Leserunde zu "Die treue Freundin" von Lisa Unger

Eine junge Frau, verfolgt vom dunkelsten Albtraum ihrer Kindheit …
Cover-Bild Die treue Freundin
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Lisa Unger (Autor)

Die treue Freundin

Thriller

Anke Angela Grube (Übersetzer)

Als Zwölfjährige entkam Rain Winter nur knapp einem grausamen Entführer, der danach selbst Opfer eines kaltblütigen Mordes wurde. Viele Jahre später - Rain arbeitet inzwischen als Journalistin - stößt sie auf einen rätselhaften Fall, der auffällige Parallelen zu dem Mord an ihrem Entführer aufweist. Am Tatort hinterließ der Mörder ein rotes Kristallherz, das Rain allzu bekannt vorkommt - und auf einmal ist das dunkelste Kapitel ihrer Kindheit wieder beängstigend nah ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 19.10.2020 - 08.11.2020
  2. Lesen 30.11.2020 - 20.12.2020
  3. Rezensieren 21.12.2020 - 03.01.2021

Bereits beendet

Schlagworte

Psychopath Serientäter Serienkiller Trauma Entführung Kidnapping Psychose Sadist Sadismus Therapie Psychologische Spannung Freundschaft Rachemord Selbstjustiz gespaltene Persönlichkeit Thriller

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 03.01.2021

Mitreißender Erzählstil, aber schwaches Ende

1

Lisa Ungers Thriller "Die treue Freundin" erzählt die Geschichte von Rain Winter, einer Journalistin und jungen Mutter. Rain kehrt aus dem Mutter-Dasein zurück, um den Mord an einem Mann zu recherchieren, ...

Lisa Ungers Thriller "Die treue Freundin" erzählt die Geschichte von Rain Winter, einer Journalistin und jungen Mutter. Rain kehrt aus dem Mutter-Dasein zurück, um den Mord an einem Mann zu recherchieren, dessen Vorgehensweise einem Trauma ähnelt, das sie in ihrer Kindheit durchlebt hat. Durch die Parallelen beginnt sie, ihre eigene Geschichte aufzuarbeiten und gerät in das Spannungsfeld zwischen beruflichem Ehrgeiz, dem Wunsch eine gute Mutter zu sein und den Schatten ihrer Vergangenheit. Doch sie ist offenbar nicht die einzige, die die Verbindung erkennt und so gibt auch eine andere Figur Einblicke in ihre Gedanken und beschreibt, wie sie den aktuellen Mord erlebt. Obwohl erst nach und nach enthüllt wird, welche Rolle sie spielt, steht ihre düstere Wahrnehmung von Anfang an im harten Gegensatz zu Rains bunter, detailreicher Welt.

Die Handlung ist zu Beginn sehr stark, Rains Charakter - wegen ihrer guten Absichten und Fehler sympathisch, aber auch mit schwieriger Vergangenheit - wirkt anfangs gut durchdacht und es werden viele Fragen aufgeworfen. Alles in allem wird ein steiler Spannungsbogen angefangen. Im Laufe des Buches flacht dieser Bogen zusehends ab, weil mehr und mehr Details an die Oberfläche gelangen, die weder zu der Geschichte noch zu Rains Person zu passen scheinen. Dem gegenüber steht der Versuch, der Handlung Tiefe zu verleihen, indem das moralische Dilemma der Selbstjustiz angedeutet wird. Da die Gedanken dazu nur an der Oberfläche kratzen und keine tiefe Auseinandersetzung erfolgt, gelingt dies jedoch nicht. Der inhaltliche Kontrast zwischen den beiden Erzählern wird durch verschiedene Erzählstile verstärkt: Rains gefühlvolles Detailreichtum steht der Beschreibung einer dunklen Welt gegenüber. Dieser gestalterische Trick führt dazu, dass es Spaß macht, das Buch zu lesen, auch wenn das Ende etwas unrealistisch erscheint.

Wer nach einer realistischen Geschichte mit großen Überraschungen und Wendungen sucht, wird von dem Buch enttäuscht sein. Wer jedoch eher nach einem "leichten" Thriller sucht, wird an diesem Buch seine Freude haben: Der Schreibstil ist mitreißend und spiegelt das Geschehen wieder, die Hauptfigur dient als sympathische Identifikationsfigur mit Biss und Selbstzweifeln und einem geheimnisvollen Gegenspieler.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Im Wald ihrer Vergangenheit

4

Rain Winter ist Jorunalistin in Babypause. Durch einen burtalen Mord wird sie wieder an ihre Vergangenheit als 12jährige erinnert. Damals wurden sie und ihre beiden Freunde von einem Psychopathen attakiert, ...

Rain Winter ist Jorunalistin in Babypause. Durch einen burtalen Mord wird sie wieder an ihre Vergangenheit als 12jährige erinnert. Damals wurden sie und ihre beiden Freunde von einem Psychopathen attakiert, was ihre Freundin Tess nicht überlebte.

