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Veröffentlicht am 03.01.2021

Paranoid Oder doch die Realität ?

Das Haus am Rand der Klippen
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Ellens größter Traum war es, erfolgreich zu sein und ein Haus an den Klippen zu haben. Doch kaum ist sie im Haus eingezogen, geht alles schief. Die Ehe geht den Abgrund runter, das Geld fehlt und sie muss ...

Ellens größter Traum war es, erfolgreich zu sein und ein Haus an den Klippen zu haben. Doch kaum ist sie im Haus eingezogen, geht alles schief. Die Ehe geht den Abgrund runter, das Geld fehlt und sie muss ein neues Buch verfassen, da der Verlag ihr Druck macht. Ihre ganze Existenz hängt von der Veröffentlichung des Buches ab. Doch während der letzten Zeit - als sie aus Paris wiederkam - fühlt sich Ellen beobachtet. Dazu hat jemand etwas in ihren Schreibtisch geritzt und Sachen an die Fensterscheibe geschrieben. Sind die Geschehnisse reine Einbildung oder pure Realität? Ellen hofft, dass sie wahnsinnig geworden ist. Denn wenn der Eindringling real ist, heißt es für Ellen, dass dieser ihr tiefster Geheimnis kennt.

Die Kulisse und der Handlungsort - ein weit entferntes Haus von jeglichem Stadtleben - das hat ein großes Potential für ein spannendes Buch. So ist mir der Einstieg in das Buch wunderbar gelungen. Der Autorin gelingt es innerhalb der ersten Seiten eine gute Spannung aufzubauen und durchgängig im Buch einen guten Schreibstil zu benutzen, da dieser recht bildhaft und klar ist. Sie konzentriert sich auf die wichtigen Dinge im Buch und zieht keine Szene unnötig in die Länge.

Mit Ellen entwirft die Autorin eine charakterstarke aber teilweise sehr ängstliche Protagonistin. Seite für Seite begibt sich sie in diesem Buch an den Rand ihres Verstandes. Man merkt, wie wahnsinnig bzw. paranoid sie wird. Die Darstellung dieser Emotionen ist der Autorin sehr gelungen. Ich konnte an manchen Stellen sogar mit Ellen total mitfiebern. Dadurch, dass man bis zum Schluss nicht so richtig weist, was der Wahrheit entspricht, bietet dieses Buch viel Spielraum zur eigenen Theorieentwicklung. Da ich ein großer Fan dieses Prinzips bin, hat mir dies gefallen. Mit den drei verschiedenen Sichtweisen - Vergangenheit, Sicht einer fremden Person und der gegenwärtigen Handlung - habe ich eine Zeit lang gebraucht, um zurecht zukommen. Doch nach zahlreichen Seiten konnte ich mich damit befreunden. Das Buch wird mit einem außergewöhnlichen aber nachvollziehbaren Ende beendet.

Allgemein kann man sagen, dass die Autorin in diesem Buch einen atmosphärreichen Plot mit viel Spielraum zum Rätseln entwirft. Die tiefgründigen Einblicke in die Psyche von Ellen haben mir sehr gefallen, da man an manchen Stellen nicht wusste, was der Wahrheit entspricht. Ein ruhiges aber spannender Thriller !

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Hochaktuelles Thema in einem spannenden Thriller

CO2 - Welt ohne Morgen
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In dem neuen Thriller „Welt ohne Morgen“ nimmt ein hochaktuelles Thema, das Klima und die dazugehörige Debatte, einen hohen Stellenwert ein. Zu einem Klima-Camp in Australien wurden zwölf Kinder aus zwölf ...

In dem neuen Thriller „Welt ohne Morgen“ nimmt ein hochaktuelles Thema, das Klima und die dazugehörige Debatte, einen hohen Stellenwert ein. Zu einem Klima-Camp in Australien wurden zwölf Kinder aus zwölf verschiedenen Nationen eingeladen. Vor Ort werden die Kinder entführt. Die Kidnapper erschüttern mit dieser Aktion die Welt und drohen der Weltgemeinschaft. Falls die Weltgemeinschaft nicht binnen kürzester Zeit sich für drastische Klimaziele einigt, wird ein Kind von den Zwölf sterben. Und das vor laufender Kamera. Dies wird Woche für Woche so weitergehen, bis das Ziel der Kidnapper erreicht wird. Werden die Regierungen der einzelnen Nationen nachgeben? Die Welt hält den Atem an. Und die Zeit läuft.

