Cover-Bild Milena und die Briefe der Liebe
Band 3 der Reihe "Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe"
(10)
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 10.11.2020
  • ISBN: 9783746635934
Stephanie Schuster

Milena und die Briefe der Liebe

Kafka ist ihr Leben, das Schreiben ihre Leidenschaft

Was nützt die Liebe in Gedanken? Prag, 1916: Die junge Milena ist selbstbewusst und abenteuerlustig. Am liebsten verbringt sie ihre Tage in Kaffeehäusern, den Treffpunkten der Bohème. Dort begegnet sie dem geheimnisvollen Schriftsteller Franz Kafka. Sofort ist klar, dass die beiden mehr verbindet als nur die Literatur. Da verbannt sie ihr Vater aus ihrer Heimat. Sie heiratet den Literaturkritiker Ernst Pollak und lebt mit ihm in Wien, doch die Ehe scheitert und Milena verarmt. In ihrer Not schreibt sie Franz Kafka, schlägt ihm vor, seine Texte ins Tschechische zu übersetzen. Schon bald entspinnt sich eine Liebe, die ihresgleichen sucht … Die Geschichte einer emanzipierten Frau und Journalistin, die allen Widrigkeiten ihrer Zeit trotzte. Von der Autorin des Bestsellers „Die Wunderfrauen“

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.12.2020

Authentischer, historischer Roman über eine Powerfrau

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Stephanie Schuster hat mit „Milena und die Briefe der Liebe“ einen unterhaltsamen, tiefgründigen und historisch fundierten Roman geschaffen, der die ungewöhnliche Beziehung zwischen dem berühmten Schriftsteller ...

Stephanie Schuster hat mit „Milena und die Briefe der Liebe“ einen unterhaltsamen, tiefgründigen und historisch fundierten Roman geschaffen, der die ungewöhnliche Beziehung zwischen dem berühmten Schriftsteller Kafka und der bisher unbekannten Journalistin und Übersetzerin Milena Jesenska beleuchtet.
Klappentext:

Prag, 1916: Die junge Milena ist selbstbewusst und abenteuerlustig. Am liebsten verbringt sie ihre Tage in Kaffeehäusern, den Treffpunkten der Bohème. Dort begegnet sie dem geheimnisvollen Schriftsteller Franz Kafka. Sofort ist klar, dass die beiden mehr verbindet als nur die Literatur. Da verbannt sie ihr Vater aus ihrer Heimat. Sie heiratet den Literaturkritiker Ernst Pollak und lebt mit ihm in Wien, doch die Ehe scheitert und Milena verarmt. In ihrer Not schreibt sie Franz Kafka, schlägt ihm vor, seine Texte ins Tschechische zu übersetzen. Schon bald entspinnt sich eine Liebe, die ihresgleichen sucht …


Meinung:
Es geht um Literatur, Freundschaft, Liebe, Emanzipation, Kämpfergeist und so vieles mehr. Von Seite eins an war ich gefangen von den Geschehnissen, dem fesselnden Schreibstil, den sympathischen Figuren und ich habe das Buch quasi inhaliert. Eine Ausnahme stellt der Unsympath, Milenas 1. Ehemann da, was für ein A... Ich habe mich so aufgeregt über ihn, Wahnsinn! Es werden also viele verschiedene Emotionen in einem beim Lesen wachgerufen, das mag ich sehr.
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Ich habe viel neues über Milena, die emanzipierte Powerfrau gelernt, die allen Widrigkeiten trotze und auch Kafka hat man von einer ganz anderen Seite erlebt. Die Entwicklung von Milena ist sehr authentisch und einfach wunderbar zu beobachten und berührend. Schuster beschreibt die Romanze zwischen Milena und Franz realitätsnah, ohne kitschig zu sein oder zu verklären. Besonders der und bildhafte, fesselnde Schreibstil lässt die Seiten nur so dahinfliegen und versetzt einen wunderbar nach Tschechien und Wien des 20. Jahrhunderts.

