Fantasievolle Science-Fiction
Beschreibung
In den weiten des Weltalls ist es für die junge Forscherin Kira Navárez der größte Traum zu erkunden, zu untersuchen und auf anderes Leben zu treffen. Bei einem harmlosen Auftrag einen fernen ...
Beschreibung
In den weiten des Weltalls ist es für die junge Forscherin Kira Navárez der größte Traum zu erkunden, zu untersuchen und auf anderes Leben zu treffen. Bei einem harmlosen Auftrag einen fernen Planeten für die Kolonialisierung zu erforschen stürzt Kira in eine Felsspalte und entdeckt dort etwas, dass ihre Zukunft für immer verändern soll. Die unbekannte Materie verschmilzt mit der Forscherin und verwandelt sie in eine völlig neue Lebensform, die es ihre ermöglicht mit den Außerirdischen zu kommunizieren. Schon bald hängt das Überleben der Menschheit am seidenen Faden und nur Kira ist in der Lage sie alle zu retten.
Meine Meinung
Der Erfolgsautor des Weltbestsellers »Eragon« wagt mit seinem neuen Werk »Infinitum – Die Ewigkeit der Sterne« den Schritt von der Fantasy in das Genre der Science-Fiction, ohne jedoch die phantastischen Elemente aus seinem Schreiben zu verbannen, denn dieser Roman gehört nicht zu den realistischen Weltraum-Abenteuern, sondern verzaubert mit einem durch die Fantasy geprägten Universum voller Möglichkeiten und Absonderlichkeiten.
Dieser 960-Seiten starke Roman besticht auf den ersten Blick durch die sagenhafte Aufmachung von Cover, Vorsatzpapier und einigen eingebundenen Grafiken und lässt damit jedes Buchliebhaber-Herz höher schlagen. Die Geschichte wurde in sechs Teile aufgeteilt, die die einzelnen Episoden des Abenteuers besser zugänglich machen und zudem gibt es im Nachtrag noch tiefgehende Erläuterungen des Autors zu der auf Fakten beruhenden Funktionsweise seiner erschaffenen Welt, sowie ein umfassendes Glossar, das mir während des Lesens immer eine gute Unterstützung bot. Trotzdem wäre es wünschenswert, dass Paolini seine Erklärungen in den Romantext hätte einfließen lassen, dann wäre die Symbiose vollkommener.
Die Hauptprotagonistin ist die Xenobiologin Kira Navárez, die bei der Erkundung des Trabanten Adrasteia im System Sigma Draconis bei einem Unfall eine folgenschwere Entdeckung macht und über den ganzen Roman hinweg die Perspektive bestimmt. Paolini überzeugte mich mit seinem sagenhaften Charakterbuilding, denn zu Kira gesellt sich im Verlauf der Geschichte die hinreißende Bordcrew der »Wallfish«, bestehend aus Falconi, einem hartgesottenen Mistkerl mit weichem Kern, dem exzentrischen und verrückten Schiffsverstand Gregorovich, der liebenswerten Nielsen, der sadistisch veranlagten Ex-Soldatin Sparrow, der eigensinnigen Mechanikerin Hwa-jung, dem aufrichtigen Mediziner Vishal und dem gutgläubigen und naiven Trig, der noch ein halbes Kind ist sowie das Schiffsschwein Göffel und Kater Mr. Fuzzypants.
Humorvolle Dialoge ergänzen die rasanten Weltraum-Schlachten mit einer angenehmen Leichtigkeit, die einen zwischen blutigen Kämpfen ums nackte Überleben neuen Atem schöpfen lassen. Christopher Paolini hat in »Infinitum« eine fantasiereiche und fesselnde Welt erschaffen, die zum Staunen und Verlieren einlädt und mit jedem Kapitel größere Ausmaße anzunehmen scheint. Bei dieser Fülle an Kreativität ging mir allerdings der Fokus etwas verloren und eine engmaschigere Verknüpfung mit Details hätte das Leseerlebnis noch um einiges reicher machen können.
»Infinitum – Die Ewigkeit der Sterne« ist ein absolut lesenswerter Roman für alle, die auf phantastische Weltraum-Abenteuer stehen und gerne in eine komplexe Welt eintauchen. Besonders gelungen ist die Entwicklung der Hauptprotagonistin und die Dynamik zwischen den Charakteren.
Fazit
Fantasievolle Science-Fiction, die voller Action steckt und dennoch zum Erträumen des Weltalls einlädt.
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 08.10.2020