Kein anderes Thema, abseits der Coronapandemie, nimmt in den Nachrichten einen derartigen hohen Stellenwert ein, wie die Klimakrise. Ein Thema, welches für viele Menschen noch nicht greifbar genug ist. Viele Menschen werden es erst merken, wenn es zu spät ist.

Der Autor greift somit ein hochinteressantes Thema auf, welches er gut in einen Thriller verpackt. Dabei stützt er sich in seinem Buch auf zahlreiche wissenschaftliche Themen, die er einfach neben der Handlung erläutert. Das Buch verläuft in verschiedenen Handlungssträngen, die nach ein paar Kapiteln zu überschauen sind. Außerdem blicken wir ins Jahr 2040, was sehr abwechslungsreich zum gesamten Buch erscheint. Dadurch können wir das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven wahrnehmen, wodurch man die einzelnen Handlungsstränge spannend mitverfolgt. Besonders Hannahs (Entführte) und die Perspektive ihres Onkels Marc haben mir sehr gefallen, da bei diesen Charakteren man an manchen Stellen hinter die Fassade blicken konnte. Diese beiden Charaktere waren meiner Ansicht nach am ausführlichsten ausgearbeitet worden. Die weiteren Charaktere machten trotz zahlreicher Sympathien eher einen oberflächlichen Eindruck. Dies ist aber auch damit zu begründen, dass sich das Personenspektrum als recht hoch erweist, um in jede Figur detailliert reinzublicken. Die Spannung war größtenteils da, da die rasante Reise durch zahlreiche Länder unserer Erde es erlaubt hat, durch die Seiten zu fliegen.

Wie erwähnt konnte mich der Autor mit dieser Thematik fesseln. Außerdem überzeugt er mit einem flüssigen Schreibstil, da ich durch die Seiten geflogen bin

Insgesamt hatte ich viel Spaß gehabt, diesen Thriller zu lesen. Das Buch überzeugt mit einem hochinteressanten und –aktuellen Thema, welches dynamisch und spannend in diesem Buch verpackt wird. Das Buch regt durch die versteckte Botschaft stark zum Nachdenken an.

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Veröffentlicht am 25.12.2020

Tick, Tack - der Countdown läuft.

Blutzahl
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Im norwegischen Thriller „Blutzahl“ treibt der Countdown-Mörder sein Unwesen. An einem Tag, an dem die weltbekannte Autorin Sonja Nordstrøm in einer Show auftreten soll, um ihr neues Buch zu präsentieren, ...

Im norwegischen Thriller „Blutzahl“ treibt der Countdown-Mörder sein Unwesen. An einem Tag, an dem die weltbekannte Autorin Sonja Nordstrøm in einer Show auftreten soll, um ihr neues Buch zu präsentieren, verschwindet die junge Autorin spurlos. Die Promi-Reporterin Emma Ramm geht der Vermisstenmeldung nach und sucht das Haus der Autorin auf. Sie fasst ihren Mut zusammen und tritt ins Haus ein. Dabei stößt sie auf eine am Fernseher angebrachte Zahl - die Nummer eins. Während sie am rätseln ist, trifft Alexander Blix, ein Ermittler, auf eine weitere Zahl, die auf der Leiche eines Mannes angemacht ist - die Nummer sieben. Emma und Alexander schließen sich für die Ermittlungen in einer indirekten Weise zusammen und wissen dabei nicht, dass ein Countdown am Laufen ist.

Mit diesem Thriller starten die beiden Autoren eine neue Thrillerreihe um die beiden Protagonisten Emma und Blix. Da ich ein großer Fan von skandinavischer Krimi- und Thrillerliteratur bin, habe ich mich auf „Blutzahl“ sehr gefreut.