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Veröffentlicht am 22.12.2020

Briefe der Liebe

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Klappentext:

Was nützt die Liebe in Gedanken?
Prag, 1916: Die junge Milena ist selbstbewusst und abenteuerlustig. Am liebsten verbringt sie ihre Tage in Kaffeehäusern, den Treffpunkten der Bohème. Dort ...

Klappentext:

Was nützt die Liebe in Gedanken?
Prag, 1916: Die junge Milena ist selbstbewusst und abenteuerlustig. Am liebsten verbringt sie ihre Tage in Kaffeehäusern, den Treffpunkten der Bohème. Dort begegnet sie dem geheimnisvollen Schriftsteller Franz Kafka. Sofort ist klar, dass die beiden mehr verbindet als nur die Literatur. Da verbannt sie ihr Vater aus ihrer Heimat. Sie heiratet den Literaturkritiker Ernst Pollak und lebt mit ihm in Wien, doch die Ehe scheitert und Milena verarmt. In ihrer Not schreibt sie Franz Kafka, schlägt ihm vor, seine Texte ins Tschechische zu übersetzen. Schon bald entspinnt sich eine Liebe, die ihresgleichen sucht …
Die Geschichte einer emanzipierten Frau und Journalistin, die allen Widrigkeiten ihrer Zeit trotzte.
Von der Autorin des Bestsellers „Die Wunderfrauen“

Cover:

Das Cover zeigt eine junge Frau und einen historisch wirkenden Hintergrund, so dass man weiß, dass man sich hier in die Vergangenheit begibt. Es zeigt das alte Prag im Hintergrund und die serpiafarbenen Töne lassen es historisch erscheinen. Das Cover ist sehr schön gestaltet und macht neugierig.

Meinung:

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig und lässt sich sehr gut und locker lesen.

Das Buch ist sehr schön gegliedert und auch die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge. Das Buch selbst ist in 3 Teile und mehrere Kapitel gegliedert. Toll finde ich auch die Idee, die Kapitel jeweils mit einer Pflanze zu betiteln. Eine sehr schöne und durchaus passende Idee.

Das Buch erzählt die Geschichte der jungen Milena um 1916 bis 1926, sowie ihre selbstbewusste und abenteuerliche Art. Ihre Begegnungen mit dem Schriftsteller Franz Kafka, ihr schwerer Weg weg von der Familie und der Heirat des Literaturkritikers Ernst Pollak, sowie die späteren Briefe an Kafka und ihr gemeinsamer Austausch.

Inhaltlich möchte ich hier jedoch nicht zu viel verraten, da ich an dieser Stelle noch nichts vorweg nehmen möchte.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen und sind sehr gut ausgearbeitet und durchdacht. In Milena konnte ich mich sehr gut hineinversetzen und ihre Gefühle und Handlungen sehr gut nachempfinden. Es ist wie eine Reise in der Zeit zurück in die Jahre 1916-1926. Diese historische Zeitreise wird sehr gut transportiert und man kann sich das Ganze sehr gut bildlich und lebhaft vorstellen. Es kommt sehr realistisch und authentisch rüber. Auch über die Hintergründe wurde hier sehr gut recherchiert und die Werke und Briefe fließen hier von Kafka sehr gut ein.

Diese Mischung aus Geschichte und Historie hat mir sehr gut gefallen und auch die verschiednen literarischen Ergüsse, die hier mit einfließen und das Ganze zu etwas besonderem machen.

Besonders der Briefaustausch mit Kafka und die Emotionen dahinter, die leichten Schwingungen und die Liebe, die zu entstehen scheint, haben mich gefangen genommen.

Ein schönes Buch, dass die Geschichte um Milena Jesenska näher aufgreift, die in Verbindung mit Kafka steht und den berühmten Briefen von Kafka an Milena.

Eine bewegende Geschichte, die mich gut unterhalten konnte und die ich sehr gern weiter empfehle.

