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Veröffentlicht am 27.12.2020

Toller Abschluss

Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung
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Berlin im Jahr 1958. Florentine Thalheim's Jahre in Paris sind vorbei und sie kehrt in den Schoß ihrer Familie zurück. Doch die Pläne, die die Familie für sie vorsieht, nämlich mit in das Modehaus einzusteigen, ...

Berlin im Jahr 1958. Florentine Thalheim's Jahre in Paris sind vorbei und sie kehrt in den Schoß ihrer Familie zurück. Doch die Pläne, die die Familie für sie vorsieht, nämlich mit in das Modehaus einzusteigen, kommen für sie nicht in Frage. Sie ist und bleibt nun mal Künstlerin. Gerne würde sie an der Kunstakademie ihr Talent weiter schulen, doch ihr größter Wunsch lässt sich nur schwer erfüllen, da ihr das fehlende Abitur einen gewaltigen Strich durch die Rechnung macht. Aber Flori wäre nicht Flori wenn sie nicht doch einen Weg finden würde. Für sie ist es ein leichtes Professor Rufus Lindberg von sich zu überzeugen. Doch das sich hier ungeahnte Probleme auftun kann sie noch nicht ahnen. Auch ihre Familie muss mit den Tücken der Zeit zurecht kommen, denn die DDR verschließt sich immer mehr und als der Mauerbau nicht mehr abzuwenden ist fehlen plötzlich auch jede Menge fähige Verkäuferinnen.
Der 3. Band von den Thalheim-Schwestern habe ich mit einem lachenden und weinenden Auge gelesen. Heißt es doch nun Abschied nehmen von den sympathischen Protagonisten. Wie schon die Vorgängerbände konnte mich auch dieses Buch mehr als überzeugen. Man spürt, dass die Autorin Brigitte Riebe den Charakteren ihr Herzblut mitgegeben hat. Auch der absolut tolle Schreibstil soll nicht unerwähnt bleiben, es passiert nicht oft, dass ich mich sofort so fesseln lasse. Die Geschichte ist zwar fiktiv, aber genau so könnte es gewesen sein. Für alle, denen ihr Interesse jetzt geweckt wurde, gebe ich die Empfehlung, die Bücher der Reihe nach zu lesen. Es lohnt sich auf jeden Fall.

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Hat mir gut gefallen

Wie ein Leuchten in tiefer Nacht
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So hatte sich Alice ihr neues Leben nicht vorgestellt. Nach ihrer Hochzeit mit dem Amerikaner Bennett kann sie endlich dem öden Einerlei und ihrem Elternhaus in England entfliehen. Doch schon auf der ...

So hatte sich Alice ihr neues Leben nicht vorgestellt. Nach ihrer Hochzeit mit dem Amerikaner Bennett kann sie endlich dem öden Einerlei und ihrem Elternhaus in England entfliehen. Doch schon auf der Überfahrt nach Amerika ist sie etwas irritiert, denn ihr Schwiegervater übernimmt sofort das Kommando, sogar die Kabine müssen sie mit ihm teilen. Endlich in ihrer neuen Heimat angekommen wird es nicht gerade besser. Statt in einer großen Stadt mit vielen Unterhaltungsmöglichkeiten landet sie in einem kleinen Nest in den Bergen. Skeptisch beäugt von den Einheimischen macht es Alice nicht gerade einfacher Fuß zu fassen. Doch eine besondere Idee von Mrs. Roosevelt, nämlich eine Satteltaschenbücherei, die die Bücher auch in weitab gelegene Gegenden bringt, sollte ihr Leben radikal auf den Kopf stellen. Endlich hat sie die Erfüllung gefunden, die sie immer gesucht hat. Doch ausgerechnet ihr Schwiegervater versucht mit allen Mitteln ihr die Arbeit madig zu machen.

