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Veröffentlicht am 24.12.2020

Always stranger than fiction!

True Crime International / True Crime England I Wahre Verbrechen – Echte Kriminalfälle aus Großbritannien
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Criminal Minds gebären die schlimmsten Monstrositäten - erschreckender Einblick in die Abgründe der Bestie Mensch!

Kein  Autor / in der Welt kann sich noch so schlimme Grausamkeiten ausdenken für ihre ...

Criminal Minds gebären die schlimmsten Monstrositäten - erschreckender Einblick in die Abgründe der Bestie Mensch!

Kein  Autor / in der Welt kann sich noch so schlimme Grausamkeiten ausdenken für ihre Fiktion, denn die Realität übertrifft immer alles! 

Seitdem es Menschen gibt, existieren ebenso Verbrechen. In der Bibel zumindest war Kain der allererste Mörder. ( Wer weiß? Vielleicht war diese Familie auch schon dysfunktional, die erste der Welt? ). 

Warum sind Menschen von True Crime so fasziniert? Im negativen Fall wegen der Sensationsgier, im positiven, weil der Mensch verstehen will. Er möchte die Hintergründe erforschen, psychologisch, soziologisch, forensisch, kriminalistisch und im zeit- und gesellschaftsbezogenen Kontext. Warum nur tun Menschen anderen Übles an? 

Nicht die Tat entschuldigen, sondern verstehen und zwar beide Perspektiven, aber vor allem erst das / die Opfer und dann den / die Täter. 

Ich interessiere mich seit meiner Kindheit für True Crime, getriggert durch Jack the Ripper, Gilles de Rais und dem Dreifachmord MacDonald, bei welchem die schwangere Colette ( also eigentlich vier Morde )/und ihre Töchter Kimberly und Kristen vom Ehemann und Vater Jeffrey ermordet worden waren. Großartig und erschütternd von Joe McGinnis mit Empathie geschrieben und dasselbe gilt für Adrian Langenscheid.

Er läßt es ebensowenig an Mitgefühl mangeln. Seine Texte sind nicht reportagenhaft formuliert, sondern eher belletristisch, nur das er leider die bittere Realität beschreibt. 

Entführung, Folter, Mißbrauch, Mord ... das alles und mehr sind Topics dieses Buches. Es gibt eine Einführung in jeden Fall und was sich ereignet hat und vor allem...wird das Danach gezeigt. Man erfährt Hochinteressantes über die nicht immer einfache Arbeit der Polizei und wie und warum geurteilt hat, so und eben nicht anders. 

Oft genug gerät das Opfer aus dem Mittelpunkt und Blickfeld des Geschehens. Zu häufig rückt der Täter in den Fokus der geballten Aufmerksamkeit - siehe der Mediahype um und über Ted Bundy. Der Autor zeigt aber was aus Opfern bzw. denen, die ohnmächtig zurückbleiben müssen, wurde. 

Ich beschäftige mich, seit ich denken kann mit True Crime. Deswegen sind mir diverse der zwanzig Fälle schon vertraut, wie das Kleinkind James Bulger von zwei jungen Schulkindern ermordet wurde, Dennis Nielsen und der große Eisenbahnraub so wie einige andere. Aber Überraschung! Ich alter Hase konnte hier auch noch "neue" Fälle entdecken und Lücken schließen. 

Der Schreibstil ist flüssig wie die Themse und die Worte emotional aufgeladen. Man  merkt, daß diverse Fälle und Schicksale den Autoren gewiß nicht kaltlassen. Er ist nicht effektheischend, aber er nimmt den Leser behutsam an die Hand, wenn er ihn in das Horrorkabinett des Grauens führt. 

Wenn du lange genug in den Abgrund blickst, blickt er in dich zurück, sagte schon Nietzsche. Für labile Leser ist das Buch weniger empfehlenswert, aber der Autor suhlt sich nicht in Grausamkeiten, versteht es aber trotzdem, einem das Grauen mit menschlichem Antlitz zu präsentieren. Ich bin wirklich froh, daß der Autor die Balance zu halten versteht, einem nicht aufdringlich die Inhalte um die Ohren hauend, aber auch nicht hyperdistanziert. 

Er ist der temporäre Gefährte in jenem Spukhaus der verzerrenden Spiegel und man denkt sich beim Lesen, wie kann ein Mensch nur so etwas tun? und dann blickt man in jenem Spiegelkabinett in den Spiegel der Wahrheit, der das wahre Selbst offenlegen soll. Was siehst du dann? Ein liebliches Etwas oder eine grauenerregende Bestie mit vor Blut triefenden Reißzähnen?

