Der 4. Band der Fotografinnenreihe
Die Fotografin - Die Stunde der SehnsuchtDer 1. Weltkrieg zieht ein ins Land und auch die Münsinger Männer ziehen mehr freiwillig als gefordert schnell in den Krieg. Zu Beginn ist die Hoffnung noch groß das alles schnell vorüber sein wird, doch ...
Der 1. Weltkrieg zieht ein ins Land und auch die Münsinger Männer ziehen mehr freiwillig als gefordert schnell in den Krieg. Zu Beginn ist die Hoffnung noch groß das alles schnell vorüber sein wird, doch die Hoffnung trügt.
Schatten breiten sich nicht nur auf den Seelen der Soldaten, sondern auch auf denen der Daheimgebliebenen aus. Es gibt kaum noch was zum Geld verdienen. Das Geld wird immer weniger Wert. Dafür wird das Elend und der Hunger immer mehr.
Wann wird dieser seelenlose Krieg bloß ein Ende finden.
Anton meldet sich freiwillig als Sanitäter, da er ausgemustert wurde. Schon bald merkt er das der Krieg nichts heroisches hat und das die Herren am grünen Tisch wahllos über Menschenleben zu entscheiden scheinen.
Auch Mimi muss ihr Scherflein zum Gelingen beisteuern und Dinge drucken, die sie in Friedenszeiten als Aufträge schlichtweg abgelehnt hätte.
Die Frauen in Münsingen stehen stellvertretend für die Frauen dieser Zeit. Sie leiden und trotzen den Gefahren die dieser Krieg auch für sie mit sich bringt. So manche muss hier ihren Mann stehen, da der eigene im Krieg gefallen, verwundet oder vermisst ist.
Beatrice muss sich neben ihren Schafen auch um viele andere Dinge kümmern und geht daran fast zu grunde. Da ist es nur gut, das es Freundinnen gibt, die in Notzeiten zusammen stehen und einander helfen.
Diese Geschichte hat mir nochmal deutlich aufgezeigt wie unterschiedlich das Gesicht des Krieges für die Menschen der damaligen Zeit war.
Da waren zum einen die Kriegsgewinnler, die aufgrund ihrer Stellung oder aber ihres Reichtums auf wenig verzichten mussten und andere die zwar Selbstversorger hätten sein können , aber aufgrund von Aufpassern in jedem Dorf nichts für den Eigenverbrauch abzwacken durften.
Das hatte ich so nicht erwartet.
Ich dachte immer das es den Menschen auf dem Land besser ergangen sei als in den Städten, aber das kann man so wohl auch nicht pauschalisieren.
Auf jeden Fall hat mich dieser 4. Band wieder sehr betroffen zurück gelassen.
Aufgrund des, von mir unerwarteten, Cliffhangers am Ende scheint es mir im 5. Band noch mal auf ganz andere Art und Weise spannend zu werden in Mimi Rewentlows Leben.
Ich warte schon gespannt auf das Frühjahr 2021.