Mittlerweile kenne ich schon viele Bücher von der Autorin und noch immer kann sie mich von der ersten Seite an fesseln. Ihr Schreibstil ist einfach nur klasse. Ihre zumeist sympathischen Protagonisten sind gut ausgearbeitet und man hofft und bangt mit ihnen. Man lernt das harte Leben der Bergbewohner kennen, die auf diese Art der Unterhaltung, nämlich die Satteltaschenbücherei, angewiesen sind. Mir hat dieses völlig fremde Thema super gut gefallen und ich freue mich schon auf die nächste Idee, die sich Jojo Moyes einfallen lässt

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Einfach Top

Die Farben der Schönheit – Sophias Triumph (Sophia 3)
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New York im Jahre 1934. Sophia muss sich nach der Kündigung bei Elizabeth Arden überlegen wie es in ihrem Leben weiter gehen soll. Ihr Traum, von der Fortsetzung ihres Chemiestudiums, muss sie wohl weiterhin ...

New York im Jahre 1934. Sophia muss sich nach der Kündigung bei Elizabeth Arden überlegen wie es in ihrem Leben weiter gehen soll. Ihr Traum, von der Fortsetzung ihres Chemiestudiums, muss sie wohl weiterhin begraben, da es ihr am nötigen Geld fehlt. Allerdings läuft es in ihrem Privatleben im Moment sehr gut. Mit Darren hat sie den Mann ihres Lebens gefunden und ihrer Freundin Henny, die aus Paris geflüchtet ist, geht es nach ihrem Opiummissbrauch endlich wieder besser. Der letzte Ausweg aus der finanziellen Misere scheint ihre ehemalige Chefin Helena Rubinstein zu sein. Niemals hätte Sophia damit gerechnet, dass sie mit Handkuss wieder bei Madame anfangen kann. Sogar die vertraglichen Verpflichtungen sind durchaus annehmbar. Alles könnte einen guten Weg nehmen, wäre da nicht der drohende Krieg in Europa, der wie ein Damoklesschwert über dem Land hängt.



Auch mit ihrem 3. und leider schon letzten Band der Trilogie konnte mich die Autorin Corina Bomann wieder mehr als begeistern. Ihr Schreibstil ist einfach unvergleichlich und es macht Spaß darin einzutauchen. Es war einfach nur schön, die Lebensgeschichte von Sophia zu verfolgen. Ihr Kampf um ans Ziel ihrer Träume zu kommen. Ihr Mut, sich auch mal etwas zuzutrauen, was in der damaligen Zeit bestimmt nicht einfach war. Besonders interessant fand ich die Rivalität zwischen Elisabeth Arden und Helena Rubinstein, die sich bis aufs Blut bekämpfen und dann erscheint auch noch ein neuer Name am Kosmetikhimmel, Estee Lauder. Hier hat einfach alles gepasst und ich kann allen Liebhabern dieses Genres für diese Trilogie guten Gewissens eine absolute Leseempfehlung aussprechen und vergebe gerne 5 Sterne

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Eine starke Frau

Madame Clicquot und das Glück der Champagne
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Reims/Champagne 1805: Nach 7 glücklichen Ehejahren steht die 27 jährige Barbe-Nicole Clicquot plötzlich alleine mit ihrer Tochter Mentine da. Ihr Mann Francois kam unter dramatischen Umständen ums Leben. ...

