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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2017

Wunderschön

Flauschangriff
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Die kleine Cockerhündin Lady hat keinen schönen Start ins Leben. Geboren im Käfig eines Hundevermehrers wird sie getreten und hat von nun an ein schiefes Maul, aus dem ihre Zunge heraus hängt. Da sie so ...

Die kleine Cockerhündin Lady hat keinen schönen Start ins Leben. Geboren im Käfig eines Hundevermehrers wird sie getreten und hat von nun an ein schiefes Maul, aus dem ihre Zunge heraus hängt. Da sie so nicht verkauft werden kann, landet sie in einem Müllsack verpackt in der Mülltonne. Doch Glück im Unglück: die angehende Tierärztin Jennifer und ihre Freundin Christa finden sie dort. Jennifer nimmt sich Lady an. Jennifers Katze Minnie ist nicht ganz so begeistert vom neuen Familienmitglied. Alles läuft gut, bis ein granteliger Nachbar Lady entdeckt und dem Vermieter erzählt, daß Jennifer zwei statt des erlaubten einen Tieres hält. Lady muß ausziehen. Ein Glück, daß der Rockstar Manni gerade seinen Hund Plato aus der Tierarztpraxis abholt und sich in Lady verguckt. Sie darf bei ihm wohnen, bis Jennifer eine neue Wohnung gefunden hat. Doch es kommt, wie es kommen muß. Jennifer und Manni verlieben sich ineinander. Doch bis sie sich endlich wirklich näher kommen, müssen beide noch viele beschwerliche Hürden überwinden, denn es gibt in Mannis Leben viele Ungereimtheiten. Ist er wirklich der, für den er sich ausgibt?

"Flauschangriff" ist ein richtig schöner Roman, der alles beinhaltet, was man sich wünscht. Zum einen eine wunderschöne, zu Herzen gehende Tiergeschichte und zum anderen eine ebenso wunderschöne Liebesgeschichte. Dazu eine Prise Humor und ein toller Roman ist geschrieben. Der Roman ist aus der Sicht der kleinen Hündin Lady geschrieben und wunderbar flüssig und schön zu lesen. Die Ansichten von Plato, dem alleswissenden, älteren Hundes sind einfach herrlich, besonders wenn er Lady in sein Wissen einweiht. Die Hundelogik ist einfach klasse. Hier kann man an manchen Stellen wirklich herzhaft lachen. Ebenso witzig sind die kleinen spitzfindigen Bemerkungen von Minnie, der Katze. Doch werden hier auch unangenehme Themen angesprochen. So stammt Lady aus dem Zwinger eines skrupellosen Hundevermehrers, es werden die Zustände und Handlungen die dort herrschen, schonungslos beschrieben und nicht verherrlicht. Auch die Diskriminierung von "Kampfhunden" wird kurz anhand von Max, dem "Boxermischling" zur Sprache gebracht.

Das Cover zeigt zwar keinen Cockerspaniel, aber das macht nichts. Der kleine weiße Wuschel ist einfach niedlich. Und lieber eine falsche Rasse auf dem Cover, als ein Cover mit Hund und in dem ganzen Buch kommt kein einziger Hund vor.

Ich empfehle dieses Buch allen Tierfreunden!

Veröffentlicht am 27.02.2017

Unbedingt lesen

Der Hexenschöffe
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Rheinbach, 1636. Der angesehene Kaufmann Hermann Löher ist jüngster Schöffe am Gericht, als es, wie bereits 5 Jahre zuvor, zu einer Hexenjagd kommt. Löher fürchtet um seine Familie, denn es wurden schon ...

Rheinbach, 1636. Der angesehene Kaufmann Hermann Löher ist jüngster Schöffe am Gericht, als es, wie bereits 5 Jahre zuvor, zu einer Hexenjagd kommt. Löher fürchtet um seine Familie, denn es wurden schon Mitglieder seiner Familie als Hexe bzw. Hexer auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Er beginnt mit seiner Gegenwehr und versucht die Bewohner Rheinbachs davon zu überzeugen, daß der Glaube an Hexen falsch ist. Doch dies kommt nicht gut an und so muß er bald fürchten, selbst auf dem Scheiterhaufen zu enden...