Fazit:

Eine bewegende, historische Geschichte mit starken Charakteren und einem emotionalen Briefaustausch.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

"Feder und Papier entzünden mehr Feuer als alle Streichhölzer der Welt." (M. S. Forbes)

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1916 Prag. Als Tochter eines gutsituierten Zahnarztes wächst Milena Jesenska zu einer modernen und selbstsicheren jungen Frau heran. Obwohl ihr Vater ein strenges Auge auf sie hat, darf sie ein Studium ...

1916 Prag. Als Tochter eines gutsituierten Zahnarztes wächst Milena Jesenska zu einer modernen und selbstsicheren jungen Frau heran. Obwohl ihr Vater ein strenges Auge auf sie hat, darf sie ein Studium beginnen. Ihre Vorliebe für Besuche in den Prager Kaffeehäusern bringt sie in die Gesellschaft des dort verkehrenden Künstlervolks, wobei sie auch den Schriftsteller Franz Kafka kennenlernt, mit dem sie sofort eine Art Seelenverwandtschaft verbindet. Von ihrem Vater aufgrund ihrer Liaison mit dem jüdischen Literaturkritiker Ernst Polak verstoßen, heiratet sie diesen und geht mit ihm nach Wien. Den Kontakt zu Franz Kafka erhält sie jedoch per Briefwechsel aufrecht. Als ihre Ehe scheitert, wendet Milena sich an Franz, dem sie vorschlägt, seine Werke ins Tschechische zu übersetzen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Doch schon bald entwickeln sich zwischen ihr und dem Schriftsteller tiefere Gefühle…
Stephanie Schuster hat mit „Milena und die Briefe der Liebe“ einen unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der die ungewöhnliche Beziehung zwischen dem berühmten Schriftsteller Kafka und der bisher unbekannten Journalistin und Übersetzerin Milena Jesenska beleuchtet. Der flüssige und bildhafte Erzählstil lässt den Leser ins vergangene Jahrhundert nach Tschechien und Wien reisen, um eine recht selbstbewusste jungen Frau kennenzulernen und einige Jahre ihres Lebensweges zu begleiten. Während Kafka eigentlich jedem heute ein Begriff sein sollte, ist seine Verbindung zu Milena Jesenska vielen gar nicht bekannt. Als Tochter einer angesehenen Familie stand sie unter der Knute ihres Vaters, der ihren schon in jungen Jahren unbändigen Freiheitsdrang immer wieder zu beschneiden versuchte. Ihr Umgang mit jüdischen Künstlern, vor allem aber die Beziehung zu Polak war ihm ein Dorn im Auge, weshalb er sie auch in eine Psychiatrie einweisen ließ, um dieser einen Riegel vorzuschieben, was allerdings nicht von Erfolg gekrönt war. Der Leser erlebt mit, wie Milena sich in Wien allein durchs Leben schlagen muss, während ihr Ehemann seine Freiheiten propagiert und sie in keiner Weise unterstützt. Mit der brieflichen Kontaktaufnahme zu Kafka, die erst eher beruflicher Natur war, wird eine persönliche Beziehung zwischen den beiden in Gang gesetzt, die schon bald in flammenden Gefühlen füreinander Ausdruck findet, jedoch nie weiter ging aufgrund der Bindungsangst des psychisch-labilen Kafka.
Die Charaktere sind sehr lebendig und glaubwürdig dargestellt, so dass der Leser den Eindruck gewinnt, sowohl Milena, Polak, Kafka sowie Dr. Jan Jesensky in ihrem Alltag kennenzulernen und zu manchem von ihnen sogar eine persönlichere Beziehung aufzubauen. Es ist nicht verwunderlich, dass Milena gerade wegen ihrer strengen Erziehung durch ihren Vater ihren Freiheitsdrang entwickelt hat, der schon fast als Gefängnisausbruch gewertet werden darf. Sie ist eine selbstsichere und offene Frau, die jedoch auch mit einiger Naivität ausgestattet ist. Für die damalige Zeit ist sie recht modern veranlagt, die daraus resultierenden Folgen waren für sie aber in jeder Hinsicht recht schmerzlich. Polak war ein selbstverliebter Mann, der sein Ego durch unzählige Frauenbekanntschaften streichelte und sich gegenüber seiner Ehefrau in keinerlei Verantwortung sah. Kafka hingegen war ein Träumer, der die Liebe auf ein Podest stellte und sobald es ernster wurde, Reißaus nahm vielleicht aus Angst, dass seine Erwartungen sich doch nicht erfüllen würden.
In „Milena und die Briefe der Liebe“ wird der gut recherchierte Hintergrund mit einiger Fiktion verknüpft, woraus eine recht unterhaltsame Geschichte entstanden ist, die dem Leser die Verbindung zwischen Kafka und Milena Jesenska näher bringt. Kurzweilig und empfehlenswert!

