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Veröffentlicht am 21.12.2020

Erschreckendes Szenario

LoveStar
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Meine Meinung und Inhalt

Inhalt

Der international agierende Konzern LoveStar mit Sitz in Island hat eine Methode gefunden, um die Menschheit komplett fernzusteuern. Träume werden entschlüsselt und zu ...

Meine Meinung und Inhalt

Inhalt

Der international agierende Konzern LoveStar mit Sitz in Island hat eine Methode gefunden, um die Menschheit komplett fernzusteuern. Träume werden entschlüsselt und zu Geld gemacht, der Tod wird zu einem großen Spektakel vermarktet, und die einzig wahre Liebe wird jedem Menschen unwiderruflich per Algorithmus zugerechnet. Ein junges Paar jedoch versucht, sich der totalen Gleichschaltung zu widersetzen und seine ganz individuelle Liebe zu retten - während die Welt ins Chaos stürzt ...

Meine Meinung

„LoveStar“ von Andri Snær Magnason ist eine atemberaubende und gleichzeitig erschreckende und lustige Dystopie, die einen zum Lachen und Weinen bringt. Mit seinem Schreibstil konnte mich der Autor von der ersten Seite an fesseln. Einige Schilderungen sind überspitzt dargestellt, machen aber, wenn man sich auf Leser darauf einlässt, der Handlung keinen Abbruch. Das Cover finde ich sehr passend gewählt. Eine klare Leseempfehlung für alle, die sich auf eine Reise in eine wahnwitzige, bitterböse und überraschend humorvolle Zukunft begeben wollen.


Über den Autor

Andri Snær Magnason, geboren 1973 in Reykjavík. Der Literaturwissenschaftler schrieb Kinderbücher, Theaterstücke, Lyrik, Romane und Sachbücher. Seine Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt. In Island hat er sich als Umweltschützer einen Namen gemacht. 2008 organisierte er mit Björk das Protestkonzert Náttura. 2014 verlor Island aufgrund der Erderwärmung seinen ersten Gletscher, Okjökull. Der »Brief an die Zukunft« auf der Gedenktafel stammt von ihm. In seinem Buch Traumland (dt. 2011) kritisiert er die in Island ansässige Aluminiumindustrie. 2016 kandidierte er bei der Präsidentschaftswahl in Island.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.12.2020

Die Verlorenen

Amissa. Die Verlorenen
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Meine Meinung und Inhalt

»Amissa. Die Verlorenen« verspricht einen knallharten Thriller um vermisste Teenager und die dubiosen Machenschaften einer weltweit tätigen Hilfsorganisation.


In einer regnerischen ...

Meine Meinung und Inhalt

»Amissa. Die Verlorenen« verspricht einen knallharten Thriller um vermisste Teenager und die dubiosen Machenschaften einer weltweit tätigen Hilfsorganisation.


In einer regnerischen Herbstnacht werden die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius Zeugen eines grauenhaften Zwischenfalls an einer Autobahn-Raststätte.

Ein panisches Mädchen rennt direkt auf die Fahrbahn und wird von einem Auto erfasst, jede Hilfe kommt zu spät. An der Raststätte findet sich die Leiche eines Mannes, der das Mädchen offenbar entführt und sich dann erschossen hat.


Die Privatdetektive stellen Nachforschungen an und finden heraus, dass es weitere Teenager gibt, die auf ähnliche Weise kurz nach einem Umzug verschwunden sind. Eine Spur führt zu "Amissa", einer Hilfsorganisation, die weltweit nach vermissten Personen sucht und für die Rica arbeitet. Plötzlich ist nichts mehr wie es war, und Rica und Jan kommen Dingen auf die Spur, von denen sie lieber nie gewusst hätten.

Die Protagonisten Jan und Rica haben eine persönliche Geschichte, was mir sehr gefällt und einem die Charaktere näher bringt.

Band 1 der Thriller-Reihe von Frank Kodiak um die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius. Ich werde sicherlich auch den zweiten Band lesen, da der Schreibstil flüssig und sehr fesselnd ist. Gleich die ersten Sätze haben mich in den Bann gezogen und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Die Seiten flogen nur so dahin.

Von mir bekommt ihr eine klare Leseempfehlung für das Buch. Kodiak punktet klar mit Schreibstil, Plot und Figuren. Man bekommt eine spannende Unterhaltung von einem Autoren, der sein Handwerk versteht.

Das Cover finde ich gut gewählt.

Hinter dem Pseudonym Frank Kodiak verbirgt sich der erfolgreiche deutsche Autor Andreas Winkelmann, der unter rowohlt schon etliche Bücher im Genre Krimi und Thriller veröffentlicht hat.

