, dass Das Haus der tausend Räume für mich ...

Endlich. ENDLICH! Nach dreizehn langen Jahren kommen wir deutsche Leser nun auch in den Genuss den finalen Band der Howl Saga lesen zu können. Kein Wunder daher, dass Das Haus der tausend Räume für mich eines der am meisten ersehnten Bücher 2021 war. Als ich es dann überglücklich in den Händen hielt, legte ich auch gleich los.

Eine schwierige Protagonistin
In diesem dritten Band finden wir uns wieder in der altbekannten Welt von Howl ein, doch nach Ingari und dem Sultanat Rashput besuchen wir dieses Mal Ober-Norland. In dem Land lebt die junge Charmain, die mehr oder minder freiwillig das Haus ihres Zaubereronkels hüten soll. Was zunächst als einfache Aufgabe erschien, entpuppt sich schnell als ein wildes Chaos voller Magie.
Leider muss ich an dieser Stelle schon sagen, dass ich und Charmain nicht wirklich warm miteinander wurden. Sie ist eine schwierige Protagonistin, sie ist stur, von sich überzeugt, unfreundlich und sehr, sehr egozentrisch. Und, und ich glaube selbst nicht, dass das möglich gewesen wäre, sie ist zu besessen vom Lesen. Ja, ihr habt richtig gehört. Charmain Baker ist selbst mir als absolute Bücherliebhaberin zu versessen aufs Lesen. Den was anderes als die Aussicht auf’s nächste Buch findet tatsächlich absolut keinen Platz in Chaimains Gedanken. In dem Haus ihres Onkels trifft sie auf Magie, zauber und ein unerforschtes Netzwerk voller magischer Räume, doch das interessiert Charmain null. Sie hat absolut keine Neugier, keinen Entdeckerdrang oder Lust mal was Anderes auszuprobieren. Wo unsereins schon längst voller Freude das magische Haus erkundet hätten, sitzt Chaimain nur rum und liest und seien wir mal ehrlich: So sehr wir auch Bücher lieben, davon zu lesen, wie jemand liest, ist nicht besonders spannend,

Mein zweites Problem mit Charmain war ihre Unfreundlichkeit und ihr Egozentrismus. Alles was sie interessiert, ist das nächste Buch, wer stört wird angepamt, wer ihr sagt, sie macht einen Fehler, wird angepamt. Wer sie schief anschaut… na ihr wisst schon. Charmain denkt ausschließlich an ihre Sorgen und an ihre Bedürfnisse. In einer Szene verschwindet z.B ein Charakter, mit dem sie schon viel Zeit verbracht hat, spurlos. Doch kommt Chaimain auch nur auf die Idee nach ihm zu suchen? Nö, der ist tagelang weg und es ist ihr völlig schnuppe. Das hätte man alles noch verschmerzen können, wenn eine gewisse Entwicklung da gewesen wäre, ein Lerneffekt, aber auch hier Pustekuchen. Hin und wieder überlegt Chaimain zwar, dass sie ja mal netter sein könnte, oder sich mal was sagen lassen könnte, doch schon in der nächsten Szene ist das alles wieder vergessen und sie verfällt in ihre üblichen Muster.

Diana Wynne Jones hat’s einfach drauf!
Wenn ihr bis hierhin gelesen habt, denkt ihr bestimmt, ich fand das Buch echt furchtbar. Überraschenderweise tat ich das nicht. Im Gegenteil. Zwar komme ich nicht umhin aufgrund von Charmain einen Punkt abzuziehen, der Rest vom Buch hat mir aber sehr gut gefallen. Zum einen wäre da wieder die Kreativität der Autorin. Seien es die magischen Unfälle im Haus des Zauberers, eine Horde wütender Kobolde oder die neue Gestalt, die Howl sich gibt. Wie immer sprüht die Geschichte nur so vor witzigen und einfallsreichen Ideen, die einfach Spaß machen.

Auch die Handlung an sich konnte mich überzeugen. Wir haben das für sich schon faszinierende Haus, aber auch Geheimnisse und bedrohliche böse Wesen. Zudem spielen Sophie und Howl meine all-time favourites in diesem Band auch wieder eine etwas größere Rolle, als noch in Band zwei, wenngleich sie trotzdem Nebencharaktere bleiben.

Fazit:


Es zeugt schon von Diana Wynne Jones enormen Schreibtalent, dass mich ihr Buch so gut unterhalten konnte, obwohl ich die Protagonistin absolut furchtbar fand. Ihre Kreativität und ihr unnachahmlicher Schreibstil bewirken, dass ich trotz Charmain, sehr viel Spaß mit Das Haus der tausend Räume hatte, und das ist, wenn ihr mich fragt, ganz große Schreibkunst.

