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Veröffentlicht am 12.01.2021

Der 4. Band der Fotografinnenreihe

Die Fotografin - Die Stunde der Sehnsucht
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Der 1. Weltkrieg zieht ein ins Land und auch die Münsinger Männer ziehen mehr freiwillig als gefordert schnell in den Krieg. Zu Beginn ist die Hoffnung noch groß das alles schnell vorüber sein wird, doch ...

Der 1. Weltkrieg zieht ein ins Land und auch die Münsinger Männer ziehen mehr freiwillig als gefordert schnell in den Krieg. Zu Beginn ist die Hoffnung noch groß das alles schnell vorüber sein wird, doch die Hoffnung trügt.
Schatten breiten sich nicht nur auf den Seelen der Soldaten, sondern auch auf denen der Daheimgebliebenen aus. Es gibt kaum noch was zum Geld verdienen. Das Geld wird immer weniger Wert. Dafür wird das Elend und der Hunger immer mehr.
Wann wird dieser seelenlose Krieg bloß ein Ende finden.

Anton meldet sich freiwillig als Sanitäter, da er ausgemustert wurde. Schon bald merkt er das der Krieg nichts heroisches hat und das die Herren am grünen Tisch wahllos über Menschenleben zu entscheiden scheinen.

Auch Mimi muss ihr Scherflein zum Gelingen beisteuern und Dinge drucken, die sie in Friedenszeiten als Aufträge schlichtweg abgelehnt hätte.

Die Frauen in Münsingen stehen stellvertretend für die Frauen dieser Zeit. Sie leiden und trotzen den Gefahren die dieser Krieg auch für sie mit sich bringt. So manche muss hier ihren Mann stehen, da der eigene im Krieg gefallen, verwundet oder vermisst ist.

Beatrice muss sich neben ihren Schafen auch um viele andere Dinge kümmern und geht daran fast zu grunde. Da ist es nur gut, das es Freundinnen gibt, die in Notzeiten zusammen stehen und einander helfen.

Diese Geschichte hat mir nochmal deutlich aufgezeigt wie unterschiedlich das Gesicht des Krieges für die Menschen der damaligen Zeit war.
Da waren zum einen die Kriegsgewinnler, die aufgrund ihrer Stellung oder aber ihres Reichtums auf wenig verzichten mussten und andere die zwar Selbstversorger hätten sein können , aber aufgrund von Aufpassern in jedem Dorf nichts für den Eigenverbrauch abzwacken durften.
Das hatte ich so nicht erwartet.
Ich dachte immer das es den Menschen auf dem Land besser ergangen sei als in den Städten, aber das kann man so wohl auch nicht pauschalisieren.

Auf jeden Fall hat mich dieser 4. Band wieder sehr betroffen zurück gelassen.
Aufgrund des, von mir unerwarteten, Cliffhangers am Ende scheint es mir im 5. Band noch mal auf ganz andere Art und Weise spannend zu werden in Mimi Rewentlows Leben.
Ich warte schon gespannt auf das Frühjahr 2021.

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Mord auf der Alpakafarm

Krabbenkuss mit Schuss
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Am Teemuseum wird eine goldene Teekanne geklaut. Dann findet man einen getöteten Teetester auf der Alpakafarm. Zunächst ermitteln Rudi und seine Kollegen als gäbe es eine Verbindung zwischen den beiden ...

Am Teemuseum wird eine goldene Teekanne geklaut. Dann findet man einen getöteten Teetester auf der Alpakafarm. Zunächst ermitteln Rudi und seine Kollegen als gäbe es eine Verbindung zwischen den beiden Verbrechen. Rosa die Grundschullehrerin und Henner der Briefträger unterstützen ihren Freund Rudi hierbei wieder mit Rat und Tat.
Werden sie gemeinsam der Lösung auf die Spur kommen?

Mich hat das lustige Lama auf dem Cover gleich angesprochen, deshalb habe ich mir den Audiodownload in der Onleihe ausgeliehen.

Dies ist schon der 7. Teil der Serie Ostfriesenkrimi mit Henner, Rudi und Rosa.
Ich muss gestehen das es für mich der erste Teil der Serie war, aber es war kein Problem ihn ohne die vorherigen Teile zu hören. Da hat man vielleicht nur einfach mehr Hintergrundwissen über die Verwandtschafts- und Bekanntschaftsverhätnisse der Personen. War aber nicht so wichtig um dem ganzen folgen zu können.

Rosa ist eine angenehme Singlefrau auf der Suche nach dem passenden Mann. Neben ihrer Arbeit in der ortsansäßigen Grundschule findet man sie in der Regel dort wo es gerade spannend und aufregend wird.

Henner ist der gutmütige Briefträger des Ortes, der mit seiner Frau in dieser Folge eher an der Bearbeitung des Falles um die Teekanne beschäftigt ist.

Rudi wohnt mit Sohn und Vater zusammen, was sich sicherlich aber bald ändern soll. Er hat es nicht leicht mit seinem Kollegen, der alles immer sehr radikal durchzieht und nicht viel Empatie für sein Klientel aufbringt.

