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Veröffentlicht am 28.03.2021

Koffer vertauscht (Spoiler)

New York Diaries - Phoebe
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Phoebe kommt grade aus LA zurück, ist fix und fertig, und möchte nur noch ihre Ruhe habe. Als sie ihre Jogginghose aus dem Koffer holen will, stellt sie fest, dass das gar nicht ihr Koffer ist. Ihr fällt ...

Phoebe kommt grade aus LA zurück, ist fix und fertig, und möchte nur noch ihre Ruhe habe. Als sie ihre Jogginghose aus dem Koffer holen will, stellt sie fest, dass das gar nicht ihr Koffer ist. Ihr fällt auf, dass er zwar den gleichen Aufkleber hat wie ihrer, aber nicht genau da klebt, wo ihrer immer geklebt hat. Und sie hatte sich auch schon gewundert, warum das eine Rädchen, dass immer schon gesponnen hat, plötzlich wieder ganz war. Der Koffer ist sehr akribisch und sortiert gepackt, fast ein bisschen krankhaft. Auf der Suche nach irgendeinem Hinweis, wem der Koffer gehören könnte, stolpert sie über ein Manuskript und fängt es an zu lesen.
Gleichzeitig sitzt David bei seinem Verleger, er ärgert sich, dass sein erst vor kurzem gekaufter Koffer schon kaputt ist (ein Rädchen spinnt rum) und bekommt den Schock seines Lebens, als er das Manuskript rausholen möchte. Vor ihm breitet sich das Chaos aus. Das Chaos von Frauenklamotten. Das ist nicht sein Koffer! Und nicht nur sein Koffer ist weg, sondern auch sein überarbeitetes Manuskript! Er begibt sich auf die Suche, ob er im Koffer irgendeine Information finden kann, wem der Koffer gehört. Und stößt auf ein Tagebuch. Er weiß, er sollte es eigentlich nicht lesen, aber er tut es.
So kommen sich Phoebe und David mit der Zeit immer näher und lernen sich besser kennen, ohne sich tatsächlich zu kennen. Aber klar, natürlich werden sie dies am Ende noch tun :) Phoebe und David haben beide Tiefe, beide ihre Themen, sind gute Charaktere.

Ich habe das Buch verschlungen. Der Schreibstil von Anne Freytag (die hier unter einem Pseudonym schreibt) lässt dies mit Leichtigkeit geschehen. Jedoch war ich am Ende dann doch ein bisschen enttäuscht.
Zum einem ging es mir plötzlich viel zu schnell. 250 Seiten wurde die Geschichten der beiden geschickt ineinander verwoben, aber wie sie sich dann letztlich begegneten, kam sehr plötzlich und war auch sehr plötzlich wieder vorbei, also der Moment der Begegnung.
Zum anderen bin ich über ein, zwei Fehler gestolpert:
Beide haben die Airline kontaktiert, nach dem sie gemerkt hatten, dass ihr Koffer vertauscht worden war. In der ganzen Zeit hat sich die Airline nicht gemeldet und auch die beiden kamen nicht auf die Idee, nochmals dort nachzufragen (zumindest wurde dies in der Geschichte nicht erwähnt). Klar, dies hätte zu einem schnelleren Ende geführt, und wie die beiden sich finden, wäre weniger romantisch gewesen, aber das dies gar nicht auftauchte fand ich unlogisch.
Phoebe erzählt zu Beginn alle Bewohner auf, die im Knights Building leben, erwähnt aber werde Claire, noch Sarah aus Band 1 und Band 2. Später tauchen die beiden auf, das finde ich auch gut, aber da habe ich kurz gestutzt. Tatsächlich wird Claire noch sehr präsent, auch Zoe aus Band 4 wird kurz erwähnt. Und sogar Nebenrollen aus den vorigen Bänden sind manche mehr und manche weniger präsent.
Ich finde von allen drei Teilen, die ich bis jetzt gelesen habe, es hier am besten gelöst bezogen auf "Figuren aus den anderen Teilen mit einbeziehen". Band 1 und Band 2 waren für mich für sich stehend und hatten wenig miteinander zu tun. Ich mag es allerdings, wenn dann in einem weiteren Teil plötzlich die zwei vorigen Teile, die scheinbar nicht viel miteinander zu tun hatten, zusammenkommen. Auch wenn hier definitiv Band 1 mehr Präsent ist als Band 2.
Gestutzt habe ich auch, als Phoebe einen Blog bekommt, der "New York Diaries" heißen soll. Ich finde, dass hätte in den ersten Band gehört, und finde diese Idee im dritten Teil etwas spät.
Außerdem wurden ein paar Stränge nicht zu Ende erzählt. Es gibt am Ende einen Epilog und ja, da werden auch viele Stränge aufgeklärt. Aber nicht alle.