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Gute Fortsetzung, nur minimal schwächer, als der Auftakt

Die Quellen von Malun - Blutsohn
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Der erste Band der Die Quellen von Malun Reihe wurde von mir 2019 zum Jahreshighlight gekürt ist aber leider immer noch ein Geheimtipp, ebenso dieser Folgeband. Daher bedeutet mir die Rezension, die ich ...

Der erste Band der Die Quellen von Malun Reihe wurde von mir 2019 zum Jahreshighlight gekürt ist aber leider immer noch ein Geheimtipp, ebenso dieser Folgeband. Daher bedeutet mir die Rezension, die ich heute schreibe noch ein bisschen mehr, als sonst, denn eins verrate ich euch vorab: Diese Reihe hat wesentlich mehr Aufmerksamkeit verdient!

Zurück in Ruan
Es ist nun eineinhalb Jahre her, dass ich den ersten Band von Malun las, und zugegeben, ich brauchte ein paar Seiten, um wieder in die Geschichte hineinzukommen. Bei einer so komplexen Geschichte, wie diese, wäre vielleicht eine kurze 1-2 seitige Zusammenfassung der Ereignisse aus Band eins nicht schlecht gewesen, denn diese Fortsetzung setzt nahtlos dort an, wo ihr Vorgänger endete und durch die vielen Figuren muss man anfangs erstmal wieder kräftig sein Gedächtnis ankurbeln, immerhin, das Glosar war dabei ganz hilfreich, trotzdem hätte ich zusätzlich gern noch noch eine kurze Zusammenfassung gehabt.

War ich dann aber erstmal wieder in Ruan angekommen, hat mich das Buch auch wieder in seinen Sog gezogen. Daniela Winterfeld hat ein Talent dafür den Leser in den Bann zu schlagen. Sie schreibt eindringlich und anschaulich, verzichtet jedoch auf unnötige Ausschmückungen. Ein Stil, der hervorragend zur düster, brutalen Welt von Ruan passt.
Trotz dieses Sogs, habe ich aber einen kleinen Kritikpunkt, der auch der Grund warum es einen Punkt Abzug gibt. Kurz gesagt: Im ersten Drittel des Buches ist mir das Verhältnis von Informationen und Handlung zu unausgewogen. Die Autorin nutzt diese Seiten vorrangig, um Fragen aus dem ersten Band zu beantworten, uns Hintergründe zu eröffnen und näher auf das Magiesystem und die Götter einzugehen. Das ist prinzipiell eine tolle Sache, ich bin immer für mehr Background zu haben, leider wird für meinen Geschmack diese Informationsflut mit zu wenig Handlung verknüpft. Gerade bei den Passagen von Tailin hat man öfters das Gefühl einen Erklärbär vor sich sitzen zu haben, der die (zwar nicht uninteressanten) Infos runterrattert. Hier hätte ich mir mehr “Show, don’t tell” gewünscht. Es ist jetzt nicht so, dass das meinen Lesefluss komplett zerstört hätte, aber es war eben ein Punkt, der zur Perfektion gefehlt hat,

Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo noch Schlimmeres daher
Nachdem wir als Leser aber erstmals mit neuen Hintergründen, Geheimnissen und Hinweisen gefüttert wurden, geht es wieder ordentlich zur Sache und um es mal ganz unverblümt zu sagen, ist die Kacke so richtig am dampfen. Wer denkt, dass Ruan im ersten Band schon ein gelinde gesagt ungemütlicher Ort war, sollte sich warm anziehen (oder eher ausziehen, bei der Hitze dort 🤭), denn auf unsere Lieblingscharaktere kommt so Einiges zu und immer wenn ich dachte “So, das ist jetzt der Tiefpunkt, jetzt muss es mal langsam wieder bergauf gehen, damit das am Ende der Reihe noch irgendwie gelöst werden kann”, haut die Autorin noch etwas raus. Nochmal einen Schlag in die Magengrube. Selbst jetzt, wo ich die Brutalität und Grausamkeit dieser Welt schon gut kennengelernt habe, schafft es die Autorin mich trotzdem noch mit Wendungen zu überraschen und das finde ich ganz große Klasse! Und ganz ehrlich? Ich habe echt null Plan, wie diese verworrene Situation am Ende aufgelöst werden soll und das macht mich ganz kribbelig vor Vorfreude.

