News-Null-Diät
Die Kunst des digitalen LebensWie Sie auf News verzichten und die Informationsflut meistern
In einer Welt, in der wir von Nachrichten und aktuellen Meldungen überschüttet werden, fällt es zunehmend schwer, sich auf wesentliche und ...
Wie Sie auf News verzichten und die Informationsflut meistern
In einer Welt, in der wir von Nachrichten und aktuellen Meldungen überschüttet werden, fällt es zunehmend schwer, sich auf wesentliche und relevante Themen zu konzentrieren. Wir sind immer bestens informiert und wissen doch so wenig. Der Schweizer Schriftsteller und Unternehmer Rolf Dobelli hat sich Gedanken dazu gemacht, wie man der Informationsflut entkommen kann und teilt seine Erfahrungen während seiner News-Diät.
Auf 256 Seiten schildert Dobelli, wie er es geschafft hat, seinen News-Konsum vollständig herunterzufahren. Sein radikaler Ansatz kann dabei sicherlich polarisieren, trotzdem hält der Autor eisern daran fest.
Das Buch selbst hat eine sehr kreative Aufmachung. Zwischen den Kapiteln, die Dobellis Argumente untermauern, befinden sich farbige Illustrationen. Obwohl diese auf den ersten Blick abstrakt wirken, gibt es immer einen Bezug zum Kapitelinhalt, den der Autor überzeugend darstellt.
Die ersten Kapitel haben mich persönlich erst einmal abgeschreckt. Dobelli erzählt, wieviel Zeit er darauf verwendete, sich zu informieren und Nachrichten zu konsumieren. Das fand ich erschreckend und damit konnte ich mich nicht identifizieren. Je weiter das Buch aber fortschritt, desto mehr habe ich Dobelli verstanden. Er erklärt anschaulich an Beispielen, wie Nachrichten entstehen und funktionieren. Er bietet tiefgründig recherchierte Informationen und verpackt diese in eine charmante Erzählung. Dabei streut er auch immer wieder eine persönliche Note ein und erzählt von sich selbst oder von seinem Bekanntenkreis. So macht er seine Argumente greifbarer.
Dobellis Schreibweise hat mich teilweise beeindruckt, teilweise war sie aber sehr repetitiv. Fast in jedem Kapitel weist er darauf hin, dass man sich lieber Büchern und langen, gut recherchierten Artikeln zuwenden solle. Was mir aber gut gefallen hat, waren die sogenannten „Take Aways“ am Ende eines jeden Kapitels. Kurz und knapp fasst der Autor die Inhalte des Kapitels zusammen und gibt Tipps für den Alltag.
Insgesamt gebe ich Rolf Dobelli Recht. Alle paar Minuten gibt es irgendeine aktuelle Meldung, die unsere Aufmerksamkeit einfordert. Wir werden abgelenkt, verlieren unsere Konzentration und unsere Zeit. Allerdings kann ich seinen radikalen Ansatz nicht vollständig teilen. Eine News-Null-Diät halte ich auch gar nicht für sinnvoll. Aber der Autor hat seinen Weg gewählt und vertritt diesen durchaus anschaulich.