Bevor er sein erstes Buch veröffentlichte, arbeitete er nach dem Studium der Sportwissenschaften zunächst jedoch als Soldat, Sportlehrer, Taxifahrer, Versicherungsfachmann und freier Redakteur.

Mit "Das Haus der Mädchen" stand er monatelang unter den Top 10 der Spiegel-Bestsellerliste, "Die Lieferung" erreichte Platz 1.

Mit seiner Familie lebt er in der Nähe von Bremen.



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Veröffentlicht am 09.12.2020

Gefährliches Machtspiel

Die Mächtigen
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Meine Meinung und Inhalt

"Wus Biografie war perfekt. Zu perfekt. Wer sich sein ganzes Leben mit der richtigen Abfolge von Nullen und Einsen beschäftigte, musste ein Nerd sein. Und Wu war kein Nerd.“ (ZITAT)

Im ...

Meine Meinung und Inhalt

"Wus Biografie war perfekt. Zu perfekt. Wer sich sein ganzes Leben mit der richtigen Abfolge von Nullen und Einsen beschäftigte, musste ein Nerd sein. Und Wu war kein Nerd.“ (ZITAT)

Im Zenit seiner Macht stürzt sich einer der bedeutendsten Konzernchefs des Landes in den Tod. An seine Stelle tritt Fridolin von Wolfenweiler, und dieser hat eine kühne Vision: die Entwicklung einer Software, die den kompletten Zahlungsverkehr Europas abwickeln soll – schnell, transparent, sicher. Um die Sicherheit der Software zu überprüfen, wird der berüchtigte IT-Spezialist Tamás Varta angeheuert. Varta entdeckt mysteriöse Fehler im Code. Und ahnt, dass ihn die Entdeckung das Leben kosten kann. Zu Recht. Als er untertaucht, wird die ehemalige Kampfschwimmerin Anna-Lena Herbst auf ihn angesetzt. Doch dann tritt ein weiterer Killer auf den Plan – Herbst und Varta geraten in ein Spiel der Mächtigen, in dem es keine Regeln gibt.


Zu Beginn hatte ich wegen der fachspezifischen Begriffe und der vielen neuen Charaktere ein paar Probleme, sofort in die Handlung zu finden.

Als mir dies jedoch gelungen ist, war ich komplett gefesselt von der temporeichen Geschichte im Kampf zwischen Gut und Böse. Die teils erschreckenden Szensarien waren vom Autor sehr gut und detailliert geschildert.


Das Cover erscheint mir sehr passend und gefällt mir gut.



"Die Mächtigen" ist spannend, dramatisch und hochaktuell - ein Thriller der unterhält, beklommen macht und einen nachdenklich zurücklässt. Lukas Fassnacht ist ein Autor, auf dessen weitere Werke man sich definitiv freuen darf.

Fassnacht wurde 1988 in Dieburg geboren; zurzeit wohnt er in Nürnberg, nachdem er in Erlangen Altgriechisch, Germanistik und Linguistik studiert hat. Neben seiner Arbeit als Autor gibt Fassnacht Workshops für Kreatives Schreiben. Er veranstaltet regelmäßig Literatur-Shows in Nürnberg und Erlangen. Von März bis November 2015 leitete er eine Poetry-Slam-Werkstatt mit Mittelschülerinnen und -schülern der Nürnberger Südstadt, welche mit der Kamera begleitet wurde. Der entstandene Dokumentarfilm »Südstadthelden« feierte Anfang Oktober 2019 Premiere im Rahmen des Internationalen Nürnberger Filmfestivals der Menschenrechte.

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Veröffentlicht am 28.10.2020

Die Farels

Menschliche Dinge
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Meine Meinung und Inhalt

„Der Sex und sein destruktives Potenzial, der Sex und seine unbändige, tyrannische, unstillbare Triebkraft. Claire war ihm erlegen wie alle anderen, und sie riss praktisch über ...

Meine Meinung und Inhalt

„Der Sex und sein destruktives Potenzial, der Sex und seine unbändige, tyrannische, unstillbare Triebkraft. Claire war ihm erlegen wie alle anderen, und sie riss praktisch über Nacht in furiosem Überschwang das Gebäude ein, das sie sich geduldig aufgebaut hatte – eine Familie, emotionale Sicherheit, eine stabile Verankerung –, für einen Mann ihres Alters ….„ (ZITAT)


Auffallend, ausdruckstark und schön ist das Cover von "Menschliche Dinge".