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Veröffentlicht am 23.12.2020

Die Geister, die ich nicht rief!

Saskias Gespenster
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Heikles Thema: Tod und Trauer, ab zwölf geeignet, kind - und jugendgerecht umgesetzt - bewegend, mit Humor, Tiefe und Philosophie.

Es ist schon ein immenser, traumatischer Einschnitt, daß die zwölfjährige ...

Heikles Thema: Tod und Trauer, ab zwölf geeignet, kind - und jugendgerecht umgesetzt - bewegend, mit Humor, Tiefe und Philosophie.

Es ist schon ein immenser, traumatischer Einschnitt, daß die zwölfjährige Saskia ihre Eltern durch einen Unfall verliert und zur Vollwaise wird. Obendrein noch muß sie ins Heim, was noch eine zusätzliche Belastung zur Trauer darstellt. Fremde Umgebung, unbekannte Menschen ...

Sie ist unendlich allein und traurig, dann tritt der zwölfjährige Oskar in ihr Leben, der ebenfalls im Heim lebt.

Auf dem Waldfriedhof in der Nähe lernt sie einige Geister kennen, die umgetrieben werden. Sie gaukeln ihr vor, nicht ohne Hintergedanken, daß ihre Eltern noch irgendwo leben könnten. Aber es kommt zu einer unerwarteten Wendung ...

Die phantastischen Elemente betten sich hervorragend in das Buch ein. Saskia und Oskar sind sehr sympathisch und die Geister kann man auf eine bestimmte Art auch verstehen.

Einiges, das ich mir ausführlicher gewünscht hätte wurden leider etwas zu kurz angerissen bzw. abgehandelt, aber das trübt nicht das Lesevergnügen.

Wichtige Themen wie Sterben, Tod, Trauer und Loslassen werden kindgerecht und tiefgründig umgesetzt. Humor gehört ebenso dazu.

Es ist berührend, philosophisch und mit Poesie durchwirkt sowie hat überraschende Wendungen.

Es ist mit viel Herzblut und Authentizität geschrieben. Wunderbar!

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Veröffentlicht am 23.12.2020

Die Ausdünstungen des Bösen!

Die fauligen Felder 1 (Serie mit 2 Büchern)
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Schön blutig und brutal, extrem spannend - nichts für schwache Nerven! Wer Ethan Cross und Laymon mag, wird Oliver Kohl lieben! Pageturner!

Jack Barnes wird bei einem Einsatz schwerverletzt und andere ...

Schön blutig und brutal, extrem spannend - nichts für schwache Nerven! Wer Ethan Cross und Laymon mag, wird Oliver Kohl lieben! Pageturner!

Jack Barnes wird bei einem Einsatz schwerverletzt und andere Kollegen sterben, als sie den Verbrecher und Serienmörder Raymond Philips stellen wollen. Der Blutzoll ist hoch. 

Danach ist Jack zwar wieder genesen, aber traumatisiert und psychisch angeknackst. Keine Nacht hat er seitdem mehr durchgeschlafen. Er ist verwitwet und hat nur noch seinen Hund.

Er betreibt, offiziell sanktioniert, weitere Nachforschungen Philips betreffend. Er findet einen wichtigen Hinweis. Sogar das FBI tritt auf den Plan und er wird zu ebenjenem berufen und Agent Barnes. 

Er erfährt, daß es mindestens vier Serienkiller gibt, die alle Stufen der Kategorisierung sprengen, vom FBI als "faulige Felder" bezeichnet. Im Laufe des Buches wird sich noch herausstellen, wie zutreffend diese Titulierung ist. 

Weil aus der von Jack gefundenen Spur sich weitere bedeutsame Erkenntnisse ableiten, entschließt man sich zu einem ungewöhnlichen Mittel. 

Networking ist nämlich außerordentlich eminent, auch unter Serienkillern. Deswegen gibt es das Netzwerk des Todes. Für ihre wachsende Gemeinde der Sozio - und Psychopathen rekrutieren die führenden Köpfe dahinter immer mehr passende Kandidaten. 

Ein klandestiner Ort mit dem treffenden Namen "Awful" ist ihre ureigene Stadt der Finsternis, labyrinthartig aufgebaut und ein unheimliches Gebäude, das Rathaus oder auch Lobby genannt ist deren Mittelpunkt. 