Veröffentlicht am 22.11.2020

Milena

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Milena wächst als Tochter eines Zahnarztes in Prag auf. Sie studiert und steht unter der strengen Aufsicht ihres Vaters. Doch dann verliebt sie sich in den Literaturkritiker Ernst Pollak und lernt die ...

Milena wächst als Tochter eines Zahnarztes in Prag auf. Sie studiert und steht unter der strengen Aufsicht ihres Vaters. Doch dann verliebt sie sich in den Literaturkritiker Ernst Pollak und lernt die Welt der Künstler und Schriftsteller kennen. In diesen Kreisen begegnet sie auch Franz Kafka. Um ihrem Vater zu entfliehen heiratet sie Ernst und geht mit ihm nach Wien. Doch die Ehe ist nicht glücklich und Milena wendet sich in ihrer Not an Kafka, und die Beiden verlieben sich ineinander....

Ich finde es immer sehr interessant über Personen zu lesen, die nicht so sehr in der Öffentlichkeit stehen und trotzdem ein interessantes Leben geführt haben. Kafka ist ja jeden ein Begriff aber von Milena hatte ich noch nie gehört, was Schade ist, denn sie war eine beeindruckende Frau. In dem Roman geht es nur um die Zeit in der sie Kafka kennenlernt, bis zu dessen Tod. Aber schon hier zeigt sich eine Frau die weiß was sie will und sich nicht einschränken lässt. Milena ist ganz klar die Hauptfigur des Romans und sie hat es einfach verdient das man ihr diesen Platz gibt.

Der Roman ist in drei Teile eingeteilt, jeder Teil beinhaltet eine Phase im Leben von Milena. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es liest sich flüssig und wird nie langatmig. Ein interessantes Buch über eine tolle

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Veröffentlicht am 21.11.2020

Milena und die Briefe der LIebe

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Mit dem biographisch angehauchten Roman "Milena und die Briefe der Liebe" legt Stephanie Schuster den dritten Band aus der Reihe "Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe" vor, die vom Aufbau ...

Mit dem biographisch angehauchten Roman "Milena und die Briefe der Liebe" legt Stephanie Schuster den dritten Band aus der Reihe "Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe" vor, die vom Aufbau Verlag herausgegeben wird. Im Mittelpunkt steht Milena Jesenka (1896 - 1944), eine tschechische Journalistin, Schriftstellerin und Übersetzerin, die zu dem engen Freundeskreis um Franz Kafka zählte und der Nachwelt durch die "Briefe an Milena" in Erinnerung geblieben ist.



Was nützt die Liebe in Gedanken?

Prag, 1916: Die junge Milena ist selbstbewusst und abenteuerlustig. Am liebsten verbringt sie ihre Tage in Kaffeehäusern, den Treffpunkten der Bohème. Dort begegnet sie dem geheimnisvollen Schriftsteller Franz Kafka. Sofort ist klar, dass die beiden mehr verbindet als nur die Literatur. Da verbannt sie ihr Vater aus ihrer Heimat. Sie heiratet den Literaturkritiker Ernst Pollak und lebt mit ihm in Wien, doch die Ehe scheitert und Milena verarmt. In ihrer Not schreibt sie Franz Kafka, schlägt ihm vor, seine Texte ins Tschechische zu übersetzen. Schon bald entspinnt sich eine Liebe, die ihresgleichen sucht …