Das Buch punktet mit einem flüssigen und angenehmen Schreibstil. Den Plot fand ich anfangs sehr spannend, so ist die Story aus zwei verschiedenen Perspektiven geschrieben. Zum einen aus Sicht von Rain und zum anderen aus der Perspektive des Täters als Ich-Erzähler. Allerdings wurde mein Lesefluss von Belanglosigkeiten und unnötig in die Länge gezogenen Dialogen gebremst. Die Thriller-Elemente fehlten mir teilweise bei diesem Buch, doch das psychologische Thema war sehr interessant dargestellt und regt zum Nachdenken an.

Leider verliefen einige Spuren ohne genauere Erklärungen im Sande, sodass ich mich beim Lesen fragte, wofür war das jetzt wichtig? Die Autorin ließ zum Schluss einige Fragen offen und mich als Leser nicht überzeugt zurück. Schade, denn ich hatte mir anhand des Klappentextes mehr erhofft.

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Veröffentlicht am 25.12.2020

Kein richtig spannender Thriller, aber das Thema wirft interesante moralische Fragen auf

7

Die treue Freundin

Der Thriller von Lisa Unger beleuchtet auf verschiedenen Zeitebenen das Leben von Rain Winter:
Einerseits ist da die Nacherzählung des wohl prägendsten Erlebnisses ihrer Kindheit: ...

Die treue Freundin

Der Thriller von Lisa Unger beleuchtet auf verschiedenen Zeitebenen das Leben von Rain Winter:
Einerseits ist da die Nacherzählung des wohl prägendsten Erlebnisses ihrer Kindheit: Die Entführung ihrer beiden Freunde, der sie selbst nur knapp entkam. Dieser Handlungsstrang ist in Rückblenden in die aktuellen Eregnisse eingebettet und kommen in Rain immer wieder hoch, weil sie in einem Fall, den sie als Journalistin untersucht, Parallelen zu dem Mord feststellt, dem ihr Entführer nach seiner Tat dann zum Opfer gefallen ist. Sie muss diese journalistische Arbeit in Einklang bringen mit ihrem Leben als Mutter einer kleinen Tochter und versucht, da die Balance zu finden.

Der Lauf der Geschichte ist immer wieder durchbrochen durch Abschnitte, in denen der Täter zu Wort kommt. Diese Abschnitte, die in der ersten Person geschrieben sind und schon deshalb während des Lesens eine gefühlte Unmittelbarkeit erzeugen, sind meiner Meinung nach die Einzigen, die ein bisschen Spannung erzeugen. Die Teile, die aus Rains Sicht geschrieben sind, ziehen sich an vielen Stellen unnötig in die Länge, Aspekte ihres Privatlebens wiederholen sich oft.
Zum Ende hin nimmt das Buch noch etwas Fahrt auf, aber es bleiben viele Stränge der Geschichte, die nicht vollständig aufgelöst werden oder unlogische Wendungen nehmen.
Insgesamt weißt die Geschichtskomposition einige Schwächen auf, die auffallen, wenn man länger über das gelesene nachdenkt. Da der Schreibstil aber sehr flüssig ist, lässt sich der Thriller trotzdem rasch durchlesen und ich hatte während des Lesens nicht das Gefühl, mich zur Beendung des Buches zwingen zu müssen. Die Herangehensweise an die moralischen Fragen, die sich während der Geschichte auftun geben interesante Impulse, darüber nachzudenken, manches bleibt aber unreflektiert.
Pluspunkte kann das Buch dafür verbuchen, das auf psychische Störungen eingeht, deren Ursprung in der Kindheit liegen und auf die Auswirkungen, die traumatische Ereignisse auf die Psyche von Kindern haben kann.
Insgesamt ist es ein Buch, dass gut zwischendurch zu lesen ist, aber kein richtiger Thriller.

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Veröffentlicht am 22.12.2020

Ein Thriller der nicht hält was er verspricht

6

Als großer Thrillerfan habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Versprach die Inhaltsangabe eine aufregende Geschichte zu werden. Doch leider wurde ich schneller enttäuscht, als mir lieb war.

Das Buch ...

Als großer Thrillerfan habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Versprach die Inhaltsangabe eine aufregende Geschichte zu werden. Doch leider wurde ich schneller enttäuscht, als mir lieb war.

Das Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt. Dem Ich-Erzähler und Rain. Perspektivenwechsel finde ich immer sehr spannend. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Erzählweisen aus unterschiedlichen Richtungen erzählt wurden – der Ich-Erzähler in der ersten Person und Rain aus der dritten Person. Positiv empfand ich auch, dass der Ich-Erzähler den Leser direkt angesprochen hat, so konnte ich noch besser in seine Geschichte eintauchen.

Die Geschehnisse des Ich-Erzählers fand ich von Anfang an spannender als die von Rain. Zwar wusste man LEIDER sehr zeitig, um wen es sich handelt (hier hätte ich mir wirklich gewünscht, die Identität wäre bis zum Finale ein Rätsel geblieben – das hätte der Geschichte einiges an Spannung geschenkt), jedoch konnte ich zu diesem Charakter eine besser Bindung aufbauen. Die Vergangenheit, der Kampf um das heutige Selbst, die Motivationen der Handlungen, das nicht loslassen können – eine gebrochene Seele, die aus den richtigen Gründen das falsche macht.. Ein sehr interessanter Charakter, mit dem ich stets mitfühlen konnte.

