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Veröffentlicht am 27.12.2020

Die Vergangenheit ist nicht tot, sie ist nicht mal vergangen...

Vergessene Gräber
3

Eine Mordserie an mehreren jungen, gut situierten Menschen versetzt Frankfurt in Angst und Schrecken. Alle Opfer waren ambitioniert und hatten eine erfolgsversprechende Zukunft vor sich liegen. Die beiden ...

Eine Mordserie an mehreren jungen, gut situierten Menschen versetzt Frankfurt in Angst und Schrecken. Alle Opfer waren ambitioniert und hatten eine erfolgsversprechende Zukunft vor sich liegen. Die beiden Ermittler Mara Billinsky und Jan Rosen übernehmen den Fall, bei dem zunächst weder ein Zusammenhang der Morde, noch ein Motiv ersichtlich sind. Die Eltern der Opfer reagieren alle eher subtil, verhalten sich wenig kooperativ und begegnen den Ermittlern zum Großteil mit eisernem Schweigen. Die Ermittlungen gestalten sich für Billinky und Rosen zunehmend schwierig aber an aufgeben ist hier definitiv nicht zu denken und so gilt insbesondere für Mara: Besondere Umstände erfordern besondere Mittel und Maßnahmen.

Obwohl "Vergessene Gräber" von Leo Born bereits der 5. Fall der "Krähe" ist, und ich die bisherigen Teile zuvor noch nicht gelesen habe, fiel es mir in keinster Weise schwer mit den Charakteren warm zu werden und in die Story einzusteigen. Im Gegenteil, die beiden Ermittler Mara Billinsky alias „die Krähe“ und ihr Partner Jan Rosen waren mir trotz ihrer doch etwas eigenen, aber spannenden und authentischen Persönlichkeiten sofort sehr sympathisch.

Beide stellen für mich im Team eine Art Yin Yang dar, völlig unterschiedlich und dennoch ist in jedem der beiden auch etwas vom anderen vorhanden. Sie ergänzen sich hervorragend.
Für mich ist Mara eher etwas härter aufgestellt, direkter, eigensinniger, eine sehr starke Persönlichkeit. Sie verkörpert für mich auf gewisse Weise die "dunkle Seite".
Rosen ist das Pendant dazu, die "helle Seite". Er ist eher zurückhaltend, ängstlich, introvertiert.
Ebenfalls werden die Vorgeschichten der beiden Ermittler sporadisch angeschnitten. Das finde ich persönlich super, denn so konnte man sich zum einen sehr gut ein Bild über die Persönlichkeiten der beiden herleiten, zum anderen hat man aber nicht zu viel verraten bekommen und wurde so für die vorherigen Teile nicht gespoilert.

Die Story ist verschachtelt, aber sehr eingängig aufgebaut. Der Erzählstil ist flüssig, lebensnah und so gehalten, dass man sich als Leser direkt mitten in der Story befindet. Durch die Perspektivwechsel wird der Spannungsbogen zusätzlich kontinuierlich hochgehalten, so dass man das Buch gut und gerne in einem Rutsch durchlesen könnte. Besonders gut gefallen hat mir, dass der Autor auch die Geschichten und Schicksale aller beteiligten Charaktere so schön herausgearbeitet hat und diese nicht einfach oberflächlich abgehandelt wurden. Auch, dass das Privatleben der beiden Ermittler sich parallel dazu weiterentwickelt und dadurch auch emotionale Aspekte in die Story einfließen fand ich toll.

Einziger minimaler Kritikpunkt an der Story war für mich die Ermittlungsarbeit an sich. Mir hat sich nicht erschlossen, wie beide direkt auf mehr als einen Täter gekommen sind, da für mich weder der Mord auf diese Vermutung hätte schließen lassen, noch irgendwelche Herleitungen der Ermittler selbst zu dieser These angebracht wurden.

Trotz dieses kleinen „Störpunktes“ war "Vergessene Gräber" für mich ein super spannender, abwechslungsreicher und mit seinen Charakteren auch sehr erfrischender Thriller, den man jedem Spannungsliebhaber absolut empfehlen kann!
Definitiv werde ich auch die Vorgänger der Reihe ganz bald lesen.

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Gelungener Psychothriller über menschliche Abgründe

Meine Lüge ist deine Wahrheit
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Zum Buch:
Teresa, Elena und Miriam waren Freunde, zumindest bis zu einem verhängnisvollen gemeinsamen Sommercamp auf Seelvlieth Island, das bei allen kaum noch in Erinnerung ist. Doch nun erhält Elena ...

Zum Buch:
Teresa, Elena und Miriam waren Freunde, zumindest bis zu einem verhängnisvollen gemeinsamen Sommercamp auf Seelvlieth Island, das bei allen kaum noch in Erinnerung ist. Doch nun erhält Elena eine mysteriöse Postkarte, die sie nicht nur in Alarmbereitschaft versetzt, sondern sie und ihre Freundinnen dazu zwingt, sich ihrer gemeinsamen Vergangenheit zu stellen, um endlich damit abschließen zu können.


Meinung:
Nach und nach entfaltet sich hier die Geschichte rund um die drei Freundinnen, die alle aus ihrer jeweiligen Perspektive versuchen aufzuarbeiten, was vor sich geht und wie die aktuellen Ereignisse, mit ihrer Vergangenheit zusammen hängen.

Schnell wird klar, dass Reue und Schuld ein sehr großes Thema spielen. Da aber nicht ganz klar ist, wie die Zusammenhänge unter den Charakteren sind, bleibt die Story spannend.

Die Charaktere waren mir leider alle durchweg unsympathisch, da die Geschichte aber durchweg die unterschiedlichsten Facetten der menschlichen Psyche beleuchtet und nicht nur ein mal die Abgründe menschlichen Verhaltens beleuchtet, ist dies dem Ganzen absolut zuträglich.
Dennoch war es mir an der ein oder anderen Stelle etwas zu viel des Guten und hat sich etwas wiederholt , wodurch hin und wieder kleinere Längen entstanden.

Die Auflösung des Ganzen hat mir besonders gut gefallen, da hier nicht nur ein, sondern mehrere größere Überraschungseffekte zum Einsatz kamen, die die Story hervorragend abrunden.

Zusammenfassend ein gelungener, aber auch durchsuch bedrückender und auf mehreren Ebenen verstörender Psychothriller über Schuld, Reue und menschliche Abgründe.

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