Als Letztes möchte ich nochmal etwas besonders positiv hervorheben, was mich auch schon beim ersten Band begeistertet und das ist die Art und Weise, wie Gewalt, deren Entstehung und Auswirkung in diesem Buch dargestellt wird. Die in diesem Buch dargestellten Grausamkeiten dienen nicht einfach nur der “Unterhaltung durch Schocker” wie in einem Splatter-Film, vielmehr verdeutliche sie ein komplexes Geflecht aus Machtmissbrauch und Unterdrückung. Niemand wird böse geboren, das wird in dieser Reihe mehr als deutlich. Vielmehr entsteht Hass fast immer aus anderem Hass heraus, Gewalt beantwortet selbst erlittene Gewalt. Dieser Teufelskreis und die Mechaniken, die dahinter stecken, werden wie auch schon im ersten Band, auch in dieser Fortsetzung sehr gut dargestellt und machen die Reihe so komplex, tiefgründig und empfehlenswert.

Fazit:


Auch der zweite Band der Malun Reihe konnte mich wieder überzeugen. Die Reihe hat eine Sogwirkung und Komplexität, die in der Fantasywelt ihresgleichen sucht, da lässt sich auch die etwas zu viel geratene Informationsflut am Anfang leicht verschmerzen. Die Reihe ist und bleibt eine absolute Empfehlung!

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Eine tolle Fortsetzung, die ein klein wenig mehr Epik vertragen hätte

Der Orden des geheimen Baumes - Die Königin
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Nachdem mir bereits der erste Band des Ordens des geheimen Baums trotz kleinerer Kritikpunkte sehr gut gefallen hatte, musste ich natürlich gleich weiterlesen. Zum Glück mussten wir uns ja auch nicht lange ...

Nachdem mir bereits der erste Band des Ordens des geheimen Baums trotz kleinerer Kritikpunkte sehr gut gefallen hatte, musste ich natürlich gleich weiterlesen. Zum Glück mussten wir uns ja auch nicht lange gedulden.

Die Fäden kommen zusammen
Da es im Original ein Einteiler ist, setzt dieser Band selbstverständlich nahtlos an seinen Vorgänger an. War der Einstieg in Die Magierin noch etwas langatmig und musste man sich erst in die Welt einfuchsen war der Einstieg nun mühelos, besonders, wenn man die Teile kurz hintereinander liest (was ich empfehlen würde). Das Buch startet sowohl im Osten bei Tane, als auch bei Ead mit einem neuen Schauplatz, was gleich zu Beginn frischen Wind in die Handlung bringt. Noch dazu fangen jetzt die ersten Fäden der Geschichte an zusammen zu laufen. Charaktere begegnen sich, Pläne werden geschmiedet, Bündnisse ersucht. Insgesamt kann man sagen, dass es nun deutlich flotter zur Sache geht, als beim Vorgänger.
Dadurch, dass sich nun mehrere Protagonisten treffen, störte mich bei diesem band auch nicht die vielen Perspektivenwechsel. In band eins störten mich die häufigen Perspektivenwechsel, die ich als zu abrupt wahrnahm. Dieses Mal hatte ich nicht das Gefühl im Lesefluss ständig unterbrochen zu werden, was wie eben gesagt, vor allem daran lag, dass die Handlungsstränge nun zusammenlaufen.

Eine kurze Finalschlacht
Ihr seht als, was das Tempo der Geschichte und den Lesefluss angeht, konnte die Geschichte rund um Ead, Sabran und Tane sich deutlich verbesser und ich persönlich fand das Buch durchweg spannend. Ganz ohne Kritik komme ich aber leider trotzdem nicht aus, denn eine (wenn auch kleinere) Enttäuschung war das Finale. Dieses war nämlich erstaunlich schnell vorbei. Über tausend Seiten lang wurden wir auch die Ankunft des namenlosen Einen vorbereitet. Er wurde als das größte Übel der Menschheit beschreiben, das ultimative Böse und dann war die Entscheidungsschlacht so unspektakulär. Hier hätte es ruhig etwas mehr Drama und Epik sein können, das ist jedoch mein einziges Manko an dem Buch.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Wem schon der erste Band Des Ordens des geheimen Baumes gefiel, dem wird sicherlich auch der zweite Band überzeugen kann, der im Wesentlichen die Linie fortführt (was wohl im Hinblick auf das Original kaum überrascht).

Fazit:


Das Finale des Ordens des geheimen Baums war für meinen Geschmack zu unspektakulär, ansonsten kann sich der zweite Teil jedoch sehen lassen. Man bekommt richtig klasse High Fantasy mit diversen Charakteren und starken Frauenfiguren geboten, die nicht nur stark sind, weil sie kämpfen können, sondern vor allem, weil sie aktiv handeln, Verantwortung tragen und daran wachsen.

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