Vier Länder bringen Abwechslung in den Backofen!
Back mas'Alexander Rieder hat hier Rezepte aus Österreich, Süddeutschland, der Schweiz und Norditalien zusammengestellt, die traditionell sind, aber dennoch überraschen. Im Kapitel „Backtradition mit Zukunft“ erfährt ...
Alexander Rieder hat hier Rezepte aus Österreich, Süddeutschland, der Schweiz und Norditalien zusammengestellt, die traditionell sind, aber dennoch überraschen. Im Kapitel „Backtradition mit Zukunft“ erfährt der geneigte Leser viel über all das, was am Ende zu einem gelungenen Backwerk führt – von Anbau und Aufzucht bis Ernte, Verarbeitung und Lagerung der Lebensmittel. Aber auch der Umgang damit, das Verarbeiten, das Formen, das Backen selbst. Das öffnet das Bewusstsein und trägt dazu bei, achtsamer und nachhaltiger auch und gerade in der Backstube zu sein und handeln.
Dann geht es los mit den Rezepten in den Kapiteln „Hefe- und Plunderteilchen“, „Blechkuchen“, „Formkuchen“, „Mehlspeisen aus dem Ofen“, „Schmalzgebäck“, „Festliche Kuchen und Torten“, „Weihnachtsbäckerei“, „Brot und Kleingebäck“ und „Herzhaftes vom Blech“. Allein an den Kapiteln erkennt man schon, dass wirklich an alle Bereiche gedacht wurde. Die Auswahl ist jeweils schön gefächert, da kommt niemand zu kurz. Besonders schön finde ich, dass es immer auch Tipps, Tricks, Informationen und Varianten gibt. Alexander Rieder lässt den Leser großzügig an seinem Wissen teilhaben. Auch wenn ich noch immer mit Sauerteig auf Kriegsfuß stehe, hat er ihn mir doch näher gebracht und mir in diesem (aber nicht nur!) Bereich nützliche Informationen mit auf den Weg gegeben, die in Kombination mit den Rezepten ein tolles Resultat ergeben.
Bei ausgefalleneren Rezepte, wie beispielsweise dem Brandteig oder das Formen eines Zopfkuchens, werden die Arbeitsschritte besonders ausführlich erklärt und noch dazu reich und aussagekräftig bebildert. In einem Kästchen werden immer die Zutaten aufgeführt. Hier finden sich auch die Angaben zur Anzahl der Portionen und dem Zeitaufwand, aufgeschlüsselt in Zubereitung und Backen, in manchen Fällen auch noch weiterer Zeit für diverse anfallende Arbeiten, z.B. einweichen oder gehen lassen. Was man nicht findet sind Angaben zu Kalorien und Nährwerten. Die Arbeitsschritte sind verständlich formuliert und recht knapp gehalten. Das ist ein krasser Unterschied zu den Texten mit Erklärungen, wie eben beispielsweise zu Hefe oder Sauerteig. In diesen spürt man die Liebe, die Rieder in seine Arbeit steckt. Bei den Rezepten ist er einfach nur strukturiert und organisiert.
Mir gefällt das Buch super gut. Es hat zu jedem Rezept mindestens ein Foto, worauf ich großen Wert lege. Auch wenn gern mal Foodstylisten am Werk sind, sehe ich so doch gleich, ob ich das Rezept nacharbeiten möchte oder mir das Ergebnis nicht Appetit machen wird. Allein die Bezeichnung ist mir zu wenig, ich sehe gern, was ich bekomme!
Mein Lieblingskapitel ist „Herzhaftes vom Blech“. Ich denke, da macht man im Allgemeinen viel zu wenig und denkt im Grunde nur an Pizza, Zwiebelkuchen und ähnliches. Hier hab ich Anregungen bekommen, die relativ wenig Aufwand machen, aber maximalen Genuss bieten. Ganz klar – dies ist eins der Bücher, das in jeder Rezeptesammlung vorhanden sein sollte, auch und gerade im Zeitalter des Internets. Von mir bekommt es die vollen fünf Sterne.