In dem Buch geht es um Familie Farels. Diese sind schön und reich, haben Einfluss und Macht.

Jean Farel ist ein prominenter Fernsehjournalist, seine Frau Claire eine Intellektuelle, bekannt für ihr feministisches Engagement.

Ihr Sohn Alexandre, gutaussehend, sportlich, eloquent, studiert an einer Elite-Uni. Eine Familie wie aus dem Bilderbuch, könnte man meinen. Doch eines Morgens steht die Polizei bei den Farels vor der Tür, eine junge Frau hat Anzeige wegen Vergewaltigung erstattet. Die glanzvolle gesellschaftliche Fassade zeigt gefährliche Risse.

Zu Beginn habe ich mir mit dem Schreibstil von Tuil etwas schwer getan. Die Sätze sind sehr langgezogen und verschachtelt, sodass man sich erst an den Stil gewöhnen muss. Jedoch konnte mich auch dieses Buch von Tuil mehr als überzeugen. Die Story ist packend und emotional und hat mich außerdem sehr zum Nachdenken angeregt.

Deshalb auch eine klare Leseempfehlung.

"Die Gierigen" und "Die Zeit der Ruhelosen" - mit diesen beiden Romanen hat die französische Schriftstellerin Karine Tuil zuletzt auch in Deutschland für Aufsehen gesorgt: messerscharfe Gesellschaftsporträts, die am Beispiel der französischen Republik brisante Themen aufgreifen. Ihr neues Buch hat es ebenfalls in sich. Es heißt schlicht "Menschliche Dinge" und stößt ins Zentrum der immer noch aktuellen #MeToo-Debatte.

"Das war vielleicht die einzige Lektion, die er aus den schweren Zeiten mitgenommen hatte: Alles, ausnahmslos alles im Leben konnte von einem Moment auf den anderen aus den Fugen geraten."(ZITAT)

Karine Tuil wurde 1972 geboren und studierte Jura in Paris. Derzeit beschäftig sie sich in ihrer Doktorarbeit mit gesetzlichen Bestimmungen zu Wahlkampfkampagnen in den Medien. Die Autorin von vielen gefeierten Romanen lebt mit ihrer Familie in Paris.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Wort-Bild-Bezüge

Max Kersting. Einseitige Geschichten
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Meine Meinung

"Max Kersting macht es anders: er streicht Wörter, ganze Sätze, manchmal sogar den Anfang oder das Ende seiner Geschichten durch. Als Leserin versucht man dann trotzdem zu erkennen, was ...

Meine Meinung

"Max Kersting macht es anders: er streicht Wörter, ganze Sätze, manchmal sogar den Anfang oder das Ende seiner Geschichten durch. Als Leserin versucht man dann trotzdem zu erkennen, was er da geschrieben hat. Wenn es einem gelingt (Max Kersting ist ein sehr guter Durchstreicher), merkt man, wie ein einzelnes Wort einen Satz verändern kann oder ein einzelner Satz eine ganze Geschichte. Man liest dann noch einmal, wiegt die Wörter gegeneinander ab und probiert im Kopf eine andere Betonung
aus: geht beides, ist aber eine andere Geschichte." (ZITAT)

Aufmerksam bin ich nicht zuletzt wegen des Covers geworden. Für mich wirklich mal eine tolle unterhaltsame Abwechslung, die ich auf jeden Fall empfehlen kann.


Gefundenen Fotografien verleiht Kersting neuen Sinn mit seinen hinzugeschriebenen Sprech- und Gedankenblasen. Die neu entstehenden Wort-Bild-Bezüge sind ebenso heiter wie auf feinfühlige Weise unnachahmlich tiefsinnig. Diese Verbindung gilt umso mehr für sein neues, man könnte es ein »rein grafisches« Werk nennen. Dabei versteht Max Kersting Grafik hier in einem doppelten Wortsinn als Zeichnen und Schreiben, oder als Schriftbild. Schon Roland Barthes stellte das Fließen des Füllers dem Druck des Kugelschreibers gegenüber. Wie schillernde Embleme von Kerstings Kugelschreiber kratzen die kurzen, in herrlich ungelenker Handschrift verfassten Texte über das Papier und zugleich an jenem existenziellen Boden, auf dem sich unser tägliches Leben abspielt.



MAX KERSTING (*1983, Lippstadt) studierte in Düsseldorf Design und arbeitete als Werbetexter in Berlin. Die von ihm kommentierten, aufgefundenen Fotografien machten ihn und seinen eigenwilligen Stil schnell bekannt. Kersting lebt und arbeitet in Berlin.

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