Am Schreibstil gefiel mir auch sehr gut, dass Phoebe mit uns spricht. Anfangs war es etwas ungewohnt, aber insgesamt passte dies gut. Erzählt wurde auch aus Davids Sicht.
Wie schon in den vorigen Bänden mochte ich sehr die Überschriften, die hier mit Wortspielen spielen. Außerdem steht immer ein Zeitpunkt des Geschehens dabei, der manchmal auch darauf hinweist, dass Phoebe und David die Dinge gleichzeitig erleben.

Fazit:
Es lässt sich echt schnell weglesen, der Schreibstil ist einfach so besonders, und bis auf ein paar Kleinigkeiten fand ich diesen Teil auch wirklich gut. Das Ende war wie ein Hollywoodfilm, was ich ab und zu okay finde, und hier daher kein Abbruch ist. Da mir bis jetzt die Teile von Ally Taylor besser gefallen haben, bin ich mal sehr auf den nächsten und letzten Teil, dann wieder von Carrie Price, gespannt.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Ein Ort der Begegnungen

Tagebuch eines Buchhändlers
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Dieses Buch gibt uns einen Einblick in den Alltag von Shaun Bythell und seine Buchhandlung. Der Beginn des Tagebuchs ist völlig frei gewählt, es bezieht sich also nicht auf einen Zeitraum, in dem etwas ...

Dieses Buch gibt uns einen Einblick in den Alltag von Shaun Bythell und seine Buchhandlung. Der Beginn des Tagebuchs ist völlig frei gewählt, es bezieht sich also nicht auf einen Zeitraum, in dem etwas besonderes oder außergewöhnliches passiert. Ein Monat entspricht auch einem Kapitel, wobei es für jeden Tag einen Abschnitt gibt. Am Anfang eines jeden Kapitels zitiert Bythell aus "Erinnerung an eine Buchhandlung" von George Orwell und nimmt aus seiner Sicht Bezug dazu.
Wir erfahren aber nicht nur etwas für das Leben eines Buchhändlers, sondern auch von Kunden, seiner Familie und Freunde. Für mich ist die Buchhandlung ein Ort der Begegnungen. Zugegeben, die Tagebucheinträge wirken manchmal etwas abgehackt und wenig flüssig, was ich wiederum für ein Tagebuch authentisch finde. Im Gegenzug sind die Einleitungen in die Kapitel sehr flüssig geschrieben.
Mir hat sehr gut gefallen, dass wir sehr viel über den Buchhandel lernen. Die Buchhandlung und Shaun sind auch etwas chaotisch, was dem ganzen aber wiederum einen besonderen Charme gibt. Zusätzlich sorgt dazu auch Shauns Humor.
Besonders gut hat mir am Ende gefallen, dass Shaun nochmal zu allen Personen, zu sich selbst und der Buchhandlung ein Update gibt. So bekommt die Geschichte an sich, die durch den Tagebuchstil keine großen Höhen und Tiefen hat, noch mal mehr Tiefe.

Fazit:
Dieses Buch kann man super zwischendurch lesen, z.B. einmal in der Woche oder einmal im Monat ein Kapitel. Zum hintereinander weglesen war es doch manchmal monoton und langatmig. Das Ende machte die Geschichte dann jedoch etwas runder.

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Veröffentlicht am 20.01.2021

Es ist nicht immer alles so, wie wir denken, das es ist

6 Uhr 41
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Die Rezension fällt recht kurz aus, da dieses Buch auch nur knapp 160 Seiten hat :)
Zunächst einmal werden wir ins Hier und Jetzt gebracht. Beide erzählen aus ihrem Leben. Bis zu dem Punkt, an dem Philippe ...

Die Rezension fällt recht kurz aus, da dieses Buch auch nur knapp 160 Seiten hat :)
Zunächst einmal werden wir ins Hier und Jetzt gebracht. Beide erzählen aus ihrem Leben. Bis zu dem Punkt, an dem Philippe sich neben Cecile setzt. Wir erfahren Stück für Stück von ihrer Beziehung, aber auch immer mehr aus ihren beider Leben. Beide sind zerrissen, beide sind ein bisschen leidend, beide kommen ins grübeln.