Dieser Roman ist keine reine Fiktion, sondern beruht auf einer wahren Begebenheit. Petra Schier hat es hier geschafft, eine ohnehin schon spannende Wahrheit mit erfundenen Szenen zu mischen, ohne daß es der wahren Geschichte geschadet hat. Im Gegenteil, hier wird Geschichte hervorragend fesselnd und spannend vermittelt. Hier merkt man mal wieder, daß die Autorin wirklich mit Herzblut schreibt und Wert auf Richtigkeit legt. Sie erfindet nicht einfach irgendeine Geschichte, sondern führt eine reelle Geschichte an um die sich das Buch rankt. Dafür recherchiert sie gründlich und solide. Die Charaktere werden sehr gut und glaubhaft dargestellt, man leidet mit Hermann Löher und seiner Familie mit und zittert um ihr Leben. Auch die Lebensumstände werden hier sehr gut beleuchtet. Es wird deutlich, wie grausam die Hexenverfolgung mit ihren Foltermethoden und dem schon ohnehin herrschenden psychischen Druck war. Der Spannungsbogen in diesem Roman hält von der ersten bis zur letzten Seite konstant an, die Seiten fliegen nur so dahin und man möchte eigentlich nichts anderes mehr tun als weiterlesen!

Ein historischer Roman, der unbedingt gelesen werden sollte!

Veröffentlicht am 27.02.2017

Wunderschön

Der Lavendelgarten
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Emilie stammt aus einem reichen, französischen Haus. Als ihre Mutter stirbt, erbt sie ein großes Vermögen, aber auch ein renovierungsbedürftiges Schloß in der Provence. Sie fühlt sich mit dieser Verantwortung ...

Emilie stammt aus einem reichen, französischen Haus. Als ihre Mutter stirbt, erbt sie ein großes Vermögen, aber auch ein renovierungsbedürftiges Schloß in der Provence. Sie fühlt sich mit dieser Verantwortung überfordert und ist deshalb froh, als sie Sebastian trifft. Der nimmt ihr viele Entscheidungen ab und gewinnt so Emilies Vertrauen. Als Emilie Gedichte findet, die ihre Tante Sophia geschrieben hat, beginnt sie, sich für das tragische Schicksal ihrer Tante zu interessieren. Sie entdeckt dabei Geheimnisse, die ihre Familie Jahrzehnte versucht hat zu vergessen. Durch diese Erfahrungen wird Emilie endlich erwachsen und selbstbewußt. Bald kommen ihr Zweifel, ob Sebastian der Richtige für sie ist. Findet Emilie den Mut, ihr Leben neu zu beginnen und endlich Verantwortung zu übernehmen?

Ich muß gestehen, daß ich das Buch etwas unkonventionell gelesen habe. Zuerst habe ich noch ganz normal Seite für Seite gelesen. Bis ich zur Geschichte von Constance kam. Da war ich so neugierig, wie es mit ihr weiterging, daß ich die Seiten mit Emilie überschlagen habe und zuerst Constances Geschichte zu Ende gelesen habe. Danach habe ich wieder zurückgeblättert und Emilies Erlebnisse gelesen. Die waren zum Ende hin so spannend wie ein Krimi. Jemand hat einmal behauptet, daß ein Schriftsteller es schwer hat, nach einem Superbuch den Erfolg mit dem nächsten Buch zu wiederholen. Da kann ich nur sagen: Lucinda Riley hat das hinbekommen. Dach dem "Orchideenhaus" hätte man denken können, besser geht es nicht. Mit dem "Lavendelgarten" ist ihr aber ein mindestens gleichwertig gutes Buch gelungen.

Veröffentlicht am 27.02.2017

Wow

The Beautiful Game. Fußball in den 1970ern
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Dieses wunderbare, gewaltige Buch beleuchtet die goldene Zeit des Fußballs. In dieser Zeit kamen Größen wie Pele, Beckenbauer und Müller groß heraus und wurden zu den Stars, deren Aura sie noch heute umgibt. ...

Dieses wunderbare, gewaltige Buch beleuchtet die goldene Zeit des Fußballs. In dieser Zeit kamen Größen wie Pele, Beckenbauer und Müller groß heraus und wurden zu den Stars, deren Aura sie noch heute umgibt. Es gab Weltmeisterschaften, an die man sich auch heute noch erinnert und die führenden Mannschaften der damaligen Zeit hießen Liverpool, Amsterdam und Bayern München.