Wie es in diesem literarischen Genre üblich ist, ist das Cover des historischen Romans in Sepia-Tönen gehalten. Man sieht eine zarte Frauengestalt vor der malerischen Kulisse von Prag, der goldenen Stadt, in der Milena Jesenska die meiste Zeit ihres viel zu kurzen Lebens verbracht hat. Der Titel ist in bewusster Anlehnung an das Buch von Franz Kafka gestaltet worden. Alle Leser sollen auf die zugrunde liegende Geschichte neugierig gemacht werden, was durch den (provokativen) Untertitel "Kafka ist ihr Leben, Schreiben ihre Leidenschaft" unterstrichen wird.

Tatsächlich ist es eine unmögliche Liebe zwischen zwei psychisch labilen Menschen, von der Stephanie Schuster erzählt. Milena Jesenska und Franz Kafka pflegten eine intensive Brieffreundschaft; sie entwickelten tiefe Gefühle füreinander und verliebten sich "zwischen den Zeilen". Im echten Leben hatten ihre Gefühle keinen Bestand. Während Milena durchaus in der Lage war, eine verbindliche Beziehung zu einem anderen Menschen einzugehen, war Franz Kafka ein beziehungsunfähiger Mann, der sich nicht von seinem Elternhaus lösen konnte. Er mochte Frauen, gewiss, aber er mochte sich nicht für eine entscheiden. .

Milena ist keineswegs eine strahlende Heldin, mit der man sich identifizieren kann. Stephanie Schuster fühlt sich tief in diese charmante, naive Frau ein, die in einer vermögenden Familie aufgewachsen und durch das schwierige Verhältnis ihrer Eltern zueinander und den frühen Tod ihrer Mutter schwer traumatisiert war. Aus der Retrospektive hatte sie alle Möglichkeiten, aber sie ließ ihre Chancen auf eine gute Ausbildung im Sande verlaufen. Nach dem Abitur hatte sie sich für mehrere Studiengänge (Medizin, Musik) an der Universität eingeschrieben, ohne einen einzigen Abschluss zu erlangen. Stattdessen feierte sie die Emanzipation, setzte sie sich über alle Konventionen hinweg, und stürzte sich in eine intime Beziehung mit Ernst Pollak, einem wesentlich älteren chronisch untreuen Mann, der ihre hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte und wollte. Nach einer ungewollten Schwangerschaft musste sie auf Druck ihres Vaters einen Abbruch über sich ergehen lassen und wurde für ihre Revolte mit einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Anstalt bestraft. Auf ihre Entlassung folgte eine überstürzte Hochzeit, von der sie sich ihre persönliche Freiheit erhoffte. Das bittere Erwachen ließ nicht lange auf sich warten. Mit ihrem (Traum-)Mann Ernst Pollak lebte sie in ärmlichen Verhältnissen in Wien; ihr Mann ließ sie links liegen und führte ein lockeres Leben mit vielen Affären, sie musste sich mit schlecht bezahlten Aushilfstätigkeiten durchbringen, bis sie zu ihrer eigentlichen Berufung (Journalismus) gefunden und dank ihrer Beiträge in Magazinen ein nennenswertes Einkommen hatte.

Was Männer betrifft, hatte Milena Jesenska zeitlebens ein glückliches Händchen für die falschen Partner. Nachdem ihre Ehe mit Ernst Pollak gescheitert war, stürzte sie sich in eine neue leidenschaftliche Affäre. Ihre intime Freundschaft zu Franz Kafka war von einem ewigen Auf und Ab geprägt. Beide schrieben sich zahllose Briefe, waren voneinander angetan, tauschten sich über ihre geheimen Empfindungen aus, glaubten, ihren idealen Lebensgefährten gefunden zu haben, und träumten von einer gemeinsamen Zukunft, die es tatsächlich niemals geben sollte.

Was bringt die Liebe in Gedanken? Darauf gibt es keine klare Antwort. Nichts - oder alles. Geblieben sind Briefe. Dokumente der Liebe, welche die Ewigkeit überdauern. Wirklich lesenswert!

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