Anders bei Rain. Ihre Handlungen waren für mich, je weiter das Buch voranschritt, immer unlogischer und weniger nachvollziehbar. Sei es in ihrer Rolle als Mutter oder die, der Journalistin. Immer wieder musste ich mich fragen, warum macht sie dies jetzt, warum macht sie jenes jetzt? Und ständig ihre Selbstzweifel und die damit verbundenen Fragen die sie sich immerzu stellte. Ich habe gefühlt mehr Fragen gelesen, als alles andere. Das empfand ich als recht nervig und es zögerte die eigentliche Handlung nur in die Länge.

Die Thematik, die in diesem Buch behandelt wird, ist durchweg interessant und regt zum nachdenken an. Aber leider muss ich an dieser Stelle sagen, es handelt sich hierbei nicht um einen Thriller, eher um einen Roman.
Als Roman hätte dieses Werk sicherlich seine verdienten Sterne erhalten. Da es sich aber um einen Thriller handelt, muss ich einige Abstriche machen.
Leider weiß man viel zu schnell um wen es sich bei dem Ich-Erzähler handelt. Mit diesem Wissen und dem Wissen um seine Motivationen fällt der Spannungsbogen rapide in den Keller. Auch bei Rain ahnte ich recht bald, in welche Richtung es mit ihr geht, dementsprechend fiel der „Überraschungsmoment“ für mich recht klein aus. Die Rückblicke in die Vergangenheit fand ich da noch am spannendsten, wollte ich doch unbedingt wissen, was damals wirklich geschehen ist. Hier gab es keine direkte Auflösung, wie zu so vielen anderen Dingen in diesem Buch auch. Einige Charaktere flossen in die Geschichte mit ein, bei denen ich mir eine überraschende Wendung erhofft habe, aber diese verliefen im Sande und blieben ohne Bedeutung.

Das Buch insgesamt konnte mich nicht überzeugen, auch wenn ich es gern gelesen habe. ABER, es sollte ein Thriller sein und das war es einfach nicht. Hier fehlten ganz klar wichtige Elemente die einen guten Thriller ausmachen. Spannung, Überraschungsmomente, unerwartete Wendungen. Und ganz wichtig, der Aha-Effekt – der blieb konsequent aus (nein, nicht ganz-am Anfang dachte ich noch, es handelt sich um eine Täterin. Der einzige "Twist" der mir in diesem Buch gegeben wurde). Auch über die „Auflösung“ bin ich mehr als enttäuscht, denn die gab es ebenfalls nicht. Ein Happy End ja, gut und schön. Aber wer ist die „treue Freundin“? Diese und weitere Fragen bleiben offen. Ich als Leser bleibe ratlos zurück und kann bloß auf meine Spekulation bauen...Schade.

Anhand des Buchtitels und der Inhaltsangabe habe ich einiges mehr erwartet.
So blieb ich mit einem sehr enttäuschten Gefühl zurück.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Leider bleibt der Roman hinter den Erwartungen zurück

8

Cover: Ein wirklich schönes, ansprechendes Coverbild, das mit dem Titel harmonisch zusammen wirkt. Leider gibt es jedoch keinen erkennbaren Zusammenhang mit dem Romaninhalt.
Inhalt:
Es dreht sich um eine ...

Cover: Ein wirklich schönes, ansprechendes Coverbild, das mit dem Titel harmonisch zusammen wirkt. Leider gibt es jedoch keinen erkennbaren Zusammenhang mit dem Romaninhalt.
Inhalt:
Es dreht sich um eine traumatische Kindheitserfahrung. Heute ist die Journalistin Rain, dem Trauma zwar entwachsen, stellt aber durch einen aktuellen Mord, fest, dass sie ihr Kindheitstrauma, nicht verarbeitet hat. Um mit ihren Dämonen klarzukommen, übernimmt sie die investigative Suche nach Motiv & Täter.
Fazit:
Ich bin von der Idee des Romans begeistert gewesen. Leider konnte der Schreibstil, die Recherche & Konstruktion des Thrillers, mich nicht überzeugen. Es wurden viele unabhängige Erzählstränge entwickelt, die jedoch nicht, zu einem Ganzen, verbunden wurden. Die spannende Frage nach der "besten Freundin" wurde ebenfalls nicht beantwortet. Zum Schluss blieben viele offene Fragen & Spekulationen. An einigen Stellen, gab es den Ansatz eines Spannungsbogens, welcher jedoch nicht gehalten werden konnte.
Ich kann leider nicht nachvollziehen, warum, dieser Thriller der Autorin Lisa Unger, so schwach ausgefallen ist. Die in Amerika lebende Autorin hat in der Vergangenheit für einige ihrer Romane Auszeichnungen erhalten. Dieser Roman scheint aus der Reihe zu "tanzen". Sehr schade.

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