Dann ist noch Ludwig mit von der Partie, der mittlerweile im Unruhestand angekommen ist und mit seinen Artikeln bei Facebook so manchen User auf sich Aufmerksam macht.

Und meine Favoriten sind die Damen des Tortenclubs. Rüstige ältere Damen die so manchem Schabernack nicht abgeneigt sind.

Die ganzen Ermittlungen gestalten sich angenehm, ohne viel Blut und Schrecken, aber doch recht dramatisch.
Gegen Ende nimmt die Geschichte nochmal an Dramatik zu und jemand der nicht an Telepatie glaubt fühlt sich hier vielleicht ein wenig sonderbar im plötzlichen Lösen des Falls, aber es gibt so viel zwischen Himmel und Erde das man sich nicht erklären kann, so dass es für mich schon wieder glaubhaft wirkt.

Ich werde sicherlich auf die Suche nach weiteren Teilen der Serie gehen.

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Veröffentlicht am 26.12.2020

Die Sorgen einer alleinerziehenden Mutter mit besonderem Kind

Die kleine Pension am Meer
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Jule bekommt ein Kind. Johan ist von Beginn an sehr anstrengend und sie hat die Befürchtung zu versagen. Außerdem zieht der Kindsvater die Reißleine und verlässt Jule. Nach 6 Jahren, vielen anstrengenden ...

Jule bekommt ein Kind. Johan ist von Beginn an sehr anstrengend und sie hat die Befürchtung zu versagen. Außerdem zieht der Kindsvater die Reißleine und verlässt Jule. Nach 6 Jahren, vielen anstrengenden Zeit und einem Kind das als unbeschulbar gilt sucht Jule nach einem Ort in dem sie mal von dem ganzen Stress abschalten kann. Dabei führt sie ihr Weg im Internet auf eine Seite einer kleinen Pension in Kroatien, die auf Ivan, den Vater ihres Sohnes hinweist. Spontan beschließt Jule ihn mit seinem Sohn zu konfrontieren. Was sonst noch bei dem Urlaub geschehen wird lässt sie auf sich zukommen.


Das Cover des Buches sieht wie ein Reiseführer aus. Eine herrliche Bucht am blauen Meer. ganz idyllisch.

Das die Geschichte dann nicht so wirklich idyllisch beginnt schockt schon ein wenig. Da ich vom Fach bin hatte ich schon recht zeitig die Vermutung das Johan ein Asperger Autist ist. Erst in der Grundschule wird hier aber die Diagnose gestellt. Auf der einen Seite ist Jule froh zu wissen was Sache ist, auf der anderen ist sie aber auch schockiert, da sie , wie alle Eltern erhofft hatte das ihr Kind irgendwann alleine lebensfähig ist.

Die Sorgen der Mutter werden hier gut beschrieben und können von betroffenen sicherlich auch in der Art selbst erlebt worden sein. Gerade als Alleinerziehende kommt man da sicherlich megamäßig an seine Grenzen.
Schlimm fand ich das die Hilfen die angesetzt waren dann leider wieder gestrichen wurden da sich kein neuer Anbieter für eine Integrationsmaßnahme fand. Das ist aber leider die Realität, denn selbst wenn Maßnahmen genehmigt werden gibt es leider viel zu wenige Fachkräfte in diesem Bereich.

Die Bilder die es dann von der Insel Krk gab fand ich sehr schön. Ich konnte mir die Insel sehr gut vorstellen. Auch die kleine Pension und die Ruhe dort ließen mich ruhig werden. Ich habe das Buch an Weihnachten fertig gelesen und fand die Geschichte um Jule, Ivan, dessen Bruder Jakov, Mutter Gordana, Stiefvater Stipe sowie die Rentner Lotti und Professor.

Schön fand ich wie die Menschen mit Johan und seiner Beeinträchtigung umgegangen sind und wie auch deutlich gemacht wurde, das Johan locker und gelöst war sobald seine Mutter auch lockerer wurde.

Die vielen Wiederholungen die in der Rezension vor mir angemarkt wurden sind ganz typisch für viele Autisten und darf deshalb hier nicht fehlen. Ich fand es sehr passend.
Und schön das alle dort sagten Johan ist Johan, denn so ist es mit den Autisten auch .Sie sind alle ganz individuell. Man sagt bei vielen gleichen gerne. Kennst du einen kennst du alle.
Bei den Autisten kann man sagen: Kennst du einen, kennst du einen. Denn jeder ist anders und so soll es auch sein. Wir müssen einfach lernen damit umzugehen das es normale und anders normale gibt.

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Veröffentlicht am 19.12.2020

Ersatz für den Babysitter

Ella 16. Ella und ihre Freunde als Babysitter
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Der Lehrer hat für seine Frau zum Hochzeitstag eine Überraschung geplant. Leider erwischt die Babysitterin am Handy nur die Schüler und sagt denen schließlich ab.
Da der Lehrer davon nichts weiß kann er ...