Sehr früh lernt man die beiden Hauptfiguren kennen, die mir als Leser direkt einen sympathischen Eindruck hinterlassen haben. Sie wirken fortlaufend ungewöhnlich gut ausgearbeitet, da man nicht nur viel über ihr Arbeitsleben sondern auch über ihr Privatleben erfährt. Gelungen fand ich die kleinen Streitereien zwischen Emma und Blix, da diese teilweise eine humorvolle Note beinhalteten. An der Seite der beiden Figuren verfolgen wir die Jagd nach dem Countdown-Mörder. Diese Jagd beginnt recht träge, da die ersten 100 Seiten den Inhalt des Klappentexts widerspiegeln. Doch dann kriegt der Thriller die Kurve und es wird spannend. Die Zeit tickt, der Countdown läuft runter und die Handlung nimmt vom Tempo her zu. Ich war gefesselt und habe den Plot zitternd verfolgt.

Die Autoren überzeugend mit einer düsteren Grundstimmung, die durchgängig im Buch vorzufinden wäre. Diese Stimmung wird insbesondere durch die detailreiche Beschreibung der Tatorte sowie dem laufenden Countdown verstärkt. Der Schreibstil kennzeichnet sich durch eine einfache, aber fesselnde Sprache aus. Kurze Kapitel mit größtenteils vorhandenen Cliffhangern sorgen für ein gutes Lesevergnügen.

Mir hat der Thriller „Blutzahl“ um das neue Ermittlerduo gut gefallen. Die Autoren nehmen sich leider zu viel Zeit um das Buch einzuleiten, wodurch die Spannung in diesem Buch erst recht spät aufkommt. Die Idee mit dem Countdown-Killer erweist sich als nett. Ich freue mich auf den zweiten Band um Emma und Blix, der im Februar auf dem Markt kommen wird.

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Veröffentlicht am 24.12.2020

Rain, pass auf, die Vergangenheit holt dich ein.

Die treue Freundin
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Im Thriller „Die treue Freundin“ geht es um Rain Winter. Als sie zwölf war, entkam sie knapp einem Entführer, der jedoch zwei ihrer besten Freunde entführt hat. Der Entführer wurde kurz darauf selbst zum ...

Im Thriller „Die treue Freundin“ geht es um Rain Winter. Als sie zwölf war, entkam sie knapp einem Entführer, der jedoch zwei ihrer besten Freunde entführt hat. Der Entführer wurde kurz darauf selbst zum Opfer eines grausamen Todes. Heute lebt Rain glücklich mit ihrem Ehemann und ihrer kleinen Tochter Lily. Wäre sie jetzt nicht in ihrer Babypause, würde sie ihrem Job als Journalistin nachgehen. Doch indirekt stößt Rain auf einen seltsamen Fall, der auffällige Parallelen zu dem Mord an dem damaligen Entführer aufweist. Am Tatort wurde nämlich ein rotes Kristallherz hinterlassen, dass Rain aus ihrer Vergangenheit kennt. So wird das dunkelste Kapitel ihrer Kindheit wieder zur Realität.

Bei „Die treue Freundin“ handelt es sich um einen ungewöhnlichen Thriller. Die Autorin verzichtet in diesem Buch auf brutale Grausamkeiten, extrem zugerichtete Leichen und kontinuierliche Ermittlungsarbeit. In diesem Buch ist der psychologische Aspekt, also das Innenleben der Charaktere von enormer Bedeutung. Deswegen wird man als Leser fortlaufend eine geringe Spannung verspüren, die nach und nach immer größer wird und im Finale des Buches explodiert. Mir hat diese Weise des Aufbaus der Spannung richtig gut gefallen.

Das Buch ist jeweils aus zwei Perspektiven entworfen worden. Zum einen wird aus der Perspektive der Protagonistin Rain erzählt. Jedoch merkte ich hier, dass man zu Rain als Person eine distanzierte Haltung einnimmt, da ihre Sicht aus der dritten Perspektive geschildert wird. Zum anderen liegt die Perspektive des Täters vor. Die Identität des Täters wird schnell offenbart, was jedoch keinen negativen Einfluss auf die Spannung hat. Im Vergleich zu der Erzählperspektive von Rain finde ich es hier grandios, dass ein Ich-Erzähler vorliegt. Aus diesem Grund kann man sich in den Täter noch genauer hineinversetzen und seine Motive für die Taten näher kennenlernen und verstehen. Das war einfach hervorragend und authentisch geschrieben!
Innerhalb der einzelnen Kapitel kommt es ab der Mitte des Buches sehr oft vor, dass die Autorin in der Zeit springt. Da muss man immer genau lesen und aufpassen. Hier finde ich, dass man in irgendeiner Weise eine Trennung der Zeit durch ein z.B. ein Symbol vornehmen könnte, damit es transparenter erscheint.

