Der Thriller „Als die Nacht begann“ ist aus der Feder von Alexander Hartung. Dieses Buch ist bereits der siebte Band aus der Reihe, in dem der Ermittler Jan Tommen im Zentrum steht. Jedoch kann man meiner Meinung nach dieses Werk auch ohne Vorkenntnisse aus vorherigen Teilen lesen, ohne Probleme mit den Zusammenhängen zu haben.
Klappentext:
Als auf der Friedrichstraße in Berlin eine Studentin auf offener Straße erschossen wird, ist die Kripo in höchster Alarmbereitschaft. Das zufällig am Tatort aufgenommene Video eines Touristen stellt Jan Tommen und sein Team vor ein Rätsel. War es ein Heckenschütze, der sein Ziel willkürlich ausgewählt hat, oder gab es eine Verbindung zum Opfer? Auf der Suche nach einem Motiv tauchen Jan und seine Freunde in das Leben der jungen Frau ein, doch es findet sich keine verwertbare Spur. Dann wird am Tegeler See ein Mann auf einer Parkbank gefunden, der ebenfalls aus der Ferne getötet wurde.
Ich habe bereits ein anderes Werk von dem Autor Alexander Hartung gelesen, jedoch aus der Alina- Grimm- Reihe. Dieses konnte mich nicht vollständig überzeugen, daher waren meine Erwartungen an dieses Werk nicht allzu hoch, daher wurde ich positiv überrascht.
Der Erzählstil ist recht einfach gehalten und ist ziemlich kurzweilig. Der Schreibstil ist flüssig, sodass sich das Buch zügig und angenehm lesen zu lässt. Hierbei wird der aktuelle Fall in Berlin temporeich und rasant erzählt. In „Als die Nacht begann“ wird man unmittelbar mitten in das Geschehen geworfen, sodass man sofort in der Geschichte drin ist. Spannend werden die Ermittlungen erzählt, es ergeben sich immer neue Umstände und das Ermittlungsteam erlangt hierbei neue Erkenntnisse und der Fall nimmt immer neue Entwicklungen. Der Fall entwickelt sich anders, als man zunächst vermuten würde und hinter dem Mordfall steckt mehr als auf den ersten Seiten zu erahnen ist. Teilweise sind diese Ermittlungsarbeiten beziehungsweise auch die Methoden, welche hier angewendet werden, ein wenig unrealistisch. Stellenweise sind diese recht grenzwertig und der Autor übertreibt es hier ein wenig. Gelungen fand ich, dass auch Misserfolge in die Handlung eingebaut werden, nicht jede Spur führt zum unmittelbaren Erfolg. Doch das Ermittlungsteam gibt nicht auf und findet dabei neue Ansätze, welche ein weiteres Puzzlestück in die richtige Richtung ist. Dabei werden einige Wendungen in die Handlung eingebaut, viele waren hier nicht vorhersehbar und haben dazu geführt, dass der Spannungsbogen permanent aufrechterhalten wird. Als Leser rätselt man permanent mit. Man möchte einfach wissen, was hinter all dem steckt und warum diese Mordfälle genau begangen wurden. Aber auch die Handlung an sich hat mich gut unterhalten, die Ermittlungsarbeiten werden hier gekonnt erzählt und die Story entwickelt eine Art Sogwirkung.
Gefallen haben mir hierbei auch die Darstellungen der Charaktere und insbesondere vom Ermittlungsteam. Der Protagonist ist der Ermittler Jan Tommen, welcher auch privat gerade einiges um die Ohren hat. Dennoch bleibt Tommen relativ ruhig und bedacht. Er handelt überlegt und versucht auf seine Art, diesen vielseitigen Fall zu lösen. Aber auch sein Team finde ich interessant dargestellt. Dabei scharrt Tommen diverse Spezialisten um sich, zum Beispiel auf dem Gebiet der IT oder der Rechtsmedizin. Auch wenn man die vorherigen Bücher nicht kennt, ist das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere unterhaltsam zu lesen und es macht Spaß, dies mitzuverfolgen. Das Ermittlungsteam ist vielversprechend und besticht durch seine Vielseitigkeit. Aber auch ein paar Nebencharaktere sind ansprechend dargestellt wurden, sodass das Buch lebendig wirkt.
Insgesamt hat mich der Thriller „Als die Nacht begann“ vom Autor Alexander Hartung ein unterhaltsamer und temporeicher Roman. Die Ermittlungsarbeiten sind spannend beschrieben und auch die Charaktere sind interessant und wissen zu überzeugen. Mich hat dieses Buch gefallen, insgesamt möchte ich 4 Sterne dafür vergeben.