Fazit:
Zwischendurch habe ich allerdings gedacht, irgendwie ist es wenig eine Liebesgeschichte, sondern eher eine Geschichte über zwei zerrissenen Personen in den 40igern. Das Ende fand ich ganz wunderbar und hat für mich die Geschichte gerettet.

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Ein Wochenende mit Gott

Die Hütte
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Anders, als gedacht, geht es in diesem Buch nicht nur um das Wochenende mit Gott. Das beginnt erst so ab Seite 100. Vorher werden wir auf den Stand der Dinge gebracht, was einem Krimi gleicht. Ich hätte ...

Anders, als gedacht, geht es in diesem Buch nicht nur um das Wochenende mit Gott. Das beginnt erst so ab Seite 100. Vorher werden wir auf den Stand der Dinge gebracht, was einem Krimi gleicht. Ich hätte nicht erwartet, dass das Verschwinden von Macks jüngsten Tochter so detailliert erzählt wird, sowas kann ich nämlich eigentlich nicht so gut lesen.
Ich bin selbst Christin, habe aber immer schon gewisse Punkte gehabt, die mich gestört haben. Ich habe ungelogen mir noch nie so viele Notizen in einem Buch gemacht. Da geht es nicht nur um religiöses, sondern auch um, ich nenn es mal banale Dinge des Lebens. Und das, was ich immer in mir getragen habe (Bezogen auf meinen Glauben), wurde mir durch dieses Buch ins Bewusstsein geholt.
Das Ende habe ich nicht so ganz verstanden, warum da noch das ein oder andere passieren musste und welche Sinn es für die Geschichte hatte.
Einiges muss ich sacken lassen und im Nachgang noch bearbeiten.
Was mir sehr in der Aufmachung gefällt, ist, dass vor jeden Kapitel ein kleiner Spruch steht, der oft sehr inspirierend war. Außerdem hat das Buch ein Inhaltsverzeichnis, dass ich, wenn ihr mir schon länger folgt, wisst ihr es, immer sehr mag. Die Sprache ist meistens sehr bildlich gewählt.
Mack individuelle Reise wurde gut rübergebracht.

Fazit:
Ich kann ganz viel aus diesem Buch für mich ziehen. Allerdings gibt es für mich in der gesamten Geschichte hier und ein paar Schwachstellen.

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Eine wunderschöne Geschichte

P.S. Ich liebe Dich
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Obwohl es sofort losgeht, wir sofort in der Geschichte und der Trauer hängen, ist es nicht düster. Zwar traurig, aber schön traurig, weil es auch von den beiden erzählt wird, wie sie als Paar waren.
Ich ...

Obwohl es sofort losgeht, wir sofort in der Geschichte und der Trauer hängen, ist es nicht düster. Zwar traurig, aber schön traurig, weil es auch von den beiden erzählt wird, wie sie als Paar waren.
Ich finde, die Liste, die Gerry Holly hinterlassen hat, hat eigentlich gar nicht so eine Präsenz. Es geht mehr um Hollys Trauerbewältigung an sich. Holly macht verschiedene Phasen der Trauer durch, was es authentisch ist, aber doch an einem Punkte etwas zäh wurde.
Es ist für mich mehr ein Familien- und Freundinnenroman. Die Geschwisterkonstellation zwischen Holly und ihren Geschwistern wird bewusst und verändert sich.
Manchmal wird nur ein Satz aus der Perspektive eines anderen erzählt. Die Rückblenden sind schön und wie Gerry in die Gegenwart eingeflochten wird, ist sehr geschickt. Ich mag auch die Kapitel, die über Gerry sind, aber aus der Perspektive eines dritten erzählt werden. So bekommt man einen Eindruck, wie Gerry auf andere gewirkt hat und wie er die Dinge aus der Liste vorbereitet hat.

Fazit:
Dieses Buch hat mich an vielen Punkten tief berührt, mich abgeholt. Es ist warm, herzlich und lustig, man fühlt sich geboren, und ich hatte ein paar mal eine Gänsehaut. So ähnlich ging es mir dieses Jahr mit Fangirl. Mir hat allerdings ein Ende eines Stranges gar nicht gefallen.

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