Nun soll Jack, nach aufwendigen Vorbereitungen ( welcher Art diese sind, müßt ihr schon selber lesen ) dort eingeschleust werden, um diese ganz andere Art der ehrbaren Gesellschaft zu infiltrieren. Er hat nichts zu verlieren, außer seinem Leben. Das denkt er zumindest ... Eine Reise in den Abyssus der Nachtschwärze beginnt ... Wird er überleben und seinen Verstand bewahren können?

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, daß das ausgehende Jahr noch ein Lesehighlight bereithielte. Et voilà! Hier ist ja noch eines! 

Dieses Buch ist geradezu im besten Sinne gewalttätig fesselnd. Und seid gewarnt: Es ist für Menschen mit schwachen Nerven geeignet nicht. Aber wer gerne Ethan Cross, Cody McFadyen, Richard Laymon und Jack Ketchum liest ist hier schön in des Teufels blutiger Küche! Bruhahahaha! 

Es gibt sogar eine hübsche Reverenz an "Das Schweigen der Lämmer"! 

Oliver Kohl macht definitiv keine Gefangenen. Schon zu Beginn wird es blutig, actionreich und düster, so daß man richtig um Jack zittert und hinterher keine Fingernägel mehr hat, na ja, fast keine. 

Die Kapitel sind von angenehmer Länge und springen im Laufe des Buches gekonnt zwischen verschiedenen Schauplätzen hin und her. Und - Schreck laß nach, ein diabolischer Clown spielt eine nicht unwichtige Rolle. Leidet man wie ich unter Coulrophobie muß man beim Lesen schon mehrmals schlucken. Der steht Pennywise in nichts nach. 

Jack ist sehr sympathisch und wenn man liest, was ihm so widerfährt, dann kann man so richtig mitfühlen: Aua! Aber sich ebenso mitfreuen! 

Das Buch ist ein richtiger Pageturner. Man kann gar nicht anders als immerzu weiterzulesen. Die Geschichte ist stimmig und unheimlich. Hat durchaus Elemente aus den guten Horrorfilmen als auch Thrillern. Grinsen mußte ich beim Charakter "Tobe", weil mich das umgehend an den Regisseur Tobe Hopler erinnert hat. Ihr wißt schon ... Wrumm! Wrumm! Texas Chainsaw Massacre! Ein großartiger klaustrophobischer Film! Und Oliver Kohl schürt ebenso Klaustrophobie in einigen Situationen. 

Das Timing ist hervorragend, die entscheidenden Momente genau passend und dann ... Cliffhanger! Ist das ebenfalls der Spitzname eines Serienkillers? Oh, da offenbart der Autor seine fiese, sadistische Ader einen derart hinzuhalten ...😀

Kompliment auch, daß nicht nur der Plot stimmig ist und kongruent, sondern ebenso die Details stimmen. Ich als Amerikanerin achte auf so etwas. Ich las leider schon in Büchern, die in den USA spielen sollen, Herr und Frau statt Mister, Misses und Miss sowie seltsame Namenskonstruktionen für die Protagonisten. Diese Fehler vermeidet der Autor hier, was ich ihm hoch anrechne. 

Atmosphärisch, gruselig, von hoher Dichte in einem liquiden Schreibstil mit einem exquisit nervenzehrenden Plot, der einen regelrecht durch die Seiten fliegen läßt. Man sollte nur aufpassen, sich an den scharfen Seiten nicht zu schneiden ... Hier ist es wieder das große Rätsel, warum kein namhafter Verlag zugreift oder einer der aufstrebenden Independentverlage. Das Buch hat ein großes Publikum als auch Interesse mehr als redlich verdient. Wäre ich beim Virus Magazin gäbe ich ihm zehn von zehn möglichen Sternen!!!

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Ein Cowboy, an dem sie gerne "herumkauen" würde! 😀😍😘

Die große Liebe fängt man mit dem Lasso
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Abenteuer, Natur und Liebe, gelungene, unterhaltsame Melange zum Schwärmen und Dahinschmelzen! Hach! O la lalala!

Tina hat die Prüfung abgeschlossen und ihren Traumjob geangelt. Eine Architektenstelle ...

Abenteuer, Natur und Liebe, gelungene, unterhaltsame Melange zum Schwärmen und Dahinschmelzen! Hach! O la lalala!

Tina hat die Prüfung abgeschlossen und ihren Traumjob geangelt. Eine Architektenstelle in den USA. ( Arschitekt?! Schon wieder du Witzbold aus der vorletzten Reihe? Der Witz hat einen ZZTop - Bart! Klaaaaaappe! )

Bevor sie jedoch in die Umlaufbahn des Berufslebens eintritt ist eine schöne Tour mit ihren Freundinnen durch die Rocky Mountains geplant. ( Ich höre John Denver singen: "Rocky Mountain High"! )

Der Guide Cowboy Cody ist ein Rassekerl! Die Gravitation wirkt unmittelbar zwischen ihnen, aber sie zögern noch verhalten aufeinander zuzugehen.