Der Lehrer hat für seine Frau zum Hochzeitstag eine Überraschung geplant. Leider erwischt die Babysitterin am Handy nur die Schüler und sagt denen schließlich ab.
Da der Lehrer davon nichts weiß kann er keinen Ersatz besorgen und trägt den Kindern auf die letzten 5 Minuten bevor der vermeindlich gebuchte Babysitter kommt zu überbrücken um bei den Kindern und den zwei Hunden zu bleiben. Ob das wohl gut geht?

Ein typisches Ella Cover, mit hohem Wiedererkennungswert. Und man sieht sofort um was es in diesem Band der finnischen Serie um den Lehrer und seine sieben Schüler, gehen wird.


Vorab gesagt. Wir lieben Ella und ihre Freunde und freuen uns immer ein weiteres Abenteuer der kleinen Chaoten zu lesen oder hören.
In diesem Fall haben wir in der Onleihe einen weiteren Band der finnischen Serie entdeckt.
Es hat uns zwischendrin wieder die Haare raufen lassen und auch zum lachen gebracht, was Pekka, Rambo, Mika und die Mädels wieder alles so anstellen.
Schön zu erfahren war, das selbst der Rambo eine ganz sanfte Seite hat, nämlich wenn es um Babys geht und wie viel Wissen Pekka doch aufweist wenn es um die Versorgung von Babys geht.
Der Lehrer ist wie immer mal wieder ahnungs- und eher planlos. Er setzt immer sehr viel Vertrauen in seine Schüler und dieses Vertrauen wird hier mal wieder auf eine harte Probe gestellt.
Wie gut das die Abenteuer, die einem Erwachsenen hin und wieder die Fußnägel aufrollen, immer ein gutes Ende finden.
Die Charaktere der einzelnen Schüler sind immer gut heraus gearbeitet und der Schreibstil hat sehr viel Situtationskomik, so dass man als Hörer schon so manches mal denken muss. "Oh mein Gott! "
Die Kinder haben sehr viel Vertrauen in das was sie tun und auch in diesem Fall meistern sie die katastrophale Situation auch wieder mit viel Geschick.

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Das neumodische Velofahren

Solang die Welt noch schläft (Die Jahrhundertwind-Trilogie 1)
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Nachdem Josephine bei einem Brand, bei dem ihr kleiner Bruder ums Leben kam, Lungenprobleme hatte, organisierte ihre Gönnerin Frieda, das sie zur Reha an den Bodensee fahren darf. Dort erlernt sie das ...

Nachdem Josephine bei einem Brand, bei dem ihr kleiner Bruder ums Leben kam, Lungenprobleme hatte, organisierte ihre Gönnerin Frieda, das sie zur Reha an den Bodensee fahren darf. Dort erlernt sie das Velo fahren und kann seitdem nicht mehr davon lassen. Leider ist es Ende des 19. Jahrhunderts nur den Männern der Oberschicht gestattet sich darauf fortzubewegen.
Mit ihren Freundinnen Clara und Isabelle setzt sie sich jedoch über diese Regel hinweg. Solang die Welt noch schläft fahren die Mädels auf den Straßen auf einem geliehenen Rad. So kommt es auch zu einem folgenschweren Unfall, der Josephines Leben auf einschneidende Weise verändern wird. Aber wird er auch den Wunsch nach dem Fahrradfahren in ihr auslöschen ?

Das Cover des Hörbuches hat mich ehrlich gesagt nicht wirklich angesprochen, aber wie ich erkennen konnte gibt es da auch schon die verschiedensten Layouts.

Ich habe das Hörbuch ausgewählt, nachdem ich durch Zufall zunächst Bella Clara, den 3. Teil der Trilogie gehört hatte.
So wollte ich wissen wie es mit Clara und ihren Freundinnen begann. Dieses Hörbuch zeigt zwar auch Clara´s Werdegang auf, doch der Fokus liegt eindeutig auf dem Leben von Josephine.
Mir war bis dato nicht bewusst wie sich die Entwicklung des Ratsports vollzogen hat. Mit leichter Belustigung , aber auch Erschrecken musste ich hier hören wie renitent so mancher Mediziner gegen das Velo fahren bei Frauen wetterte.

Josephine ist eine starke Frau, genau wie ihre Freundin Clara, die mir im zweiten Band auch schon sehr gut gefallen hat. Beide haben es nicht leicht. Bei Josephine allerdings starten die Probleme schon im eigenen Elternhaus. Furchtbar wenn man mit solchen Eltern gestraft ist.
Das sie durch eine harte Schule gehen muss und so manches Leid am eigenen Leib erfahren muss hat mich tief bewegt. Schön war , dass sie immer wieder Zuspruch und Hilfe fand, wenn sie es am dringendsten brauchte, auch wenn es sich manchmal etwas zögerlich anließ.

Die Liebesgeschichte die sich hier anbahnte hat mir genau so gut gefallen, wie die Geschichten um den Radsport und um die Freundinnen. Alles in allem ein sehr runder und gelungener historischer Roman.

Jetzt bin ich gespannt auf den zweiten Teil der Serie. Die Champagner Königin, bei der wir sicherlich mehr aus dem Leben von Isabelle erfahren werden.

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