Reims/Champagne 1805: Nach 7 glücklichen Ehejahren steht die 27 jährige Barbe-Nicole Clicquot plötzlich alleine mit ihrer Tochter Mentine da. Ihr Mann Francois kam unter dramatischen Umständen ums Leben. Dem Weinhandel, den sie bisher gemeinsam geführt hatten, droht das Aus. Aber Barbe wäre nicht Barbe, wenn sie nicht mit aller Macht kämpfen würde, ein Kampf gegen ihren Vater und Schwiegervater, den sie fast nicht gewinnen kann. Nur durch einen genialen Trick kann sie ihre Konkurrenz hinter sich lassen und auch ihre Familie überzeugen. In diesen, für Frauen schwierigen Zeiten, braucht sie mehr als nur Mut. Sie muss besser sein als die anderen großen Weinhändler vor Ort. Ihr Ehrgeiz ist enorm und so beginnt sie sich nach und nach einen Namen zu machen, der weit über die Grenzen Frankreichs hinaus geht.
Wer kennt sie nicht die berühmte Champagnermarke Veuve Clicquot. Das hinter diesem Namen eine berühmte Frau steht, war mir so nicht bekannt. Wer allerdings der französischen Sprache mächtig ist weiß, dass Veuve schlicht und einfach Witwe heißt. Die Autorin Susanne Popp hat mit diesem Buch die historischen Hintergründe sehr gut recherchiert und zu Papier gebracht. Es war spannend zu lesen, wie sich Barbe Clicquot ihren Weg nach oben erkämpfte. Als Frau war es doppelt so schwer sich durchzusetzen, dazu kam noch der Napoleonische Krieg, der das Leben nicht gerade einfacher machte. Auch wenn sie mehr als einmal an der Richtigkeit ihres Tuns zweifelte, so gab ihr die Erinnerung an ihren verstorbenen Mann und dessen Lebenswerk immer wieder die Kraft weiterzumachen. Madame Clicquot hatte nie mehr geheiratet und verstarb im Alter von 89 Jahren. Für alle Leser dieses Genres kann ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen und vergebe gerne 5 Sterne

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Eine Mutter geht ihren Weg

Trümmermädchen
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Es ist zwar Krieg, aber Anna`s Kindheit ist einfach nur schön. Jeden Morgen wacht sie mit dem Geruch von frisch gebackenem Brot auf, dass ihr Onkel Matthias in seiner Bäckerei schon am frühen Morgen vorbereitet ...

Es ist zwar Krieg, aber Anna`s Kindheit ist einfach nur schön. Jeden Morgen wacht sie mit dem Geruch von frisch gebackenem Brot auf, dass ihr Onkel Matthias in seiner Bäckerei schon am frühen Morgen vorbereitet hat. Ihre Tante Marie verkauft es an all die hungernden Kölner, die in diesen schweren Zeiten kaum etwas zu beißen haben. Doch leider hat Annas glückliches Leben nicht ewig Bestand. Die unheilvolle Nachricht, die mit Matthias` Einberufung über sie hereinbricht, ändert alles. Jede Nacht muss Marie, die mittlerweile schwanger ist, mit Anna in den Luftschutzkeller fliehen. Einige Zeit geht alles einigermaßen gut, doch dann kommt die Nacht, in der sie vor den Trümmern ihrer Bäckerei stehen. Außer ein kleines Zimmer, in dem sie sich notdürftig verkriechen können, ist ihnen nichts mehr geblieben. Ausgerechnet dieser Winter ist einer der kältesten in diesem Jahrhundert. Die Lebensmittel sind überall knapp und der Hunger beißt in die Gedärme, auch Kohlen sind absolute Mangelware und so beschließt Anna etwas dagegen zu tun. Schnell hat sie ihren Ruf als gewiefte Kohlendiebin weg.

Bisher war mir die Autorin Lilly Bernstein völlig unbekannt. Doch schon auf der ersten Seite konnte sie mich fesseln. Sofort ist man mitten im Geschehen und man meint den Geruch des duftenden Brotes in der Nase zu haben. Anschaulich wird beschrieben, mit wieviel Leid es die Menschen damals zu tun hatten. Hunger, eisige Kälte und nur mit viel Glück ein einigermaßen sicheres Dach über dem Kopf gehörten zum Alltag. Viele mussten auch in Bretterverschlägen, die nur unzureichend Schutz vor der Kälte boten, ausharren. Der Schwarzmarkthandel blühte und alles wurde getauscht was zumindest ein bisschen Essen oder ein paar Kohlen einbrachte. Auch wenn die beschriebenen Protagonisten fiktiv sind, so hat die Familie der Autorin ähnliches erlebt. Leider war es in den Nachkriegsjahren in Deutschland traurige Realität und sollte so nie wieder passieren. Mir hat das Buch super gut gefallen und mich sehr nachdenklich gemacht.

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