Nachdem die Woche voller Funkenflug vorüber ist beginnt Tina voller Eifer bei ihrer Arbeitsstelle an.

Sie begegnet Cody schneller als sie gedacht hätte. Ausgerechnet sie soll ihn überzeugen sein Land zu verkaufen, damit dort gebaut werden kann. Hat dergestalt ihre Liebe überhaupt eine Chance?

Originelle, sehr gut ausgestaltete Protagonistinnen mit Humor und Intelligenz treffen auf einen ebenso klugen, charmanten heißen Cowboy. Wäre dort ein Vulkan schmölze die Lava gewißlich! 😀😍😘

Es ist wunderbar zu lesen welcher Draht zwischen den beiden gleich glüht. Edison wäre neidisch geworden.

Die Szenerie mit der Natur ist plastisch be - und geschrieben, so daß man direkt mit dabei ist. Mir gefällt, daß Indigene mit dabei sind.

Klischees werden vermieden.

Es muß ja zwangsläufig zu Mißverständnissen zwischen Tina und Cody kommen, was zu kuriosen und witzigen Situationen führt.

Das Herz 💖 des Buches schlägt kräftig und vital. Mit viel Liebe ist das Buch geschrieben, aber zum Ende hin geht alles etwas hopplahopp. + - Hundert Seiten mehr wären gut gewesen.

Eine warmherzige, romantische Geschichte, die einen in Trance und andere Gefilde zieht. 4,5 Sterne auf 5 Sterne aufgerundet! Schwärm! Seufz! Hach!

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Ein sehr einsames Mädchen - 🎵lonely and blue, don't know what to do🎵

Lonely
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Berührende gut geschriebene Geschichte, die einem wunderbar die Zeit verkürzt und die innere literarische Stadt ungemein bereichert!

Ein sehr einsames Mädchen - 🎵lonely and blue, don't know what to do🎵

Aylin ...

Berührende gut geschriebene Geschichte, die einem wunderbar die Zeit verkürzt und die innere literarische Stadt ungemein bereichert!

Ein sehr einsames Mädchen - 🎵lonely and blue, don't know what to do🎵

Aylin Rahde, süße fünfzehn, ist introvertiert, so sehr, daß sie Einzelgängerin ist. Ihre Klassenkollegen haben ihr den Spitznamen "Lonely" verpaßt.

Ihr Großvater Michael wird von ihr heißgeliebt, vice versa und ist ihre absolute Vertrauensperson. Er ist ehemaliger Eishockeynationaltorwart. Dadurch wurde Eishockey ebenfalls ihre Passion. Auf dem Eis ist sie voller Selbstvertrauen.

Aber dann stirbt er und sie stürzt in ein tiefes, tiefes Loch, verliert die Lebensfreude und das Interesse an allem, was ihr wichtig war.

Katja, ihre Stiefmutter in spe ist ihr gegenüber empathisch. Roy aus der Schule, der mürrisch scheint und vorgeblich dem Machismo frönt, wendet sich ihr zu. Er offenbart sich als gänzlich anders als sein Ruf.

Sie trifft auch Jake wieder, der durchaus interessant sein könnte ...

Wird Aylin ihre Lebensfreude wiedergewinnen und selbstsicherer werden können?

Zwei divergierende Blickwinkel, Aylins und Roys geben der Geschichte eine schöne Ausgewogenheit und Note.

Die psychologischen Profile sind hervorragend gezeichnet und tiefgründig. Im Buch gibt es keinen Kitsch.

Authentisches Erleben wird hier wiedergegeben. Die Protagonisten sind lebensecht.

Aylin ist stärker als sie denkt und trifft einige falsche Entscheidungen, aber das ist ihrer Unerfahrenheit geschuldet. Aber erst und sie kann schließlich wertvolle Erkenntnisse daraus gewinnen.

Aylins Vater verhält sich unmöglich derart "fern" von ihr zu sein.

Schön geschrieben, im besten Sinne die Neuronen beim Lesen umschmeichelnd, mit sehr guten Antennen für ihre differenziert ausgestalteten Protagonisten.

Eine Geschichte, die einen den Alltag vergessen macht, was in solchen Zeiten sehr wünschenswert sein.

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