Hier werden die Weltmeisterschaften, Europapokale, die Rolle und Globalisierung der Fußballs beleuchtet, bevor der eigentliche Bildband startet. Unendlich schöne, bekannte und weniger bekannte Fotografien zeigen ziemlich alles, was den Fußbal umgibt. Spielszenen, Stadionaufnahmen, Portraits der Fans, sogar aus den geheimen Zonen (Umkleidekabine und Dusche) werden gezeigt. Selbstverständlich gibt es auch zahlreiche Spielerportraits, teilweise mit anderen Berühmtheiten der 70er, teilweise Bilder in privater Atmosphäre mit den Familien. Aber auch die negativen Seiten des Fußballes werden nicht verschwiegen, denn auch die Hooligans und die Politisierung des Fußballes werden thematisiert.

Ein Buch, bei dem jeder Fußballfan wohl wehmütig wird und sich vielleicht sogar eine Träne der Rührung aus dem Auge wischen wird!

Veröffentlicht am 27.02.2017

Spannend und humorvoll

An der Mordseeküste
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Loretta Luchs macht mit ihren Freunden Frank, Bärbel, Diana, Doris, Erwin, Isolde und Maria Urlaub an der Nordsee. Gemeinsam wollen sie mit Maria die Eröffnung ihrer Vernisage, bei der auch die Fotographien ...

Loretta Luchs macht mit ihren Freunden Frank, Bärbel, Diana, Doris, Erwin, Isolde und Maria Urlaub an der Nordsee. Gemeinsam wollen sie mit Maria die Eröffnung ihrer Vernisage, bei der auch die Fotographien der Freunde ausgestellt werden, feiern. Was als schöner erholsamer Urlaub geplant war, endet in einem Fiasko. Auf der Vernisage lernt Diana den Geldgeber für die Ausstellung, Mühling, kennen. Dieser ist ein Schwerenöter, der jedem Rock hinterhersteigt. Doch Diana läßt ihn abblitzen. Als Mühling Diana aufs gemeinste beleidigt, verteidigt Frank sie mit seinen Fäusten. Mühling schwört Rache. Kurz darauf wird der tote Mühling an der Sandburg der Freunde gefunden. Und nicht nur das: Hinter ihren Strandkörben wird Frank schlafend aufgefunden, der nach einer sehr alkoholischen Feier keine Erinnerungen mehr an den Abend davor hat und als erstes fragt: War ich das etwa. Frank wird verhaftet und die Freunde setzen alles daran, seine Unschuld zu beweisen.

"An der Mordseeküste" ist der nun schon dritte Band um die sympathische Truppe um Loretta Luchs. Und die Begeisterung für diese Serie hält an! Hier ist wieder alles sehr gut und intensiv vorhanden: Spannung von Anfang bis Ende und ein einfach wundervoller Humor, der nicht albern und übertrieben ist, sondern richtig wohltuend dosiert ist. Die Charaktere sind sehr liebevoll beschrieben und entwickeln sich von Band zu Band weiter. Man muß sie einfach alle mögen und sie entwickeln sich zu Freunden, bei denen man sich schon auf ein Wiederlesen freut. Auch die Liebe zur Nordseeküste merkt man hier der Autorin an - so liebevoll beschreibt sie ihre Wahlheimat. Ich kann es verstehen, denn Ostfriesland ist einfach traumhaft! Man findet in diesem Buch einen wundervollen Querschnitt der verschiedensten Orte und Sehenswürdigkeiten wieder. Der Schreibstil von Lotte Minck ist unverwechselbar - fröhlich, frisch, locker und vor allem sympathisch und leicht zu lesen.

Auch das Cover ist gewohnt auffällig. Es ist enfach wundervoll gestaltet und man erkennt schon von weitem, zu welcher Serie das Buch gehört. Es ist fast schon ein kleines Gemälde.

Man kann diesen Band lesen, ohne die ersten zwei Bände zu kennen. Was aber echt schade wäre, denn dann verpaßt man ganz gewaltig etwas, nämlich sehr, sehr gute Bücher, die sich wohltuend aus der Masse hervorheben!