Die Geschichte habe ich spannend verfolgt. Neben Rain und dem Täter treten viele weitere Charaktere auf, die jedoch zum Leser sehr distanziert sind. Schade fand ich, dass dem ein oder anderen keine wichtige Rolle zugeschrieben worden ist. Viele der Charaktere hatten nämlich eine bedeutungslose Rolle.

Wer einen Thriller mit rasanter Action erwartet, der wird enttäuscht. Dieser Thriller überzeugt mit einem langsamen Aufbau der Spannung, tiefgründigen psychologischen Aspekten der Hauptcharakter und einer tollem Erzählweise.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Gamingfans aufgepasst!

88 Namen
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Freunde Gamingwelt werden mit dem Roman „88 Namen“ voll auf ihre Kosten kommen. Im Roman begegnen wir John Chu, der seinem außergewöhnlichen Job mit viel Leidenschaft nachgeht. Als Sherpa begleitet er ...

Freunde Gamingwelt werden mit dem Roman „88 Namen“ voll auf ihre Kosten kommen. Im Roman begegnen wir John Chu, der seinem außergewöhnlichen Job mit viel Leidenschaft nachgeht. Als Sherpa begleitet er nämlich zahlungskräftige Kunden in Online-Rollenspielen und zeigt ihnen die Kniffe der Games. John verdient mit seinem Job sehr viel Geld, jedoch gibt es zwei Schwierigkeiten die ihm Sorgen bereiten. Er hat sich mit seiner Ex-Freundin getrennt und diese schwört ihm, sich an ihm zu rächen, indem sie seine berufliche und private Existenz zerstören möchte. Anderseits hat er Zweifel bei einem neuen Kunden, da er vermutet, dass es sich um den nordkoreanischen Dikator Kim Jong-un handelt, der die virtuelle Welt näher kennenlernen möchte, um seine politische Macht auszuweiten. So versucht unser Protagonist die wahre Identität herausfinden und begibt sich damit in eine heikle Situation, die ihn den Kopf kosten könnte.
Mit diesem Roman entwirft der Autor ein Buch, dass die Gamingherzen der Leser höherschlagen lässt. An der Seite von John Chu stürzen wir uns in ein Abenteuer, wo die virtuelle Welt einen hohen Stellenwert einnimmt. Als Gamingfan waren mir viele Themen und Begriffe in diesem Buch bekannt. So werden die wichtigsten Begriffe am Ende des Buches nochmal erklärt, wodurch ich Antigaming-Lesern empfehlen kann, dies vorab zu tun. Dies erleichtert das Verständnis der Geschichte.

Das Buch startet schon von Beginn an sehr rasant und man taucht als Leser direkt in die Welt von John an. Nebenbei lernt man weitere Charaktere kennen, die im Buch eine relevante Rolle einnehmen. Beim Lesen ist die Phantasie des Lesers gefragt, da man sich in viele Gamingsession hineinversetzen muss. Dabei kommt der Humor nicht zu kurz. Der Autor überzeugt nämlich mit einer humorvollen Schreibweise und sorgt anhand genüsslicher Dialoge für den ein oder anderen Lacher.
Die Geschichte ist an sich sehr interessant, da man durch zahlreiche Gamingsessions sich bewegt. Dennoch haben sich diese an manchen Stellen gezogen, wodurch mein Leseflow zum Erliegen kam. Die Charaktergestaltung hat mir sehr gefallen. Jeder der Charaktere, insbesondere Anja aus John Crew, weisen einzigartige Charaktereigenschaften auf, sodass sie wunderbar in die Geschichte passen. Alle kann man gut voneinander unterscheiden.

Allgemein kann ich sagen, dass ich mit dem Buch gut zurechtkam und es mir Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Ich spreche auf jeden Fall eine Leseempfehlung für Gamingfans aus! Wer dennoch Phantasie mitbringen und sich auf neue Sachen einlassen kann, der wird sich über das Buch auch freuen.

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